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Schüsse im Moskauer Zentrum: Angreifer identifiziert - Mutter berichtet von ominösen Telefonaten

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Von: Richard Strobl

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Nach russischen Medienberichten haben ein oder mehrere Täter an der Moskauer Geheimdienst-Zentrale mit einer Kalaschnikow um sich geschossen. Von mindestens drei Toten ist die Rede.

Update 16.58 Uhr: Nach den Schüssen nahe der Zentrale des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB in Moskau ist der mutmaßliche Täter identifiziert worden. Bei dem Angreifer handle es sich um einen 39 Jahre alten Mann aus dem Großraum Moskau, teilte nun auch das staatliche Ermittlungskomitee am Freitag mit. 

Der Mann habe am Tag zuvor das Feuer auf die Sicherheitsbeamten am FSB-Hauptgebäude am zentralen Lubjanka-Platz eröffnet. Ein Mitarbeiter sei vor Ort gestorben. Ein weiterer sei schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht worden und dort gestorben. Zudem gab es den Angaben zufolge fünf weitere Verletzte, darunter auch ein Zivilist. Zu den Motiven wurde zunächst nichts bekannt gegeben.

Moskau: Mutmaßlicher Schütze soll laut Mutter mit Arabern telefoniert haben

Update vom 20. Dezember, 16.32 Uhr: Bei dem Angreifer vor der russischen Geheimdienst-Zentrale in Moskau handelt es sich Medienberichten zufolge um einen 39-jährigen ehemaligen Wachmann. Der mutmaßliche Täter, der bei dem Angriff von Sicherheitskräften erschossen wurde, stamme aus der rund 40 Kilometer südlich von Moskau gelegenen Stadt Podolsk und sei Hobbyschütze gewesen, berichteten mehrere russische Medien.

Offiziell wurde die Identität des Angreifers bislang nicht bestätigt. Die russischen Behörden gehen bislang offiziell nicht von einem Terroranschlag aus und haben nur Ermittlungen wegen eines Angriffs auf Angehörige der Sicherheitsorgane eingeleitet. Den Medienberichten zufolge wurde der Wohnsitz des mutmaßlichen Täters in der Nacht von den Behörden durchsucht. Mehrere Medien veröffentlichten ein Foto des getöteten Angreifers: ein korpulenter Mann mit Brille und kurzem Bart.

Die Boulevardzeitung Komsomolskaja Prawda und der Fernsehsender REN-TV berichteten unter Berufung auf einen Ermittler, der mutmaßliche Täter habe sieben Waffen legal besessen. Er habe zudem an Schießwettbewerben teilgenommen. Ein Ausbilder des Waffenclubs des Mannes sagte Komsomolskaja Prawda, dass dieser ein schlechter Schütze gewesen sei und immer einen dunklen Kapuzenmantel getragen habe.

Das Boulevardblatt interviewte auch die Mutter des mutmaßlichen Schützen. Diese sagte, er habe als Wachmann gearbeitet, vor kurzem aber aufgehört. Er habe in jüngster Zeit mit einigen Arabern telefoniert, sagte die Frau demnach. Sie habe die auf Englisch geführte Unterhaltung aber nicht verstanden.

Auch in Deutschland kam es zu einer schrecklichen Bluttat: In Rot am See in Baden-Württemberg wurden offenbar mehrere Menschen durch Schüsse getötet

Moskau: Geheimdienstmitarbeiter stirbt durch Schüsse vor Geheimdienst-Zentrale

Update vom 19. Dezember, 19.52 Uhr: Ein Geheimdienst-Mitarbeiter wurde bei dem Angriff in Moskau getötet, wie russische Staatsmedien unter Berufung auf den Inlandsgeheimdienst FSB berichteten. Mehrere weitere Menschen wurden verletzt. Der Angreifer wurde dem Geheimdienst zufolge von Sicherheitskräften „ausgeschaltet". Die Nachricht vom Tod eines Geheimdienst-Mitarbeiters kam wenige Minuten nach einer Erklärung des Gesundheitsministeriums, wonach zwei FSB-Agenten extrem schwere Verletzungen erlitten hätten. Insgesamt würden fünf Menschen mit Schussverletzungen im Krankenhaus behandelt, erklärte das Ministerium. Zur Identität der Opfer machte es keine Angaben.

