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Mutmaßlicher Synagogen-Attentäter von Pittsburgh plädiert auf „nicht schuldig“

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Der mutmaßliche Synagogen-Attentäter von Pittsburgh erschien vor Gericht
Der mutmaßliche Synagogen-Attentäter von Pittsburgh erschien vor Gericht © AFP / BRENDAN SMIALOWSKI

In einer Synagoge in Pittsburgh erschießt am Samstag ein 46-jähriger Amerikaner elf Menschen. Wir berichten im News-Blog.

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Update vom 28. April 2019: Wieder hat es eine tödliche Attacke auf eine Synagoge in den USA gegeben. Auch diese hat mutmaßlich einen rechtsradikalen Hintergrund.

Update vom 2. November 22.30 Uhr:

Fünf Tage nach dem Anschlag auf eine US-Synagoge in Pittsburgh ist in New York ein jüdisches Gotteshaus mit judenfeindlichen Parolen beschmiert worden. Wie die Polizei am Freitag mitteilte, wurde sie am Donnerstagabend wegen zum Union Temple in Brooklyn gerufen. Dort seien an mehreren Stellen mit schwarzem Filzstift antisemitische Graffiti angebracht worden, darunter die Parole "Tötet alle Juden".

Die Schauspielerin und Komikerin Ilana Glazer, Star der Sitcom "Broad City", wollte in der Reformsynagoge zwei Stunden später New Yorker Kandidaten für die Halbzeit-Kongresswahlen am kommenden Dienstag befragen, sagte die Veranstaltung dann aber ab.

Update vom 1. November, 15.59 Uhr: Der mutmaßliche Todesschütze von Pittsburgh, der laut Anklage am Samstag elf Menschen in einer Synagoge erschossen haben soll, hat sich vor Gericht für „nicht schuldig“ erklärt. Das berichteten übereinstimmend mehrere Lokalmedien in Pittsburgh. Dort war der 46 Jahre alte Mann nach einem Schusswechsel mit der Polizei festgenommen worden.

Die Bundesstaatsanwaltschaft erhob Anklage in 44 Fällen gegen ihn, darunter antisemitische Hassverbrechen. Er soll während der Tat auch antisemitische Parolen gerufen haben. Die Anklage erwägt, die Todesstrafe gegen ihn zu fordern. Mindestens dürfte er im Falle einer Verurteilung lebenslange Haft erhalten.

Trump reist nach Synagogen-Anschlag am Dienstag nach Pittsburgh

20.00 Uhr: Nach dem Anschlag auf eine Synagoge in Pittsburgh will US-Präsident Donald Trump die Stadt am Dienstag besuchen. Zusammen mit First Lady Melania Trump wolle er bei dem Besuch seine "Unterstützung für die jüdische Gemeinde" zum Ausdruck bringen, sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Sarah Sanders, am Montag in Washington.

Attentäter im Rollstuhl vor Gericht 

Update 29. Oktober, 19.46 Uhr: Der mutmaßliche Synagogen-Attentäter von Pittsburgh ist erstmals nach seiner Festnahme vor Gericht erschienen. An dem nur dreiminütigen Gerichtstermin am Montag in der Stadt im Bundesstaat Pennsylvania nahm der 46-jährige Robert Bowers im Rollstuhl teil. Er war bei seiner Festnahme am Samstag verletzt worden.

Bowers war blass im Gesicht und trug ein blaues Sweatshirt. Er sagte nur wenig. Auf die Fragen des Bundesrichters antwortete er nur: "Ja, Sir." Die Fragen bezogen sich ausschließlich auf seine Identität und die juristischen Prozeduren - nicht die Tat an sich. Die Handschellen wurden Bowers kurzzeitig abgenommen, damit er ein Schriftstück unterzeichnen konnte.

Gegen Bowers hatte die Bundesanwaltschaft bereits wenige Stunden nach dem Blutbad als Vorstufe zur Anklageerhebung formelle Anschuldigungen in elf Punkten vorgebracht. Ihm droht die Todesstrafe. Am Dienstag soll er erneut vor Gericht erscheinen.

