Ukraine-Konflikt: Putin-Truppen überwinden strategisch wichtigen Punkt - doch russische Invasion lahmt laut USA
Im Ukraine-Konflikt wurden bereits zahlreiche Tote und Verletzte gemeldet. Mittlerweile hat der Krieg auch Kiew erreicht. Die Entwicklungen der letzten Tage im Ticker zum Nachlesen.
- Der Russland-Ukraine-Konflikt* ist eskaliert: Die Truppen Putins erreichen nun auch Kiew (siehe Update vom 25. Februar, 10.05 Uhr). Russische Truppen blockieren die ukrainische Hauptstadt von Westen aus (siehe Update vom 25. Februar, 14.20 Uhr).
- Mehrere Tote: Beide Seiten nennen neue Opferzahlen (siehe Update vom 25. Februar, 15.50 Uhr).
- Russlands Invasion hat laut US-Angaben „an Schwung verloren“ (siehe Update vom 25. Februar, 17.55 Uhr).
- Die Hilfsbereitschaft in Bayern ist riesig. Eine bayerische Stadt will ihre ukrainische Partnerstadt mit allen Mitteln unterstützen. Während die Bürgermeister telefonieren, wird Odessa angegriffen.
- Dieser News-Ticker zu den Ereignissen in der Ukraine ist beendet. Alle Informationen zum Ukraine-Krieg finden Sie in unserem neuen News-Ticker sowie auf unserer Themenseite zum Ukraine-Konflikt*.
Update vom 26. Februar 2022: Die aktuellen Entwicklungen im Ukraine-Konflikt finden Sie in diesem News-Ticker.
Ukraine-Konflikt: Russland setzt ukrainische Militärobjekte „außer Gefecht“
Update vom 25. Februar, 18.42 Uhr: Russland hat nach eigenen Angaben insgesamt 211 ukrainische Militärobjekte „außer Gefecht“ gesetzt. Dies teilte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Freitagabend in Moskau mit. Unabhängig überprüfen lassen sich solche Aussagen nicht. Nach Konaschenkows Darstellung wurden zudem sechs ukrainische Kampfflugzeuge, ein Hubschrauber sowie fünf Drohnen abgeschossen. Auch 67 Panzer seien zerstört worden.
Der Militärsprecher sagte zudem, die Russen hätten Waffen erobert, die in den vergangenen Monaten aus dem Westen für die Ukraine bereit gestellt worden seien - darunter amerikanische Panzerabwehrraketen. Konaschenkow sprach von „Trophäen“.
Konaschenkow sagte außerdem, dass Separatistenkämpfer aus der ostukrainischen Region Donezk mittlerweile 25 Kilometer in bislang von ukrainischen Regierungstruppen kontrolliertes Gebiet weit vorgerückt seien. Luhansker Kämpfer seien mit russischer Unterstützung 21 Kilometer weiter vorgedrungen.
Ukraine-Konflikt: Russische Truppen überwinden Fluss Dnipro
Update vom 25. Februar, 18.20 Uhr: Nach schweren Kämpfen haben russische Truppen den Fluss Dnipro in der Südukraine überschritten. Damit hätten sie nun Zugang zur strategisch wichtigen Stadt Cherson, teilte die Gebietsverwaltung am Freitag mit. Die Großstadt mit knapp 300.000 Einwohnern spielt eine wichtige Rolle beim Schutz der Hafenstadt Odessa im Südwesten des Landes. Zuvor hatte es Berichte gegeben, wonach die russische Invasion im Ukraine-Konflikt langsamer voranschreite (siehe vorheriges Update).
Ukraine-Konflikt: Russland-Invasion hat laut USA „an Schwung verloren“
Update vom 25. Februar, 17.55 Uhr: Russlands Invasion im Ukraine-Konflikt geschieht offenbar langsamer als geplant. Russland habe weniger Fortschritte gemacht als erwartet, berichtet der US-Sender Fox News unter Berufung auf einen US-Berater. „Die Russen haben ein wenig von ihrem Schwung verloren“, heißt es von einem nicht namentlich genannten US-Verteidigungsbeamten. „Es wurden keine Bevölkerungszentren eingenommen. Russland hat noch keine Luftüberlegenheit erlangt.“
Der Beamte wies darauf hin, dass die ukrainische Luft- und Raketenabwehr immer noch funktioniere, wenn auch in abgeschwächter Form. „Wir gehen davon aus, dass die russischen Streitkräfte auf größeren Widerstand stoßen, als sie erwartet haben“, fügte der Beamte hinzu. Die ukrainische Befehls- und Kontrollstruktur sei intakt. Auch Tagesschau24 griff die Berichte auf und berief sich auf US-Experten, ohne jedoch Namen zu nennen.
Update vom 25. Februar, 17.10 Uhr: Das russische Militär erklärte am Freitagnachmittag, dass es ihnen gelungen sei, den strategisch wichtigen Flugplatz Hostomel am Rande der Hauptstadt Kiew unter Kontrolle zu bringen. An der Operation, die zur Einnahme des Flugplatzes führte, seien über 200 Helikopter beteiligt gewesen, heißt es in dem offiziellen Statement.
