Online-Händler wird nach 13 Jahren von Traditionsunternehmen geschluckt
Von der Corona-Pandemie hatten Online-Shops profitiert. Das ändert sich nun durch die Inflation mit gestiegenen Preisen. Ein Möbelhaus bekommt das zu spüren.
Deutschland – In Zeiten der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Maßnahmen und Einschränkungen nutzten immer mehr Verbraucher Online-Shops und Möglichkeiten, wie Click & Collect, um größere Einkäufe in den Geschäften zu vermeiden. Mittlerweile hat sich das Blatt allerdings gewendet, weiß RUHR24.
Einrichtungshauskette | XXXLutz Gruppe |
Gründung | 1945 |
Mitarbeiterzahl | 25.700 (2020) |
Sitz | Wels, Österreich |
Home24 vor dem Aus – XXXLutz will Online-Shop für Möbel kaufen
Wer bei der Auswahl des Möbelgiganten Ikea aus Schweden nicht fündig wird oder sich die vollen Kassen ersparen will, der hatte bislang die Möglichkeit, bei Home24 das Sortiment zu durchstöbern. Doch der Ukraine-Krieg und die Inflation sorgten nicht nur für teurere Lebensmittel, sondern auch für steigende Rohstoffpreise, beispielsweise für Holz und in der Folge auch für Möbel. Teure Möbelanschaffungen kommen für viele Menschen deshalb aktuell nicht infrage.
Das macht sich Ikea-Konkurrent XXXLutz nun zunutze und will den Online-Shop Home24 aufkaufen. Das berichtet die Deutsche Presse-Agentur (DPA) und erklärt, dass dies auch wirtschaftliche Folgen hat. Die Aktienpreise von Home24 haben sich demnach mit einer Steigerung von 125 Prozent mehr als verdoppelt. Von der geplanten Übernahme soll zudem der Online-Shop Westwing profitieren, der neben Deko auch verschiedene Möbel anbietet. Dort seien die Aktien immerhin um ein Fünftel teurer geworden.
Und was bedeutet das für die Verbraucher? Gegenüber der DPA versichert Unternehmenssprecher Thomas Saliger von XXXLutz, dass die Übernahme nicht direkt das Aus für Home24 bedeutet. Demnach sollen der Online-Shop und das Möbelhaus auch weiterhin eigenständige Unternehmen bleiben, was deren Handlungen betrifft (weitere Service-News für Verbraucher bei RUHR24).
Angriff auf Möbel-Gigant Ikea – Konkurrent XXXLutz kauft Online-Shop
Dass Home24 bald zu dem österreichischen Möbelhaus gehören soll, klingt für den Online-Shop mit weniger als 1.500 Mitarbeitern zunächst nicht sehr vielversprechend. Doch Unternehmenssprecher Thomas Saliger von XXXLutz erklärt, dass dadurch auch der Online-Shop gewisse Vorteile haben soll. Demnach gebe es für Home24 etwa in den Bereichen Einkauf und Logistik stärkere Unterstützung.
Zudem habe sich XXXLutz vorgenommen, „die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens [Home 24, Anm. d. Red.] in einem unsicheren Marktumfeld zu sichern und auf Basis des innovativen Geschäftsmodells auch in Zukunft Wachstumschancen zu ergreifen“. Ob sich der Online-Shop dadurch retten kann, bleibt abzuwarten. Zuletzt hatte der Versandhändler mit sinkenden Umsätzen zu kämpfen.

Doch auch für das Möbelhaus lohnt sich der Deal. Erst kürzlich hatte Home24 die Einrichtungskette Butlers zur Tochtergesellschaft gemacht. Das Handelsblatt sieht in der Übernahme noch einen weiteren Vorteil für XXXLutz. Denn dadurch greife das Unternehmen gleichzeitig Konkurrent und Möbel-Gigant Ikea an. Denn zu der Gruppe gehören bereits die Zurbrüggen Wohnzentren, die es vor allem im Ruhrgebiet gibt, sowie die Möbel Buhl GmbH & Co.KG und weitere Möbelhäuser.
Ikea in der Krise? Konkurrent XXXLutz macht deutliche Ansage mit Übernahme
Das Unternehmen aus Schweden hatte hierzulande erst kürzlich von sich Reden gemacht. Die Entscheidung von Ikea, keine Pommes zu verkaufen, sorgte bei den Kunden für einigen Unmut. Dazu kommt, dass Ikea schon während der Corona-Pandemie mit Engpässen und Lieferproblemen zu kämpfen hatte. Aktuell sorgen auch dort die momentanen Krisen und der Rohstoffmangel für höhere Preise.