Ukraine-Krieg: „Fast stündliche“ Angriffe auf Cherson – Selenskyj will Krim befreien
Russland greift die kürzlich von der Ukraine zurückeroberte Stadt Cherson massiv an und tötet dabei mehrere Menschen. Der News-Ticker zum Ukraine-Krieg.
- Russland füllt Elite-Truppe mit Reservisten auf: Sie werden an Ost-Ukraine-Front geschickt
- Russlands UN-Botschafter droht Ukraine: Weitere Angriffe bis Kiew in Verhandlungen „realistisch“ agiert
- Hinweis der Redaktion: Lesen Sie aktuelle Entwicklungen im Ukraine-Konflikt in unserem News-Ticker. Die hier verarbeiteten Informationen zum Ukraine-Krieg stammen teils von den Kriegsparteien aus Russland und der Ukraine. Sie lassen sich deshalb in Teilen nicht unabhängig überprüfen.
Dieser Ticker zum Ukraine-Krieg wird nicht mehr aktualisiert. Die neuesten Entwicklungen können Sie dem aktuellen News-Ticker zum Ukraine-Krieg entnehmen.
Update vom Freitag, 25. November, 7.04 Uhr: Im Donbass in der Ostukraine halten die schweren Kämpfe laut des Lageberichts des ukrainischen Generalstabs weiter an. Das russische Militär versucht weiterhin bei Bachmut und Awdijiwka durchzubrechen. Die erst kürzlich von der Ukraine befreite Stadt Cherson werde beinahe stündlich beschossen, so Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj.
In der Nacht schossen russische Truppen mit Artillerie und Mehrfachraketenwerfern auf die Stadt in der Südukraine ein. Dabei wurden 7 Menschen getötet und 20 verletzt. Dies teilte Gebietsgouverneur Jaroslaw Januschewytsch mit: „Der heutige Tag ist eine weitere schreckliche Seite in der Geschichte unserer Heldenstadt.“ Erst Mitte November hatten russische Truppen unter dem Druck ukrainischer Angriffe Cherson und ihren Brückenkopf auf dem nordwestlichen Ufer des Dnipro geräumt.

+++ 22.32 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj berichtete in einer Ansprache am Abend (24. November) von „fast stündlichen“ russischen Angriffe auf die Region Cherson. Er sagte, dass die Angriffe begannen, nachdem die russischen Streitkräfte gezwungen waren, sich aus der Region Cherson zurückzuziehen. Durch russischen Beschuss auf die südukrainische Stadt Cherson sind am Donnerstag nach regionalen Behördenangaben mindestens vier Menschen getötet worden.
Zudem hält Selenskyj trotz westlicher Skepsis an einer Befreiung der 2014 von Russland annektierten Halbinsel Krim als Kriegsziel fest. Das sagte er der britischen Zeitung Financial Times. Westliche Unterstützer der Ukraine gehen davon aus, dass diese irgendwann die von Russland seit dem 24. Februar besetzten Gebiete sowie den Donbass zurückerobern kann. Sie sind aber vorsichtiger bei der Krim: Die Halbinsel sei für Moskau strategisch und symbolisch so wichtig, dass eine Eskalation des Krieges zu befürchten sei.
Ukraine-Krieg: Lukaschenko schließt Einsatz seiner Armee gegen die Ukraine aus
+++ 21.28 Uhr: Der autoritäre belarussische Staatschef Alexander Lukaschenko schließt einen direkten Einsatz seiner Armee im russischen Krieg gegen die Ukraine aus. Die seinen Angaben nach 35.000 bis 40.000 Mann starke belarussische Armee werde für Russland das Problem dieses Feldzugs nicht lösen.
Lukaschenko hat sein stark von Moskau abhängiges Land als Aufmarschgebiet für russische Truppen zur Verfügung gestellt. Russische Luftangriffe auf die Ukraine werden von dort aus geflogen. Nach Materialverlusten der russischen Armee stellt Belarus Panzer und andere Waffen zur Verfügung.
Ukraine-Krieg: Russland müsste fünf Millionen Soldaten einsetzen
+++ 20.05 Uhr: Der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte meldet, dass die militärische und politische Führung Russlands ein Dokument mit dem Titel „Schlussfolgerungen für den Krieg mit der NATO in der Ukraine“ unter den Militärs verbreite. In dem Dokument heiße es, dass fünf Millionen russische Soldaten eingesetzt werden müssten, damit Russland gewinnen könne. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Ukraine-Krieg: Putin will keine russische Kriegswirtschaft
+++ 19.20 Uhr: Russland braucht nach Worten von Präsident Wladimir Putin zur Versorgung seiner Streitkräfte im Ukraine-Krieg keine Kriegswirtschaft. Die Rüstungsindustrie solle die Truppe schneller und mit besseren Produkten beliefern, forderte der Kremlchef am Donnerstag (24. November) in Moskau. Dafür seien aber keine außerordentlichen Maßnahmen notwendig. „Man muss die Arbeit nur genau, qualitätvoll, gut koordiniert organisieren“, wurde er von der russischen Nachrichtenagentur Tass zitiert. Dies werde der Rüstungsbranche wie den angeschlossenen zivilen Bereichen zugutekommen, sagte Putin bei einer Sitzung des vor gut einem Monat eingerichteten „Koordinierungsrates für die Ausrüstung der Armee“.
