Ukraine-Krieg: Russland droht mit militärischer Reaktion bei Nato-Beitritt von Schweden und Finnland
Im Ukraine-Krieg gehen die Kämpfe weiter. Derweil kündigt Russland eine Reaktion auf die Pläne von Schweden und Finnland, der Nato beizutreten: der News-Ticker.
- Prorussische Seperatisten: Russland soll weitere Städte in der Ukraine erobern.
- Rückeroberung: Die Ukraine meldet die Rückeroberung südlicher Gebiete.
- Hinweis der Redaktion: Alle Neuigkeiten zum Ukraine-Konflikt lesen Sie in diesem News-Ticker. Die Informationen stammen teilweise von Kriegsparteien im Ukraine-Krieg und lassen sich nicht unmittelbar unabhängig prüfen.
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Update vom Freitag, 29. Juli, 06.45 Uhr: Da Schweden und Finnland nach dem russischen Angriff auf die Ukraine Sorge um die eigene Sicherheit hatten, beantragten die beiden bislang neutralen Länder den Beitritt zur Nato. Solch ein Nato-Beitritt wird nach Worten des früheren Kremlchefs Dmitri Medwedew eine militärische Gegenreaktion Russlands nach sich ziehen. Sollten Nato-Stützpunkte auf dem Territorium der beiden Länder errichtet und Waffen stationiert werden, dann würden „unsere Reaktionsschritte symmetrisch dazu erfolgen“, sagte der Vizechef des russischen Sicherheitsrats der Agentur Interfax zufolge.

Ukrainische Streitkräfte rücken vor: Cherson von anderen besetzten Gebieten abgeschnitten
+++ 17.33 Uhr: Bei einem russischen Angriff auf den Flughafen der Stadt Kropywnyzskyj im Zentrum der Ukraine sind nach Angaben des zuständigen Regionalgouverneurs Andrij Raikowitsch fünf Menschen getötet und 25 Menschen verletzt worden, darunter auch Zivilpersonen. Ziel der Angriffe waren nach einem Bericht der Nachrichtenagentur AFP zwei Lagerhallen eines Flughafens gewesen. Mehrere Flugzeuge und Gebäude wurden zerstört.
Kropywnyzskyj liegt etwa 300 Kilometer südlich von Kiew und hatte vor dem Krieg etwa 220.000 Einwohner. Auf die Stadt soll es bereits am vergangenen Wochenende Angriffe gegeben haben, bei denen Menschen starben. Nach ukrainischen Angaben gab es im Verlauf des Donnerstags auch Angriffe auf einen Militärstützpunkt bei Kiew, in der Region von Tschernihiw und auf Charkiw, die zweitgrößte Stadt der Ukraine nahe der russischen Grenze.
Gegenoffensive in der Ukraine gewinnt an Fahrt: Cherson von anderen Gebieten abgeschnitten
+++ 13.22 Uhr: Laut The Kyiv Independent teilt der Geheimdienst mit, dass die ukrainische Gegenoffensive in der Oblast Cherson an Fahrt gewinnt. Das britische Verteidigungsministerium erklärte, die ukrainischen Streitkräfte hätten wahrscheinlich einen Brückenkopf südlich des Flusses Inhulets errichtet, „der die nördliche Grenze des von Russland besetzten Gebiets Cherson bildet“.
Ukrainische Truppen hätten außerdem drei Brücken über den Fluss Dnipro, auf die Russland zur Versorgung der von ihm kontrollierten Gebiete angewiesen ist, mit Fernkampfwaffen beschädigt, so das Ministerium. Cherson sei nun „praktisch von den anderen besetzten Gebieten abgeschnitten“, so das Ministerium weiter.
Ukraine-Krieg: Russland erzielt Teilerfolge in der Region Donezk - Bachmut im Fokus
+++ 11.40 Uhr: Im Kriegsgebiet Donezk im Osten der Ukraine nähern sich die Kämpfe zwischen den Truppen Kiews und Moskau weiter den Städten Bachmut und Soledar. Bei Werschyna, etwa zehn Kilometer südöstlich von Bachmut, habe der Gegner Teilerfolge erzielt, teilte der ukrainische Generalstab am Donnerstag bei Facebook mit. Andere Angriffe im Raum Bachmut und auch beim benachbarten Soledar seien hingegen abgewehrt worden. Auch nördlich von Slowjansk seien russische Attacken gescheitert.