Signal nach Synagogen-Attentat in Pittsburgh: Eiffelturm bleibt unbeleuchtet

21.46 Uhr: Nach dem Attentat auf eine Synagoge in der US-Stadt Pittsburgh verzichtet die Pariser Stadtverwaltung in der Nacht zum Montag auf die traditionelle Nachtbeleuchtung des Eiffelturms. „In Gedenken an die Opfer des antisemitischen Anschlags in Pittsburgh schalten wir den Eiffelturm am Sonntag um Mitternacht aus“, erklärte die Bürgermeisterin der französischen Metropole, Anne Hidalgo, auf Twitter. Bei dem antisemitisch motivierten Attentat am Samstag waren elf Menschen getötet worden. Der Eiffelturm war in der Vergangenheit auch bei Terroranschlägen in Brüssel, London, St. Petersburg und Kabul ausgeschaltet worden.

20:02 Uhr: Wie „CBS Pittsburgh“ berichtet, sind jetzt alle Opfer identifiziert. Robert Bowers tötete 11 Menschen und verwundete weiter sechs Menschen, unter den Verletzten ist auch ein Polizeibeamter.  

18.51 Uhr: Pittsburghs Bürgermeister Bill Peduto forderte striktere Kontrollen beim Waffenbesitz. Es müsse darüber nachgedacht werden, wie denjenigen Waffen weggenommen werden könnten, "die ihren Hass durch Mord ausdrücken wollen", sagte er. Bowers besaß laut CNN seit Jahren einen Waffenschein.

15.03 Uhr: Antisemit, schwer bewaffnet - aber ohne Vorstrafen: Das ist über den Pittsburgh-Schützen bekannt.

Pittsburgh/USA: Robert Bowers gab wohl antisemitische Parolen von sich

15.01 Uhr: Der Angreifer, der am Samstag in einer Synagoge in den USA elf Menschen tötete, hat während seiner Gewalttat antisemitische Parolen von sich gegeben. Robert Bowers habe in dem jüdischen Gotteshaus in Pittsburgh "Äußerungen zu einem Genozid" getätigt, sagte Scott Brady, Staatsanwalt für den Westen des Bundesstaats Pennsylvania. Bowers habe während seines Angriffs seinen Plan zum Ausdruck gebracht, "Juden zu töten", sagte Brady am Sonntag.

Der Angreifer war mit einem Sturmgewehr und mindestens drei Pistolen bewaffnet in die Lebensbaum-Synagoge in Pittsburgh eingedrungen. Während einer Zeremonie zur Namensgebung für ein Baby am Sabbat-Tag eröffnete er das Feuer und tötete elf Menschen. Sechs weitere Menschen wurden verletzt, darunter vier Polizisten.

US-Medien zufolge soll Bowers "Alle Juden müssen sterben!" gebrüllt haben. Er soll überdies wenige Stunden vor dem Angriff in einem bei Rassisten und weißen Nationalisten beliebten Onlinenetzwerk antisemitische Beiträge veröffentlicht haben.

Robert Bowers
Der mutmaßliche Täter Robert Bowers. © AFP / -

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Pittsburgh: Polizeifunk zeigt dramatische Festnahme

13.33 Uhr: Ein Mitschnitt des Polizeifunks verdeutlicht die dramatische Festnahme des Täters nach dem Attentat in einer US-amerikanischen Synagoge. Die von der britischen BBC verbreiteten Passagen stammen dem Sender zufolge aus dem Abhören des Polizeifunks. Sie wurden zuerst vom Portal „Broadcastify“ veröffentlicht. Der 46 Jahre alte Attentäter hatte in der „Tree of Life“-Synagoge in Pittsburgh am Samstag elf Menschen getötet.

Es ist zu hören, wie die Polizisten im dritten Stock auf den Mann stoßen: „Kontakt, Kontakt, Schüsse abgefeuert, Schüsse abgefeuert“, meldet ein Sprecher. Im weiteren Verlauf ist Schreien zu hören, der Sprecher fordert Verstärkung an. Ein Polizist der Spezialeinheit Swat wird verletzt gemeldet. Kurz darauf berichtet ein anderer Mann von laufenden Verhandlungen, um den Schützen dazu zu bewegen, herauszukommen.

