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Hammer in der Corona-Krise: Maskenpflicht und Unterricht am Samstag? Vorschläge überraschen

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Von: Florian Naumann, Sabine Oberpriller, Maximilian Kettenbach, Naima Wolfsperger, Patrick Freiwah, Andreas Schmid

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Das Coronavirus bestimmt weiter den Alltag. Bundesbildungsministerin Anja Karliczek hat nun zwei besondere Vorschläge.

Dieser News-Ticker ist abgelaufen. Alle Nachrichten zur Situation der Schulen und Kitas finden Sie nun hier.

Update vom 24. April, 11.30 Uhr: Die Maskenpflicht für Schüler wird auf Bundesebene zum Gesprächsthema und hat mit Bundesbildungsministerin Anja Karliczek eine wichtige Fürsprecherin. 

Aus ihrer Sicht spreche viel dafür, „dass überall dort, wo Schülerinnen und Schüler den Abstand nicht einhalten können, Masken getragen werden müssen“. Das sagte die Ministerin gegenüber dem Spiegel.  

Corona-Krise: Auch die Jüngsten wären von Maskenpflicht betroffen

„Das ist im Schulbus der Fall, auch auf dem Weg ins Schulgebäude und auf den Fluren. In den Klassenzimmern wird die Schule vielleicht differenzieren können“, so Karliczek. Wenn Lehrkräfte ihre Schüler weit genug auseinander setzen würden, „dürfen die Masken vielleicht auch einmal abgelegt werden.“ Im Zweifel müsse die Maskenpflicht auch für Erstklässler gelten, so die Bildungsministerin. „Das richtige Tragen der Masken muss gelernt werden, in allen Jahrgängen, und es muss immer wieder geübt werden. Sonst bringt es nichts.“

Da ein Impfstoff frühestens Anfang nächsten Jahres bereit steht, „müssen wir uns noch lange Zeit an strengere Regeln halten“. Weiter sagte Karliczek, „es macht uns als Menschen aus, dass wir uns die Hand geben, uns auch mal in den Arm nehmen können. Aber es hilft ja nichts.“ Im Hygienekonzept, das die Kultusminister Ende des Monats im Rahmen einer Konferenz vorlegen wollen, müsse auch die Frage der Maskenpflicht beantwortet werden.

Corona-Krise: Zurückhaltung bei Sommerferien-Kürzung - Schule künftig auch Samstags?

Zudem zeigte sich die Bundesbildungsministerin Anja Karliczek offen für den Ansatz, Samstags ebenfalls zu unterrichten, um den bisherigen Ausfall der Schulstunden zu kompensieren. 

Der laufende Bildungsabschnitt dürfe „für die Kinder kein verlorenes Schuljahr werden“, so Karliczek. Sollten die Schüler abwechselnd und damit alle zwei Tage zur Schule gehen, werde der Samstag womöglich gebraucht, um drei Tage in der Woche zu gewährleisten. Zurückhaltung gab es seitens der Ministerin zu Vorschlägen, die Sommerferien zu verkürzen.

Corona-Krise: Zuschüsse für technische Ausstattung

Update vom 23. April, 6.29 Uhr: Der Bund will zur besseren technischen Ausstattung von Schülern in der Corona-Krise 500 Millionen Euro für den Unterricht am heimischen Computer zur Verfügung stellen. Dadurch sollen bedürftige Schüler einen Zuschuss von 150 Euro für die Anschaffung von entsprechenden Geräten erhalten, wie die Spitzen der GroKo am frühen Donnerstagmorgen nach einem Treffen mit Angela Merkel (CDU) in Berlin mitteilten. 

Update vom 22. April, 12.52 Uhr: Bei seiner Pressekonferenz am Mittwochvormittag hat der bayerische Kultusminister Michael Piazolo ein Drei-Stufen-Modell der schrittweisen Schul-Wiedereröffnungen im Freistaat* beschrieben. 

Ab 27. April werde nun die dritte Phase beginnen. Dann werden die Abschlussklassen wieder in die Schulen zurückkehren

Corona-Krise: In Bayern sollen Abiturprüfungen trotz Pandemie ab dem 20. Mai stattfinden

Am 11. Mai sollen dann planmäßig die Klassen zurückkehren, die im nächsten Jahr ihre Abschlüsse haben - dafür fehle aber noch ein endgültiger Beschluss. Es werde noch abgewägt, ob der Plan mit dem Infektionsschutzgesetz vereinbar sei. Die Abschlussklassen sollen in den Schulen in jeweils maximal 15 Personen aufgeteilt werden. Eine Maskenpflicht soll es in den Schulen aber nicht geben. In Bayern sind außerdem folgende Prüfungszeitpunkte geplant: Die Abiturprüfungen werden ab dem 20. Mai stattfinden, die Abschlussprüfungen der Mittelschulen ab dem 6. Juni. In den Realschulen beginnen die Abschlussprüfungen am 30. Juni und an der Fachoberschule (FOS) ab 18. Juni

Zudem müssen Schüler und Lehrer mit Vorerkrankungen sowie Lehrkräfte über 60 Jahre zunächst nicht am Unterricht teilnehmen. Dies gelte laut Piazolo auch für schwangere Lehrerinnen. Grundsätzlich seien aber alle Lehrkräfte wie bisher im Dienst, entweder in der Schule oder für das Lernen zu Hause.  

Piazolo sagte zudem, dass er nicht davon ausgehe, dass das nächste Schuljahr unter völlig normalen Umständen starten werde. Solange es keinen Impfstoff oder Medikamente gebe, müsse man sich außerdem darauf einstellen, dass die Maßnahmen auch bis in das kommende Schuljahr eingehalten werden müssen. 

Corona-Krise: Piazolo gibt Statement zu Schul-Wiedereröffnungen in Bayern

Update vom 22. April, 10.36 Uhr: Nun ist Bayerns Kultusminister Michael Piazolo vor die Kameras getreten, um über die künftige Schul-Situation inmitten der Corona-Krise zu informieren. Sein Ziel sei es, zu schaffen, noch dieses Jahr alle Schüler wieder in die Schulen zu bekommen, sagte Piazolo unter anderem. Es werde aber kein normaler Schulbetrieb sein. 