+++ 11.00 Uhr: Russland schießt fast 20 Raketen auf ukrainische Ziele ab. Das berichtet The Kyiv Independent. Demnach hat Russland hat die Ukraine mit Kalibr-Marschflugkörpern aus dem Schwarzen Meer und Iskander-Raketen aus Belarus angegriffen, wie der Sprecher des ukrainischen Luftwaffenkommandos, Juri Ihnat, mitteilte.
Ukraine-News: Russland hält Lebensmittel in Mariupol zurück
+++ 08.14 Uhr: Nach Angaben des ukrainischen Militärs sind neun Raketen im Gebiet Tschernihiw eingeschlagen. Der Gouverneur der Oblast Tschernihiw, Wjatscheslaw Chaus, erklärte, dass seit 5 Uhr morgens Ortszeit am 28. Juli eine Reihe von Raketen vom weißrussischen Territorium aus auf die Gemeinde Honcharivska abgefeuert worden seien.
Derweil berichtet das Institute for the Study of War, dass russische Stellvertreter humanitäre Hilfe zurückhalten, um die Zivilbevölkerung in Mariupol zur Zusammenarbeit zu zwingen. Den Experten zufolge setzten russische Vertreter Nahrungsmittelhilfe und andere humanitäre Hilfe ein, um die Bevölkerung in Mariupol zur „Entminung und Trümmerbeseitigung“ zu zwingen.
Ukraine-Krieg: US-Außenminister will mit Lawrow sprechen - der prangert „Diplomatie aus dem Megafon“ an
Update vom Donnerstag, 28. Juli, 06.45 Uhr: US-Außenminister Antony Blinken will, zum ersten Mal seit Amtsbeginn, bei einem „Telefonat in den kommenden Tagen“ mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow sprechen.
Dafür gibt es zwei Gründe, wie dpa berichtet: Die Freilassung der in Moskau inhaftierten US-Basketballerin Brittney Griner und ihres Landsmanns Paul Whelan und die Einhaltung des neuen Abkommens zum Export von Getreide aus der Ukraine, teilte Blinken bei einer Pressekonferenz in Washington am Mittwoch (27. Juli) mit. Spekuliert wird darüber, dass die beiden gegen den in den USA inhaftierten russischen Waffenhändler Viktor But eingetauscht werden könnten.
Das russische Außenministerium teilte hingegen am Mittwochabend (27. Juli) mit, es gebe kein offizielles Gesuch für ein solches Gespräch. Statt Diplomatie per „Megafon“ zu betreiben, solle sich Washington an die diplomatische Praxis halten, hieß es aus Moskau.
Russischer Angriff auf Bakhmut in der Ukraine: Verletzte und Tote
+++ 19.52 Uhr: Der Chef der prorussischen Separatisten in der Donezk-Region hat Russland zur Eroberung des Großteils der Ukraine aufgerufen. „Heute ist die Zeit gekommen, russische Städte zu befreien, die von Russen gegründet wurden: Kiew, Tschernihiw, Poltawa, Odesse, Dnipro, Charkiw, Saporischschja, Luzk“, schrieb Separatistenführer Denis Puschilin am Mittwoch im Onlinedienst Telegram zum Jahrestag der Befreiung der belarussischen Stadt Brest von den Nationalsozialisten.
Die von Puschilin als „russisch“ bezeichneten Städte decken fast das gesamte Gebiet der Ukraine ab. Russland hat seit Ende Februar einen Großteil der Süd- und Ostukraine erobert, der Angriff auf die Hauptstadt Kiew jedoch schlug fehl.
+++ 16.34 Uhr: Laut einer auf The Kyiv Independent veröffentlichten Umfrage sind 84 Prozent der Ukrainer gegen einen Frieden mit Russland, wenn dieser territoriale Zugeständnisse beinhaltet. Das Kiewer Internationale Institut für Soziologie (KIIS) ermittelte, dass nur 10 Prozent der befragten Ukrainer zu einigen territorialen Zugeständnissen bereit sind.
