Im Mai soll auf Betreiben der Oppositionsparteien CDU, Grüne und FDP ein Parlamentarischer Untersuchungsausschuss im Schweriner Landtag die Hintergründe von Nord Stream 2 klären. Im Fokus steht die „Stiftung Umwelt- und Klimaschutz MV“*, die Anfang vergangenen Jahres im Zusammenhang mit der Pipeline ins Leben gerufen worden war.
Dabei soll es unter anderem darum gegangen sein, die Unterwasser-Gasleitungen zu Ende zu bauen und aus den USA angedrohte Sanktionen zu umschiffen. Die Stiftung soll mit Millionen aus russischen Gasgeschäften finanziert worden sein. Problematisch für die CDU: Zum Gründungszeitpunkt der Stiftung waren die Christdemokraten Koalitionspartner der SPD, sitzen also eigentlich selbst mit im Boot.
Schwesig hatte gerade erst betont, die Initiative in der von ihr angeführten Großen Koalition sei vom damaligen Energie- und heutigen Innenminister Christian Pegel (SPD) ausgegangen. Zugleich stellte sie klar: „Natürlich hat es dazu auch Gespräche mit Nord Stream gegeben. Aber wir haben in der Landesregierung und im Landtag unsere Entscheidungen selbst getroffen und niemand anderes sonst.“
Czaja spannte den Bogen derweil weiter, kritisierte die SPD als Ganze wegen ihrer Haltung zum langjährigen wichtigen Wirtschaftspartner aus dem Osten, der seit Wochen für jeden sichtbar sein wahres Gesicht zeigt. „Der Einfluss des Kremls auf die SPD und ihre Russland-Politik ist offenbar noch tiefgreifender als gedacht“, mutmaßte der Vertraute von CDU-Chef Friedrich Merz.
Und weiter: „Die Kritik unserer osteuropäischen Freunde an den Verstrickungen der Sozialdemokraten mit dem Putin-Regime hat sich als berechtigt erwiesen.“ Schließlich landete Czaja beim SPD-Bundeskanzler*. Es liege nun an Olaf Scholz, „hier nun endlich reinen Tisch zu machen, damit sich Deutschland in Europa nicht weiter isoliert“. Mehr politische Führung vom Nachfolger von Angela Merkel* wünscht sich in diesen Zeiten aber bekanntlich nicht nur die CDU. Bislang sind noch alle Hoffnungen verhallt. (mg, dpa) *merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA