Biathlon-WM 2021 in Pokljuka: „Die Rennen können kommen“ - Doll hat eine Medaille im Visier

Benedikt Doll ist bereit für die Biathlon-WM 2021 in Pokljuka. Die Laufform des Schwarzwälders stimmt, das Selbstvertrauen ist da und Pokljuka gehört zu den favorisierten Standorten des deutschen Biathleten.
Pokljuka - Am Mittwoch beginnt die Biathlon-WM 2021 in Pokljuka. Mit dabei im deutschen Team ist dann auch Benedikt Doll. Der Sprint-Weltmeister von 2017 hat auch in Slowenien eine Einzelmedaille im Visier und geht mit viel Selbstvertrauen in die WM, wie er im Gespräch mit chiemgau24.de äußert.
„Ich will inhaltlich gute Rennen laufen und habe mir auch eine Einzelmedaille als Ziel gesetzt. Mir ist bewusst, dass das enorm schwer wird. Aber ich bin sehr ehrgeizig und war in dieser Saison in einigen Rennen nicht weit weg vom Podest.“
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Biathlon-WM 2021 in Pokljuka: Dolls Laufform stimmt wieder
Benedikt Doll hat sich für die Biathlon-WM 2021 in Pokljuka große Ziele gesetzt. Auch wenn es im laufenden Weltcup noch nicht für eine Platzierung unter den besten Drei gereicht hat, geht der Schwarzwälder mit gutem Gefühl auf die slowenische Hochebene.
Dies hängt primär mit der Laufform zusammen, die zu Saisonbeginn schwankend war, inzwischen aber wieder auf hohem Niveau ist. „Dass ich läuferisch wieder gut in Form bin, beruhigt mich. Es ging schleppend los, dann hatte ich Probleme mit dem Material und bin teilweise hinterhergelaufen. Das war frustrierend, aber wir haben dieses Problem im Kollektiv behoben“, erklärt der 30-Jährige im Gespräch mit chiemgau24.de.
Für Aufsehen hatte Doll nach der Staffel in Hochfilzen gesorgt, als er das Material der deutschen Biathleten scharf kritisierte. Die internen Unstimmigkeiten sind aber längst aus der Welt geschafft. „Wir haben viel über die Problematik geredet. Kommunikation war hier ein entscheidender Faktor,“ erklärt der Schwarzwälder die Vorgehensweise und ergänzt:
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„Es gab Defizite in meinem Skibestand. Daraufhin hat mein Ausrüster Madshus neue Ski für mich gebaut. Zudem haben die Techniker die Präparierung angepasst. Ich bin läuferisch voll konkurrenzfähig, die Rennen können kommen.“
Zuversichtlich stimmt den Sprint-Weltmeister von 2017 auch der Veranstaltungsort der Biathlon-WM 2021. „Ich mag den Standort Pokljuka sehr. Die neue Strecke mit den langen Anstiegen und dem schnellen Zieleinlauf kommt mir entgegen.“
Im letzten Jahr lief Doll im Massenstart von Pokljuka aufs Podest, im Einzel wurde er trotz zweier Strafminuten guter Zehnter. Um auch bei der WM in Pokljuka erfolgreich zu sein, muss Doll am Schießstand konstanter werden.
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„Viel fehlt mir nicht, oft war es dieser eine Fehler zu viel. Und wenn ich wieder aufs Podest laufen will, darf ich diesen einen Fehler zu viel nicht mehr machen“.
In der Saisonvorbereitung hat er gezielt am Schießen gearbeitet. „Tendenziell habe ich mich am Schießstand gesteigert. Ich habe das Schießen in der Vorbereitung priorisiert, das macht sich leider nicht immer bemerkbar. Dennoch erkenne ich einen kleinen Fortschritt, ein Selbstläufer ist das Schießen aber weiterhin nicht.“
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Wie wichtig das Schießen im heutigen Biathlon geworden ist, bringt Doll auf den Punkt. „Man darf sich bei dieser enorm starken Konkurrenz keine Fehler erlauben. Einzig Johannes Thingnes Boe kann eine Trefferleistung unter 90 Prozent läuferisch so kompensieren, dass er noch aufs Podest läuft.“
Im Trainingslager in Obertilliach holte sich Doll mit seinen Teamkollegen den letzten Feinschliff für die WM. Am Montag geht es dann für den DSV-Tross nach Slowenien, wo am Mittwoch mit der Mixed-Staffel die Biathlon-WM 2021 beginnt.
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Neben einer Einzelmedaille hat Doll auch die Staffel der Herren im Visier. „Die Staffel ist noch weit weg. Wenn mich der Bundestrainer aufstellt, bin ich natürlich gerne dabei - auch als Schlussläufer“, so Doll abschließend.
*Hinweis der Redaktion: chiemgau24.de ist bei allen Rennen der Biathlon-WM 2021 in Pokljuka im Liveticker mit dabei. Zudem gibt es Hintergrundberichte, den aktuellen Medaillenspiegel und Fotos von den Wettkämpfen.
Quelle: chiemgau24.de
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