Biathlon: Nach massivem Korruptions-Skandal - So verändert sich der Weltverband IBU

Der Biathlon-Weltverband IBU schrieb in den vergangenen Tagen Negativschlagzeilen. Unter dem ehemaligen Präsidium kam es zu zahlreichen Skandalen. Wie die IBU künftig operiert und wieder für positive Schlagzeilen sorgen will, erklärt der Kommunikationsdirektor Christian Winkler im Gespräch mit chiemgau24.de.
Anif - Der Biathlon-Weltverband IBU stand in jüngster Vergangenheit nicht nur sportlich in den Schlagzeilen. Eine unabhängige externe Überprüfungskommission hatte einen Bericht veröffentlicht, in dem offenbart wurde, dass es unter dem ehemaligen IBU-Präsidenten Anders Besseberg und der Generalsekretärin Nicole Resch zu jahrzehntelangen Dopingvertuschungen und Korruption gekommen war.
„Für uns stand die Aufarbeitung zunächst im Vordergrund. Wir haben eine externe Kommission beauftragt und ihr freie Hand gelassen“, erklärt Christian Winkler, Kommunikationsdirektor der IBU den Aufarbeitungsprozess innerhalb des Verbandes.
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Längst haben sich die Protagonisten innerhalb der IBU geändert, Besseberg und Resch wurden ihrer Ämter enthoben.

Der Schwede Olle Dahlin ist seit 2018 neuer Präsident der IBU, sein Landsmann Niklas Carlsson hat das Amt des Generalsekretärs inne.
Gemeinsam mit den weiteren Vorstandsmitgliedern und allen Mitarbeitern der IBU geben sie dem Weltverband einen neuen Anstrich.

Dabei spielen auch Handlungsempfehlungen der Untersuchungskommission eine zentrale Rolle. Diese wurden an die IBU weitergegeben, um verbandsinterne Verfehlungen künftig zu vermeiden.
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„Wir haben alle wesentlichen Empfehlungen bereits umgesetzt. Im Herbst 2019 hat sich die IBU eine neue Verfassung gegeben, die viele wichtige Bausteine beinhaltet, um sauber und transparent zu agieren“, sagt Winkler und präzisiert:
„Es gibt inzwischen begrenzte Amtszeiten für Funktionäre und wir haben eine Integrity Unit geschaffen, die unabhängig von der IBU agiert. Diese Abteilung für Integrität behandelt beispielsweise Themen wie Anti-Doping, Interessenskonflikte oder Manipulationsvorwürfe jeglicher Art.“
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Zudem wird die Rechtsprechung bei Doping-Vorfällen künftig vom Internationalen Sportgerichtshof CAS vorgenommen und obliegt nicht mehr einem internen Gremium. „In der Politik würde man von Checks and Balances sprechen“, bringt es der 37-Jährige aus Bergen im Chiemgau auf den Punkt.
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Erste Erfolge sind laut Winkler bereits erkennbar. „Der positive Wandel innerhalb des Verbandes wurde vom Untersuchungsbericht gezielt hervorgehoben. Es liegt jetzt an uns allen in der IBU, diesen Weg fortzusetzen und in die Biathlon-Welt herauszutragen. Gezielt nehmen wir dabei die Athleten, Trainer und den Nachwuchs ins Visier. Dort wollen wir Vertrauen schaffen“, so der Kommunikationsdirektor abschließend.
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Quelle: chiemgau24.de
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