In dem Statement behauptet der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums Igor Konashenkov, die ukrainische Führung würde Flugabwehrsysteme bewusst in Wohngebieten platzieren, um Gegenfeuer auf Zivilisten zu provozieren. Konashenkov rief das ukrainische Volk weiter dazu auf, sich gegen ihre „terroristische“ Regierung zu erheben. Ähnliche Aufforderungen und Vorwürfe hatte zuvor auch Präsident Putin in einer Videobotschaft geäußert.
Ukraine-Konflikt: Kiew „im Verteidigungsmodus“ - neue Opferzahlen genannt
Update vom 25. Februar, 15.50 Uhr: Nach Angaben des ukrainischen Militärs wurden seit dem Beginn der russischen Invasion am Donnerstag mehr als 1000 russischen Soldaten getötet. „Russische Mütter schicken ihre Söhne in den sicheren Tod, denn die ukrainischen Streitkräfte halten die Linien und werden ihr Land gegen die Besatzer verteidigen“, heißt es in einer Mitteilung. Informationen zu Verlusten können aktuell nur schwer von unabhängigen Quellen nachgeprüft werden und sollten mit Vorsicht behandelt werden. So hatte das russische Verteidigungsministerium zuvor erklärt, keine Verluste bei dem Marsch auf die ukrainische Hauptstadt Kiew erlitten zu haben.

Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko erklärte gegenüber der ukrainischen Nachrichtenagentur Unian, die Stadt sei „im Verteidigungsmodus.“ „Die Situation ist schwierig, aber wir glauben an unsere Streitkräfte und unterstützen sie“, so Klitschko weiter.
Ukraine-Konflikt: Russische Streitkräfte blockieren Kiew von Westen
Update vom 25. Februar, 14.20 Uhr: Die russischen Streitkräfte haben die ukrainische Hauptstadt Kiew von Westen her blockiert. Das gab das russische Verteidigungsministerium am Freitagnachmittag bekannt. Ebenso wurde der strategisch wichtige Flugplatz Hostomel nordwestlich der Metropole durch russische Truppen eingenommen. Dabei seien nach russischen Angaben 200 Ukrainer „neutralisiert“ worden. Eigene Verluste soll es den Berichten zu Folge nicht gegeben haben. Von ukrainischer Seite wurden die Aktionen zunächst nicht bestätigt.
Während die Kämpfe in der Ukraine weiter toben, hat sich die russische Regierung jedoch erstmal seit Beginn der Invasion im Ukraine-Konflikt verhandlungsbereit gezeigt. Allerdings nur dann, wenn die ukrainischen Streitkräfte ihre Waffen niederlegen würden.
Ukraine-Konflikt: Kämpfe um Mariupol - 35 Zivilisten verletzt
Update vom 25. Februar, 13.50 Uhr: Bei einem Angriff auf die am Schwarzen Meer gelegene Stadt Mariupol sind nach offiziellen Angaben 35 Zivilisten verletzt worden, neun davon schwer. Bürgermeister Wadym Bojtschenko gab gegenüber der Nachrichtenagentur Unian an, prorussische Separatisten hätten auch zivile Gebäude beschossen. Mittlerweile soll die Situation in Mariupol jedoch unter Kontrolle sein. Die Hafenstadt im Verwaltungsbezirk Donezk ist von großer strategischer Bedeutung. Ein erster Vormarsch auf die Stadt konnte offenbar verhindert werde.
Update vom 25. Februar, 12.45 Uhr: Russland hat im Ukraine-Krieg das ehemalige AKW Tschernobyl* eingenommen. Was dahinter stecken könnte, erklären wir bei Merkur.de (siehe Link).
Ukraine-Konflikt: US-Geheimdienst schätzt - Kiew könnte in wenigen Tagen fallen
Update vom 25. Februar, 12.20 Uhr: US-Geheimdienstmitarbeiter sind einem CNN-Bericht zufolge besorgt, dass die Ukraine-Hauptstadt Kiew innerhalb weniger Tage unter russische Kontrolle geraten könnte. Die Informationen beruhen auf zwei anonymen Quellen. Demnach bleibe die ursprüngliche Einschätzung der USA bestehen, dass die Stadt innerhalb von ein bis vier Tagen nach einem russischen Angriff überrannt werden könnte. Ob die Beamten glauben, dass Kiew fällt, wollten sie scheinbar nicht sagen.
Russland-Ukraine-Konflikt aktuell: Bewohner von Kiew sollen Stadtteile meiden
Update vom 25. Februar, 11.57 Uhr: Bewohner von Kiew sollen aktuell den Nordwesten der Stadt meiden und sich dort nicht auf der Straße aufhalten. Dazu haben die Behörden der ukrainischen Hauptstadt aufgerufen. „Im Zusammenhang mit der Annäherung aktiver Feindseligkeiten werden die Bewohner des Obolon-Bezirks gebeten, nicht nach draußen zu gehen“, so die Aufforderung. Diese Karte zeigt die bereits eroberten Gebiete im Ukraine-Krieg.