Update vom 22. April, 10.22 Uhr: Zur Wiedereröffnung der Schulen in Bayern im Zuge der Corona-Krise will sich Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) in wenigen Minuten bei einer Pressekonferenz äußern. Sein Statement sehen Sie bei Merkur.de* im Video-Livestream. 

Update vom 21. April: Ihre ungünstigen Lernbedingungen in der Corona-Krise seien „kein besonderer Ausnahmefall“, befand das Verwaltungsgericht Berlin - deshalb habe eine Schülerin kein Recht auf eine Verschiebung ihrer Abiturprüfungen. Das Gericht wies den Eilantrag der Gymnasiastin am Dienstag zurück. 

Die Schülerin lebt mit ihren Eltern und einem Bruder in einer 2,5-Zimmer-Wohnung und argumentierte unter anderem, ihre Konzentrationsfähigkeit sei deutlich gestört und sie habe keinen eigenen Computer. Das Gericht betonte in seiner Ablehnung, wie auch in anderen Lebensbereichen könnten keine identischen Bedingungen gewährleistet werden. 

Corona-Krise: Alle Schüler im Nordosten werden dieses Jahr versetzt

Unterdessen werden in diesem Schuljahr alle Schüler in Mecklenburg-Vorpommern ungeachtet ihrer Noten in die nächste Klasse versetzt. Möglich sei aber, das Schuljahr freiwillig zu wiederholen, teilte Bildungsministerin Bettina Martin (SPD) mit.

Corona: Lehrer-Präsident legt sich fest - Mindestens ein Jahr massive Einschränkungen für Schulen

Update vom 20. April, 16.25 Uhr: Auch Baden-Württembergs Bildungsministerin Susanne Eisenmann (CDU) rechnet wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie nicht mit einer Rückkehr zum normalen Schulunterricht vor den Sommerferien. Es sei inzwischen klar, dass der Unterricht aus Gründen des Infektionsschutzes bis Schuljahresende nur stark eingeschränkt erfolgen werde, erklärte sie am Montag in Stuttgart.

Zugleich kündigte sie an, dass wegen der aktuelle Lage pauschal alle Schüler versetzt würden. Sie begründete diesen Schritt damit, dass Leistungsbewertungen in den vergangenen Wochen nicht mehr möglich gewesen seien und auch weiterhin nur „sehr stark eingeschränkt“ möglich sein würden. 

Mit Blick auf die Einschränkungen im Schulbetrieb wies Eisenmann unter anderem darauf hin, dass nach Schätzungen ihres Ministeriums etwa ein Viertel aller Lehrer zu einer Risikogruppe gehöre und nicht für den Unterricht in Schulen zur Verfügung stehe. Auch die Notwendigkeit, kleinere Lerngruppen zu bilden und auf zahlreiche Räume zu verteilen, binde Lehrkräfte und führe zu Einschränkungen.

Coronavirus: Lehrer-Präsident sieht nähere Zukunft der Schulen schwierig

Update vom 20. April, 12.06 Uhr: Mindestens noch ein Jahr wird es an Schulen aufgrund des Coronavirus noch zu erheblichen Einschränkungen kommen, davon geht der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, aus. Im Interview mit Bild.de sah er den Grund dafür im Impfstoff. Dessen Verfügbarkeit sei entscheidend für die Rückkehr zu normalem Unterricht.

„Wenn ich jetzt mal davon ausgehe, dass die Schätzungen der Gesundheitsexperten richtig sind, dass das noch ein Jahr dauern könnte, dann müssen wir uns auch mindestens ein Jahr noch an den Schulen auf erhebliche Einschränkungen einstellen“, sagte er gegenüber bild.de. „Das bedeutet nicht nur in diesem Schuljahr, sondern auch weit noch ins nächste Schuljahr hinein.“ Derselbe Artikel thematisiert, dass die Hälfte aller Lehrer zur vom Coronavirus betroffenen Risikogruppe gehören könnten.

Coronavirus könnte das Homeschooling noch mehrere Monate verlängern

Gegenüber der Passauer Neuen Presse hatte Meidinger zuvor bereits seinen Wunsch geäußert, dass „Kommunen und Landkreise für die jetzt ja noch überschaubare Anzahl an Abschlussschülern und deren Lehrkräfte einen einfachen Mundschutz zur Verfügung stellen.“

Wichtig sei, dass man bestimmte benachteiligte Kinder früher an die Schulen zurückholen müsse, betonte er. Also Schüler mit Inklusionsbedarf, mit Migrationshintergrund, die keine deutsch sprechende Familie – oder keinen Computer haben. Angesichts der angeforderten kleineren Lerngruppen geht Meidinger davon aus, dass noch über viele Wochen und Monate Homeschooling begleitend stattfinden müsse. Er wirft gegenüber bild.de daher offen in die Diskussion, dass man sich Gedanken darum machen müsse, an welchen Stellen der Lehrplan kürzbar sei.

Nach der Coronavirus-Pause kehren die ersten Schüler an die Schulen zurück

Update vom 20. April, 10.24 Uhr: In Sachsen sind nun die ersten Schüler nach einer mehrwöchigen Zwangspause wegen der Corona-Krise an die Schulen zurückgekehrt. Abiturienten begannen am Montagmorgen in kleinen Gruppen mit den Prüfungsvorbereitungen. Um Lehrer und Schüler vor einer Infektion zu schützen, wurden Desinfektionsmittel* bereitgestellt und Schutzmasken* verteilt. Vorerst gibt es jedoch keinen regulären Unterricht. Im Mittelpunkt steht die Vorbereitung auf das Abitur. Am Mittwoch folgen in Sachsen dann die Abschlussklassen an Oberschulen, Berufs- und Förderschulen. Später sollen die anderen Schüler stufenweise zurückkehren.

Neben einer schrittweisen Öffnung der Schulen in vielen Bundesländern traten an diesem Montag auch andere Lockerungen der Corona-Regeln*, wie beispielsweise die Wiedereröffnung bestimmter Geschäfte, in Kraft. Begleitet wird diese Entwicklung jedoch von zahlreichen Diskussionen der Politiker. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat diese „Öffnungsdiskussionsorgien“ nun scharf kritisiert*. 

Übrigens: Wie Sie sich eine Mundschutz-Maske selbst nähen können, lesen Sie ebenfalls bei Merkur.de*.

