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Corona-Lage in Deutschland: RKI sieht „keinen sinkenden Trend“

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Von: Fee Halberstadt

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Die Omikron-Sublinie BA.5 hat sich in der Corona-Pandemie in Deutschland annähernd durchgesetzt. Das RKI sieht keinen Anlass zur Entwarnung.

Berlin – Das Corona-Virus treibt in Deutschland weiterhin sein Unwesen. Wie aus den Analysen des Robert-Koch-Institutes (RKI) hervorgeht, hat sich in Deutschland die Omikron-Sublinie BA.5 weitestgehend durchgesetzt: Nach den aktuellsten verfügbaren Daten ist die Mutation in knapp neun von zehn positiven Proben gefunden worden.

Wegen der Corona-Sommerwelle erwartet das RKI auch in den kommenden Wochen weitere Herausforderungen. Es sei noch mit Fällen und vor allem in den höheren Altersgruppen mit Krankenhauseinweisungen, einer Zunahme von intensivmedizinischen Behandlungen und mit Todesfällen zu rechnen, geht aus dem Wochenbericht des Institutes zu Covid-19 von Donnerstagabend (28. Juli) hervor. In allen Altersgruppen bleibe der Infektionsdruck hoch. Das belaste auch das Gesundheitssystem.

RKI veröffentlicht Wochenbericht: In vielen Bundesländern steigende Corona-Fälle

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sei vergangene Woche im Vergleich zur Vorwoche nur leicht gesunken. Das Gesamtbild ergebe sich aus bereits fallenden Inzidenzen in den meisten westdeutschen Bundesländern und Berlin – bei noch leicht steigenden Inzidenzen in den anderen ostdeutschen Bundesländern und Bayern. „Weiterhin ist eher eine Seitwärtsbewegung als ein sinkender Trend zu beobachten“, heißt es. Bei den besonders gefährdeten Menschen ab 80 Jahren sei die Inzidenz weiter angestiegen. Ausbrüche in Pflegeheimen hätten zugenommen.

Corona-Test
Ein medizinischer Mitarbeiter führt einen Corona-Schnelltest durch. © Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild

Neben der Inzidenz, die das Infektionsgeschehen unvollständig widerspiegelt, blickt das RKI in dem Bericht noch auf einige weitere Datenquellen. Insgesamt schätzt es für vergangene Woche, dass 800.000 bis 1,5 Millionen Menschen Corona mit Symptomen einer akuten Atemwegsinfektion hatten. Bei den Todesfällen in Verbindung mit dem Virus spricht das RKI von einem Plateau von wöchentlich knapp über 400. Die Zahl der Krankenhausaufnahmen von Menschen, die eine schwere akute Atemwegsinfektion haben und eine Covid-19-Diagnose, habe sich nach einem mehrwöchigen Anstieg im Juni nun auf erhöhtem Niveau stabilisiert, schreibt das RKI. Genannt wird für die Vorwoche eine Zahl von 3900 Aufnahmen, bei denen beide Kriterien zusammenkamen.

Die Corona-Lage: Gefährlichere Omikron-Sublinie bislang nicht in Deutschland

Über eine weitere Variante, der Omikron-Sublinie BA.2.75, hatten sich manche Forscherinnen und Forscher zuletzt besorgt gezeigt. Diese wird hauptsächlich in Indien und verschiedenen anderen Regionen weltweit beobachtet, wie das RKI berichtet. Hierzulande seien insgesamt vier Nachweise bekannt. Die Autorinnen und Autoren halten auch fest, dass ein Wachstumsvorteil von BA.2.75 in einem von BA.4 und BA.5 dominierten Geschehen – wie in Deutschland – aktuell unbekannt sei.

Weiterhin gilt es, die Empfehlungen zum Vermeiden von Ansteckungen „unbedingt“ einzuhalten. Das RKI ruft erneut dazu auf. Die Werte zu akuten Atemwegserkrankungen in der Gesamtbevölkerung wie die Zahl der Arztbesuche seien weiterhin höher als in den Vorjahren um diese Zeit. (fh/dpa)

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