Update vom 25. Februar, 11.35 Uhr: Die Regierung in Kiew hat rund 18.000 Waffen samt Munition an Reservisten in der Region um die Hauptstadt verteilt, um einen russischen Angriff abzuwehren. Bereits am Donnerstag hatte der ukrainische Präsident Selenskyj veranlasst, dass Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land nicht mehr verlassen dürfen, um bei der Verteidigung zu helfen. Die Ukraine hat darüber hinaus bekannt gegeben, dass Russland den Angriff auf die ukrainische Hauptstadt von zwei Seiten aus führen wird. Da russische Truppen im Nordosten der Stadt zurückgedrängt wurden, versuche man nun von Osten aus über die Stadt Konotop eine Schneise nach Kiew zu schlagen.
Regimewechsel, Weltkrieg, Sturz von Putin: Weitere mögliche Szenarien im Ukraine-Krieg erklären wir hier bei Merkur.de*.
Ukraine-Krieg: Russische Truppen vor Kiew - Angst in den Straßen
Kommt mit ukrainischen Flaggen auf die Straßen, filmt die russischen Besatzer.
Update vom 25. Februar, 10.57 Uhr: In der ukrainischen Hauptstadt Kiew herrscht angesichts eines erwarteten russischen Vorstoßes im Ukraine-Krieg Angst auf den Straßen. Ein Korrespondent der Deutschen Presse-Agentur berichtete, mit Sturmgewehren bewaffnete Patrouillen seien in der Innenstadt unterwegs. Straßen und Plätze waren leer. Das ukrainische Verteidigungsministerium rief die Bevölkerung dazu auf, russische Militärfahrzeuge überall zu blockieren. „Kommt mit ukrainischen Flaggen auf die Straßen, filmt die russischen Besatzer. Zeigt ihnen, dass sie hier nicht erwünscht sind, dass ihnen jeder Widerstand leisten wird“, hieß es in einem emotionalen Appell. Von Kampfhandlungen sollten sich die Bewohnerinnen und Bewohner aber fernhalten, damit das ukrainische Militär „seine Arbeit erledigen“ könne. Weiteren Medienberichten zufolge kam es schon zu Schüssen in diesem Ukraine-Konflikt, der nun ein Ukraine-Russland-Krieg ist (siehe vorherige Updates).

Update vom 25. Februar, 10.49 Uhr: Bild-Informationen zufolge kommt es zu schweren Gefechten in manchen Straßen Kiews. Demnach stehen sich in einem nördlichen Bezirk russische und ukrainische Truppen gegenüber. Auf ukrainischer Seite sind womöglich Schützenpanzer im Einsatz, russische Bodentruppen seien in die Stadt einmarschiert. Unabhängig überprüft können solche Informationen derzeit nicht.
Update vom 25. Februar, 10.38 Uhr: Mehrere Medien berichten unter Berufung auf die Nachrichtenagentur AP, dass in der Nähe der Regierungszentrale in Kiew Schüsse zu hören waren.
Ukraine-Konflikt aktuell: Bevölkerung soll sich mit Molotowcocktails schützen
Update vom 25. Februar, 10.29 Uhr: Was will Wladimir Putin mit dem Ukraine-Krieg erreichen? Ein Experte sieht drei mögliche Ziele - und eine „große Gefahr“.
Update vom 25. Februar, 10.05 Uhr: Das Verteidigungsministerium in der Ukraine teilt auf Twitter mit, dass die Bürger in Obolon, im Norden von Kiew, ihr Haus nicht verlassen sollen. Zudem sollen sie sich mit Molotowcocktails gegen die russischen Truppen wehren. Den Angaben zufolge sind die ersten russische Einheiten in die Hauptstadt Kiew vorgedrungen. Russische „Saboteure“ hielten sich im Bezirk Obolon Kiews auf, teilte die Behörde am Freitag über Facebook mit. Solche Angaben lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.
Russland hat derweil eigenen Angaben zufolge insgesamt 118 ukrainische Militärobjekte „außer Gefecht“ gesetzt, darunter elf Militärflughäfen. Dies teilte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Freitag in Moskau mit. Unabhängig überprüfen lassen sich auch solche Aussagen nicht. Konaschenkow zufolge wurden zudem fünf ukrainische Kampfflugzeuge, ein Hubschrauber sowie fünf Drohnen abgeschossen. Diese Karte veranschaulicht, wo der Ukraine-Krieg wütet.
Ukraine-Krieg: Panzerangriffe am Freitag auf Kiew möglich
Update vom 25. Februar, 9.12 Uhr: Im Laufe des Tages könnte es zu Panzerangriffen auf die Hauptstadt Kiew kommen. „Heute wird der härteste Tag“, sagt Anton Heraschtschenko, Berater des ukrainischen Innenministers laut Tagesschau. Russland plane offenbar, mit Panzern von Iwankiw und Tschernihiw nach Kiew durchzubrechen. Panzerabwehrraketen stünden bereit.

Ukraine-Konflikt: Russisches Militär in Richtung Kiew unterwegs
Update vom 25. Februar, 8.45 Uhr: Der stellvertretende Verteidigungsminister der Ukraine soll mitgeteilt haben, dass das russische Militär zwei Fahrzeuge der ukrainischen Streitkräfte beschlagnahmt hätte. Das schreibt der Kyiv Independent auf Twitter. Demnach hätten sie sich in ukrainische Uniform gekleidet und bewegten sich in das Zentrum von Kiew. Offenbar folgt ihnen eine Kolonne russischer Militärlastwagen.
Die ukrainische Armee kämpft derweil nach eigenen Angaben gegen vordringende russische Truppen nördlich der Hauptstadt Kiew. Wie die ukrainischen Streitkräfte am Freitag bei Facebook mitteilten, kam es zu Gefechten in den Orten Dymer, das rund 45 Kilometer nördlich von Kiew liegt, sowie Iwankiw, rund 80 Kilometer nördlich der Hauptstadt. Dort sei „eine große Anzahl von Panzern des Feindes eingetroffen“.
Reaktionen von Deutschland auf den Ukraine-Krieg lesen Sie in unserem aktuellen News-Ticker.
Ukraine-Konflikt: Selenskyj macht Russlands Armee schwere Vorwürfe
Update vom 25. Februar, 7.20 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat der russischen Armee vorgeworfen, bei ihren Angriffen auch auf zivile Gebiete zu zielen. Gleichzeitig lobte der Staatschef am Freitagmorgen die Ukrainer für ihren „Heldenmut“ angesichts des russischen Vormarsches. Russland müsse „früher oder später“ mit der Ukraine „sprechen“, um die Kämpfe zu beenden, sagte er weiter. Bislang scheint Selenskyj Putin nicht erreicht haben - aber Macron sprach mit dem russischen Präsidenten.
Russland greift Ukraine an: Heftige Gefechte gemeldet im Kiewer Gebiet
Update vom 25. Februar, 6.45 Uhr: Ukrainische Truppen liefern sich nach Angaben des Generalstabs heftige Gefechte mit russischen Angreifern im Kiewer Gebiet. In Iwankiw rund 80 Kilometer nordwestlich der ukrainischen Hauptstadt hätten sich Fallschirmjäger einer „überwältigenden“ Anzahl russischer Truppen entgegengestellt, die mit gepanzerten Fahrzeugen vorrückten. Eine Brücke sei zerstört worden. Auch auf dem strategisch wichtigen Flugplatz Hostomel nordwestlich von Kiew werde gekämpft, teilte der Generalstab weiter mit. Ukrainische Truppen hielten auch dort Stand.
Zudem gebe es in mehreren Städten russische Luftangriffe. In Kiew heulten erneut die Sirenen, wie ein Korrespondent der Deutschen Presse-Agentur berichtete. Die Stadtverwaltung rief alle Bürger auf, sich möglichst in Sicherheit zu bringen. Die U-Bahn-Stationen der Stadt mit etwa 2,8 Millionen Einwohnern dienten als Schutzräume.

Ukraine-Krieg: In der Nacht zu Freitag mehrere Tote und Verletzte
Update vom 25. Februar, 5.40 Uhr: Der ukrainische Grenzschutz hat von Todesopfern durch Raketenbeschuss auf einen seiner Posten im Süden des Landes am Asowschen Meer berichtet. Dabei habe es in der Nacht auf Freitag im Ukraine-Krieg mehrere Tote und Verletzte gegeben, teilte die Behörde auf Facebook mit. Der Ort Primorskyj Posad liegt an der Küste zwischen der von Russland annektierten Halbinsel Krim und dem ostukrainischen Separatistengebiet. Das ukrainische Militär geht davon aus, dass die russische Armee einen Korridor zwischen beiden Gebieten erobern will. Wir erklären, worum es in dem Ukraine-Konflikt mit Russland überhaupt geht*.
Außerdem twitterte der ukrainische Außenministers Dmytro Kuleba in der Nacht zum Freitag: „Schreckliche russische Raketenangriffe auf Kiew.“ (siehe Update vom 25. Februar, 4.43 Uhr) „Das letzte Mal, dass unsere Hauptstadt so etwas erlebt hat, war 1941, als sie von Nazi-Deutschland angegriffen wurde.“ Der Minister zeigte sich trotz der massiven Angriffe demonstrativ optimistisch: „Die Ukraine hat dieses Übel besiegt und wird dieses besiegen.“

Ukraine-Konflikt aktuell: Explosionen in Kiew - Trümmer einer Rakete eingeschlagen
Update vom 25. Februar, 4.43 Uhr: Mehrere Explosionen haben in der Nacht zu Freitag (25. Februar) die ukrainische Hauptstadt Kiew erschüttert. Das meldete die Agentur Unian. Unter anderem wurde ein mehrstöckiges Wohnhaus auf dem Ostufer des Flusses Dnipro getroffen, in dem Feuer ausbrach. Dort seien Trümmer einer Rakete eingeschlagen, teilte die Stadtverwaltung auf Telegram mit. Drei Menschen seien verletzt worden. Dort sei es ukrainischen Kräften gelungen, einen russischen Flugapparat abzuschießen, schrieb ein Berater des ukrainischen Innenministers.
