Ungewissheit über Opfer aus Berlin

Berlin - Noch gibt es keine neuen Erkenntnisse über das Schicksal von zwei Schülerinnen und einer Lehrerin, die nach dem Anschlag von Nizza vermisst werden. An ihrer Schule werden Blumen niedergelegt. Jugendliche von zehn Schulen sind von ihrer Klassenfahrt zurück.
In Berlin wird nach dem Terroranschlag von Nizza mit mindestens 84 Toten weiter um eine Lehrerin und zwei Schülerinnen gebangt. Sie gelten bislang offiziell als vermisst. Neue Erkenntnisse über das Schicksal der Berlinerinnen gab es am Samstag zunächst nicht. Bei dem tödlichen Angriff am französischen Nationalfeiertag waren auch mehr als 200 Menschen schwer verletzt worden.
Nach Angaben der französischen Nachrichtenagentur AFP vom Samstag konnten 16 Todesopfer bislang nicht identifiziert werden. Bei der Berliner Polizei hieß es mit Blick auf das Schicksal der Berlinerinnen, es werde weiter ermittelt. Zugleich wurde auf das Auswärtige Amt verwiesen. Das Ministerium hatte am Freitagabend nur bestätigt, dass unter den Verletzten eine Deutsche sei, ging aber generell davon aus, dass sich Deutsche unter den Todesopfern befinden.
Etliche Menschen brachten auch am Samstag in Berlin ihr Mitgefühl zum Ausdruck. Vor der betroffenen Paula-Fürst-Gemeinschaftsschule im Stadtteil Charlottenburg wurden Blumen niedergelegt und Kerzen aufgestellt. Auch an der französischen Botschaft in der Nähe des Brandenburger Tores wurde mit Rosen, Kerzen und selbstgemalten Bildern der Toten gedacht.
Ein Lastwagen war am Donnerstagabend auf der berühmten Uferstraße Promenade des Anglais auf einer Strecke von zwei Kilometern in eine feiernde Menschenmenge gerast. Der 31-jährige tunesische Fahrer wurde schließlich von Sicherheitskräften erschossen.
Nach Angaben der Berliner Bildungsverwaltung kehrten am Samstag die letzten Jugendlichen und Betreuer von zehn Berliner Schulen von ihren Klassenfahrten nach Nizza zurück. Auch 28 Schülerinnen und Schüler der Paula-Fürst-Gemeinschaftsschule waren zum Zeitpunkt des Anschlags in der südfranzösischen Hafenstadt.
Am späten Freitagabend waren Berliner Schüler auf den Flughäfen Tegel und Schönefeld gelandet. Zusammen mit ihren Angehörigen wurden sie von bis zu 50 Notfallseelsorgern nach ihrer Rückkehr betreut. Polizei und Sicherheitskräfte schirmten die zum Teil unter Schock stehenden Menschen von der Öffentlichkeit ab.
Der Berliner CDU-Landesvorsitzende Frank Henkel (CDU) überreichte am Samstag in der französischen Botschaft am Pariser Platz ein Kondolenzbuch mit mehreren hundert Eintragungen. Die Bekundungen des Mitgefühls für die Opfer des Terrorakts waren laut CDU auf einem Landesparteitag der Christdemokraten gesammelt worden. Henkel trug sich auch in das Kondolenzbuch der Botschaft ein und legte Blumen nieder. Der Präsident des Berliner Abgeordnetenhauses, Ralf Wieland, wollte sich am späten Nachmittag in das Kondolenzbuch für die Opfer von Nizza eintragen.
Überschattet von dem Anschlag kamen am Mittag erste Besucher zu einem Fest am Brandenburger Tor anlässlich des französischen Nationalfeiertages. Nachdem es am Freitag wegen des Anschlags zunächst abgesagt worden war, sollte am Samstag etwas gefeiert werden. Am Abend sollte wie geplant die französische Band „Air“ an Berlins Wahrzeichen spielen.
Als Zeichen der Solidarität mit den Opfern war am Freitagabend die französische Botschaft in den Farben der französischen Trikolore blau, weiß, rot angestrahlt worden.
dpa