Coronavirus: In Brandenburg und Berlin beginnt trotz Pandemie das Abitur

Update vom 20. April, 9.27 Uhr: Wie am Montagmorgen bekannt wurde, begrüßt der deutsche Philologenverband die schrittweise Wiederöffnung der Schulen trotz Corona-Krise. Prinzipiell sei das richtig, sagte die Vorsitzende Susanne Lin-Klitzing der Deutschen Presse-Agentur. In Rheinland-Pfalz und Hessen habe es auch während der Schließungen im März Abiturprüfungen gegeben. „Nicht nur hessische und rheinland-pfälzische Abiturienten sollten die Chance bekommen, ein volles Abitur mit Abschlussprüfungen abzulegen, sondern alle in der ganzen Bundesrepublik, unabhängig davon, aus welchem Bundesland sie kommen. 

In Brandenburg und Berlin beginnt ab diesem Montag das Abitur. In Sachsen kehren die Abschlussklassen zur Prüfungsvorbereitung in die Schulen zurück. In einigen anderen Ländern geschieht dies einige Tage später, teilweise auch erst im Mai. Bund und Länder hatten zuvor vereinbart, vom 4. Mai an die Schulen schrittweise auch für Nicht-Abschlussklassen wieder zu öffnen

Lin-Klitzing forderte nun einen umfassenden Arbeits- und Infektionsschutz für Schüler und Lehrer. Dazu gehöre, „dass an zentralen Stellen im Schulgebäude Desinfektionsmittel bereit gestellt werden und professionelle Reinigungen der Räume und der Tische vorab regelmäßig wiederkehrend vorgenommen werden“. 

Coronavirus: Baerbock kritisiert Entscheidungen der Regierung

Update vom 19. April, 19.10 Uhr: Kitas und der größte Teile der Grundschulen sollen nach dem Willen der Bundesregierung zunächst geschlossen bleiben - eine Entscheidung, die bei der Grünen-Spitze auf heftige Kritik stößt. 

„Klar kann man nicht sofort alle Kitas und Schulen ohne Voraussetzungen auf einmal öffnen“, sagte Parteichefin Annalena Baerbock der taz in einem Interview. „Aber die Ansage, Kitas und Grundschulen bleiben bis auf Weiteres zu – Ende der Durchsage –, ist fatal.“ So, wie alte Menschen nicht sozial isoliert werden dürften, gelte das Gleiche auch für Kinder.

Baerbock, Vorsitzende der Grünen
Annalena Baerbock, Vorsitzende der Grünen © dpa / Felix Kästle

Baerbock forderte eine Ausweitung des Notbetriebs: „Zuallererst auf Kinder von Alleinerziehenden und Kinder mit besonderem Unterstützungsbedarf.“ Bei der Umsetzung sei Ideenreichtum gefragt. Denkbar sei etwa die Einrichtung von „Kleinstgruppen“ - und die Ausdehnung des Betriebs auf verschiedene Tageszeiten. Auch Grundschulkinder sollten wieder Anschluss finden, erklärte sie. Zunächst etwa durch Sprechstunden, in denen einzelne Kinder ihre Lehrer treffen könnten.

Coronavirus: Bayern denkt wegen Corona über Versetzungen auf Probe nach

Update vom 19. April, 12.01 Uhr: Schüler in Hessen müssen sich während der Corona-Krise keine Sorgen um ihre Versetzung machen und auch in Nordrhein-Westfalen wurde das Sitzenbleiben für das aktuelle Schuljahr abgeschafft. Nun hat auch das Bundesland Bayern eine ähnliche Regelung angekündigt. 

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder bekräftigte in der Samstagsausgabe der Passauer neuen Presse: „Niemand soll wegen Corona um seine Versetzung gebracht werden. Wir überlegen großzügige Versetzungen auf Probe und wir werden dieses und nächstes Schuljahr die Lehrpläne entsprechend anpassen.“

In Hessen soll in Fällen, bei denen bereits vor Schließung der Schulen die schulischen Leistungen möglicherweise nicht für eine Versetzung gereicht hätten, das Gespräch mit Schülern und Eltern gesucht werden. Dabei soll die Möglichkeit der freiwilligen Wiederholung besprochen werden. In Nordrhein-Westfalen sollen die Schüler im laufenden Schuljahr grundsätzlich in die nächsthöhere Jahrgangsstufe versetzt* werden. 

Update vom 18. April, 12.55 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder lehnt den Vorstoß von Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble ab, die Sommerferien zu verkürzen. Zugleich erklärte der CSU-Chef im Bayerischen Rundfunk, dass der Notenschluss im aktuellen Schuljahr später stattfinden solle.

Coronavirus: Sind Kinder wirklich Coronaviren-Schleudern? Das sagt ein Münchner Infektiologe

Coronavirus: Erstes Bundesland schafft Sitzenbleiben ab

Update vom 18. April, 7.38 Uhr: Schülerinnen und Schüler in Hessen müssen während der Corona-Krise nicht um ihre Versetzung in das nächste Schuljahr bangen. „Da die Leistungsbewertung in diesem Schulhalbjahr nur eingeschränkt möglich sein wird, soll in der Regel eine Versetzung erfolgen“, teilte das Kultusministerium am Freitag mit. 

In Fällen, bei denen schon vor Schließung der Schulen wegen des Coronavirus die schulischen Leistungen womöglich nicht für eine Versetzung gereicht hätte, soll das Gespräch mit Schülern und Eltern gesucht werden, um auf die Möglichkeit der freiwilligen Wiederholung des Schuljahres hinzuweisen, hieß es weiter.

An Hessens Schulen wird vom 27. April an schrittweise wieder der Unterricht aufgenommen, beginnend zunächst mit den Abschlussjahrgängen und den vierten Klassen an Grundschulen. Wegen der Corona-Pandemie verschiebt das Land die Abschlussprüfungen für Real und Hauptschulen.

Corona: Schäuble denkt an verkürzte Sommerferien - Söder trifft Entscheidung für Bayern

9.22 Uhr: Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat ablehnend auf einen Appell von Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) reagiert. „Bayern denkt nicht über eine Verkürzung der Sommerferien nach“, sagte Söder am Freitag in einer Live-Sendung der Bild.

Zuvor hatte sich Schäuble in die Debatte um die Zukunft des Schulbetriebes in Zeiten von Corona eingeschaltet. „Bis auf Ausnahmen bleiben die Schulen noch einige Zeit geschlossen. Daher frage ich mich, ob die Verantwortlichen in den Ländern darüber nachdenken, die Schulferien in der Sommerzeit etwas zu verkürzen“, sagte der CDU-Politiker der „Augsburger Allgemeine“.