Update vom 25. Februar, 3.43 Uhr: Ein Reporterteam des US-Nachrichtensenders CNN hat von drei Explosionen in der ukrainischen Hauptstadt Kiew berichtet. Offenbar soll die Hauptstadt der Ukraine mit Raketen beschossen worden sein, wie ein Berater des ukrainischen Innenministers den Reportern mitteilte. „Die Angriffe auf Kiew mit Marschflugkörpern oder ballistischen Raketen wurden fortgesetzt.“
Ukraine-Krieg: Auseinandersetzung auf Schlangeninsel
Update vom 25. Februar, 2.57 Uhr: Laut Informationen des US-Nachrichtensenders CNN ist ein Audiomitschnitt aus der Ukraine aufgetaucht, bei dem es sich um eine Auseinandersetzung zwischen ukrainischen Soldaten und einem russischen Offizier handelt. Konkret soll die Aufnahme von der Schlangeninsel im Schwarzmeer stammen, die Russland im Laufe des Donnerstag (24. Februar) einnahm. Alle ukrainischen Verteidiger der Insel kamen dabei ums Leben, berichtete der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj.
Laut des Audiomitschnittes sagte der russische Offizier: „Dies ist ein russisches Kriegsschiff. Ich schlage vor, dass Sie Ihre Waffen niederlegen und sich ergeben, um Blutvergießen zu vermeiden. Andernfalls werden wir das Feuer eröffnen.“ Daraufhin die Antwort eines ukrainischen Soldaten: „Russisches Kriegsschiff, verpiss dich.“
Ukraine-Konflikt: Russische Armee größtenteils eingerückt
Update vom 25. Februar, 2.00 Uhr: Nach der Einschätzung des ukrainischen Generalstabs ist die russische Armee mit einem großen Teil ihrer Truppen in die Ukraine vorgestoßen. Ein Militärsprecher sprach gegenüber der Deutschen Presseagentur von 60 taktischen Bataillonsgruppen, bei denen es sich um schnelle Kampftruppen mit 600 bis 1000 Soldaten handelt.
Den Angaben zufolge hat die russische Armee rund 90 solcher Gruppen zusammengezogen. Russland konzentriere sich auf die Gebiete Charkiw und Donezk. Das Hauptziel sei es, die ukrainische Hauptstadt Kiew zu blockieren.
Update vom 25. Februar, 00.47 Uhr: Präsident Wolodymyr Selenskyj glaubt laut Informationen des Nachrichtensenders CNN, dass russische Sabotagegruppen in die ukrainische Hauptstadt Kiew eingedrungen seien. Er ergänzte: „Nach unseren Informationen hat der Feind mich als Ziel Nr. 1 und meine Familie als Ziel Nr. 2 markiert. Sie wollen die Ukraine politisch zerstören, indem sie das Staatsoberhaupt zerstören.“
Ukraine-Russland-Konflikt in der Nacht: Präsident ordnet Generalmobilmachung an
Update vom 25. Februar, 00.27 Uhr: Durch den russischen Einmarsch sind auf ukrainischer Seite laut Präsident Wolodymyr Selenskyj mehr als 130 Menschen getötet worden. „Heute haben wir 137 unserer Helden, unserer Bürger, verloren. Militär und Zivilisten“, sagte der Präsident der Ukraine in der Nacht zum Freitag (25.02.2022) in einer Videoansprache. Darüber hinaus seien 316 Menschen bei den Gefechten verletzt worden.
Update vom 24. Februar, 23.42 Uhr: Nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Generalmobilmachung angeordnet. Wegen der „militärischen Aggression“ Russlands würden Reservisten und Wehrpflichtige aus dem ganzen Land binnen 90 Tagen zu den Waffen gerufen, hieß es in einem am Donnerstagabend veröffentlichten Dekret. Russland hatte am Morgen einen groß angelegten Angriff auf die Ukraine gestartet und war von mehreren Seiten aus einmarschiert.
Ukraine-Krieg: Kämpfe gehen im Land weiter - Gespenstische Stille in Kiew
Update vom 24. Februar, 23.33 Uhr: Während die Kämpfe vielerorts in der Ukraine auch die Nacht hindurch weitergehen, wird es in der Hauptstadt Kiew im Nordwesten des Landes gespenstisch still. Es herrscht Kriegsrecht, ferner gilt eine Ausgangssperre. Daher fahren auch kaum mehr Autos über den sonst so verkehrsreichen Majdan, dem Platz der Unabhängigkeit im Zentrum von Kiew, Symbol und Zentrum der Orangenen Revolution 2004, als sich die Ukrainer erfolgreich gegen einen Wahlbetrug wehrten. Genauso 2014 Bühne für die Euromaidan-Proteste. Der Majdan, normalerweise laut, lebendig und voller Europa-Flaggen. Jetzt völlig leer, tot, wie diese Live-Kamera dokumentiert.
Viele sind heute tagsüber aus Kiew geflohen. Wer geblieben ist, sitzt nun zuhause und wartet in quälender Ungewissheit auf Putins nächsten Schritt. Nimmt das russische Militär Kiew in dieser Nacht noch ein? Wie viele Truppen sind bereits rund um die Metropole zusammengezogen? Hat die Ukraine gar noch eine Chance, sich einer kompletten Invasion entgegenzusetzen?
