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„Strom an Informationen“: Russland besitzt wohl noch immer „großes Agentennetzwerk“ in der Ukraine

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Von: Franziska Schwarz, Bona Hyun

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Kiew erhält von Spanien weitere Leopard-Panzer. Die Angaben zur Lage in Bachmut sind widersprüchlich. Der News-Ticker zum Ukraine-Krieg. 

HINWEIS DER REDAKTION: Dieser Ticker ist geschlossen. Über die aktuellen Entwicklungen im Ukraine-Krieg informieren wir in unserem neuen News-Ticker.

Update vom 29. März, 20.06 Uhr: Russische Spezialdienste haben sich bereits vor dem Überfall auf die Ukraine um ein „großes Agentennetzwerk“ in dem Land bemüht – von dem Russland jetzt weiterhin profitiere. Zu diesem Schluss kommt nun ein britischer Thinktank. „Dieses Netzwerk ist mehr als ein Jahr nach Beginn der Invasion immer noch lebensfähig und stellt den russischen Streitkräften einen stetigen Strom an Informationen zur Verfügung“, heißt es in der Analyse des Royal United Services Institute (RUSI). Den Bericht finden Sie (als Pdf) hier.

Ukraine-Krieg: die Zentrale des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB in Moskau
Die Zentrale des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB in Moskau © Alexander Nemenov/AFP

Ukraine aktuell: Athleten prüfen Klage gegen IOC-Entscheidung zu Russland

Update vom 29. März, 18.36 Uhr: Das Internationale Olympische Komitee (IOC) empfiehlt die Rückkehr Russlands in den Weltsport – unter Bedingungen. Ukrainische Athleten prüfen nun eine Klage gegen die IOC-Entscheidung. Laut Sportrechtsexperte Mark Orth hätte eine Klage gute Chancen auf Erfolg, berichtete die Nachrichtenagentur sid.

„Die Entscheidung ist anfechtbar“, sagte Orth. Unter anderem auch deshalb, weil die aufgestellten Bedingungen von unabhängigen Stellen „kaum zu überprüfen“ sind. So könne nur Russland die Frage beantworten, ob ein Athlet beim Militär oder bei nationalen Sicherheitsbehörden unter Vertrag stehe.

Ukraine aktuell: Putin bekennt erstmals Druck durch Sanktionen des Westens

Update vom 29. März, 16.31 Uhr: Putin hat erstmals öffentlich eingeräumt, dass die Russland-Sanktionen Folgen für das Land haben könnten. „Die gegen die russische Wirtschaft verhängten Sanktionen könnten sich mittelfristig wirklich negativ auf sie auswirken“, warnte der Staatschef nun bei einer im Fernsehen übertragenen Regierungssitzung.

Zuvor hatte der Kremlmachthaber wiederholt gesagt, dass Russland den massiven Strafmaßnahmen standhält. Putin sagte auch, dass die Arbeitslosigkeit in Russland „auf einem historischen Tiefstand“ bleibe, während die Inflation bis Ende März „unter vier Prozent“ sinken dürfte. Sie war im vergangenen Frühjahr stark auf fast 20 Prozent angestiegen.

Putin fügte aber hinzu, dass „die Rückkehr zu einem Wachstumspfad uns nicht entspannt fühlen lassen sollte“. Er appellierte an die Regierung und die Wirtschaft, für einen schnellen Start neuer Projekte im verarbeitenden Gewerbe zu sorgen – „besonders in der Herstellung von High-Tech-Produkten“.

Ukraine-Krieg: Putin bei einem Meeting in seiner Residenz Nowo-Ogarjowo bei Moskau
Aufnahme vom 29. März: Putin bei einem Meeting in seiner Residenz Nowo-Ogarjowo bei Moskau © Gavriil Grigorov/AFP

Ukraine aktuell: Wagner-Chef Prigoschin prahlt mit angeblichen Erfolgen in Bachmut

Update vom 29. März, 15.23 Uhr: Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin hat sich jetzt zum mutmaßlichen Erfolg seiner Söldner in Bachmut geäußert: „Diesen Weg gehen wir beharrlich weiter. Die Schlacht um Bachmut hat die ukrainische Armee heute praktisch vernichtet“, teilte seine Pressestelle auf Telegram mit. Das berichtet die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass und betonte dabei die Aussage Prigoschins, die russischen Kämpfer würden die Ukrainer „zermalmen“. Unabhängig prüfen ließen sich die Angaben nicht.

Nach Einschätzung internationaler Militärexperten hat Russland in Bachmut zuletzt Boden gutgemacht: Russische Kräfte hätten in den vergangenen sieben Tagen zusätzlich etwa fünf Prozent von der Stadt eingenommen und kontrollierten aktuell knapp 65 Prozent des Gebiets, schreibt US-Institut für Kriegsstudien (ISW) in seinem jüngsten Bericht. Die widersprechende Einschätzung des britischen Geheimdienstes lesen Sie in diesem Update.

Ukraine aktuell: Kremlsprecher Peskow antwortet auf Journalistenfrage ausweichend

Update vom 29. März, 14.17 Uhr: Wie schätzt Moskau die Aussichten für seine „militärische Spezialoperation“ aktuell ein? Das fragte laut Ria Nowosti nun ein russischer Journalist bei der regelmäßigen Pressekonferenz von Dmitri Peskow. Eine heikle Frage angesichts der russischen Verluste. Der Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur ist etwas positiver formuliert – aber herauslesen lässt sich, dass Peskow auswich und auf das Verteidigungsministerium verwies. Zuvor betonte er, dass „der hybride Krieg auf unser Land“ von allen „Festigkeit, Selbstvertrauen, Zielstrebigkeit und Einigkeit um den Präsidenten“ benötige.

Ukraine aktuell: „Marder ein Beispiel für deutsche Qualität“

Update vom 29. März, 12.00 Uhr: Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow hat in einem Video die Schützenpanzer Marder aus Deutschland gelobt. „Der Marder ist ein hervorragendes Beispiel für deutsche Qualität“, schrieb der 56-Jährige beim Kurznachrichtendienst Twitter am Mittwoch. Die Waffe werde die ukrainischen Chancen auf einen Sieg über Russland erhöhen, hieß es in dem beigefügten Video. Dort zeigte der Minister, wie er in einem der jüngst von Berlin gelieferten Schützenpanzer mehrere Runden auf einem schlammigen Übungsplatz dreht.

„Ich freue mich darauf, bald Leoparden zu zähmen. Ich liebe es, wie sie brüllen!“, fügte Resnikow hinzu und lud die deutsche Botschafterin Anka Feldhusen zu einer Probefahrt ein. 

Ukraine aktuell: Russland hält an Kriegsziel fest

Update vom 29. März, 11.05 Uhr: Nikolai Patruschew, Sekretär des Sicherheitsrates der Russischen Föderation, hat bekräftigt, dass Russland alle Ziele seiner „besonderen Militäroperation“ erreichen will. Die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass zitiert ihn mit den Worten:

„Trotz der ständig zunehmenden militärischen Unterstützung der Ukraine durch die USA und andere westliche Staaten werden alle erklärten Ziele der besonderen Militäroperation mit Sicherheit erreicht werden. Wir werden die Entmilitarisierung und Entnazifizierung der Ukraine erreichen, die territoriale Integrität der Russischen Föderation und die Sicherheit unserer Bevölkerung gewährleisten.“

Ukraine aktuell: Wichtiger Ukraine-Erfolg in Bachmut

Update vom 29. März, 10.10 Uhr: Im Kampf um die Stadt Bachmut in der Ostukraine haben ukrainische Truppen nach Einschätzung britischer Geheimdienste für Entlastung gesorgt. „Eine der wichtigen Errungenschaften der jüngsten ukrainischen Operationen bestand wahrscheinlich darin, die Kämpfer der russischen Wagner-Gruppe von der Route 0506 zurückzudrängen“, teilte das britische Verteidigungsministerium am Mittwoch (29. März) nach Angaben der dpa mit. „Diese kleine Landstraße ist zu einer wichtigen Nachschublinie für die ukrainischen Verteidiger geworden. Wagner war zuvor nur wenige Hundert Meter von dieser Straße entfernt“, hieß es aus London.

Ukraine aktuell: Kiew bekommt weitere Leopard-Panzer aus der EU

Update vom 29. März, 09.40 Uhr: Spanien wird der Ukraine nach Medienberichten schon bald sechs Leopard-Panzer des älteren Typs 2A4 liefern. Die Lieferung werde unmittelbar nach Ostern erfolgen, berichtete unter anderem die gut informierte Zeitung „El País“ am Mittwoch unter Berufung auf die linke Regierung von Ministerpräsident Pedro Sánchez. Die Instandsetzung der Fahrzeuge sei abgeschlossen. Die Panzer würden diese Woche in Córdoba im Süden des Landes noch getestet, hieß es.

In den vergangenen Wochen sind in Spanien 55 Ukrainer als Besatzungsmitglieder und Techniker an Leopard-Kampfpanzern ausgebildet worden. Madrid hat die Lieferung von bis zu zehn Panzern in Aussicht gestellt. Insgesamt verfügt das Land über 347 Leopard-Panzer. Davon gehören 108 zur älteren Variante 2A4 und 239 zum neueren Typ 2A6, der in Spanien 2E heißt. Von diesen neueren, kampfstärkeren Panzern will Spanien aber bisher keine an die Ukraine abgeben. Sie würden für die eigene Landesverteidigung gebraucht.

Ukraine aktuell: Selenskyj besucht Grenzregion

Update vom 29. März, 06.10 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach einem Besuch der Grenzregion zu Russland wieder einmal die Stärke der Ukrainer angesichts der anhaltenden Bedrohung durch Moskau betont. „Die Bedrohung ist ständig, unsere Grenze wird ständig beschossen“, sagte Selenskyj in seiner allabendlichen Videoansprache über die Eindrücke seines Besuchs in der Region Sumy im Nordosten der Ukraine. „Aber das Leben und unsere Menschen sind offensichtlich stärker als alle Ängste.“

Bei seinem Besuch in Sumy hatte sich Selenskyj mit den Befehlshabern der dort eingesetzten Grenztruppen getroffen. „Die starken Stellungen entlang der gesamten Grenze zum Terrorstaat (Russland) sind eine Folge der Stärke unseres Volkes, das jederzeit bereit ist, die Grenze zu verteidigen“, sagte Selenskyj. Ukrainische Grenztruppen schirmen im Nordosten einen mehrere hundert Kilometer langen Abschnitt an der gemeinsamen Grenze mit Russland ab, um dort ein Eindringen russischer Einheiten zu verhindern.

Ukraine aktuell: Kiew bezeichnet Lage in Bachmut als „sehr dynamisch“

Update vom 28. März, 22.04 Uhr: Die Lage in der schwer umkämpften ostukrainischen Stadt Bachmut ist nach den Worten eines ukrainischen Militärs „sehr dynamisch“. Manchmal habe sogar der Gegner taktische Vorteile, sagte der Sprecher der ukrainischen Ostfront, Serhij Tscherewatyj, am Dienstagabend im Fernsehen. Doch diese Vorteile seien vorhersehbar. „Wir erkennen sie und ergreifen Gegenmaßnahmen.“

Einen wie auch immer gearteten strategischen Vorteil gebe es nicht. „Die Lage ist stabil, aber schwierig“, sagte Tscherewatyj. „Bei Kämpfen und Gegenmaßnahmen geht es darum, dem Gegner die Möglichkeit zu nehmen, seine Angriffe erfolgreich auszuweiten.“

Allein in den vergangenen 24 Stunden habe es 14 Zusammenstöße mit russischen Truppen gegeben, in deren Verlauf 86 russische Soldaten getötet und weitere 117 verwundet worden seien. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.

Gefechte in Awdijiwka: Russische Sonder-Einheit verliert fast alle Panzer

Update vom 28. März, 19.31 Uhr: Nach Einschätzung britischer Geheimdienste hat Russland bei seinen Angriffen auf die ostukrainische Stadt Awdijiwka schwere Verluste zu beklagen. So habe ein Regiment mutmaßlich einen großen Anteil seiner Panzer bei dem Versuch verloren, Awdijiwka vom Süden aus einzukreisen, hieß es am Dienstag im Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums. Das betroffene Regiment sei Teil einer Armeeformation, die extra gebildet worden sei, um den Angriffskrieg in der Ukraine zu unterstützen.

Mittlerweile wiesen jedoch viele Anzeichen darauf hin, dass die Formation Probleme mit schlechter Disziplin und Kampfmoral habe, hieß es von den Briten. Zwar hätten die zugehörigen Soldaten wohl eine Trainingsphase in Belarus absolviert, hätten aber dennoch wohl nur eine sehr begrenzte Kampfstärke. Die Verluste seien wahrscheinlich größtenteils darauf zurückzuführen, dass Angriffe taktisch fehlerhaft ausgeführt würden – wie bereits um die ukrainische Stadt Wuhledar.