8.38 Uhr: Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble hat eine Verkürzung der Sommerferien ins Gespräch gebracht. „Bis auf Ausnahmen bleiben die Schulen noch einige Zeit geschlossen. Daher frage ich mich, ob die Verantwortlichen in den Ländern darüber nachdenken, die Schulferien in der Sommerzeit etwas zu verkürzen“, sagte der CDU-Politiker der Zeitung „Augsburger Allgemeine“ (Freitag). Ein solcher Schritt böte Schülern die Gelegenheit, den durch die Corona-Pandemie versäumten Unterrichtsstoff nachzuholen.

Update vom 17. April, 8.07 Uhr: Ärztepräsident Klaus Reinhardt kritisiert Teile der jüngsten Corona-Beschlüsse von Bund und Ländern. Er hätte sich „einige Lockerungen mehr vorstellen können“, sagte Reinhardt der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Freitag). „Vor allem brauchen wir einen klaren Stufenplan für die Wiederaufnahme des Schulbetriebs“, sagte er. Da seien Bund und Länder viel zu unkonkret geblieben.

In Italien denkt man unterdessen über die Lockerung der Corona-Maßnahmen nach. Das droht Italien zu spalten.*

Coronavirus in Deutschland: NRW plant ungewöhnliche „Kann-Lösung“ für Abschlussprüflinge

Update vom 16. April, 11.00 Uhr: Neuigkeiten gibt es auch zu den geplanten Schulöffnungen in Armin Laschets NRW. Das Land plant eine ungewöhnliche „Kann-Lösung“ für Abschlussprüflinge

Denn Schüler, die in Nordrhein-Westfalen vor Abschlussprüfungen stehen, können in der nächsten Woche wieder zur Schule gehen - müssen es aber nicht. Die Schulen sollten gezielte Angebote in den Prüfungsfächern machen, erläuterte Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) am Donnerstag im Schulausschuss des Düsseldorfer Landtags. Es gehe dabei nicht um klassischen Unterricht nach Stundenplan, wie er vor der Corona-Pandemie üblich gewesen sei.

Sie wisse aber auch, dass es Schüler gebe, die sich lieber zu Hause auf ihre Abschlussprüfungen vorbereiten wollten, sagte die Ministerin. Auch dies bleibe weiter möglich, sagte ein Sprecher des Ministeriums auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Gebauer sprach von einem „fairen Angebot für Prüflinge“, das Bildungsgerechtigkeit sicherstellen solle.

Update vom 16. April, 10.28 Uhr: Bayern will auch in Sachen Schulöffnungen einen „Sonderweg“ gehen - nun gibt es erste Signale wie dieser aussehen könnte: Schon vor der offiziellen Verkündung ist bekannt geworden, dass die Viertklässler ab 11. Mai wieder die Schule besuchen können sollen, wie unter anderem Merkur.de* berichtet.

Schulöffnung: Kanzleramtschef hofft auf Erkenntnisse, aber warnt vor Problem - „Kann man nicht richtig lösen“

Update vom 16. April, 9.37 Uhr: Kanzleramtschef Helge Braun erhofft sich von der schrittweisen Wiederaufnahme des Schulbetriebs Erkenntnisse für das weitere Vorgehen. Wenn ab Anfang Mai Schüler der höheren Jahrgänge in ihre Klassenräume zurückkehrten, „dann lernen wir auch aus dem Praxisbetrieb“, sagte der CDU-Politiker am Donnerstag am ARD-„Morgenmagazin“. 

Geduld sei nun sehr wichtig, „weil wir von den Großen lernen müssen, damit wir dann auch genau wissen, wie wir das mit den Kleinen hinbekommen“, sagte Braun. „Und sowas wie Pausenbetrieb in einer Grundschule ist natürlich eine Aufgabe - das spürt jeder -, die kann man gar nicht richtig lösen.“ Deshalb müsse man dort noch „eine Weile“ vorsichtig sein.

Update vom 16. April, 8.50 Uhr: In mehreren Bundesländern soll der Unterricht für die Abschlussklassen der Jahrgänge 10 und 13 schon am 27. April wieder losgehen. Berlin, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern planen, den Schulbetrieb eingeschränkt vor dem 4. Mai eingeschränkt wieder aufzunehmen. Das berichtete der Nachrichtensender n-tv. In Sachsen soll der Unterricht für die Abiturienten schon kommenden Montag (20. April) losgehen. In Schleswig-Holstein beginnen die Abi-Prüfungen wie geplant bereits am Dienstag (21. April).

Entscheidung über Öffnung gefallen: Schulen in Deutschland wegen Corona vor „enormer Herausforderung“

Update vom 16. April, 6.57 Uhr: Bundesbildungsministerin Anja Karliczek sieht die Schulen in der Corona-Krise in den Wochen vor der geplanten schrittweisen Öffnung vor großen Aufgaben. „Die Schulen überall im Land stehen jetzt vor einer enormen Herausforderung, die schrittweise Öffnung unter strenger Einhaltung der Infektionsschutzregeln zu organisieren“, so die CDU-Politikerin. Es seien viele komplexe Fragen zu lösen, ohne eine Erhöhung der Infektionsrate zu riskieren.

Coronavirus: Öffnung von Schulen und Kitas in Deutschland: Bayern und NRW scheren aus

Update vom 15. April, 19.43 Uhr: Nicht nur in Bayern geht man bei den Schulöffnungen einen Sonderweg. Auch in Nordrhein-Westfalen weicht man von der Bundesempfehlung ab, Schulen ab dem 4. Mai schrittweise wieder zu öffnen. Wenn auch etwas weniger drastisch, als in Bayern. So hat sich Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) dazu entschieden, bereits ab Montag, 20. April, den Schulbetrieb für die Abschlussklassen wieder aufzunehmen. Ziel ist, die ab dem 12. Mai geplanten Abiturprüfungen in NRW nicht zu verschieben. Um die Abiturienten angemessen vorzubereiten, soll der Unterricht bereits etwas früher wieder aufgenommen werden, als es die Bundesempfehlung mit der Verlängerung der Kontaktsperre bis zum 3. Mai vorsieht. 

Andere Bundesländer leisten sich hingegen bisher nur kleinere Ausreißer. So sollen etwa Abiturienten in Thüringen dem Schulunterricht ab Montag, 27. April, wieder beiwohnen. Am 4. Mai sollen dann die Jahrgänge folgen, die in diesem Jahr andere Prüfungen ablegen müssen.

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Öffnung von Schulen in Deutschland: Entscheidung über Zeitpunkt gefallen - Bayern geht eigenen Weg

Update vom 15. April, 18.27 Uhr: Im Bezug auf die Wiedereröffnung der Schulen werden die Länder mehr oder weniger eigenständig vorgehen. In Bayern sollen die Abschlussklassen ab dem 11. Mai wieder in die Klassenzimmer zurückkehren. In anderen Ländern bereits eine Woche früher. Kitas und Grundschulen bleiben weiterhin geschlossen. Man könne es so kleinen Kindern nicht zumuten, mit Mundschutz zu tragen und anderen Vorlagen gerecht zu werden, sagte der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) auf der gemeinsamen Bundespressekonferenz mit Kanzlerin Angela Merkel. 

Update vom 15. April, 16.48 Uhr: Der Schulbetrieb in Deutschland soll am 4. Mai beginnend mit den Abschlussklassen, den Klassen, die im kommenden Jahr Prüfungen ablegen und den obersten Grundschulklassen wieder aufgenommen werden. Anstehende Prüfungen sind bereits vorher möglich. Darauf haben sich Bund und Länder am Mittwoch verständigt, wie die Deutsche Presse-Agentur erfuhr.

Schulen in Deutschland bald wieder geöffnet? Entscheidung offenbar gefallen

Update vom 15. April, 14.09 Uhr: Ab dem 4. Mai sollen nach den Vorstellungen des Bundes prioritär auch die Schüler der Abschlussklassen und qualifikationsrelevanten Jahrgänge wieder in die Schule können, die im nächsten Schuljahr ihre Prüfungen ablegen. Zudem soll die letzte Klasse der Grundschule wieder in die Schule dürfen. Die Kultusministerkonferenz soll bis zum 29. April ein Konzept für weitere Schritte vorlegen, wie der Unterricht unter besonderen Hygiene- und Schutzmaßnahmen insgesamt wieder aufgenommen werden kann.

Update vom 15. April, 13.12 Uhr: Bei der Wiedereröffnung von Kitas sollte nach Ansicht von Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) erwogen werden, Kinder von Alleinerziehenden und Vorschulkinder zuerst wieder in die Betreuung aufzunehmen. Sie halte es für wichtig, dass weiter die systemrelevanten Berufe dazugehörten, sagte sie im „Morgenmagazin“ der ARD über die Debatte über die geplanten Lockerungen.

Corona: Wann dürfen Kinder wieder Kitas besuchen?

Es müsse aber auch Überlegungen geben mit Blick auf Kinder von erwerbstätigen Alleinerziehenden, zudem müssten die Vorschulkinder berücksichtigt werden. Darüber habe sie sich mit ihren Länderkollegen ausgetauscht. „Das ist ein ganz wichtiger Punkt, dass die in den letzten Monaten vor der Grundschule vorbereitet werden, aus pädagogischen Gründen, und einem Vorschulkind kann man auch erklären, wie Händewaschen geht.“

Giffey sprach sich gegen eine weitere Komplettschließung von Kitas aus. „Ich finde nicht, dass wir den Eltern jetzt einfach sagen können: Bis zum Sommer sind alle Kitas dicht“. Viele Eltern kämen schon jetzt an ihre Grenzen. Homeoffice mit Kleinkindern, funktioniere in der Realität doch nicht so gut.

Corona-Krise: Unterricht in Kleingruppen laut Ramelow nicht umsetzbar

Update vom 15. April, 12.20 Uhr: Die Nationalakademie Leopoldina hat auch für Schulen und Kitas Empfehlungen gegeben. Und auch diese stoßen vor den anstehenden wegweisenden Konferenzen auf massive Kritik. Inzwischen hat die dpa erfahren, dass wohl ein konkreter (Gegen)-Vorschlag auf dem Tisch liegt, laut dem die Schulen in Deutschland ab dem 4. Mai schrittweise geöffnet werden sollen.

Deutschlands Kinder müssen aufgrund der Coronavirus-Pandemie zuhause bleiben
Deutschlands Kinder müssen aufgrund der Coronavirus-Pandemie zuhause bleiben. © dpa / Fabian Strauch

Allen voran kritisiert der Thüringer Regierungschef Bodo Ramelow (Die Linke) die Vorschläge der Leopoldina: „Das ist pure Ideologie", sagte er gegenüber spiegel.de. Wenig Gegenliebe erhält von ihm auch der Vorstoß, so bald wie möglich die Grundschulen zu öffnen. Das Schulsystem sei auf diese Herausforderung nicht ausgerichtet, sagte Ramelow gegenüber spiegel.de.

Und weiter: „Es gibt nicht genügend Lehrer und nicht genügend Schulen für die geforderten kleinen Klassen.“ Es mangele zudem an Masken, mit denen man Lehrer oder Bus- und Bahnfahrer schützen müsse. „Ich kann doch niemanden zwingen, sich ungeschützt einem potenziell tödlichen Virus auszusetzen", sagte Ramelow.

Ramelow bevorzugt ein „behutsames Vorgehen". Zunächst sollte man den älteren Schülern ermöglichen, ihre Prüfungen bis zu den Sommerferien abzulegen. Denkbar sei ansonsten, die Schulpflicht für das gesamte Jahr 2020 aufzuheben.

Video: Söder versetzt schweren Dämpfer

Corona-Entscheidung für Schulen und Kitas steht an: Schulöffnung ab 4. Mai?

Für Mittwoch sind Konferenzen der Ministerpräsidenten und Bundeskanzlerin Angela Merkel sowie am Abend der Kultusminister zum Vorgehen in der Corona-Krise angesetzt. Fraglich, wie viele der Anregungen der Leopoldina letztendlich umgesetzt werden. Ebenso unklar ist, ob sich die Bundesländer auf ein gemeinsames Vorgehen verständigen.

Zur Konkretisierung einer Schulöffnung ab 4. Mai, könnte nach Informationen der dpa die Kultusministerkonferenz damit beauftragt werden, bis zum 27. April ein Konzept vorzulegen. Dabei solle es unter anderem um den Schulverkehr, das Pausengeschehen und die Lerngruppengröße gehen. Möglich bleiben soll den Eckpunkten zufolge aber auch eine unterschiedliche Herangehensweise der Länder beim Zeitplan, heißt es. Es bestehe Einigkeit, einheitlich zu handeln und im Zeitplan gegebenenfalls flexibler zu sein.

Coronavirus: Präsident des Lehrerverbandes ist gegen flächendeckende Schulöffnung

Update vom 15. April, 8.40 Uhr: Gegen einen flächendeckenden Schulstart direkt nach den Osterferien hat sich nun erneut der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, ausgesprochen. „Nein, definitiv nicht“, sagte Meidinger am Mittwoch im ARD-Morgenmagazin als Antwort auf die Frage, ob er es für verantwortungsvoll hielte, wenn Schüler am kommenden Montag in ihre Klassenzimmer zurückkehren würden.

Der Lehrerpräsident betonte, dass man den Schulen Zeit geben müsse, um zum Beispiel Hygienemaßnahmen und Abstandsregeln vorzubereiten und um Klassenräume dementsprechend anders zu möblieren. „Da brauchen wir schon eine Woche, bis wir das alles hinkriegen“, kündigte er an. 

Coronavirus-Lockdown: Lehrerpräsident will Schulen „sinnvoll schrittweise“ öffnen

Sobald es zu einer Lockerung des Lockdowns komme, müsse überlegt werden, wie Schulen „sinnvoll schrittweise“ wieder öffnen könnten, sagte Meidinger mit Blick auf die Beratungen zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel und den Ministerpräsidenten am Nachmittag. Die Öffnungen könnten sicher nur für einzelne Jahrgangsstufen geschehen, weil ja kleinere Gruppengrößen gebildet werden müssten. 

Auch die Bundeselternvertretung der Kindertagesstätten hat sich nun zum künftigen Umgang mit dem aktuellen Lockdown geäußert. Sie hat den Vorschlag von Wissenschaftlern, jüngere Kinder wegen der Corona-Pandemie bis zu den Sommerferien nicht in die Kitas zu schicken, scharf kritisiert. „Das geht an der Lebenswirklichkeit von Millionen Menschen vorbei“, sagte Ulrike Grosse-Röthig, Bundessprecherin der Elternvertretung, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Zwar erwarte niemand „von heute auf morgen“ eine vollständige Öffnung der Kitas, doch 3,7 Millionen Kinder, die zuhause bleiben, würden auch 3,7 Millionen Elternteile bedeuten, die ihrer Arbeit nicht nachgehen könnten. 

Unterdessen hat die Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer, einen Stufenplan zur Wiedereröffnung der Schulen angekündigt. „Wir werden beim Schulstart einen Stufenplan vorsehen, um immer wieder sehen zu können, wie sich das Infektionsgeschehen entwickelt“, kündigte die SPD-Politikerin in der Rheinischen Post an. Offen sei aber noch, mit welchen Klassenstufen man beginne. 

Corona-Krach um Öffnung von Schulen und Kitas: Laschet fordert gemeinsamen Fahrplan

Update vom 15. April, 7.16 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel will am heutigen Mittwoch mit Mitgliedern des Corona-Kabinetts und den Ministerpräsidenten der Länder über Lockerungen von Beschränkungen in der Corona-Krise beraten. Vorab hat NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) einen gemeinsamen Fahrplan der Länder gefordert. „Wir brauchen einen Konsens der 16 Länder. Gerade in der Schulpolitik darf es keine Alleingänge geben“, betonte Laschet gegenüber der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. 

Merkel spricht am Mittwochnachmittag in einer Schaltkonferenz mit den Ministerpräsidenten der Bundesländer. Im Anschluss an diese Beratungen ist vorgesehen, dass die Kanzlerin die Öffentlichkeit über die Ergebnisse informiert - wahrscheinlich gemeinsam mit Markus Söder (CSU) als Vorsitzendem der Ministerpräsidentenkonferenz sowie mit dessen Stellvertreter Peter Tschentscher (SPD), dem Bürgermeister von Hamburg. 

Die nordrhein-westfälische Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) hatte zuvor angekündigt, die Schulen nach den Osterferien wieder öffnen zu wollen. Das sei ihr „festes Ziel“, um vor allem Prüfungen zu ermöglichen. Voraussichtlich eine Woche später sollen auch die ersten Kita-Kinder in Nordrhein-Westfalen wieder in die Kindertagesstätten zurückkommen dürfen, schlug Landes-Familienminister Joachim Stamp (FDP) vor. Bayerns Ministerpräsident Söder lehnte daraufhin im ZDF-„heute journal“ eine zeitnahe Öffnung der Schulen nach den Osterferien ab

Corona-Krach um Öffnung von Schulen und Kitas: Söder äußert sich zurückhaltend

Update um 22.44 Uhr: Markus Söder (CSU) hat sich zurückhaltend zum Thema Schulöffnungen geäußert. Im ZDF-Interview sagte der bayerische Ministerpräsident: „Wir sind noch nicht über den Berg und dürfen keinen Rückfall riskieren.“ 

Ferner ergänzte Söder: „Wer jetzt zu sorglos in die Exit-Debatten einsteigt, der gefährdet das, was wir erreicht haben und der setzt uns dem Risiko aus, dass es uns am Ende so gehen kann, wie den Ländern um uns, die alle mit erheblichen Einschränkungen zu kämpfen haben.“ 

Anders als etwa sein nordrhein-westfälischer Ministerkollege Armin Laschet (CDU) mahnt Söder insgesamt zur Ruhe. Skeptisch sehe er auch, dass Grundschulen als Erstes geöffnet werden sollen. „Da habe ich eine grundlegend andere Auffassung.“ Söder distanziert sich damit sowohl von der Ankündigung aus Nordrhein-Westfalen, schon nach dem Ende der Osterferien am 19. April die Schulen schrittweise öffnen zu wollen als auch von einer Empfehlung der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, Grundschulen mit als Erstes wieder zu öffnen.

Am Dienstagabend wurde bekannt, dass es zwischen den jeweiligen Ländern brodeln soll, die Ministerpräsidenten seien in zwei Lager gespalten (siehe Update um 19.49 Uhr). Darauf ging Söder zwar nicht explizit ein, stellt jedoch klar: „Ich glaube einfach, dass da (in der Schulöffnungs-Debatte, Anm. d. Red.) ein Überbietungswettbewerb in der Geschwindigkeit am Ende wenig Effektivität für die Bildung bringt, aber möglicherweise einen Schaden für die Gesundheit verursachen kann.“

Corona-Krach um Öffnung von Schulen und Kitas: Brisanter Bericht enthüllt riesigen Zoff unter Ministerpräsidenten

Update 19.49 Uhr: Die Ministerpräsidenten wollen eigentlich erst am morgigen Mittwoch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel über die mögliche Wiedereröffnung von Schulen diskutieren, doch bereits jetzt sickern immer mehr Tendenzen durch. Was dabei im Laufe des Dienstags ebenfalls deutlich wurde: Die Debatte wird immer brisanter und entwickelt sich zu einem regelrechten Streitthema.

Nach Informationen der Bild haben sich die 16 Bundesländer beim Versuch, einheitliche Kriterien zu erarbeiten, komplett zerstritten. Während etwa Baden-Württemberg um Geduld bemüht ist (siehe Update um 17.27 Uhr), prescht Nordrhein-Westfalen um Ministerpräsident Armin Laschet hervor und plädiert für schnelle Lockerungen (17.10 Uhr). 

Das Verhalten des CDU-Politikers sorgt nun für Kritik. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sagte der Bild: „Diese Ankündigungen und Alleingänge von Armin Laschet und seinen Ministern sind absolut nicht hilfreich. Wir brauchen keine Vorpreschen einzelner Länder, wir brauchen bundesweit einheitliche und für die Bürger nachvollziehbare Regelungen.“

Im Schulstreit würden die Ministerpräsidenten in zwei Lager gespalten werden. Die Meinung Baden-Württembergs, weiter abzuwarten, sollen Bayern, Hamburg, Saarland, Brandenburg sowie Thüringen teilen, während neben NRW auch Berlin eine baldige Wiedereröffnung bevorzugen soll. 

Update 18.58 Uhr: Manuela Schwesig (SPD) zeigte sich hinsichtlich einer Öffnung der Schulen durchaus skeptisch. Die Ministerpräsidentin Mecklenburg-Vorpommerns begründete dies mit der generellen Uneinigkeit in der Frage, welche Altersgruppen zunächst wieder in die Schule geschickt werden sollten.

Unter Hinweis auf die Gespräche zwischen Bund und Ländern am Mittwoch wollte sich Schwesig nicht konkret festlegen. Deutlicher wurde diesbezüglich ihr hessischer Amtskollege Volker Bouffier (CDU), der eine Wiederöffnung der Schulen zunächst mit Abschlussjahrgängen statt etwa den Grundschulen beginnen will.

Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) erklärte der hessische Ministerpräsident: „Wir neigen dazu, dass wir eher mit den Abschlussklassen beginnen“. Bouffier glaubt, dass der Appell, sich an Hygienevorschriften zu halten, bei älteren wesentlich „besser gelingen kann“ als bei jüngeren Schülern.

Update 17.27 Uhr: Die baden-württembergische Landesregierung hat sich dafür ausgesprochen, die Schulen im Land frühestens am 27. April wieder zu öffnen. Das geht aus einem Papier des Staatsministeriums für die Schaltkonferenz der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hervor, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Corona-Entscheidung über Schulen und Kitas: Tendenzen sickern durch - erste Länder preschen vor

Update 17.10 Uhr: In Nordrhein-Westfalen bahnt sich eine Lösung für eine schritteweise Rückkehr in den Kita-Alltag an. Der letzte Jahrgang vor der Einschulung soll demnach bald wieder die Kindertagesstätten besuchen dürfen. Die Notfallbetreuung werde jedoch in der kommenden Woche noch weiter fortgesetzt. „Danach schlage ich vor, den letzten Jahrgang vor der Einschulung wieder zuzulassen“, sagte NRW-Familienminister Joachim Stamp am Dienstag gegenüber der dpa.

Auch die Schulen in Nordrhein-Westfalen sollen im besten Fall nach den Osterferien wieder öffnen - vorerst nur stufenweise. Insbesondere die Durchführung von entscheidenden Prüfungen und die Vergabe von Abschlüssen soll so ermöglicht werden, meinte NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer am Dienstag auf dpa-Anfrage in Düsseldorf.

Update 16.45 Uhr: Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet wünscht sich eine gemeinsame Strategie der Bundesländer bei der schrittweisen Lockerung der Anordnungen. Für einzelne Bereiche, wie etwa Abiturtermine müsse jedoch auch eine Einzellösung möglich sein, sagte Laschet am Dienstag in Düsseldorf. „Eine Flexibilität in grundsätzlicher Übereinstimmung“ sei nun nötig. Eine für die Bevölkerung verständliche Regelung für 16 Ländern soll nun gefunden werden. 

Zu den Bedingungen möglicher Lockerungen gehören Laschet zufolge auch eine bessere Überwachung der Daten oder das Einhalten von Abstandsregelungen und Hygienemaßnahmen. Gesichtsmasken und Mundschutz seien ebenso Thema.

Coronavirus: Entscheidung über Lockerungen und Schulfrage am Mittwoch

Update 15.02 Uhr: Bund und Länder wollen am Mittwoch, 15. April, über die Lockerungen der Corona-Beschränkungen beraten. Bereits vor dem Treffen werden diverse Forderungen laut. Vor allem im Bereich Bildung wird eine klare Strategie gefordert. Am Dienstag forderte Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU), bei einer Öffnung den Prüflingen aller weiterführenden Schulen Vorrang zu geben. Das berichtet die Stuttgarter Zeitung

Abschlussprüfungen sollten noch in diesem Jahr geschrieben werden, so Eisenmann. Deshalb sollte sich in den Abschlussklassen - auch in Berufsschulen, der Alltag bald wieder normalisieren, „weil es natürlich wichtig ist, dass diese vorher noch ausreichend Präsenzunterricht zur Vorbereitung haben“, zitiert die Stuttgarter Zeitung. Die Schulen sollten eine Woche vor Wiederaufnahme des Betriebs in Kenntnis gesetzt werden. 

Trotz des Schwerpunkts auf den Abschlussklassen empfiehlt Eisenmann eine schrittweise Aufnahme des Schulbetriebs mit den vierten Klassen zu starten. „Bei all unseren Überlegungen und letzten Endes auch bei unseren Maßnahmen hat die Gesundheit und damit einhergehend auch der Infektionsschutz natürlich absolut Vorrang“, betonten die Ministerin.

Coronavirus: Schulen und Kitas geschlossen - NRW-Minister spricht von einem Zeitplan bis Mai

Ursprungsartikel vom 14. April: 

Berlin - Das Coronavirus* stellt das öffentliche Leben in Deutschland seit geraumer Zeit auf eine harte Probe. Angesichts der stagnierenden Verdachtsfälle und einer im Vergleich zu vielen anderen Ländern minimale Erkrankungsrate an der Lungenkrankheit Covid-19* fordert ein großer Teil der Bevölkerung die Aufhebung der Ausgangsbeschränkungen.

Coronavirus: Sind die Schulen im Mai wieder geöffnet?

Stand jetzt bleiben die Schulen in den Bundesländern bis zum 17. April (Freitag) geschlossen. Wie es in der Woche danach weitergeht, wird nach Ostern am 15. April verkündet. Auch Kindertagesstätten (Kitas) sind - außer für die entsprechenden Notfälle geschlossen - vom Lockdown* betroffen und Millionen Eltern fragen sich, wann der Nachwuchs wieder die Einrichtung besuchen kann.

Leeres Klassenzimmer wegen Corona: Ist dieses Bild auch im Mai 2020 noch aktuell?
Leeres Klassenzimmer wegen Corona: Ist dieses Bild auch im Mai 2020 noch aktuell? © dpa / Fabian Strauch

Laut einer Kantar-Umfrage im Auftrag der Bild plädiert die Mehrheit der Deutschen für eine schrittweise Rückkehr in einen geregelten Alltag, wie er noch bis in den März hinein existierte. Auf Platz zwei der gewünschten Maßnahmen liegt mit 53 Prozent, dass Schulen und Kitas wieder öffnen. Ganz oben auf der Rangliste: Treffen in kleineren Gruppen wieder erlauben (66 Prozent).

Schulen wegen Coronavirus zu: Wann finden die Abiturprüfen statt?

Als Regierungsberaterin agiert in der Corona-Krise die Nationalakademie Leopoldina. Sie hat nun Empfehlungen für eine Rückkehr zur Normalität ausgearbeitet. Am Montag (13. April) haben Forscher vorgeschlagen, dass die Schulen "so bald wie möglich" wieder geöffnet werden sollten - und das zunächst für jüngere Kinder. 

Schulen in NRW auch nach Ostern leer - Stufenplan für Kitas in Planung

Allerdings sind es die größeren Schulbesucher, bei denen es aufgrund anstehender Prüfungen zu einem zusätzlichen Zeitdruck kommt: Laut aktuellem Vorhaben finden im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen die Abiturprüfungen am 12. Mai statt - drei Wochen nach dem ursprünglich vorhergesehenen Termin. Weitere Bundesländer zogen nach, nachdem sich die Ministerpräsidenten geeinigt hatten, dass das Abitur auch im Jahr 2020 trotz der Corona-Umstände stattfinden soll.

Zum weiteren Vorgehen äußerte sich der nordrhein-westfälische Familienminister Joachim Stamp am Dienstagvormittag. Er erwarte derzeit keine Rückkehr zu regulär geöffneten Schulen und Kitas im gesamten Bundesland. Zumindest nicht unmittelbar nach den Osterferien. Gegenüber der WAZ meinte Stamp, es sei „ausgeschlossen, dass schon am kommenden Montag Schulen und Kitas wieder regulär öffnen.“

Für Kitas sei ein Stufenplan in Arbeit, der in Verbindung mit einem Maßnahmenkatalog und entsprechenden Hygieneregeln durchgesetzt werden könnte. Allerdings würde der Katalog zuerst mit älteren Kindern eingeübt werden. Eine Wiedereingliederung nach Jahrgängen könnte dann im Idealfall stattfinden. „Eventuell könnten wir Ende des Monats damit beginnen, aber nur unter der Voraussetzung, dass die Umsetzung der Hygienemaßnahmen bis dahin gewährleistet werden kann“, gibt sich Stamp optimistisch. 

Abitur Bayern: Prüfungen am 20. Mai mit Atemschutzmaske in der Schule?

Auch in Bayern hält das Kultusministerium bis heute daran fest, dass am 20. April wieder die Schule besucht werden kann. Dass sich dann jedoch alle Schulpflichtigen gleichzeitig wieder im Klassenzimmer einfinden, erscheint kurz nach Ostern absolut unwahrscheinlich. Bayerns Kultusminister gab kürzlich bereits bekannt, dass er sich einen „Stufenplan“ vorstellen könne, wie Merkur.de* schildert. Während viele Menschen die anvisierte Öffnung von Schulen und Kitas begrüßen, kursieren im Netz auch kritische Reaktionen.

Laut derzeitigen Planungen finden die Abiturprüfungen in Bayern am 20. Mai statt. Gut möglich, dass zur Einhaltung dieses Termins auch der Einsatz eines Mund-Nasen-Schutzes stattfindet. Manch andere Bundesländer in Deutschland haben das Abi-Problem nicht mehr: In Rheinland-Pfalz und Hessen sind die Prüfungen bereits absolviert.

Kitas wegen Corona geschlossen: Öffnung „im Interesse ihres Wohlergehens“

Dietmar Woidke, Brandenburgs Ministerpräsident, hält eine Lockerung der vorherrschenden Beschränkungen für enorm wichtig - gerade im Hinblick auf Kinder, die derzeit größtenteils zuhause verweilen: „Im Interesse der Kinder und ihres Wohlergehens wäre es gut, dass möglichst viele von ihnen bald wieder in Krippe, Kita und Schule gehen können“, lässt der SPD-Politiker in einem Interview gegenüber der Funke Mediengruppe verlauten. 

Sie befürchten, sich mit Coronaviren angesteckt zu haben? Hier erfahren Sie*, was zu tun ist. In Baden-Württemberg soll ab dem 4. Mai die Schule wieder schrittweise beginnen. Die Opposition kritisiert die Entscheidung.

*Merkur.de ist ein Angebot des bundesweiten Ippen Digital Redaktionsnetzwerks

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