Kurz darauf gibt der Angreifer den Polizisten seine Bewaffnung preis: „Er sagt, dass er zurzeit eine AR-15 und eine Glock bei sich hat“, so der Funkspruch. Das AR-15 ist ein Sturmgewehr, eine Glock eine Pistole. Kurz darauf ergibt der Täter sich: „Verdächtiger kriecht jetzt heraus.“

Pittsburgh/USA: Papst Franziskus verurteil Anschlag

Update von 12.48 Uhr: Papst Franziskus hat nach dem Attentat auf eine Synagoge in der US-Stadt Pittsburgh dazu aufgerufen, Hass in der Gesellschaft einzudämmen. „In Wirklichkeit sind wir alle durch diesen unmenschlichen Akt der Gewalt verletzt. Der Herr möge uns helfen, diese Brandherde des Hasses zu löschen, die sich in unserer Gesellschaft entwickeln“, sagte der Pontifex am Sonntag beim Angelusgebet in Rom. Ein „Sinn der Menschlichkeit“, „Respekt für das Leben“ und „moralische Werte“ müssten wiedergefunden werden. Bei dem antisemitischen Attentat wurden elf Menschen getötet.

Update von 12.38 Uhr: Die Schüsse in einer Synagoge in Pittsburgh ereigneten sich am Samstagvormittag (Ortszeit) während einer Namensgebungszeremonie für ein Kleinkind. Das gab US-Präsident Donald Trump bekannt. Er bezeichnete die Schüsse, bei denen mehrere Menschen ums Leben kamen und sechs weitere verletzt wurden, als „absolut böse“. Es handele sich klar um ein antisemitisches Verbrechen. Er forderte die Amerikaner zur Einigkeit auf. Hass und Intoleranz habe keinen Platz in den Vereinigten Staaten.

Update von 11.54 Uhr: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich entsetzt über den Anschlag auf eine Synagoge in Pittsburgh mit elf Toten gezeigt. „Dieses abscheuliche Verbrechen mahnt uns alle, zu tun, was in unserer Macht steht, um gegen Hass und Gewalt, gegen Antisemitismus und Ausgrenzung einzutreten und jenen entschieden entgegenzutreten, die sie schüren“, heißt es in einem am Sonntag veröffentlichten Kondolenzschreiben Steinmeiers an US-Präsident Donald Trump. „Ich wünsche den Menschen in den USA die Kraft, um die Trauer und den Schmerz zu bewältigen und um den Hass zu überwinden“, fügte das deutsche Staatsoberhaupt hinzu.

Pittsburgh/USA: Dutzende Schüsse aus der Lobby der Synagoge?

Update von 8.41 Uhr: Gemeindemitglied Stephen Weiss berichtete in Interviews, er habe dutzende Schüsse aus der Lobby des Gotteshauses gehört. Eine Frau am Tatort sagte dem Sender CNN, ihre Tochter sei mit anderen Synagogenbesuchern die Treppen hinunter gerannt und habe sich im Erdgeschoss verbarrikadiert, als die ersten Schüsse gefallen seien. Der Leiter der städtischen Sicherheitsbehörden, Wendell Hissrich, berichtete von einem "fürchterlichen" Anblick in dem Gotteshaus nach der Bluttat.

Update von 8.27 Uhr: Bei dem mutmaßlichen Angreifer handelt es sich um den 46-jährigen Robert Bowers aus Pittsburgh. Das US-Justizministerium teilte mit, es strebe die Todesstrafe für den Täter an. Bowers wurde offiziell mehrerer Verbrechen beschuldigt, darunter der tödliche Einsatz von Feuerwaffen in elf Fällen.

Ein rechtsgerichtetes Internetportal mit antisemitischen Inhalten, auf dem der mutmaßliche Attentäter von Pittsburgh aktiv gewesen sein soll, muss offenbar offline gehen. Die Seite Gab.com, beliebt bei weißen Nationalisten und Mitgliedern der rassistischen Alt-Right-Bewegung, erklärte am Samstag, ihr Provider werde ab Montag seine Dienste aussetzen. Berichten zufolge hat auch der Online-Bezahldienst Paypal die Seite gesperrt.

