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Waldbrände halten Südeuropa in Atem: Etliche Menschen in der Toskana evakuiert - kein Ende in Sicht

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Von: Patrick Mayer, Markus Hofstetter, Christina Denk

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Hitze und Trockenheit machen Südeuropa zu schaffen. Wo zwischen Spanien, Frankreich und Italien Waldbrände wüten. Und welche Folgen das hat, lesen Sie in unserem News-Ticker.

Update vom 20. Juli, 6.46 Uhr: In Italien hat die Feuerwehr über 100 Menschen in der Toskana wegen eines großen Waldbrandes bei Lucca aus ihren Häusern in Sicherheit gebracht. Nach Feuerwehrangaben von Dienstagabend (19. Juli) habe man die Menschen des kleinen Ortes Fibbialla evakuiert.

Schon seit Motagabend beschäftigt der Brand in der Gemeinde Massarosa die Einsatzkräfte. Laut Eugenio Giani, dem Regionalpräsidenten der Toskana, ist eine Fläche von ungefähr 400 Hektar betroffen. Der Rauch sei bereits bis in die umliegende Provinzen gezogen. Fotos zeigten dichten dunklen Qualm, der von einem bewaldeten Hügel aufstieg. Aus der Luft bekämpften zwischenzeitlich fünf Helikopter und vier Löschflugzeuge die Flammen.

Auf der Schnellzugstrecke zwischen Florenz und Rom kam es kurzzeitig zu Unterbrechungen wegen eines Brandes in der Nähe der Gleise bei Allerona, wie Medien berichteten. Im Nordosten Italiens beschäftigte ein Großbrand in einem Wald die Feuerwehr. Dabei wurde ein Autobahnabschnitt zeitweise gesperrt. Bedienstete einer Mautstelle wurden von den Behörden in Sicherheit gebracht, als die Flammen näher kamen.

In der beliebten italienischen Urlaubsregion Toskana brennt es. Die Feuerwehr musste etliche Menschen evakuieren.
In der beliebten italienischen Urlaubsregion Toskana brennt es. Die Feuerwehr musste etliche Menschen evakuieren. © dpa/Vigili del Fuoco

Verheerende Waldbrände in Portugal: Regierung vermutet Unachtsamkeit und Brandstiftung

Update vom 19. Juli, 22.30 Uhr: Die verheerenden Waldbrände der vergangenen Tage und Wochen sind im Urlaubsland Portugal laut Regierung auch auf Unachtsamkeit und vorsätzliche Brandstiftung zurückzuführen. Mehr als 50 Menschen seien in diesem Jahr bis Mitte Juli unter dem Verdacht festgenommen worden, für Feuerausbrüche im Wald verantwortlich zu sein, erklärte Innenminister José Luis Carneiro am Dienstag vor einem parlamentarischen Untersuchungsausschuss. Das seien über 20 Festnahmen mehr als im selben Vorjahreszeitraum, erklärte er.

Nach den Erkenntnissen der Behörden hätten in Portugal nur 23 Prozent aller Brände rein natürliche Ursachen, sagte er. Rund 60 Prozent entstünden durch Unachtsamkeit bei der Benutzung von Feuer, etwa beim Grillen und Rauchen, oder durch das Entzünden von Lagerfeuern. Bei 13 Prozent liegt laut Carneiro vorsätzliche Brandstiftung vor. Die restlichen vier Prozent würden beim Einsatz landwirtschaftlicher Maschinen verursacht, erklärte der Minister. Portugal tue alles, um die Gesellschaft für die Risiken zu sensibilisieren und vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen.

Nach Angaben der Naturschutzbehörde ICNF vernichteten Brände dieses Jahr in Portugal in gut sechseinhalb Monaten bereits fast 60.000 Hektar. Das ist mehr als doppelt so viel wie im ganzen Vorjahr (28.415 Hektar).

