Morddrohungen gegen sächsische Ministerin Petra Köpping - Linke will Sondersitzung der Innenminister

Petra Köpping (SPD), Sachsens Integrationsministerin, erhielt vor einem Öffentlichen Auftritt eine Morddrohung. Sie will deswegen aber keine Abstriche machen.
Update vom 22. August 2019, 15.48 Uhr: Nach den Morddrohungen gegen die sächsische SPD-Politikerin Petra Köpping werden Rufe nach Konsequenzen laut. Die Linke forderte am Donnerstag eine Sondersitzung der Innenministerkonferenz (IMK) und sprach von einem deutlichen Alarmsignal. „Die Gefahr durch rechte Gewalt und Rechtsterrorismus hat in den letzten Monaten deutlich zugenommen“, sagte Jan Korte, Parlamentarischer Geschäftsführer der Linken im Bundestag, laut Mitteilung. Die IMK müsse über rechte Gewalt und Terrorstrukturen sprechen. „Wer sich für unsere Gesellschaft engagiert, wird zur Zielscheibe rechter Gruppen und Einzeltäter. Darauf muss endlich entschiedener reagiert werden“, sagte Sachsens SPD-Generalsekretär Henning Homann.
Morddrohungen gegen sächsische Integrationsministerin Petra Köpping
Erstmeldung vom 21. August 2019:
Dresden - Sachsens Integrationsministerin Petra Köpping (SPD) hat vor einer Lesung in Brandis bei Leipzig Morddrohungen erhalten. Das bestätigte Köppings Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur am Mittwochabend. Die Drohungen seien vor der Lesung aus Köppings Buch „Integriert doch erst mal uns! Eine Streitschrift für den Osten“ per Mail in Köppings Bürgerbüro eingegangen.
Köpping will trotzdem keine Abstriche machen
Zuvor berichtete unter anderem die „Leipziger Volkszeitung“. Sie zitierte Köpping mit den Worten: „Ich mache an meinen öffentlichen Auftritten keine Abstriche. Es kann nicht sein, dass immer mehr Politiker solchen Bedrohungen ausgesetzt sind.“ Erst vor wenigen Monaten wurde der Kassler Regierungspräsident Walter Lübcke erschossen. Für die Tat ist vermutlich der Rechtsextremist Stehpan E. verantwortlich.
Köpping ermutigt bedrohte Kommunalpolitiker an die Öffentlichkeit zu gehen
Köppings Sprecherin sagte der dpa, die sächsische Integrationsministerin habe am Mittwoch bei einer Veranstaltung auch Kommunalpolitiker ermutigt, im Falle von Bedrohungen an die Öffentlichkeit zu gehen. Köpping hatte jüngst angekündigt, mit dem niedersächsischen Innenminister Boris Pistorius für den Vorsitz der Bundes-SPD zu kandidieren.
dpa