"Gab wird wahrscheinlich über Wochen nicht erreichbar sein", schrieb die Internetseite im Kurzbotschaftendienst Twitter. "Wir werden weiter für freie Meinungsäußerung und individuelle Freiheit im Internet für alle kämpfen", hieß es weiter. Gab habe "null Toleranz" für Gewalt und Terrorismus und sei "traurig und angeekelt" über die Nachrichten aus Pittsburgh, hieß es in einer Stellungnahme.

Gab teilte mit, dass es nach Bekanntwerden des Anschlags den Namen des mutmaßlichen Schützen mit einem seiner Nutzerkontos in Verbindung gebracht habe. Daraufhin habe es das Konto von Robert Bowers gesperrt und sofort die Bundespolizei FBI kontaktiert.

Bowers soll der Verfasser einer Serie von antisemitischen Botschaften sein. In einem Eintrag, der von Bowers stammen soll und nur wenige Stunden vor dem Attentat gepostet wurde, wird die jüdische Flüchtlingshilfeorganisation Hias angegriffen: "Hias holt gerne Eindringlinge, die unsere Leute töten. Ich kann nicht sitzen bleiben und zusehen, wie meine Leute abgeschlachtet werden. Scheiß auf Eure Sichtweise, ich gehe rein."

Pittsburgh/USA: Die Welt reagiert mit Bestürzung auf das Attentat

Update von 8.06 Uhr: Mit Trauer und Entsetzen hat der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, auf das Attentat in einer Synagoge in der US-Stadt Pittsburgh reagiert. „Pittsburgh zeigt, dass der Kampf gegen Antisemitismus eine Aufgabe ist, die sich leider in vielen Ländern stellt“, teilte Klein der Deutschen Presse-Agentur mit. „Wir müssen ihn daher auch auf internationaler Ebene angehen. Deutschland hat dabei eine besondere Verpflichtung.“

Er kündigte an, gemeinsam mit Deutschlands amerikanischen und europäischen Partnern nach Strategien für den Kampf gegen Antisemitismus zu suchen. „Ich fordere heute insbesondere die österreichische EU-Ratspräsidentschaft auf, hier ein sichtbares Zeichen für die Sicherheit jüdischer Einrichtungen zu setzen, über die wir in der EU gerade beraten.“

Update von 06.33 Uhr: Die Welt hat mit Bestürzung auf ein antisemitisches Hassverbrechen mit elf Toten in den USA reagiert. Staatsmänner und -frauen aus vielen Ländern der Welt verurteilten die Tat eines 46 Jahre alten Amerikaners scharf. Er hatte am Samstag in der US-Stadt Pittsburgh während einer Taufzeremonie in einer Synagoge elf Menschen erschossen und sechs weitere verletzt. 

Die Polizei überwältigte den Täter und nahm ihn fest. Nach Angaben von US-Justizminister Jeff Sessions könnte ihm die Todesstrafe drohen. Die Bundesstaatsanwaltschaft erhob noch in der Nacht Anklage in insgesamt 29 Punkten gegen den Mann.

Pittsburgh/USA: Merkel zeigt sich erschüttert

Update von 1.19 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich erschüttert über den tödlichen Anschlag in einer Synagoge in Pittsburgh gezeigt. „Ich trauere um die Toten von #Pittsburgh, die offenbar Opfer von blindem antisemitischem Hass wurden“, twitterte Regierungssprecher Steffen Seibert am Samstagabend die Reaktion der Kanzlerin auf die Schießerei, in deren Verlauf elf Menschen ums Leben kamen. „Mein Mitgefühl gilt den Familien; den Verletzten wünsche ich Kraft + Genesung. Wir alle müssen uns dem Antisemitismus entschlossen entgegenstellen - überall.“

