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Inflation: Lindner plant nächste Steuerentlastung für Deutsche - „Nicht an Gehaltserhöhungen bereichern“

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Von: Patrick Freiwah

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Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) im Rahmen einer Pressekonferenz in Berlin
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) im Rahmen einer Pressekonferenz in Berlin. © IMAGO/Xander Heinl/photothek.de

Deutschlands Bürger bekommen die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs zu spüren. Christian Lindner stellt eine weitere Steuerentlastung zur Abfederung der Inflation in Aussicht.

Berlin - Die Inflation in Deutschland schreitet seit 2021 voran, der eskalierte Ukraine-Konflikt hat die Spirale weiter angeheizt. Angesichts der massiven Teuerungsrate stellt Christian Lindner (FDP) den Beschäftigten hierzulande Anpassungen bei der Einkommensteuer in Aussicht. Laut dem Finanzminister sollen die Entlastungen den Bürgern im Jahr 2023 zugutekommen.

Inflation in Deutschland: Lindner plant neue Maßnahme gegen kalte Progression

Wie der 43-Jährige gegenüber Bild erklärt, gehe es auch diesmal um das Thema kalte Progression. Der deutsche Staat dürfe sich ihm zufolge „nicht an Gehaltserhöhungen bereichern, die nur den Preisanstieg ausgleichen“. Deshalb sei es Lindners Anliegen, im Herbst „einen fairen Vorschlag zu machen“, um die sogenannte kalte Progression anzugehen. Dabei nannte er diesen Termin aus Zeitgründen, weil es dann mehr Klarheit bezüglich der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung geben würde.

Bei einer kalten Progression verdienen Menschen zwar im Durchschnitt mehr Geld, können sich aber dennoch weniger davon kaufen. Ein maßgeblicher Faktor ist die Steuerprogression, weil der Aufstieg in eine höhere Steuerklasse zwangsläufig zu mehr steuerlichen Abgaben führt. Für April hatte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden eine deutsche Inflation in Höhe von 7,4 Prozent ermittelt - der höchste Anstieg seit 40 Jahren.

Inflation: Bund der Steuerzahler dauert Umsetzung von Entlastungspaket zu lange

Der Bund der Steuerzahler taxiert das Volumen der von Lindner in Aussicht gestellten Entlastung aufgrund der kalten Progression laut Bild auf 13 Milliarden Euro. Verbandschef Reiner Holznagel dauert die Umsetzung jedoch zu lange: Der 45-Jährige fordert den deutschen Finanzminister auf, nicht erst bis 2023 zu warten: „Die Bundesregierung muss sofort reagieren und den Einkommensteuertarif 2022 angleichen (...). Dieser notwendige Schritt darf nicht länger aufgeschoben werden.“

Christian Lindner hatte bereits im Februar Veränderungen im Steuertarif und beim Grundfreibetrag in Aussicht gestellt, um ab 2023 gegen die kalte Progression vorzugehen. Das Bundeskabinett beschloss daraufhin, rückwirkend zum Januar 2022 den Grundfreibetrag bei der Einkommensteuer anzuheben. (PF mit AFP)

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