Gründe für Waldbrände in Portugal:Anteil in Prozent:
Unachtsamkeit am Feuer, etwa Grillen und Rauchen60 Prozent
natürliche Ursachen23 Prozent
vorsätzliche Brandstiftung13 Prozent
Einsatz landwirtschaftlicher Maschinen4 Prozent

Hitze in Spanien: Waldbrände wüten in Katalonien, Castilla y León und Galicien

Update vom 19. Juli, 19.35 Uhr: Wie die katalanische Tageszeitung La Vanguardia mit Sitz in Barcelona berichtet, wurden bei den schlimmen Bränden in Spanien insgesamt bereits mehr als 30.000 Hektar Wald zerstört. Und es ist wegen der sehr heißen Temperaturen noch keine Ende in Sicht.

Am besorgniserregendsten seien die Waldbrände in Katalonien, Castilla y León und Galicien, heißt es in dem Bericht. Während sich die Situation in Extremadura und in Andalusien jeweils im Südwesten des Landes etwas stabilisiert habe.

Alarmstufe Orange im Baskenland: Regionale Regierung warnt vor „sehr hoher“ Waldbrandgefahr

Update vom 19. Juli, 18.15 Uhr: Das spanische Baskenland behält wegen der Waldbrandgefahr die Alarmstufe Orange bei. Das erklärte die regionale Regierung wegen der „sehr hohen“ Waldbrandgefahr in Álava, Bizkaia und Gipuzkoa.

In der Region Kantabrien mit der Großstadt Santander im Norden des Baskenlandes gilt dagegen die etwas abgeschwächte Alarmstufe Gelb. Ganz Spanien leidet seit Wochen unter einer ununterbrochenen Hitzewelle.

Längste Hitzewelle aller Zeiten auf Mallorca: Bis zu 43 Grad auf Balearen-Insel möglich

Update vom 19. Juli, 17.15 Uhr: „Mallorca erlebt gerade die längste Hitzewelle seit Beginn der Aufzeichnung von Wetterdaten!“ Das schreibt die gleichnamige Zeitung mit Sitz auf der Balearen-Insel an diesem Dienstag. Demnach wurden heute Temperaturen von bis zu 38 Grad gemessen.

Der Höhepunkt der Hitzewelle soll auf Mallorca aber erst Anfang nächster Woche erreicht werden. Wie die Mallorca Zeitung berichtet, erwarten die Meteorolgen für die spanische Urlaubsinsel dann sogar Temperaturen von 43 Grad. Damit steigt natürlich auch hier die Gefahr von Waldbränden. Am 9. Juli hatte es zwei kleinere Waldbrände nahe Cala Ratjada gegeben, die die Feuerwehr aber schnell wieder in den Griff bekam.

Waldbrand an der italienisch-slowenischen Grenze: Ein Autobahnabschnitt wird gesperrt

Update vom 19. Juli, 16.44 Uhr: Wegen eines großen Waldbrandes an der italienisch-slowenischen Grenze haben die Behörden in Italien einen Autobahnabschnitt gesperrt und eine Zugverbindung unterbrochen.

Nach Angaben des Zivilschutzes in Friaul-Julisch Venetien sei das Feuer am Dienstag bei Monfalcone, einer Adriastadt nördlich von Triest, ausgebrochen. Am Nachmittag meldete die Feuerwehr, das Feuer sei unter Kontrolle gebracht worden. Einige Bewohner hätten aus Vorsicht ihre Häuser verlassen, berichtete Ansa.

Feuer in Spanien und Frankreich: Videos zeigen Ausmaße - Mann rennt um sein Leben

Update vom 19. Juli, 16.30 Uhr: Videos aus Frankreich und Spanien zeigen die Ausmaße der Feuer in Südeuropa. In beiden Ländern haben die Flammen bereits etliche Quadratmeter Land zerstört.

