Vermisste Maddie McCann: Deutscher Verdächtiger wegen weiterer Sexualverbrechen angeklagt

Seit 2007 gilt Maddie McCann als vermisst. Das Mädchen verschwand aus einer Ferienanlage aus Portugal. Ein Verdächtiger wurde nun wegen weiterer Verbrechen angeklagt.
Braunschweig/München - Die Braunschweiger Staatsanwaltschaft hat Anklage wegen mehrerer weiterer schwerer Sexualstraftaten gegen den deutschen Verdächtigen im Fall des verschwundenen britischen Mädchens Maddie McCann erhoben.
Dem 45-jährigen Christian B. werden darin schwere Vergewaltigungen sowie zweifacher schwerer sexueller Missbrauch von Kindern vorgeworfen. Das teilte die Behörde am Dienstag (11. Oktober) mit. Auf den Fall Maddie beziehen sich die Anklagen allerdings nicht. Das Mädchen war 2007 im Portugal-Urlaub verschwunden.
Verdächtiger im Fall der vermissten Maddie McCann: Weitere Anklagen
Wie die Staatsanwaltschaft in der niedersächsischen Stadt mitteilte, soll B. die Taten in den Jahren 2000 bis 2017 in Portugal begangen haben. Die Opfer waren demnach Mädchen und Frauen zwischen etwa zehn und rund 70 bis 80 Jahren. Sie sind offenbar teilweise unbekannt, in den meisten Fällen verweisen die Ermittler auf Videoaufnahmen, die der Beschuldigte selbst anfertigte. In einem Fall wurde er vor Ort von der Polizei gestellt.
Derzeit sitzt der unter anderem wegen Kindesmissbrauchs vorbestrafte B. in Niedersachsen eine siebenjährige Haftstrafe wegen der Vergewaltigung einer 72-jährigen US-Touristin in Portugal in Praia da Luz ab. Er hielt sich laut deutschen Behörden früher regelmäßig dort auf. Etwa eineinhalb Jahre später war die kleine Maddie dort aus einer Apartmentanlage verschwunden.
Maddie McCann gilt seit 2007 als vermisst - 2020 wurde Verdächtiger festgenommen
B. wird von den portugiesischen und deutschen Ermittlern auch als Verdächtiger im Fall „Maddie“ McCann geführt. Auch 15 Jahre nach ihrem Verschwinden gilt die damals Dreijährige als vermisst. Im Juni 2020 führte die Polizei eine Spur nach Bayern. Der Verdächtige Christian B. konnte damals festgenommen werden. (mbr mit AFP)