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Experte: Putin will mit Panikmache Bürgerkriege in Europa provozieren

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Von: Erkan Pehlivan

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Experten warnen vor Putins perfider Strategie. Mit exorbitanten Preisen für Energie und Lebensmittel will der Kreml-Chef den Bürgerkrieg in Europas Städte tragen.

Moskau – Der russische Präsident Wladimir Putin ist entschlossen, weiterhin den Ukraine-Krieg fortsetzen. Seit der Invasion am 24. Februar sind weltweit die Preise für Lebensmittel und Energie explodiert. Die Situation könnte sich aber noch verschlimmern, fürchten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Angesichts massiver russischer Probleme beim militärischen Feldzug gegen die Ukraine versuche der Kreml-Chef, den Westen zu schwächen, indem er Kriegsangst verbreite, Panik schüre und damit bürgerkriegsähnliche Zustände heraufbeschwöre. Das sagt Politikwissenschaftler Andreas Heinemann-Grüder vom International Centre for Conflict Studies in Bonn warnt zu Focus-Online.

Ukraine-Krieg: Exrobitanter Preisanstieg für Energie und Lebensmittel

„Der Blick in den Abgrund soll auch den Westen zum Einlenken bewegen. Eine Welternährungskrise, exorbitante Gas- und Stromrechnungen, eine globale Rezession, neue Massenmigration und die Drohung mit dem Atomkrieg sollen den Bürgerkrieg in die europäischen Städte tragen“, so Heinemann-Grüder.

Dagegen halten andere Experten einen Einsatz atomarer Waffen für möglich, falls dem russischen Heer tatsächlich ein Fiasko drohen sollte. „Wenn der russische Präsident empfindet, dass er eine Niederlage gegen die Ukraine hinnehmen müsste, dann wird er Atomwaffen gegen die ukrainischen Streitkräfte einsetzen“, sagt der britische Militärexperte Sir Richard Barrons der Zeitung Daily Star.

Wladimir Pution will mit dem Ukraine-Krieg Panik in Europa verursachen
Wladimir Putin, Präsident Russland © IMAGO/Mikhail Klimentyev

Ukraine-Krieg: Laut UN Gefahr einer nuklearen Konfrontation da

Auch UN-Genralsekretär Antonio Guterres sieht „nach Jahrzehnten wieder“ die Gefahr einer nuklearen Konfrontation. Daher sollten sich die Atommächte verpflichten, diese Waffen nicht erstmalig einzusetzen, sagte Guterres am vergangenen Montag auf Pressekonferenz in Tokio vor dem Hintergrund der Hiroshima-Friedensgedenkfeier am Wochenende zum 77. Jahrestag des ersten Atombombenabwurfs.

Ukraine-Krieg: „Extremisten träumen von einem deutschen Wutwinter“

Schon jetzt sind Ängste in Deutschland und anderen westlichen Städten wegen des weiteren Anstiegs von Energie- und Lebensmittelpreisen zu spüren. Wie zuvor in der Corona-Pandemie sehen Demokratiefeinde darin offenbar eine Chance. „Extremisten träumen von einem deutschen Wutwinter“, sagte Brandenburgs Verfassungsschutzchef Jörg Müller der Welt am Sonntag. „Sie hoffen, dass Energiekrise und Preissteigerungen die Menschen besonders hart treffen, um die Stimmung aufzugreifen und Werbung für ihre staatsfeindlichen Bestrebungen zu machen. Wir verfolgen dieses Treiben mit wachsamen Augen und offenen Ohren.“

Ukraine-Krieg: Polizei auf mögliche Protestgeschehen vorbereitet

Ähnlich Sorgen hatte auch Bundesinnenminister Nancy Faeser (SPD) vergangenen Monat gegenüber dem Handelsblatt geäußert: „Natürlich besteht die Gefahr, dass diejenigen, die schon in der Coronazeit ihre Verachtung gegen die Demokratie herausgebrüllt haben und dabei oftmals Seite an Seite mit Rechtsextremisten unterwegs waren, die stark steigenden Preise als neues Mobilisierungsthema zu missbrauchen versuchen“. Faeser betonte zugleich, die Polizei im Bund mit den Ländern sei „auf das mögliche neue Protestgeschehen vorbereitet“. (Erkan Pehlivan)

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