Auch Außenminister Heiko Maas zeigte sich geschockt. „Die Toten von #Pittsburgh fielen offensichtlich brutaler antisemitischer Gewalt zum Opfer“, twitterte er. „Schockiert dürfen, ja, sollten wir sein, doch niemals sprachlos: Antisemitismus müssen wir uns immer und überall entgegenstellen. Mein Gedanken sind bei den Opfern und ihren Angehörigen.“

Pittsburgh/USA: Trump verurteilt Tat - alle News

Update von 28. Oktober, 00.22 Uhr: US-Präsident Donald Trump hat den tödlichen Angriff auf Besucher einer Synagoge in Pittsburgh als „bösartige antisemitische Attacke“ verurteilt. „Diese bösartige antisemitische Attacke ist ein Angriff gegen die Menschheit“, twitterte Trump am Samstagabend (Ortszeit). Nunmehr müssten alle daran arbeiten, „das Gift des Antisemitismus aus unserer Welt zu entfernen“. „Wir müssen uns vereinigen, um den Hass zu überwinden.“ Amerika trauere um die Opfer des Massenmordes in der Synagoge.

In einer ersten Reaktion auf die tödlichen Schüsse von Pittsburgh hatte Trump schnellere Todesurteile für Mörder gefordert. „Sie sollten wirklich den ultimativen Preis zahlen“, sagte Trump am Samstag über Menschen, die Gläubige in Gotteshäusern erschießen. „Sie sollten nicht Jahre über Jahre darauf warten.“

Die News vom 27.10.2018: Social-Media-Profil des mutmaßlichen Täters deutet auf rechtsextremen Verschwörer hin

Der Tatort in der Nacht. Ein FBI-Mann hinter der Polizeiabsperrung.
Der Tatort in der Nacht. Ein FBI-Mann hinter der Polizeiabsperrung. © AFP / BRENDAN SMIALOWSKI

Das Social-Media-Profil des Festgenommenen lässt darauf schließen, dass er eine antisemitische und stark rechtsgerichtete Grundhaltung hatte. Er soll beim Eindringen in die Synagoge gerufen haben: „Alle Juden müssen sterben.“

FBI-Mann: „Schlimmster Tatort, den ich jemals gesehen habe.“

Das Attentat ereignete sich am jüdischen Feiertag Sabbat, an dem viele Menschen die Synagoge aufsuchen. Kinder wurden jedoch nach offiziellen Angaben nicht verletzt. Dennoch sagte der FBI-Agent Bob Jones: „Es ist der schlimmste Tatort, den ich in 22 Jahren Berufserfahrung gesehen habe.“ Die Tat wird von den Behörden als Hassverbrechen eingestuft. Der Angreifer hatte mehrere Schusswaffen bei sich. Nach ersten Erkenntnissen besaß er sie legal.

Tausende Menschen versammelten sich noch am Samstagabend an der Kreuzung

Tödliche Schüsse in Pittsburgh
Tausende Menschen versammelten sich noch am Samstagabend an der Kreuzung Murray Avenue/Ecke Forbes. © dpa / Gene J. Puskar

Murray Avenue/Ecke Forbes zu einem Gedenkgottesdienst für die Opfer der Schießerei in der Tree of Life Synagoge.

Merkel: „Antisemitismus entschlossen entgegenstellen - überall“ - News aus Pittsburgh/USA

Bundeskanzlerin Angela Merkel, Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron, UN-Generalsekretär António Guterres und Israels Premierminister Benjamin Netanjahu verurteilten die Tat mit scharfen Worten. „Wir alle müssen uns dem Antisemitismus entschlossen entgegenstellen - überall“, schrieb Regierungssprecher Steffen Seibert im Auftrag der Kanzlerin auf Twitter. Netanjahu sagte in einer Videobotschaft: „Mein Herz ist gebrochen und ich bin angewidert von der mörderischen Attacke auf eine Synagoge in Pittsburgh“, sagte Netanjahu in einem Video-Statement.

Die Schüsse von Pittsburgh sind der vorläufige Höhepunkt einer Reihe antisemitischer Straftaten in den vergangenen Jahren. In Europa gab es in den vergangenen zwei Jahrzehnten mehrere Anschläge auf jüdische Einrichtungen. Bei einem Terroranschlag auf eine Synagoge im tunesischen Djerba wurden 2002 21 Menschen getötet, darunter 12 Deutsche.