Ukraine-Konflikt: 100.000 Menschen auf der Flucht - 137 Todesopfer
Update vom 24. Februar, 23.01 Uhr: Durch den russischen Einmarsch sind auf ukrainischer Seite laut Präsident Wolodymyr Selenskyj 137 Menschen getötet worden. Außerdem seien 316 Menschen bei den Gefechten verletzt worden, sagte Selenskyj in der Nacht zum Freitag in einer Videoansprache. Das UNHCR (Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen) spricht von 100.000 Ukrainern, die bereits innerhalb des Landes auf der Flucht seien. „Es hat eindeutig erhebliche Vertreibungen im Land gegeben und es gibt Bewegungen Richtung Grenzen und ins Ausland“, sagte eine UNHCR-Sprecherin am Donnerstagabend in Genf. Die Präsidentin der Republik Moldau, Maia Sandu, twitterte am Abend, dass am Donnerstag mehr als 4000 Menschen aus der Ukraine über die Grenze gekommen seien. „Unsere Grenzen sind offen für Menschen aus der Ukraine, die einen sicheren Aufenthalt brauchen oder durchreisen möchten“, schreibt Sandu auf Twitter. Moldova gilt als eines der ärmsten Länder Europas.
Ukraine-Konflikt: Männer zwischen 18 und 60 dürfen Land nicht verlassen
Update vom 24. Februar, 22.45 Uhr: Derweil gibt es dramatische Auswirkungen für alle Flüchtenden in der Ukraine: Aufgrund des verhängten Ausnahmezustandes dürfen nach ukrainischen Behördenangaben männliche ukrainische Staatsbürger im Alter von 18 bis 60 Jahren das Land nicht verlassen. Man werde sie nicht über die Landesgrenze lassen, teilte der Leiter der ukrainischen Zollbehörde in Lemberg, Danil Menschikow, am Donnerstagabend auf Facebook mit. Er bat die Menschen, keine Panik zu verbreiten und nicht zu versuchen, eigenständig die Landesgrenze zu überqueren.
Ukraine-Konflikt: Wo steht die russische Armee? Lage weiter unübersichtlich - Hinweis auf Strategie
Update vom 24. Februar, 22.23 Uhr: Hat das ukrainische Militär Putins Entschlossenheit unterschätzt? Wohl kaum jemand rechnete jedenfalls mit einem totalen Zangenangriff auf ukrainisches Territorium durch Putins Russland. Die meisten Beobachter vermuteten vielmehr ein Einmarsch in die sowieso bereits von prorussischen Verbänden kontrollierten östlichen Separatistengebiete - wohl auch die ukrainische Armee. Die Frontlinie dort ist zumindest die einzige, von der die ukrainische Armee - noch zumindest - das Halten von Stellungen vermeldet.
Die Situation im Einsatzgebiet Donezk sei angespannt, werde aber von der Armee kontrolliert, heißt es in einem Bericht der ukrainischen Armee am Donnerstagabend. Der Beschuss durch Russland dauere an. Trotz umfangreicher Angriffe sei es „dem Feind“ nicht gelungen, aus dem Osten tief in die Ukraine vorzudringen. Alle wichtigen Siedlungen und wichtige Infrastruktur halte man weiter. Nach aktuellem Stand seien keine weiteren Versuche des Durchbruchs durch „den Feind“ registriert worden. An manchen Orten sei die Feueraktivität zurückgegangen.
Ganz anders die Lage im Westen der Ukraine. Nördlich und südlich der Hauptstadt Kiew wird immer wieder von einem schnellen Vorrücken und Erfolgen der russischen Armee berichtet. Tschernobyl inklusive der stillgelegten Reaktoranlage wurde eingenommen. Es gibt Berichte von russischen Bodentruppen, die von der Schwarzmeerküste vorrücken und Falschirmjäger, die nahe Kiew landen.
Update vom 24. Februar, 21.45 Uhr: Eine russische Transportmaschine mit militärischer Ausrüstung an Bord ist nach russischen Regierungsangaben nahe der Grenze zur Ukraine abgestürzt. Die Maschine vom Typ Antonow An-26 sei am Donnerstag in der Region Woronesch im Süden Russlands abgestürzt, zitierten russische Nachrichtenagenturen am Donnerstag aus einer Erklärung des Verteidigungsministeriums. Die Besatzung sei dabei ums Leben gekommen. Wie viele Crew-Mitglieder an Bord waren, wurde nicht mitgeteilt.

Update vom 24. Februar, 21.22 Uhr: Kiew ist von russischen Truppen umzingelt, wieder sind Explosionen in Kiew zu hören. Putins Armee steht offenbar kurz vor der ukrainischen Hauptstadt. Die BBC meldet, dass russische Fallschirmspringer 40 Kilometer von Kiew entfernt abspringen. Westliche Geheimdienste gehen von einer Eroberung Kiews noch in dieser Nacht aus. Trotzdem müssen alle Informationen aus der Ukraine freilich immer mit Vorsicht behandelt werden. Verifizieren lässt sich aktuell nichts.
