BayernLB soll mehr Geld für Formel-1-Anteile erhalten haben

München - Die BayernLB soll für den Verkauf ihrer Formel-1-Anteile an einen Investor mehr Geld erhalten haben als bislang bekannt. Das geht aus einem Medienbericht hervor. Bisher war die Rede von 837 Millionen Dollar.
Die BayernLB soll für den Verkauf ihrer Formel-1-Anteile an einen Investor mehr Geld erhalten haben als bislang bekannt. Der frühere BayernLB-Vorstand Gerhard Gribkowsky habe 2006 für das Paket von knapp 50 Prozent an der Rennsportserie mehr herausgeholt, berichtete das Magazin “Spiegel“ und beruft sich dabei auf interne Unterlagen der Bank. Bislang war von einer Summe von 837 Millionen Dollar die Rede. Ein Sprecher der BayernLB wollte sich am Sonntag auf Anfrage nicht dazu äußern und verwies auf das laufende Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft in dem Komplex.
Gribkowsky war bis 2008 als Vorstand für die Risikosteuerung und Vermeidung von Kreditausfällen bei der BayernLB verantwortlich. Er sitzt seit Anfang Januar in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Ex-Manager für den Verkauf der Formel-1-Anteile insgesamt 50 Millionen Dollar an Bestechungsgeldern kassierte. Das Geld soll er in einer österreichischen Privatstiftung angelegt haben. Anfang Mai hatte die Bank durch ein Gerichtsurteil das Vermögen Gribkowskys einfrieren lassen, um sich im Falle einer Verurteilung Schadenersatz zu sichern.
Die BayernLB hatte ihre Beteiligung zusammen mit der von Bernie Ecclestones Familienholding Bambino an den Finanzinvestor CVC veräußert, der sich dadurch die Mehrheit an der Motorsportgruppe sicherte. Das Nachsehen hatten dem Bericht zufolge zwei US-Investmentbanken, die ihre Beteiligungen erst später an CVC verkauften. Weil CVC auch ohne sie bereits die Mehrheit bei der Formel 1 hatte, bekamen sie offenbar weniger pro Anteilsschein als BayernLB und Bambino.
Ein Teil der von CVC so eingesparten Summe sei durch eine vertrauliche Zusatzvereinbarung nachträglich an die BayernLB und Bambino geflossen - offensichtlich als eine Art Prämie, schreibt der “Spiegel“. Einem Aufsichtsratspapier zufolge handele es sich allein bei der BayernLB um einen Betrag in einstelliger Millionenhöhe.
dpa