Update von 23.03 Uhr: UN-Generalsekretär António Guterres hat das Attentat auf eine Synagoge in der US-Metropole Pittsburgh mit elf Toten scharf verurteilt. Er sei „zutiefst schockiert“, sagte Guterres am Samstag laut Mitteilung. Den Familien der Opfer richtete er sein Beileid aus. „Die Schüsse in Pittsburgh sind eine schmerzvolle Erinnerung an anhaltenden Antisemitismus“, sagte Guterres weiter. Antisemitismus dürfe im 21. Jahrhundert aber keinen Platz haben.

Update von 21.54 Uhr: Bei dem Angriff auf eine Synagoge in der Stadt Pittsburgh in den USA sind nach Medienberichten mindestens elf Menschen getötet worden. Die Zeitung "Washington Post und der TV-Sender CBS News beriefen sich bei den jüngsten Angaben zu den Opferzahlen am Samstag auf örtliche Quellen.

Eine offizielle Bestätigung für die neue Opferzahl lag zunächst nicht vor. Zuvor war noch von mindestens vier Toten und mehreren weiteren Verletzten bei der Attacke auf das jüdische Gotteshaus die Rede gewesen.

Ein bewaffneter Mann hatte während einer religiösen Zeremonie in der Synagoge um sich geschossen. Der mutmaßliche Täter stellte sich und wurde festgenommen, wie ein Polizeisprecher sagte.

Der Angriff hatte nach Angaben von US-Präsident Donald Trump einen antisemitischen Hintergrund. Es dürfe "keine Toleranz für den Antisemitismus" geben, sagte Trump während eines Besuchs im Bundesstaat Indiana.

Lesen Sie hier: Briefbomben-Serie: Verdächtiger drohte bereits vor Jahren mit Anschlag - Anwalt sieht Mitschuld Trumps

Pittsburgh: Schüsse in Synagoge in den USA - Rechtsextreme Hintergründe wahrscheinlich

Update von 21.39 Uhr: Beim mutmaßlichen Synagogen-Schützen von Pittsburgh spricht alles für rechtsextreme Hintergründe. Bei dem Verdächtigen handelt es sich um Robert B.. Laut CBS News soll der Verdächtige vor der Tat eine verschlüsselte Botschaft über das soziale Netzwerk „Gab“ verbreitet haben. Gegenstand des Posts ist die jüdische Flüchtlingshilfe-Organisation HIAS. Er behauptet, diese würden Invasoren in das Land schleusen, die „seine Leute“ töteten.

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© Screenshot gab.com

Die Vorstellung, jüdische Organisationen würden die Flüchtlingsströme lenken, um Staaten in das Chaos zu stürzen, ist eine gängige rechtsextreme und antisemitische Verschwörungstheorie. Am Schluss seines Beitrags schreibt B.: Sch**ß auf eure Ansichten, ich gehe rein!“ Anscheinend die Ankündigung seiner Tat.

Als der Täter um 9.30 Uhr Ortszeit die Synagoge den Schabbat-Gottesdienst stürmte, soll er „alle Juden müssen sterben“ geschrien haben.

Schüsse in Synagoge in Pittsburgh: Details zum Täter

Update von 20.56 Uhr: Erste Erkenntnisse zum mutmaßlichen Täter: Laut Medienberichten handelte es sich bei dem Mann, der die Schüsse abfeuerte, um einen 46-Jährigen. Die Beiträge in sozialen Medien des Verdächtigen wimmelten nur so von antisemitischen Äußerungen.

Der frühere Gemeindevorsteher der Lebensbaum-Synagoge, Michael Eisenberg, sagte im Fernsehen, da es ein normaler Sabbatgottesdienst gewesen sei, habe die Tür gewissermaßen offen gestanden. Die Sicherheitsvorkehrungen seien viel geringer gewesen als an hohen Feiertagen.

