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Brennnesseln niemals entfernen: Pflanze hat viele Vorteile

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Von: Malin Annika Miechowski

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Brennnesseln gelten im Garten als störend. Doch die Heilpflanze ist für Mensch und Tier nützlich.

Deutschland – Sie wird oft als Unkraut abgestempelt und sorgt für unangenehmes Brennen bei Berührung. Doch die Brennnessel sollte aus dem Garten nicht einfach entsorgt werden. Von ihr können verschiedene Lebewesen profitieren. RUHR24* kennt die Tipps zur Verwendung der Beipflanze.

PflanzeBrennnessel
Wissenschaftlicher NameUrtica
FamilieBrennnesselgewächse (Urticaceae)
OrdnungRosenartige (Rosales)

Brennnesseln aus dem Garten als Heilpflanze nutzen – einfaches Rezept für Tee

Nach Angaben des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) nutzen 107 Tierarten die Brennnessel als Lebensquelle. So dient sie im Garten beispielsweise Vögeln als Nahrungsquelle* und versorgt auch die Raupen, sodass sie sich in Schmetterlinge verwandeln können.

Auch Menschen können die Brennnessel als Nahrung verwenden. So kann man aus der Heilpflanze gesunden Tee zaubern, der gegen Entzündungen, bei Entschlackung und Magen- sowie Menstruationsbeschwerden hilft. Sogar gegen Hautunreinheiten helfen die aufgekochten Blätter, nachdem sie abgekühlt sind.

Brennnesseln als Nahrung: Heilpflanze enthält Eisen und Vitamin C

Und das, obwohl die älteren Pflanzen durch ihr Nesselgift bei Berührung für Hautausschlag und Schmerzen sorgen. Auch bei Beschwerden, wie Bronchitis oder Wassersucht, helfen abgekochten Blätter, Wurzeln oder Früchte der Pflanze (weitere Garten-Tipps und News* bei RUHR24).

Das Rezept für den Brennnesseltee ist denkbar einfach. Zunächst vorsichtig die kleinen Härchen der Blätter nach dem Pflücken durch Abstreifen entfernen und sie anschließend trocknen. Das Portal Utopia empfiehlt für eine Tasse gesunden und selbstgemachten Tee* zwei gehäufte Teelöffel, die dann mit 250 Milliliter kochendem Wasser übergossen werden. Anschließend muss das Gebräu noch zehn Minuten ziehen.

Brennnesseln und Brennnesseltee auf einem Holztisch
Brennnesseln aus dem Garten gelten als Superfood und eignen sich für selbstgemachten Tee. © F. Hecker/ Imago

Durch den hohen Gehalt an Eisen und Vitamin C gilt die Pflanze als Superfood. Daher empfiehlt der NABU die jungen Brennnesseln auch als Gemüse. Wenn man die Brennnessel für Gerichte verwenden möchte, sollte man die Haare der Pflanze beispielsweise durch kurzes Aufkochen oder durchrollen mit einer Teigrolle entfernen. Auch das Pürieren oder Mixen hilft dabei, die Stacheln unschädlich zu machen.

Brennnesseln kochen: Einfaches Rezept für Spinat-Ersatz

Wer nicht gerne herkömmlichen Spinat verzehrt, hat mit den Brennnesseln eine sinnvolle Alternative gefunden. Dazu einfach die von den Stacheln entfernten Blätter in ein bis zwei Zentimeter tiefem Wasser im Topf etwa zehn Minuten lang kochen. Achtung: Das überschüssige Wasser kann wie auch Nudelwasser nach dem Kochen noch Verwendung* finden, beispielsweise als Suppe oder Getränk. Anschließend Zwiebeln in Würfeln hacken, in Öl anschwitzen und mit den Brennnesseln und Gewürzen pürieren.

Brennnesseln: Warnung vor Berührung – Hausmittel gegen Hautausschlag mit Quaddeln

Doch die Heilpflanze hat noch einen anderen Vorteil. Denn man kann aus den Brennnesseln im Garten auch einen hochwertigen Dünger, einen Bodenverbesserer oder Jauche herstellen, die dann als umweltfreundliches und biologisches Pflanzenschutzmittel dient.

Wer sich bei der Gartenarbeit an der Pflanze doch ungewollt an eine der giftigen Brennnesseln gerät, der sollte schnell handeln. Denn die Härchen verursachen einen juckenden Hautausschlag mit Quaddeln. Der Bayerische Rundfunk (br) empfiehlt, zunächst die betroffene Stelle abwaschen oder mit einem Tuch abreiben, um die Haare der Pflanze zu entfernen. Anschließend helfen Klassiker unter den Hausmitteln, die auch bei Insektenstichen nützlich sind. Dazu gehören Eiswürfel, kaltes Wasser oder Aloe Vera Gel.

Hautausschlag mit Quaddeln durch Brennnesseln
Brennnesseln können bei Berührung Hautausschlag mit Quaddeln auslösen. Hausmittel helfen bei der Heilung. © Gottfried Czepluch/ imago

Auch Backpulver, das als Allround-Talent unter den Hausmitteln* gilt, hilft bei Verletzungen durch Brennnesseln. Das liegt daran, dass es die Säure durch die basische Wirkung neutralisiert. Am besten das Pulver mit ein paar Tropfen Wasser in einer Tasse mischen und dann auf die betreffende Stelle tupfen.

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