Ukraine-Konflikt: Russland steht kurz vor Kiew - Erboberung wohl Frage von Stunden
Update vom 24. Februar, 20.33 Uhr: Aktuell hat unsere Redaktion Kontakt zu einer Ukrainerin, deren Freunde in der Nationalgarde kämpfen. Sie selbst flüchtet gerade in einem Auto aus dem Stadtgebiet von Kiew. Denn ihre Kontakte beim Militär haben sie wissen lassen, dass sie die Stadt binnen der nächsten eineinhalb Stunden verlassen soll. Sie gehen davon aus, dass Kiew bombardiert und bald in russischer Hand ist. Bis dahin könnten nur noch wenige Stunden vergehen. Hier der ganze Vor-Ort-Bericht am Tag 1 des Ukraine-Krieges.*

Ukraine-Konflikt: Geheimdienstler: Russland hat „vollständige Lufthoheit“ über Ukraine erlangt
Update vom 24. Februar, 20.24 Uhr: Russland hat mit seinem Großangriff auf die Ukraine nach Angaben eines westlichen Geheimdienstvertreters die „vollständige Lufthoheit“ über die Ukraine erlangt. Die Ukraine verfüge nun über keinerlei Luftabwehrkapazitäten mehr, sagte der Geheimdienstvertreter am Donnerstag in Brüssel: „Sie haben keine Luftwaffe mehr, um sich zu schützen.“
Nun nehme die russische Armee die Hauptstadt Kiew ins Visier, sagte der Geheimdienstvertreter weiter. „Viel wird davon abhängen, welchen Widerstand die Ukrainer leisten können. Aber ich gehe davon aus, dass die Russen in den kommenden Stunden versuchen werden, eine überwältigende Macht um die Hauptstadt zusammenzuziehen.“
Update vom 24. Februar, 20.08 Uhr: Die OSZE evakuiert alle Mitarbeiter aus der Ukraine „so schnell wie möglich“, verkündet soeben OSZE-Generalsekretärin Helga Maria Schmid. Dieser Schritt sei aufgrund der andauernden Kämpfe und der sich weiter verschlimmernden Sicherheitslage nötig geworden, so Schmid weiter in einem aktuellen Statement.
Ukraine-Konflikt: OSZE verkündet Abzug ihrer Mitarbeiter „so schnell wie möglich“
Der Abzug der aktuellen OSZE-Mission aus der Ukraine hat historische Dimensionen. Die OSZE (Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa) hat die Friedenssicherung in Europa als oberstes Ziel. Die Mission in der Ukraine beobachtete in allen Regionen des Landes den Konflikt zwischen prorussischen Separatisten und ukrainischer Armee. Die Zustimmung zu der Mission seitens Russland wurde damals von allen Beobachtern als wichtigen Schritt der Entspannung gewertet nach der Annexion der Krim-Halbinsel. Gleichzeitig wird die Lage in der Ukraine mit dem OSZE-Abzug deutlich unübersichtlicher. Die Beobachter hatten bis gestern glaubhafte, unparteiische Berichte aus den Konfliktregionen geliefert. Damit ist es jetzt vorbei.
Ukraine-Konflikt: Putin kreist Kiew offenbar ein
Update vom 24. Februar, 19.55 Uhr: Während Biden in die Kamera spricht, geht die russische Offensive in der Ukraine weiter. Aus dem Ukraine-Konflikt ist heute ein Ukraine-Krieg geworden. Wie lange dieser dauert, ist eine ganz andere Frage. Nach den von beiden Seiten gemeldeten Gebietsgewinnen der russischen Armee vielleicht gar nicht so lange. Putin lässt mit seiner Armee ganz offenbar die ukrainische Hauptstadt Kiew von allen Seiten einkreisen. Immer wieder gibt es Meldungen von durch russische Bodentruppen eingenommene Gebiete. Meldungen von starker, oder sogar erfolgreicher Gegenwehr seitens ukrainischer Truppen haben eher Seltenheitswert.
Update vom 24. Februar, 19.45 Uhr: Biden spricht jetzt. Hier im Video.
Update vom 24. Februar, 19.22 Uhr: Derweil ist wieder eine Explosion in Kiew zu hören. Ansonsten ist es ruhig auf den Straßen. Auch einen neuen Bombenalarm gab es in der Hauptstadt am Abend nicht mehr.
Ukraine-Konflikt: Putin-Einmarsch - Russische Truppen erobern Tschernobyl
Update vom 24. Februar, 19.01 Uhr: Laut der Nachrichtenagentur AFP hat Russland die Kontrolle über Tschernobyl übernommen. Zuvor lieferten sich ukrainische und russische Verbände Gefechte rund um die ehemalige Reaktoranlage. Russland kontrolliere die Sperrzone und alle Anlagen der Atomruine, sagt der ukrainische Präsident Selenskyj.

Update vom 24. Februar, 18.53 Uhr: Der Einmarsch Russlands in die Ukraine dauert nach Angaben aus Moskau an. „Die Spezialmilitäroperation wird fortgesetzt“, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Donnerstag nach Angaben der Agentur Interfax in Moskau. Nach seinen Angaben rückten die Separatistenkämpfer der Gebiete Donezk und Luhansk sechs bis acht Kilometer in ukrainisches Gebiet vor. Die russische Armee habe dabei unterstützt.
Der Sprecher bestätigte die Eroberung des wichtigen Nord-Krim-Kanals. Dadurch sei die Wasserstraße „entsperrt“ und die Wasserversorgung der Schwarzmeer-Halbinsel Krim wieder hergestellt worden. Dabei seien auch russische Fallschirmjäger zum Einsatz gekommen. Nach der Annexion der ukrainischen Halbinsel 2014 durch Russland hatte die Ukraine den für die Wasserversorgung wichtigen Kanal gesperrt.