Durch Brände zerstörte Fläche
Frankreichrund 17.000 Hektar Wald
Spanienmindestens 60.000 Hektar Wald

In Landiras, südlich von Bordeaux, sind die Feuerwehrleute an ihrer Belastungsgrenze. Viele Brandherde und aufkommender Wind erschweren die Arbeit, zeigt ein Video bei dem Magazin Spiegel. Mittlerweile wird auch wegen Brandstiftung ermittelt (siehe Update vom 19. Juli, 6.33 Uhr). In Spanien musste am Montag ein Mann um sein Leben rennen, nachdem er mit seinem auf dem Feld von den Flammen überrascht wurde.

Waldbrände in Spanien: Feuer wüten weiter in Zamora — „schlimmste Notfall, seit es Aufzeichnungen gibt“

Update vom 19. Juli, 15.12 Uhr: Die in Spanien seit Mittwoch voriger Woche verstärkt wütenden Brände haben in sieben Tagen mindestens 60.000 Hektar Wald zerstört. Das berichtete der staatliche Fernsehsender RTVE am Dienstag. Das entspricht in etwa 80 Prozent der Fläche der Hansestadt Hamburg. „Das ist bezüglich Feuer der schlimmste Notfall, seit es Aufzeichnungen gibt“, sagte Zivilschutz-Direktor Leonardo Marcos dem Radiosender Cadena Ser. Dazu trage unter anderem „eine der größten bekannten Hitzewellen“ bei, die auf den vom Menschen verursachten Klimawandel zurückzuführen sei.

Allein in Zamora machten zwei Brände bereits 30 000 Hektar Wald dem Erdboden gleich. Es gab dort bereits zwei Todesopfer - ein 62 Jahre alter Feuerwehrmann und ein 69-jähriger Schafhirte - und mindestens 15 Verletzte. Unzählige Häuser wurden in Zamora, Ávila und in ganz Spanien zerstört, und allein in Zamora ging die Zahl verendeter Tiere in die Tausende, wie die Regionalbehörden mitteilten. „Zamora wird zur Hölle“, titelte die Digitalzeitung Zamora News. Aus Zamora stammt auch das Video aus dem Zug (siehe Update 13.28 Uhr).

Waldbrand in Spanien: Feuer stoppt Zug – Passagier beschreibt „kurze Höllensituation“

Update vom 19. Juli, 13.28 Uhr: Ein Video aus einem Zug von Madrid nach Ferrol in Galizien zeigt beängstigende Aufnahmen der Flammen. Der Zug, in dem das Video entstand, war aufgrund der Feuer gezwungen zu halten. Wie ein Passagier beschreibt, drehte der Wind und brachte die Feuer näher an den Zug. Die Aufnahmen zeigen die Flammen nur kurz vor den Zugfenstern.

„Einige der Funken begannen plötzlich neue Feuer zu formen und sie kamen näher. Da wurde es dann beängstigend“, beschreibt der Passagier die Situation. Die Menschen im Zug standen auf und fingen an, nervös zu werden. Nach einigen Minuten konnte der Zug seine Fahrt fortsetzen und kam unbeschadet aus den Flammen. „Dann waren wir raus aus dieser kurzen Höllensituation“, so der Passagier. Das ganze Video zeigt ntv.

In Spanien waren am Montag noch 22 Feuer aktiv, wie der Zivilschutz mitteilte. Der Wetterdienst Aemet prognostizierte, dass die Hitzewelle am Dienstag zu Ende gehe.

Waldbrand in Frankreich: Feuer breiten sich an Atlantikküste weiter aus

Update vom 19. Juli, 12.05 Uhr: Die Hitzewelle in Frankreich verschiebt sich in den Osten (siehe Update 9.17 Uhr). An der französischen Atlantikküste haben sich indes die Waldbrände weiter ausgebreitet. Innerhalb einer Woche verbrannten sie südlich von Bordeaux 19.300 Hektar Land, wie die zuständige Präfektur für die Gironde am Dienstagmorgen mitteilte. Das entspricht etwas mehr als dem gesamten Stadtgebiet Braunschweigs. Am Dienstag bleibe die Lage ungünstig. Heftige Winde hatten es den Einsatzkräften immer wieder erschwert, die Brände auf trockenen Böden im Zaum zu halten.