Update vom 28. März, 16.40 Uhr: Das Internationale Olympische Komitee (IOC) empfiehlt, russische und belarussische Sportlerinnen und Sportler wieder bei internationalen Wettbewerben zulassen – sofern sie als Einzelwettbewerbende (keine Teams) unter neutraler Flagge starten und den Ukraine-Krieg nicht aktiv unterstützen. Das gab nun IOC-Präsident Thomas Bach bekannt.

Bach äußerte bereits im Januar, es entspreche „nicht den Werten und der Mission der olympischen Charta, Athleten aufgrund ihres Passes auszuschließen.“ Die nächsten Olympischen Spielen sollen 2024 in Paris stattfinden.

Ukraine-Krieg: Peskow wirft Ampel vor, Kiew mit „Waffen zu fluten“

Update vom 28. März, 15.15 Uhr: Deutschland sei „zunehmend involviert“ in den Ukraine-Krieg, indem es das Land „mit Waffen flute“ – und das ließe in den deutsch-russischen Beziehungen „einiges zu wünschen übrig“. Mit dieser Ansicht drohte Kremlsprecher Dmitri Peskow nun Tass zufolge. Peskows Aussage ist eine direkte Reaktion auf jüngste Medienberichte, dass die Bundesregierung die Hilfe für Kiew um zwölf Milliarden Euro erhöhen will.

Gleichzeitig erklärte das mit Moskau eng verbündete Belarus westlichen „Druck“ zum Grund dafür, dass es russische Atomwaffen auf seinem Gebiet stationiert. Man müsse „reagieren, um seine eigene Sicherheit und Verteidigungsfähigkeit zu stärken“, teilte das Außenministerium in Minsk nun mit.

Ukraine-Krieg: Russland meldet Abschuss von US-Präzisions-Rakete

Update vom 28. März, 14.37 Uhr: Die Ukraine setzt nach Angaben Moskaus US-Raketen vom Typ GLSDB ein. Eine solche Präzisionsrakete, die sich durch eine Reichweite von 150 Kilometern auszeichnet, sei von der russischen Luftabwehr abgeschossen worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Die USA hatten Kiew die Raketen Anfang Februar versprochen.

„Fabelhaft, sehr gutes Material“: Ukrainischer Verteidigungsminister lobt britische Panzer nach Probefahrt

Update vom 28. März, 12.40 Uhr: Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow hat nach einer Probefahrt den gerade eingetroffenen britischen Kampfpanzer Challenger 2 gelobt und seinen baldigen Kampfeinsatz angekündigt. „Fabelhaft, das ist sehr gutes Material“, sagte Resnikow in einem am Dienstag beim Kurznachrichtendienst Twitter veröffentlichten Video. Der mit harten Beats unterlegte Clip zeigt, wie der 56-Jährige ein paar Runden mit dem Panzer auf einem Übungsgelände drehte. Wie viele der angekündigten 14 Kampfpanzer aus Großbritannien eingetroffen sind, wurde nicht gesagt.

Ukraine-Krieg: Ukraine wehrt Drohnenangriffe ab

Update vom 28. März, 12.00 Uhr: Die Ukraine hat nach Militärangaben aus Kiew in der Nacht zum Dienstag mehrere russische Drohnenangriffe abgewehrt. 14 der 15 iranischen „Kamikaze-Drohnen“ vom Typ Shahed-136 seien abgeschossen worden, teilte der ukrainische Generalstab mit. Zugleich warnte das Militär, dass die Gefahr neuer Raketen- und Luftschläge überall im Land hoch bleibe. In Kiew hatte Bürgermeister Vitali Klitschko Explosionen gemeldet. In einem Geschäft in der Hauptstadt brach ein Brand aus. Verletzte gab es demnach nicht.

Der Chef des Kiewer Präsidentenbüros, Andrij Jermak, warf Russland nach den neuen Drohnenattacken „Terror gegen zivile Infrastruktur“ vor. „Es wird nicht funktionieren“, betonte er. Im Gebiet Sumy hätten die russischen Luftstreitkräfte die Stadt Bilopillja bombardiert. Gebäude und eine Gasleitung seien getroffen, ein Mensch verletzt worden. Jermak veröffentlichte auch ein Foto von einem großen Krater.

