Autofahrer: Sonderregel für Militär auf der Straße sollte man unbedingt kennen
Bei der Begegnung mit einer Militär-Kolonne ist für Autofahrer erhöhte Vorsicht geboten.
Dortmund – In der Ukraine ist Krieg. Und auch in Deutschland befindet sich die Bundeswehr in erhöhter Bereitschaft. Aktuell bedeutet das: Es sind mehr Militärfahrzeuge auf den Straßen unterwegs. Wie RUHR24* berichtet, sollten Autofahrer bei der Begegnung mit einem Konvoi besonders achtsam sein – und wissen, welche Regeln gelten.
Bundeswehr | Streitkräfte der Bundesrepublik Deutschland |
Gründung | 12. November 1955 |
Oberbefehlshaber | Bundesminister der Verteidigung, Bundeskanzler (im Verteidigungsfall) |
Militär auf der Straße: Autofahrer müssen sich an besondere Regeln halten
Auch Deutschland bekommt die Auswirkungen des Kriegs* bereits zu spüren. Wie die DPA berichtet, erhöhte die Bundeswehr nach dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine ihre Bereitschaft im Rahmen nationaler Alarmmaßnahmen. Für Autofahrer in Deutschland und NRW* bedeutet das, dass sie in den nächsten Tagen häufiger Militärtransporten und Kolonnen der Bundeswehr begegnen könnten.
Gepanzerte Fahrzeuge oder Schwertransporte, oft sind es mehrere Fahrzeuge, die im Verband auf den Straßen unterwegs sind: Treffen Auto- oder Motorradfahrer im Straßenverkehr auf eine Kolonne des Militärs, sollte diese besonders vorsichtig sein – denn es gelten besondere Regeln (alle Entwicklungen zum Krieg in der Ukraine im News-Ticker* auf RUHR24).
Bis zu 130 Tonnen können Schwertransporte der Bundeswehr wiegen, erklärt das Magazin Auto Motor Sport. Deutlich mehr, als Schwerlasttransporte auf die Waage bringen, die üblicherweise über unsere Straßen rollen. Dementsprechend benötigen sie deutlich mehr Platz als normale Autos oder Lkw. Manchmal nutzen sie alle verfügbaren Fahrspuren.
Auto fahren, wenn Militär auf der Straße ist: besondere Vorsicht bei Panzern
Hinzu kommen gepanzerte Fahrzeuge, die, aufgrund ihrer Panzerung, über eine deutlich eingeschränkte Rundumsicht verfügen. Auto Motor Sport warnt außerdem, dass gerade bei der Begegnung mit Panzern höchste Vorsicht geboten ist, da der Bremsweg der schweren Fahrzeuge deutlich länger ist, als bei einem Auto.
Bedacht werden sollte zudem, dass die Kettenfahrzeuge beim Abbiegen stark ausschwenken. Kommt Autofahrern ein solches Fahrzeug entgegen, sollte man eigenes Fehlverhalten also tunlichst vermeiden, bei Bedarf Platz machen und rechts ran fahren.
Militärfahrzeuge bewegen sich häufig im Konvoi. Zu erkennen ist der an der blauen Flagge auf der Fahrerseite, welche alle beteiligten Fahrzeuge, bis auf das letzte Fahrzeug im Verband, tragen. Das Schlusslicht fährt laut DPA mit einer grünen Fahne. Zusätzlich können gelbe Blinklichter oder Blaulicht eingeschaltet sein. Auch Warntafeln an den Fahrzeugen können angebracht sein.
Militär-Konvoi: Alle Fahrzeuge gelten als ein einzelnes Fahrzeug
Fahrzeuge, die im Verband fahren, gelten im Verkehr wie ein einzelnes, großes Fahrzeug. Heißt: Fährt das erste Fahrzeug bei Grün über eine Ampel, darf auch das letzte Fahrzeug noch über die Ampel fahren, selbst wenn diese dann bereits rot zeigt. Andere Verkehrsteilnehmer müssen das in jedem Fall beachten und gegebenenfalls warten – selbst, wenn die eigene Ampel bereits auf Grün umgesprungen ist.

Wer eine Kolonne überholen möchte, muss diese ebenfalls wie ein einziges Fahrzeug behandeln: Die Kolonne darf also „in einem Rutsch“ überholt werden. Es ist allerdings verboten, sich zwischen die einzelnen Fahrzeuge der Kolonne zu quetschen. Gleiches gilt auch an Kreuzungen, Kreisverkehren oder an Autobahnauffahrten, so die Bundeswehr in einer Mitteilung.
Sicher geht das meistens nur auf Autobahnen oder mehrspurigen Straßen mit Überholspur. Autofahrer sollten vor einem Überholmanöver zudem bedenken, dass Militärfahrzeuge häufig breiter sind, als normale Autos. Zum Überholen stehen anderen Verkehrsteilnehmern also nicht immer die volle Fahrbahnbreite zur Verfügung.
Im Zweifelsfalls sollten sich Autofahrer besser in Geduld üben und hinter dem Konvoi bleiben – auch wenn sich diese häufig deutlich langsamer vorwärtsbewegen, als der restliche Verkehr. *RUHR24 ist Teil des Redaktionsnetzwerks von IPPEN.MEDIA.