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Kaufland testet neues Bezahlsystem: Die Ware muss nicht mehr aufs Band

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Von: Jason Blaschke

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Für die Kunden von Kaufland könnte sich der Einkauf in Zukunft viel einfacher gestalten, wenn ein ganz neues Bezahlsystem in noch mehr Filialen kommt.

Neckarsulm – Die Supermärkte und Discounter in Deutschland haben zuletzt für zahlreiche Schlagzeilen gesorgt. Hintergrund sind massive Preissteigerungen und Lieferengpässe, ausgelöst vom Krieg in der Ukraine. Exemplarisch dafür steht das seltene und teure Speiseöl, das zuletzt wieder aufgrund eines Exportstopps von Palmöl aus Indonesien (Mehr Verbraucher-News aus BW24) und den damit verbundenen drohenden Lieferengpässen fSchlagzeilen machte.

Kaufland-Kundin macht seltsame Entdeckung: „Wofür ist die Aussparung“?

Indonesien ist mit Abstand der weltweit größte Palmöl-Produzent. Hinzu kommt, dass Palmöl in vielen Produkten verarbeitet ist – zum Beispiel in Süßigkeiten, Cremes oder auch Putzmitteln. Zwar gibt es alternative Speiseöle, auf die ausgewichen werden kann, doch die sind aufgrund der starken Nachfragen mittlerweile deutlich teurer. Ein Liter Sonnenblumenöl kostete im Kaufland in der Extremphase fast fünf Euro, wie Fotos verärgerter Kunden zeigten.

Zwischen vielen Beschwerden über die gestiegenen Preise finden sich auf Facebook, Twitter und Co. aber immer wieder auch neue Meldungen, über die User im Positiven berichten. Vor ein mehreren Wochen wollte etwa eine Twitter-Nutzerin wissen, wofür diese große Aussparung am Griff neuer Kaufland-Einkaufswagen dient.

UnternehmenKaufland
HauptsitzNeckarsulm
Gründung1984, Neckarsulm
Umsatz21 Milliarden EUR (2019)
Mitarbeiterzahl139.000 (2021)

Auf eine entsprechende Nachfrage von BW24 teilte eine Sprecherin aus der Firmenzentrale in Neckarsulm mit, dass diese von der Kundin entdeckte Aussparung für einen Selbstscanner vorgesehen sei. „In Deutschland befinden wir uns aktuell in einer Testphase.“

Kaufland testet K-Scan: Kunden müssen die Ware nicht mehr aufs Band legen

Konkret geht es um ein neues Bezahlsystem, das den Einkauf für die Kunden einfacher gestalten soll. „K-Scan“ heißt das Projekt, das Kaufland an mehreren deutschen Standorten testet – wo genau, wird nicht angegeben. Auf Anfrage von wa.de teilte Kaufland zum neuen Bezahlsystem mit, dass man umfassende Informationen nach Abschluss der Testphase mitteilen möchte.

K-Scan ist ein intelligentes Self-Scanning-System. Kunden in einer der Testfilialen können sich einen Scanner schnappen und damit im Markt die Produkte scannen, die sie einkaufen. Der Vorteil ist, dass die Kunden später dann an einer SB-Kasse bezahlen können – und zwar ohne die Produkte noch einmal abscannen zu müssen. Der Handscanner überträgt die abgescannten Produkte im Markt an das SB-Terminal, der Kaufland-Kunde muss nur noch zahlen.

K-Scan schon in der Testphase: Kunden benötigen Kaufland-Card oder App

Voraussetzung für die Nutzung der Scanner-Station ist die Kaufland-Card, mit der sich interessierte Kunden registrieren können. Nach der Anmeldung kann entweder einer der händischen Scanner benutzt werden oder alternativ das eigene Smartphone. Wer sich für die Smartphone-Variante entscheidet, muss zudem die Kaufland-App installiert haben. Das neue K-Scan-System soll laut Kaufland viele Vorteile haben.

„Du musst die Ware nicht mehr aufs Band legen und kannst die Gesamtsumme während deines Einkaufs kontrollieren“, erklärt das Unternehmen aus Neckarsulm dazu auf seiner Homepage. Der Kunde spare so viel Zeit. Berichten von 24RHEIN zufolge sei noch nicht absehbar, wann die Erweiterung der Kaufland-Card „K-Scan“ in noch mehr Filialen kommt. Ein Sprecher von Kaufland kündigte aber an, dass das schon zeitnah der Fall sein könnte.

„K-Scan“ bei Kaufland in Saarbrücken
„K-Scan“ ist in einer Kaufland-Filiale in Saarbrücken im Testbetrieb. Das Foto zeigt eine der Scanner-Stationen. © Kaufland

Facebook-User empört über Bezahlsystem: „So werden Arbeitsplätze eingespart“

„K-Scan möchten wir zukünftig auch in weiteren Filialen und Ländern anbieten“, erklärte ein Sprecher gegenüber 24RHEIN. Doch so gut das auch klingt – einige Nutzer auf Facebook sind von K-Scan nicht begeistert. „So werden Arbeitsplätze eingespart“, schreibt eine Userin. „Da wird es Chaos geben“, meint ein anderer Nutzer und ergänzt: „Ich ziehe es vor, den Einkauf an der Kasse zu bezahlen.“

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