Die Nacht zum Dienstag war nach Angaben der Präfektur sehr schwierig. Ein Altenheim bei Teste-de-Buch wurde geräumt. Seit Beginn der schweren Waldbrände bei Teste-de-Buch und Landiras vor einer Woche mussten mehr als 34 000 Menschen vorsichtshalber ihre Bleibe verlassen. Auch ein Zoo in der Gegend wurde teilweise geräumt und etwa 370 Tiere in einem anderen Zoo untergebracht.

Brände in Italien: Evakuierungen in der Toskana — Hubschrauber und Löschflugzeuge im Einsatz

Update vom 19. Juli, 10.35 Uhr: Die italienische Feuerwehr hat wegen eines großen Waldbrandes in der Toskana mehrere Bewohner in Sicherheit gebracht. Das Feuer brach am Montagabend in der Gemeinde Massarosa nördlich von Pisa aus, wie die Feuerwehr am Dienstag mitteilte.

Laut des toskanischen Zivilschutzes hätten die Nacht über Winde aus Nordosten die Flammen weiter angetrieben, sodass sie auch Wohnhäuser bedrohten. Aus denen wurden rund 30 Menschen evakuiert. Die Behörden sperrten zwischenzeitlich immer wieder eine Verkehrsbrücke, die Lucca und Viareggio verbindet. Drei Hubschrauber und zwei Löschflugzeuge unterstützen die zwölf Feuerwehreinheiten am Boden.

Seit Wochen sorgen anhaltende Dürre in Italien und Wind immer wieder dafür, dass sich Brände schnell ausbreiten. 

Hitzewellen in Griechenland: Winde bringen „Traumwetter“ um die 30 Grad — danach kommt die Hitze

Update vom 19. Juli, 10.30 Uhr: Während auf Kreta das Feuer zahlreiche Olivenbäume und den Bauern ihre Lebensgrundlage zerstört, ist das Wetter um die Hauptstadt am Dienstag verhältnismäßig mild mit Temperaturen um die 30 Grad. Grund dafür sind aufkommende Winde. In der von Hitzewellen geplagten Hauptstadt Athen sagte das Wetteramt Temperaturen um die 29 Grad voraus. Die Höchsttemperatur um die Mittagszeit wurde für die Ferieninsel Rhodos mit 32 Grad vorausgesagt.

Dieses „Traumwetter“, wie es ein Meteorologe im Staatsrundfunk nannte, ist das Ergebnis starker Winde, die in und um die Ägäis wehen. Es solle noch bis kommenden Freitag andauern. Danach sollen die Thermometer Werte um die 40 Grad zeigen. Diese Hitze werde aber nicht lange dauern, hieß es. „Die in Westeuropa herrschende Hitze wird uns wohl nicht in voller Stärke erreichen“, fügte der Meteorologe hinzu.

Update vom 19. Juli, 10.00 Uhr: Auch in Griechenland herrscht Brandgefahr aufgrund der Hitze, Trockenheit und starker Winde. Südlich der Hafenstadt Rethymno auf Kreta haben schwere Brände, große Flächen landwirtschaftlich genutzten Landes zerstört. Dies sagte am Dienstag der Bürgermeister der Region, Giannis Tatarakis, dem griechischen Nachrichtensender Real FM. Bislang seien mehr als 1850 Hektar landwirtschaftlich genutztes Land verbrannt. „Es handelt sich hauptsächlich um Olivenbäume. Viele Menschen haben gar kein Einkommen mehr“, sagte der Bürgermeister.

Die Feuerwehr dämmte das Feuer mit Löschhubschraubern, Löschflugzeugen und Hunderten Feuerwehrleuten und freiwilligen Helfern ein. Es war am Freitag ausgebrochen, berichtete der staatliche Rundfunk.

Waldbrände in Frankreich: Hitzewelle verschiebt sich in Osten des Landes

Update vom 19. Juli, 9.17 Uhr: Die Hitzewelle in Frankreich klingt im Westen des Landes voraussichtlich etwas ab und lässt die Bewohner an der Atlantikküste aufatmen. Der französische Wetterdienst Météo-France hob am Dienstag die höchste Hitze-Warnstufe für 15 Départements an der Atlantikküste auf. Für 73 der 101 Départements in Frankreichs galt jedoch weiterhin die zweithöchste Warnstufe. Im Osten des Landes soll es bis zu 40 Grad heiß werden.

Waldbrände in Spanien: Feuerwehrmann stirbt, auch Leiche eines Schäfers entdeckt

Update vom 18. Juli, 17.40 Uhr: Kritische Lage aufgrund der Waldbrände in Frankreich: Der Montag könnte laut Meteorologen einer der heißesten Tage in der Geschichte des Landes sein. Hitze und Wind fachten auch die seit Tagen wütenden Waldbrände erneut an. Besondere Sorge galt einer Region südlich von Bordeaux am Bassin d‘Arcachon, wo bereits 15.000 Hektar Wald abgebrannt sind. Am Montag mussten hier erneut 8.000 Menschen in Sicherheit gebracht werden.

Und es gibt Todesopfer durch die Waldbrände: Im Nordwesten Spaniens starb nicht nur ein Feuerwehrmann bei der Bekämpfung eines Waldbrands, der am Sonntagabend in der Gemeinde Losacio ausgebrochen war. Später wurde in dem verbrannten Gebiet auch die Leiche eines Schäfers entdeckt.

Spanien und Portugal: Waldbrände wüten trotz sinkender Temperaturen weiter

Update vom 18. Juli, 14.00 Uhr: Trotz zurückgehender Temperaturen brennt es in den Spanien und Portugal vielerorts weiter lichterloh. In Spanien waren am Montag noch 22 Feuer aktiv, wie der Zivilschutz mitteilte. Besonders betroffen waren die Regionen Extremadura im Westen, Galicien im Nordwesten, Kastilien und León im Zentrum sowie Katalonien im Nordosten des Landes.

In der Nähe der Ortschaft Escober de Tábara in der Provinz Zamora hat es ein zweites Todesopfer gegeben. Ein 69-jähriger Schäfer sei tot aufgefunden worden, teilten die örtlichen Behörden am Montag mit. In der Nachbargemeinde Losacio war bereits ein Feuerwehrmann beim Löschen der Flammen ums Leben gekommen.

Große Sorgen bereitet am Montag der Brand in Pont de Vilomara nur etwa 50 Kilometer nördlich der katalanischen Metropole Barcelona. Dort zerstörten die am Sonntag ausgebrochenen Flammen nach weniger als 24 Stunden 1700 Hektar Wald. Das Feuer erfasste auch zahlreiche Häuser.

Hohe Temperaturen in Südeuropa: Mann stirbt an Hitzschlag

Update vom 18. Juli, 10.32 Uhr: Die Hitze mit ihren zahlreichen Waldbränden in Südeuropa fordert weiter Menschenleben. Bei einem Waldbrand bei Losacio im Nordwesten Spaniens ist ein Feuerwehrmann bei einem Einsatz ums Lebens gekommen.

In der Nähe von Madrid ist ein Mann auf offener Straße an einem Hitzschlag gestorben. Der 50-Jährige lief nach Angaben des Rettungsdienstes am Sonntag in Torrejón de Ardoz auf der Straße entlang, als er zusammenbrach. Sanitäter konnten ihm nicht mehr helfen, seine Körpertemperatur war auf 40 Grad gestiegen. Ein Mediziner erklärt hier, worauf Sie bei diesen Temperaturen achten sollten.

Waldbrände in Frankreich: 16.000 Menschen müssen fliehen

Erstmeldung: München - Deutschland ist bisher von der Gluthitze verschont geblieben, die sich in Südeuropa festgesetzt hat. Doch nun muss sich auch die Bundesrepublik darauf einstellen. In weiten Teilen Südeuropas soll es weiterhin heiß bleiben, mit den entsprechenden Folgen.

Frankreich hat die Bürger angesichts des erwarteten Temperaturanstiegs zu besonderer Vorsicht aufgerufen. Der Wetterdienst Météo France verhängte bis Montagnachmittag für fast die komplette französische Atlantikküste und weitere westliche Gebiete die höchste Warnstufe Rot. Ziemlich sicher sollen hier Temperaturrekorde gebrochen werden.

Angesichts der anhaltenden trockenen Hitze und den heftigen Winden setzen die Feuerwehren südlich von Bordeaux ihren Kampf gegen zwei große Waldbrände fort. Am Sonntagnachmittag verschlimmerte sich die Lage. Der Brand bei Teste-de-Buch erreichte das Meer und flammte von dort gen Süden. Wechselnde Winde ließen den Waldbrand bei Landiras wachsen. Bisher verbrannten knapp 13.000 Hektar Land in der Gegend. Mehr als 16.000 Menschen mussten ihre Bleibe zur Sicherheit verlassen.

Waldbrände in Italien: Sizilien und Sardinien heben Warnstufen an

Neben immer wieder aufflammenden Waldbränden macht Italien der ausbleibende Regen zu schaffen. Das zeigt sich auch am Gardasee. Der Bauernverband Coldiretti warnte am Sonntag vor Ernteverlusten von gebietsweise bis zu 70 Prozent.

Auf Sizilien und Sardinien hoben die Behörden die Waldbrand-Warnstufen in manchen Teilen der Inseln erneut an. Auf Sizilien gilt örtlich bereits die höchste Stufe drei.

Waldbrände in Spanien und Portugal: Sinkende Temperaturen sollen Entspannung bringen

In Spanien waren am Sonntagabend noch etwa 30 Waldbrände aktiv. Die Brände vernichteten in den vergangenen Tagen Zehntausende Hektar, wie der staatliche Fernsehsender RTVE unter Berufung auf die verschiedenen Regionalbehörden berichtete.

In Portugal kämpften am Sonntagabend insgesamt rund eintausend Einsatzkräfte gegen 16 aktive Waldbrände. Nach Angaben der Naturschutzbehörde ICNF zerstörten die Flammen in Portugal in rund einer Woche etwa 30.000 Hektar Wald.

In beiden Ländern geben unterdessen die angekündigte, sinkende Temperaturen Grund zur Hoffnung. In Portugal wollte die Regierung deshalb den zum Montag auslaufenden dritthöchsten Notstand nach einer Woche vorerst nicht verlängern. In Spanien werde die Hitzewelle zwischen Montag und Dienstag zu Ende gehen, teilte der nationale Wetterdienst Aemet mit.

Waldbrandgefahr in Griechenland: Risiko als „sehr hoch“ eingeschätzt

Die griechische Feuerwehr schätzt das Risiko für Waldbrände in vielen Landesteilen weiterhin als „sehr hoch“ ein. Am Montag seien vor allem die Region Attika mit der Hauptstadt Athen sowie die Inseln Euböa, Kreta, Lesbos und Samos und der Nordosten der Halbinsel Peloponnes betroffen. Schwierigkeiten bereiten vor allem die teils starken Winde, die in der Ägäis wehen. Sie können ein fast ersticktes Feuer schnell wieder anheizen und vorantreiben.

Hitze in Kroatien: Behörden beschränken auf Halbinsel Istrien Wasserkonsum

Auf der bei Urlaubern beliebten kroatischen Halbinsel Istrien sind am Montag Beschränkungen für den Wasserkonsum in Kraft getreten. Trinkbares Leitungswasser darf demnach nicht mehr zum Waschen von Fahrzeugen, zur Straßenreinigung, zur Bewässerung von Grünflächen sowie für Duschen an Stränden und in Schwimmbädern verwendet werden. Ausgenommen ist lediglich die Reinigung von Märkten und Fischmärkten.

Die Provinzregierung von Istrien begründete die Maßnahme mit der anhaltenden Trockenheit sowie mit meteorologischen Vorhersagen, wonach in absehbarer Zeit mit keinen Niederschlägen zu rechnen ist.

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