Ukraine-Krieg: Scholz liefert Leopard-Panzer

Kiew – Deutschland hat den ukrainischen Streitkräften 18 moderne Kampfpanzer Leopard 2A6 für die Abwehr des russischen Angriffs geliefert. Die Lieferung der Panzer an die Ukraine bestätigte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Montag in Rotterdam bei einer Pressekonferenz mit dem niederländischen Ministerpräsidenten Mark Rutte. „Wir haben geliefert wie angekündigt“, sagte Scholz. Die Bundesregierung verurteilte zudem die Atomwaffen-Pläne von Präsident Wladimir Putin.     

Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) teilte mit, gemeinsam mit Schweden und Portugal habe die Bundesregierung einen Gefechtsverband zugesagt. Pistorius erklärte: „Um das einzulösen, hat Deutschland sogar vier Panzer mehr geliefert als zuerst geplant.“ Sein ukrainischer Amtkollege Olexij Resnikow bestätigte zudem den Erhalt der deutschen Schützenpanzer Marder.

Mitte März hatte die Besatzungen der Panzer ihre Ausbildung auf dem Leopard mit einem Gefechtsschießen abgeschlossen. Der Transport der Panzer wurde zunächst aus Gründen der Geheimhaltung und Sicherheit nicht öffentlich mitgeteilt. Experten gehen davon aus, dass der Leopard 2 im Gefecht gegen russische Panzertruppen deutlich überlegen ist. Der Leopard-Panzer könne auch aus laufender Fahrt heraus schießen, der von Russland vielfach eingesetzte T-72 sei dazu nicht in der Lage.

Ukraine-Krieg: Bundesregierung kritisiert Putins Stationierung von Nuklearwaffen

Die Bundesregierung hält die Rhetorik von Putin im Hinblick auf Nuklearwaffen für „unverantwortlich“. Das sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amts am Montag bei der Bundespressekonferenz in Berlin. „Wir werden uns selbstverständlich in unserem Kurs, die Ukraine in ihrer Selbstverteidigung zu unterstützen, dadurch nicht beirren lassen.“ Ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums ergänzte, dass Putins Ankündigung die Lagebewertung nicht verändere.

Putin hatte die Stationierung von Atomwaffen in Belarus am Samstag angekündigt. Demnach hat Belarus bereits 10 umgebaute Flugzeuge, die diese Waffen tragen können. Zudem erhält das Land Iskander-Raketen, die mit Atomsprengköpfen bestückt werden können. Der russische Präsident hatte auch betont, dass sich Moskau an seine Verpflichtungen zur Nichtweiterverbreitung der Atomwaffen halte. Sie würden nur in Belarus vorgehalten, Russland gebe die Kontrolle nicht ab und tue damit nichts anderes als die USA in EU-Staaten.

Ukraine-Krieg: Kreml hält trotz Sanktionsdrohung an Plänen fest

Moskau will sich auch von Sanktionsdrohungen des Westens nicht beirren lassen. Das könne auf die Pläne Russlands „natürlich keinen Einfluss nehmen“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow zu möglichen Strafmaßnahmen. Zuvor hatte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell Belarus zum Verzicht auf die nuklearen Waffen aufgefordert und andernfalls mit Sanktionen als Antwort gedroht. Er kritisierte die russischen Pläne als „unverantwortliche Eskalation“ und eine Bedrohung für die europäische Sicherheit.

Ukraine-Krieg: Selenskyj wirft Russland Terrorismus vor

Indes wächst die Spannung zwischen der Ukraine und dem Kreml weiterhin. Nach einem russischen Raketenangriff auf die ostukrainische Großstadt Slowjansk warf der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Moskau erneut vor, die ukrainische Zivilbevölkerung zu terrorisieren. „Die Ukraine wird Misshandlungen unserer Leute, diese Toten und Verletzten nicht verzeihen“, schrieb der 45-Jährige am Montag in sozialen Netzwerken. Er kündigte an, dass alle „russischen Terroristen“zur Verantwortung gezogen werden.

Zuvor waren mehrere Raketen in Slowjansk und im südlicher gelegenen Druschkiwka im Gebiet Donezk eingeschlagen. Mehrere Verwaltungs- und Bürogebäude und Wohnhäuser wurden zerstört. Behördenangaben zufolge wurden mindestens zwei Menschen getötet, weitere 29 wurden verletzt. (bohy/dpa)

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