Update von 19.52 Uhr: Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hat den Angriff auf eine Synagoge in der Stadt Pittsburgh im US-Bundesstaat Pennsylvania verurteilt. Netanjahu sprach am Samstag von "schrecklicher antisemitischer Brutalität". "Wir stehen an der Seite der jüdischen Gemeinde von Pittsburgh. Wir stehen an der Seite des amerikanischen Volks" angesichts der "mörderischen Attacke", erklärte der Regierungschef in einem beim Kurzmitteilungsdienst Twitter veröffentlichten Video.

Update von 19:10 Uhr: Der Angriff auf eine Synagoge in Pittsburgh ist nach den Worten von US-Präsident Donald Trump "verheerender" als zunächst befürchtet. Trump verurteilte am Samstag nach Wahlkampfauftritten in den Bundesstaaten Indiana and Illinois zugleich den "Hass" in den USA.

Trump hat nach den tödlichen Schüssen von Pittsburgh schnellere Todesurteile für Mörder gefordert. „Sie sollten wirklich den ultimativen Preis zahlen“, sagte Trump am Samstag über Menschen, die Gläubige in Gotteshäusern erschießen. „Sie sollten nicht Jahre über Jahre darauf warten.“ Der Präsident sprach sich zudem für bewaffnetes Sicherheitspersonal bei Gottesdiensten aus. „Ein Verrückter ging hinein und sie hatten keinen Schutz“, sagte Trump über die Gemeindemitglieder. „Bewaffnete Posten hätten ihn sofort stoppen können.“

USA: Mindestens vier Tote bei Schießerei nahe Synagoge in Pittsburgh

Pittsburgh - An der „Tree-of-Life“-Synagoge in Pittsburgh sind mehrere Menschen erschossen worden. „Es gibt Tote“, sagte ein Polizeisprecher am Samstag am Tatort vor Journalisten. Zur Zahl konnte er keine Angaben machen. Drei Polizisten seien angeschossen worden, ein Verdächtiger sei festgenommen worden. Später sprach er von „mehreren Opfern.“ Die Lage sei jedoch auch nach der Festnahme noch nicht völlig unter Kontrolle, ein weiterer Schütze könne nicht völlig ausgeschlossen werden.

Pittsburgh/USA: Mindestens acht Menschen angeschossen

Die Stadtverwaltung Pittsburgh hatte zuvor Medienberichte bestätigt, wonach es zu Schüssen an der Synagoge gekommen war. Der Sender Fox News sowie weitere US-Medien sprachen von mindestens vier Toten, insgesamt seien acht Menschen angeschossen worden. Darunter seien auch Polizisten. Andere Berichte lokaler Medien sprachen von bis zu acht Toten.

Pittsburgh/USA: Schüsse aus drittem Stock

Die „Tree-of-Life“-Synagoge gilt als ein konservatives jüdisches Gotteshaus, das jedoch offen für Neuerungen sei, wie der Präsident der jüdischen Gemeinde im Großraum Pittsburgh, Jeff Finkelstein, am Ort des Geschehens sagte. Normalerweise finden sich dort am Samstagmorgen rund 50 bis 60 Gläubige ein. Auch in anderen Gegenden der USA wurden sofort die Sicherheitsvorkehrungen für jüdische Einrichtungen erweitert.

Tödliche Schüsse in Pittsburgh
Tödliche Schüsse in Pittsburgh © dpa / Gene J. Puskar

Die Schüsse sollen im dritten Stock des Gotteshauses gefallen sein. Ob es auch zu Schusswechseln außerhalb des Gebäudes kam, war unklar. US-Präsident Donald Trump rief die Menschen in der Gegend via Twitter dazu auf, Schutz zu suchen.

Pittsburgh/USA: Großes Polizeiaufgebot in jüdischem Viertel

Fernsehbilder zeigten, wie im Pittsburgher Viertel Squirrel Hill, einer Gegend, wo auch viele Menschen jüdischen Glaubens wohnen, ein großes Polizeiaufgebot auffuhr. Menschen wurden von Feuerwehrleuten und Polizeibeamten in Sicherheit gebracht. Einzelheiten blieben zunächst völlig unklar.

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dpa

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