Erstmeldung: Tokio - Die japanische Regierung hat bestätigt, dass der frühere Ministerpräsident Shinzo Abe Opfer eines Schusswaffenangriffs geworden ist. „Auf den früheren Regierungschef Abe wurde gegen 11.30 Uhr in Nara geschossen“, sagte Regierungssprecher Hirokazu Matsuno am Freitag (8. Juli) vor Journalisten. Demnach sei Abe Medienberichten zufolge lebensgefährlich verletzt worden.
Bei einer Rede sei der konservative Politiker im Rahmen einer Wahlkampfveranstaltung in der Region Nara von hinten von einem Mann niedergeschossen worden, heißt es vonseiten japanischer Medien am Freitag. Die Nachrichtenagentur Jiji berichtet unter Berufung auf Kreise von Abes liberaldemokratischer Partei LDP, der Politiker sei daraufhin zusammengebrochen und habe am Hals geblutet.
Der 67-Jährige wurde in ein Krankenhaus gebracht, soll aber keine Vitalfunktionen mehr zeigen: Die Nachrichtenagentur Kyodo und der öffentlich-rechtliche Sender NHK berichteten, Abe habe anscheinend einen Herz-Kreislauf-Stillstand. Ein Mann wurde laut NHK wegen versuchten Mordes festgenommen. Demnach wurde eine Schusswaffe gefunden.
„Ein Mann, der mutmaßliche Schütze, wurde festgenommen. Der Zustand des früheren Regierungschefs Abe ist derzeit unbekannt“, sagte Regierungssprecher Hirokazu Matsuno vor Journalisten.
„Er hat eine Rede gehalten und ein Mann ist von hinten gekommen“ sagte eine Frau vor Ort zu NHK. Der Angreifer habe mindestens zwei Schüsse abgegeben. „Nach dem zweiten Schuss haben Leute ihn (Abe) umringt und ihm eine Herzdruckmassage gegeben.“
Abe war zunächst von 2006 bis 2007 und dann von 2012 bis 2020 Regierungschef Japans. Er ist damit der Ministerpräsident in Japan, der am längsten regierte. Am Sonntag finden in dem Land Wahlen zum Oberhaus des Parlaments statt. Japans Regierung ist nach dem Mordanschlag auf den früheren Ministerpräsidenten Shinzo Abe im Krisenmodus. (ktho mit dpa/AFP)