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Rasen pflegen im Mai: Deshalb sollte man den Rasen jetzt auf keinen Fall mähen

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Von: Malin Annika Miechowski

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Der Rasen im eigenen Garten wird in vielen Haushalten im Frühjahr oft gemäht, wenn das Unkraut wächst. Doch darauf sollten Hobby-Gärtner im Mai verzichten.

Dortmund – Mit dem immer wieder sonnigen Wetter im Frühjahr beginnt für viele Besitzer eines Gartens wieder die Arbeit im Grün. Dazu gehört das Vorziehen und Einpflanzen von Samen für Obst, Gemüse und Zierpflanzen genauso, wie das Zurückschneiden bestimmter Bäume und Sträucher. Vorsicht ist jedoch beim Mähen des Rasens geboten, erklärt RUHR24.

JahreszeitFrühling
Datum20. März 2022 bis 21. Juni 2022
andere BezeichnungLenz, Frühjahr

Rasen kürzen im Frühling: Experten warnen besonders im Mai vor Gartenarbeit mit Mäher

Eine akkurat kurz geschnittene Wiese gehört im einen oder anderen Haushalt zur regelmäßigen Pflege der eigenen grünen Oase dazu. Doch davon wird vor allem aktuell gewarnt. Denn das Mähen des Rasens kann wilden Pflanzen und Tieren schaden, meinen Experten.

„Ein perfekt gepflegter Rasen bietet Insekten kaum Futter und Nistmöglichkeiten. Untersuchungen haben gezeigt, dass sich der Anteil an nektarreichen Blüten um ein Zehnfaches erhöht, wenn man den Rasenmäher häufiger stehen lässt“, macht Geschäftsführerin Bettina de la Chevallerie von der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft 1822 gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (DPA) deutlich.

Dadurch seien nicht nur die Klassiker unter den Wildblumen gefährdet, sondern auch Pflanzen, die oftmals als Unkraut betitelt werden, wie „Gänseblümchen, Gundermann, Ehrenpreis, Klee und Löwenzahn“. Dabei können Wildkräuter, wie Brennnesseln aus dem eigenen Garten äußerst nützlich sein – sowohl für Menschen als auch für Tiere. Eine besonders große Gefahr für Lebewesen, wie Igel, geht zudem von Mährobotern aus.

Kein Rasen mähen im Mai: Verzicht auf Kürzen von Wiese rettet Pflanzen und Tiere

Deshalb rufen Experten auf, an der Aktion „Mähfreier Mai“ teilzunehmen und in den nächsten Wochen den Rasenmäher im Gartenschuppen stehenzulassen. In Großbritannien soll es den sogenannten „No Mow May“ schon seit Längerem geben – und das mit Erfolg.

Laut den Informationen der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft 1822 (DGG) sei „die Menge an Nektar für bestäubende Insekten auf Rasenflächen um das Zehnfache erhöht“ worden. In Deutschland sollen Besitzer eines Gartens sich daran nun ein Beispiel nehmen.

Ein kleiner Rasenmäher ohne Kabel wird über einen etwas kaputten Rasen geschoben.
Das Mähen von Rasen sollte nicht allzu oft geschehen, um die Natur zu schützen. © Paul Eckenroth/Imago

Dass es ausgerechnet der Mai ist, in dem man das Gras wachsen lassen soll, liege nach Angaben der DGG daran, dass der Monat „die Brücke zur Sommerzeit“ bilde. In dieser Zeit beginnen demnach die Grashalme auf den Wiesen zu sprießen (weitere Garten-News bei RUHR24).

Verzicht auf Rasenmähen im Mai: positiver Effekt auf Wildblumen und Lebewesen

Doch das Problem, dass der frisch gemähte Rasen „keine ökologische Vielfalt“ gibt, gebe es nach Angaben der DGG auch in den anderen Monaten des Jahres. Daher sei ein grundsätzliches Umdenken gefragt. „Um den starken Rückgang von Wildpflanzen und Insekten in Gärten und Landschaft aufzuhalten, kann eine andere Mähweise einen wertvollen Beitrag leisten“, erklärt die DGG auf ihrer Homepage.

So sollen Teile des Rasens mithilfe der Aktion nur noch einmal pro Monat gekürzt werden. Denn der Rückschnitt ist wie bei Bäumen, Sträuchern und Pflanzen hilfreich für eine möglichst große Blütendichte. Die ideale Länge der Grashalme beim Kürzen liege bei fünf Zentimetern. Wie die Deutschen Gartenbau-Gesellschaft 1822 (DGG) schreibt, reiche es sogar aus, den Rasen nur ein bis zweimal jährlich zu mähen.

Die Organisation weist zudem darauf hin, dass es wichtig ist, das Schnittgut nach dem Kürzen der Wiese nicht auf dem Rasen liegenzulassen. Stattdessen könne man es „kompostiert oder als Mulch“ weiterverwenden.

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