Ein Unbekannter habe das Feuer in der Nähe des FSB-Hauptquartiers auf der Bolschaja-Lubjanka-Straße im Zentrum Moskaus eröffnet, erklärte der Geheimdienst laut der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass. Die Identifizierung des Angreifers dauere an, hieß es weiter. Sicherheitskräfte hätten den mutmaßlichen Täter etwa 30 Minuten nach den ersten Schüssen „ausgeschaltet". Im russischen Polizeijargon ist mit dieser Formulierung üblicherweise die Tötung eines Angreifers gemeint.

Moskau: Schüsse vor Geheimdienst-Zentrale - Angreifer „ausgeschaltet“

Erstmeldung: Moskau - Berichte über mehrere Angreifer wies der FSB als falsch zurück. Demnach handelte es sich um einen Einzeltäter, der auch nicht in das FSB-Gebäude hinein gekommen sei. AFP-Journalisten, die sich in der Nähe des Tatorts aufhielten, berichteten aber von Schüssen noch zwei Stunden nach dem Angriff.

Moskau - An der Zentrale des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB (Lubjanka) in Moskau sind am Abend gegen 18 Uhr Ortszeit Schüsse gefallen. Wie Russia Today berichtet, schoss mindestens ein Täter mit einem Kalaschnikow-Maschinengewehr um sich. Dabei soll es mindestens drei Tote gegeben haben. 

Schüsse in Moskau: Ein oder mehrere Täter - Hintergründe unklar

In den sozialen Medien kursieren etliche Video-Aufnahmen aus Moskau, auf denen bewaffnete Polizisten zu sehen sind. Zudem sind im Hintergrund Schüsse zu hören. In den Clips verschanzen sich die schwer bewaffneten Polizisten in den noch belebten Straßen von Moskau. Ein Augenzeuge berichtete dem Portal, dass innerhalb von knapp eineinhalb Minuten „sehr viele Schüsse“ gefallen seien.

Im Radiosender Echo Moskwy war von Schreien und Schüssen am Lubjanka-Platz die Rede. Dort steht die FSB-Zentrale. Die Straßen nahe des FSB-Gebäudes im Zentrum von Moskau seien gesperrt worden, hieß es. Zudem sollen alle Zugänge zu der Zentrale verriegelt worden sein. Die Polizei habe die Passanten aufgerufen, die Umgebung so schnell wie möglich zu verlassen.

Bislang ist der Hintergrund unklar. Nach Angaben von Russia Today, das sich auf widersprüchliche Meldungen beruft, sollen ein bis drei Täter mit Kriegswaffen das Gebäude des Inlandsgeheimdienstes angegriffen haben.

Der betroffene Bereich in Moskau ist sowohl bei Einwohnern, als auch bei Touristen beliebt. Hier befinden sich zahlreiche Restaurants und Nobel-Geschäfte.

Schüsse in Moskau: FSB bestätigt Vorfall - Täter wohl tot

Der FSB habe den Vorfall bestätigt, meldete die russische Agentur Interfax unter Berufung auf den Pressedienst des Geheimdienstes. Der Täter sei „neutralisiert“ worden, hieß es. In der Regel bedeutet das, dass der Angreifer tot ist. Eine Identität werde noch ermittelt, hieß es.

Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte der Staatsagentur Tass, dass der russische Präsident Wladimir Putin über den Vorfall informiert worden sei. Mehrere russische Medien hatten zuvor über Schüsse und Schreie im Zentrum der Hauptstadt berichtet. Im Februar 2020 fallen Schüsse vor dem Tempodrom: Ein Toter und mehrere Verletzte bei Auseinandersetzung in Berlin.

Im hessischen Hanau ist es ebenfalls zu einer schrecklichen Bluttat gekommen. Auch hier fielen Schüsse.

In Berlin wird ein Georgier erschossen - am helllichten Tag. Als mutmaßlichen Täter nimmt die Polizei einen Russen fest. Die Bundesanwaltschaft erhebt nun Anklage.

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