Update vom 24. Februar, 18.22 Uhr: In etwa einer Stunde will US-Präsident Joe Biden vor die Kameras treten und Amerikas Reaktionen auf Putins Einmarsch in die Ukraine schildern. Hier verfolgen Sie Bidens Statement zur Ukraine live in Video und Ticker. Zuvor traf sich Biden mit den G7-Ländern, um weitere Sanktionen zu besprechen.
Ukraine-Konflikt: Putin im russischen Fernsehen: „Man hat uns keine andere Wahl gelassen“
Parallel tritt Putin vor die Kamera. Er lässt sich mit Geschäftsleuten in Moskau filmen. Zu dem von ihm provozierten Krieg in der Ukraine, sagt Putin: Russlands Präsident Wladimir Putin hat den Angriff auf die Ukraine als absolut notwendige Maßnahme für die Landesverteidigung bezeichnet. „Was hier geschieht, ist eine erzwungene Aktion“, sagte Putin am Donnerstagabend bei einem im Fernsehen übertragenen Treffen mit russischen Geschäftsleuten in Moskau. „Man hat uns keine andere Wahl gelassen.“
Kiew/Moskau, 24. Februar, 17.33 Uhr: Der Ukraine-Konflikt ist am Donnerstag eskaliert. Der Krieg hat begonnen. Russland ist in die Ukraine einmarschiert. Wie die ukrainische Polizei meldete, erstrecken sich die Gefechte mittlerweile nahezu auf das gesamte Land. Der Ukraine-Konflikt* kommt auch in Tschernobyl zum Tragen.
Ukraine-Konflikt: Kämpfe mit russischen Truppen nahe Atommüll-Lager in Tschernobyl
Die Kämpfe in der Ukraine erstrecken sich nach Angaben der Regierung in Kiew auch auf das Gebiet des zerstörten Atomreaktors von Tschernobyl. Nahe dem Atommülllager gebe es Gefechte zwischen ukrainischen und russischen Verbänden, teilte ein Vertreter des Innenministeriums in Kiew mit. Russische Truppen seien von Belarus aus in das nordukrainische Gebiet eingedrungen, die an dem Atommülllager stationierten Soldaten der ukrainischen Nationalgarde leisteten „hartnäckigen Widerstand“ gegen den Angriff.
„Russische Besatzungskräfte versuchen, das Atomkraftwerk Tschernobyl zu erobern“, twitterte Selenskyj am Donnerstag. „Unsere Verteidiger geben ihre Leben dafür, dass sich die Tragödie von 1986 nicht wiederholt.“ Der Staatschef betonte: „Das ist eine Kriegserklärung gegen ganz Europa.“ Das Unglück von Tschernobyl am 26. April 1986 gilt als die größte Katastrophe in der zivilen Nutzung der Atomkraft. Hunderttausende wurden zwangsumgesiedelt. Damals gehörte die Ukraine noch zur Sowjetunion.
Ukraine-Konflikt: Luftalarm in Kiew - Menschen sollen in Luftschutzbunker
In der ukrainischen Hauptstadt wurde Luftalarm ausgelöst. Die Verwaltung rief am Donnerstagnachmittag alle Bürgerinnen und Bürger auf, sich möglichst in Luftschutzbunkern in Sicherheit zu bringen. Kiew hat etwa 2,8 Millionen Einwohner, die gesamte Ukraine 45 Millionen. Am Morgen waren bereits testweise die Luftschutzsirenen zu hören gewesen. In der Ukraine gilt landesweit seit 5.30 Uhr (4.30 Uhr MEZ) auf Erlass von Präsident Wolodymyr Selenskyj* das Kriegsrecht, vorerst für 30 Tage. Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko* verhängte eine Sperrstunde.
In der Nähe von Kiew gibt es nach Angaben der Armee des Landes heftige Kämpfe mit russischen Truppen um einen Militärstützpunkt. Wie der ukrainische Oberbefehlshaber der Streitkräfte, Walerijy Saluschny, auf Facebook bekannt gab, wurde um den Militärflughafen Hostomel im Norden der Hauptstadt gekämpft. Offenbar waren auch Kampfhubschrauber in dem Gebiet im Einsatz.

Ukraine-Konflikt: Offizielle Berichte über Tote
Der russische Präsident Wladimir Putin* hatte in der Nacht den Einmarsch in die Regionen Luhansk und Donezk angeordnet. Am Mittag meldeten die Behörden in der Ukraine russische Angriffe aus verschiedenen Richtungen. Bis 12 Uhr (MEZ) habe Russland mehr als 30 Attacken mit Flugzeugen, Artillerie und Marschflugkörpern „auf ukrainische zivile und militärische Infrastruktur“ ausgeübt, teilte der Generalstab mit. Es gibt offizielle Berichte über Tote auf beiden Seiten. So sind bei einem Raketenangriff in der Region Odessa mindestens 18 Menschen gestorben. Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs sind „in der Gegend von Schtschastja fast 50 russische Soldaten getötet“ worden. (as) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA