Midterms: Republikaner rechnen mit Anklage Trumps kurz nach Wahlen
Am 8. November finden in den USA die wegweisenden Midterms statt. Strategen der Republikaner blicken bereits über den Termin hinaus.
Washington, D. C. - Die Spannung steigt. Nur noch wenige Tage, bis die Midterms in den USA die politische Landschaft für mindestens zwei Jahre bestimmen werden. Das Rennen um die Mehrheiten könnte kaum spannender sein. Alle Umfragen zu den Midterms lassen Duelle auf Messers Schneide erwarten. Und während die Bevölkerung mit Spannung die Ergebnisse erwarten, blicken die Strategen der Parteien längst über den 8. November hinaus.
Bei den Republikanern bedeutet das vor allem die Frage zu beantworten, was mit Donald Trump passiert. Der einstige Regierungschef hat sich noch immer nicht dazu geäußert, ob er 2024 erneut für das Amt des Präsidenten kandidieren möchte. Beobachter rechnen damit, dass Trump die Midterms abwarten wird. Sollten die von ihm unterstützten Kandidaten wie Mehmet Oz und Herschel Walker siegen, dürfte seine Kontrolle über die Geschicke bei der „Grand Old Party“ (GOP) gestärkt werden. Eine Kandidatur Trumps für die Republikaner wäre dann wohl kaum zu verhindern, nicht einmal von Hoffnungsträgern wie Ron de Santis.
Midterms in den USA: Was macht Donald Trump?
Doch in der Diskussion um Donald Trumps politische Zukunft in den USA spielt noch ein anderer Aspekt eine große Rolle. Laut Informationen des Nachrichtenportals The Hill bereitet sich die Republikanische Partei bereits auf eine Anklage gegen Trump vor - kurz nach den Midterms am 8. November. Insider würden demnach davon ausgehen, dass Staatsanwalt Merrick Garland Klage gegen Trump innerhalb von 60 bis 90 Tagen erheben wird. Der Vorwurf: Trump habe den gewaltsamen Umsturzversuch am 06. Januar provoziert, die Integrität der US-Wahl wider besseres Wissen infrage gestellt und darüber hinaus geheime Dokumente aus dem Weißen Haus entwendet.
Der Druck der Demokraten auf Garland sei groß, schreibt auch der Atlantic. So würde dem Staatsanwalt kaum eine Wahl bleiben, zeitnah und bevor der Wahlkampf für 2024 startet, Klage zu erheben. Denn je näher die US-Wahl 2024 rückt, desto größer würde der Vorwurf der Wahlbeeinflussung werden.

Midterms in den USA: Klage gegen Trump könnte Republikaner wachrütteln
Eine Klage gegen Donald Trump könnte die Spaltung des Landes weiter vorantreiben. Doch für die Republikaner, die bei den Midterms auf Mehrheiten sowohl im Repräsentantenhaus als auch im Senat spekulieren, könnte die Klage auch einen einigenden Effekt haben. „Es könnte die Leute aufrütteln und wiedervereinen“, so ein anonymer Insider gegenüber The Hill. (Daniel Dillmann)