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Ärztepräsident Reinhardt fordert Hitze-Alarmsystem: „Deutschland ist schlecht vorbereitet“

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Von: Nadja Zinsmeister

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Der Präsident der Bundesärztekammer fordert ein bundesweites System, mit dem Hitzetote vermieden werden sollen. Deutschland sei im Moment noch nicht ausreichend vorbereitet.

Berlin - Das Wetter nimmt extreme Ausmaße an. Die aktuelle Hitzewelle macht Deutschland und ganz Europa schwer zu schaffen. Während beispielsweise der Wasserstand im Bodensee bald einen neuen Niedrigwert-Rekord erreichen könnte, kämpft Südeuropa mit verheerenden Waldbränden und Trockenheit. Hohe Temperaturen und kaum Niederschlag haben Europa diesen Sommer damit fest im Griff.

Trockenheit und Hitze: Ärztepräsident fordert Alarmsystem

Hinsichtlich der aktuellen Lage fordert der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, nun ein bundesweites Hitze-Alarmsystem für Deutschland, um Hitzetote zu vermeiden. „Ein nationaler Hitzeplan sollte auf wissenschaftlicher Grundlage temperaturabhängige Alarmstufen sowie die jeweils zu ergreifenden Maßnahmen insbesondere für Risikogruppen vorschlagen und die entsprechenden Zuständigkeiten transparent machen“, sagte Reinhardt der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

Klaus Reinhardt
Ärztepräsident Klaus Reinhardt will mit einem neuen System Hitzetote verhindern. © Sina Schuldt/dpa

Der Ärztepräsident hatte bereits Anfang der Woche einen nationalen Hitzeschutzplan gefordert, wurde mit seinem Vorschlag nun aber konkreter. Er fordert für Deutschland ein bundesweites Lagezentrum, das Maßnahmen zum Hitzeschutz beobachte und die Menschen in Deutschland auch über Belastungen bei Hitze informiere.

Hitzewelle trifft Europa: Reinhardt will Hitzeschutzplan - „Darauf ist Deutschland schlecht vorbereitet“

„Ziel des Hitzeschutzes muss es sein, hitzebedingte Erkrankungen und Todesfälle zu vermeiden und das Gesundheitssystem vor einer Überlastung zu bewahren. Darauf ist Deutschland schlecht vorbereitet“, sagte der Ärztepräsident weiter. Welche Temperaturen für die kommenden Tage vorhergesagt werden und in welchen Regionen möglicherweise Waldbrand-Gefahr durch die Hitze herrscht, erfahren Sie in unserem aktuellen Wetter-Ticker für Deutschland.

Mit der Forderung nach einem Hitzeschutzplan ist Reinhardt nicht alleine. So hatte auch der Ärzteverband Marburger Bund zuletzt einen Hitzeschutzplan gefordert. Die Vorsitzende Susanne Johna pochte am Mittwoch auf bundesweite Vorgaben, aus denen dann die Kommunen eigene Pläne entwickeln sollten. Das Bundesumweltministerium hatte darauf verwiesen, dass Hitzeschutz und -vorsorge vor allem Aufgabe der Kommunen sei. (nz/dpa)

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