News zum Ukraine-Krieg: EU-Länder beschließen keine Obergrenze für russischen Ölpreis
+++ 18.30 Uhr: Die EU-Staaten haben sich am Mittwoch (24. November) nicht auf eine Preisobergrenze für russisches Öl einigen können, da ein Vorschlag der G7-Staaten, der eine Obergrenze von 65 bis 70 Dollar pro Barrel vorsah, von einigen als viel zu hoch und von anderen als zu niedrig angesehen wurde, meldet die Nachrichtenagentur Reuters. Weitere Gespräche sind demnach am Freitag (25. November) möglich, falls sich die Positionen annähern.
Russlands Präsident Wladimir Putin sagte unterdessen in einem Telefongespräch mit dem irakischen Premierminister Mohammed Shia al-Sudani, dass die Pläne des Westens zur Einführung von Ölpreisobergrenzen „schwerwiegende Folgen“ für die globalen Energiemärkte haben würden, berichtet der US-Fernsehsender CNN.
News zum Ukraine-Krieg: Erster Reaktor des Kernkraftwerks Chmelnyzkyj wieder am Stromnetz
+++ 17.20 Uhr: Der erste Reaktor des ukrainischen Kernkraftwerks Chmelnyzkyj wurde wieder an das ukrainische Stromnetz angeschlossen, wie der Gouverneur der Region, Serhiy Hamaliy, auf Telegram mitteilte. Das Kernkraftwerk Chmelnyzkij war am Mittwoch nach russischen Angriffen auf das ukrainische Stromnetz vom Netz getrennt worden, wie ukrainische Beamte mitteilten.
Russischer UN-Botschafter droht Ukraine: „Werden militärisches Potenzial weiter dezimieren“
Update vom Donnerstag, 24. November, 7.01 Uhr: In der Hauptstadt Kiew mit ihren drei Millionen Einwohnern waren nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko 80 Prozent der Haushalte ohne Strom und Wasser. Derweil kündigte der Moskauer UN-Botschafter Wassili Nebensja im Sicherheitsrat an, Russland werde das militärische Potenzial der Ukraine weiter dezimieren, bis Kiew eine „realistische Haltung“ zu Verhandlungen einnehme.
Die gezielten Angriffe auf die Infrastruktur der Ukraine seien die Antwort „auf das Vollpumpen des Landes mit westlichen Waffen und die unklugen Aufrufe, Kiew solle einen militärischen Sieg über Russland erringen.“ Die Ukraine hofft, alle von Russland besetzten Gebiete befreien zu können.
News zum Ukraine-Krieg: Russland beschießt Zivilisten-Konvoi – Baby gerettet
Erstmeldung vom Mittwoch, 23. November: Kiew – Ukrainischen Angaben zufolge haben russische Soldaten das Feuer auf Autos voller Zivilistinnen und Zivilisten eröffnet. Es sei im Dorf Kamyanske auf einen Konvoi ziviler Autos geschossen worden, schrieb der staatliche Dienst für Notfallsituationen (DSNS) im Messengerdienst Telegram. Der DSNS ist eine ukrainische Behörde, die dem ukrainischen Innenministerium unterstellt ist und die Feuerwehr sowie den Katastrophenschutz umfasst.
News zum Ukraine-Krieg: Großbritannien liefert erstmals Hubschrauber
Derweil wurde bekannt, dass Großbritannien erstmals Hubschrauber an die Ukraine liefert. Wie der Sender BBC berichtet, soll Kiew insgesamt drei Maschinen vom Typ Sea King bekommen. Der erste Helikopter sei bereits in der Ukraine angekommen. Britische Spezialisten hätten ihre ukrainischen Kameraden in den vergangenen Wochen in Großbritannien dafür ausgebildet. Sowohl die britische Luftwaffe als auch die Marine hatten Sea Kings eingesetzt, aber 2018 außer Dienst gestellt. Die Hubschrauber können für die U-Boot-Abwehr und für Such- und Rettungsmissionen genutzt werden.
Verteidigungsminister Ben Wallace kündigte demnach vor einem Treffen mit Alliierten in Oslo zudem 10.000 Schuss Artilleriemunition für die Ukraine an. Zuvor hatte Premierminister Rishi Sunak bei einem Besuch in Kiew unter anderem die Lieferung von 125 Flugabwehrgeschützen sowie Technologie zur Drohnenabwehr angekündigt. Anfang November hatte das britische Verteidigungsministerium der Ukraine bereits eine Lieferung von 1000 Flugabwehrraketen zugesagt. Hinzu kommt Winterausrüstung für die ukrainische Armee wie Schlafsäcke, Schlafmatten oder warme Kleidung.
Auch die USA haben der Ukraine in diesem Jahr bereits Hubschrauber überlassen. Es handelte sich dabei um 16 Helikopter vom Typ Mi-17 russischer Bauart. (mit Agenturen)