Derweil meldete der staatliche ukrainische Notfalldienst mindestens zwei Tote und vier Verletzte bei dem russischen Angriff auf Bakhmut. Die Rettungsaktion ist derzeit im Gange, sagte der Dienst. Die russischen Streitkräfte hatten ein Hotel und ein Wohnhaus in Bakhmut, Gebiet Donezk, angegriffen.
Ukraine-News: Russland beschießt Hotel und Wohngebäude: Zivilisten sterben
+++ 13.20 Uhr: Russland beschießt ein Hotel und ein Wohngebäude in Bakhmut im Gebiet Donezk und tötet dabei Zivilisten. Das teilt das Portal The Kyiv independent mit. Die Zahl der Todesopfer sei noch nicht bekannt. Nach Angaben des Gouverneurs der Region Donezk, Pavlo Kyrylenko, läuft derzeit eine Rettungsaktion.
Auch habe Russland drei Raketenangriffe auf Toretsk, wo es keine Verletzten gab, und einen Angriff auf Avdiivka geflogen. In anderen Teilen des Gebiets Donezk werde der Beschuss fortgesetzt.
+++ 11.25 Uhr: Die ukrainische Armee hat bei ihrer Gegenoffensive in der von russischen Truppen besetzen Stadt Cherson im Süden der Ukraine eine strategisch wichtige Brücke bombardiert. Das ukrainische Militär veröffentlichte am Mittwochmorgen ein Video, das offenbar zeigt, wie Raketen auf die Brücke abgefeuert werden.
Der stellvertretende Leiter der von Russland eingesetzten Regionalverwaltung in Cherson, Kirill Stremussow, bestätigte den Angriff. Die Attacke werde den Ausgang der Kämpfe in der Region aber „in keiner Weise“ beeinflussen, sagte er in einer Videobotschaft.
Ukrainisches Militär erobert Ortschaft im Süden des Landes zurück
+++ 08.05 Uhr: Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben die kleine Ortschaft Andrijiwka im Gebiet Cherson im Süden des Landes vollständig erobert. „Andrijiwka ist befreit und endgültig von den russischen Okkupationstruppen gesäubert“, sagte der Sprecher der Kommandozentrale „Süd“ der ukrainischen Truppen, Wladyslaw Nasarow, am Dienstagabend (26. Juli) in einer Videobotschaft. Unabhängig sind die Angaben nicht zu überprüfen, heißt es in Berichten der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Während im Osten des Landes weiterhin die moskautreuen Truppen die Initiative haben, ist Kiew im Süden inzwischen zu Gegenangriffen übergegangen.
Die ukrainischen Kräfte haben nach Angaben Nasarows vor einigen Tagen ebenfalls die Nachbarortschaft Losowe erobert. Hauptsächlich werden die Gefechte aber nach wie vor mittels der Artillerie auf Nachschublinien geführt. So berichtete die von Moskau eingesetzte Militärverwaltung im Gebiet Cherson über einen weiteren Beschuss einer Brücke über den Fluss Dnipro. Die 1,4 Kilometer lange Autobrücke in der Gebietshauptstadt Cherson sei allerdings weiter intakt, teilte ein Sprecher der Verwaltung in der Nacht zum Mittwoch mit.
Die Brücken sind strategisch wichtig, da der Dnipro viel Wasser führt und somit schwer zu überqueren ist. Vordringlichstes Ziel des ukrainischen Militärs ist es, die russischen Besatzungstruppen wieder auf die Linie hinter den Dnipro zurückzudrängen. Dazu versuchen sie unter anderem mithilfe der von den USA gelieferten Raketenwerfer Himars, die Nachschublinien auszuschalten.
Russland meldet Eroberung des größten Kohlekraftwerks der Ukraine
Update vom Mittwoch, 27. Juli, 03.10 Uhr: Im ostukrainischen Gebiet Donezk haben die russischen Truppen nach eigenen Angaben bei Switlodarsk das größte Kohlekraftwerk der Ukraine unter ihre Kontrolle gebracht. Am Dienstag meldeten Medien der Donezker Separatisten bereits die Eroberung. Unabhängig sind die Angaben nicht zu überprüfen. Bilder sollten die Präsenz russischer Söldner der sogenannten Wagner-Gruppe vor dem Verwaltungsgebäude belegen. Anderen Berichten nach dauerten jedoch die seit Ende Mai währenden Kämpfe um das Kraftwerksgelände weiter an.