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Dritter Versuch – wieder nichts: MT Melsungen verliert erneut deutlich gegen die Rhein-Neckar Löwen

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Von: Maximilian Bülau

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Olle Forsell Schefvert (links) und Rogerio Moraes.
Am Boden: Olle Forsell Schefvert (links) von den Rhein-Neckar Löwen und Rogerio Moraes. © Andreas Fischer

Was hat Liebe damit zu tun? Mit der Niederlage des Handball-Bundesligisten MT Melsungen gegen die Rhein-Neckar Löwen, der dritten in dieser Saison gegen diesen Gegner, sicherlich nichts.

Kassel – 25:34 (13:16) verloren die Nordhessen in eigener Halle gegen den amtierenden deutschen Pokalsieger. Was also hat Liebe damit zu tun? Diese Frage stellte Tina Turner vor Beginn des Spiels. Freilich nicht auf Deutsch. Aber der Hit der am Mittwoch gestorbenen Rock-Ikone – What"s love got to do with it? – wurde vor Beginn der Partie in der Rothenbach-Halle gespielt. Vielleicht erlebte der eine oder andere von den 4275 Zuschauern dabei ein Déjà-vu. Die MT jedenfalls erlebte ein sportliches an diesem Abend.

Denn auch dieses Mal wurde es deutlich wie beim 25:36 in Mannheim im ersten Saisonspiel und beim 28:36 im Dezember in eigener Halle im DHB-Pokal: Auch dieses dritte Duell verloren die Melsunger, waren hintenraus chancenlos. Das lag nicht an der Leistung der Abwehr oder des Torhüters Nebojsa Simic. Das lag einmal mehr an mangelnder Chancenverwertung.

Einen rabenschwarzen Start erwischte MT-Kapitän Kai Häfner. Zwei technische Fehler des 33-Jährigen, drei Fehlwürfe – das war die Bilanz allein der ersten sechs Minuten. Aus dem Rückraum strahlte die MT nur Gefahr aus, wenn Julius Kühn (vier Tore bis zur Pause) und Agustin Casado (drei Treffer) den Ball in der Hand hatten und Richtung Mikael Appelgren abfeuerten. Der Schwede und Ex-Melsunger wurde bis zur Halbzeit richtig warmgeworfen, hatte da bereits elf Paraden gezeigt. Kurios: Die ersten beiden Siebenmeter der Melsunger Timo Kastening sowie Aidenas Malasinskas verfehlten ihr Ziel – aber auch Juri Knorr scheiterte zweimal. Erst Uwe Gensheimer verwandelte in der 28. Minute den fünften Strafwurf des Spiels zum 13:15 aus Sicht der MT.

Bis dahin hatte die Partie folgenden Verlauf: Die Gäste setzten sich ab zum 4:2 (5.), das Team von Roberto Garcia Parrondo glich aus nach einem tollen Pass von Casado auf Rogerio Moraes (7:7, 13.). Die Löwen zogen davon 8:12 (20.). Bis zur 28. Minute waren die Melsunger wieder dran, David Mandic traf zum 13:14. Bei den Mannheimern ging dabei gewohnt viel über Kreisläufer Jannik Kohlbacher. Überraschendes kam selten vom Tabellenfünften. Das Manko der Parrondo-Mannschaft lag einzig darin, dass massenweise freie Würfe vergeben wurden.

Besser wurde das auch im zweiten Durchgang nicht. Patrick Groetzki brachte die Gäste in Minute 37 mit sechs Treffern in Front. Auszeit Parrondo. Fortan ging es im Angriff mit Sieben gegen Sechs weiter. Richtig Stimmung kam kurz danach auf, als Simic nach einem Ballverlust in sein verwaistes Tor sprintete und spektakulär gegen Groetzki parierte. Doch der Versuch, im Angriff in Überzahl zu agieren, brachte keine Besserung. Er ging sogar erheblich schief. Die Ballverluste und Fehlwürfe häuften sich weiter. Und die Gäste kamen nur zu vielen einfachen Treffern. Gensheimer verwandelte einen Siebenmeter zwischenzeitlich zum 17:26 aus MT-Sicht (43.). Ein Neun-Tore-Rückstand!

Und es wurden zehn (48.) nach einem Treffer von Albin Lagergren, Adam Morawski stand mittlerweile im Tor. Es wurden elf (49.) nach einem Tor von Benjamin Helander. Die Gäste sparten Kräfte, wechselten durch. So wurde es zumindest nicht noch deutlicher. Wobei das 25:34 am Ende schon deutlich genug war.

Mit Liebe für den nordhessischen Bundesliga-Handball hatte dieses Spiel wirklich nicht mehr viel zu tun. (Maximilian Bülau)

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