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Corona in Österreich: Viele Geschäfte öffnen wieder - Wer keinen Mundschutz trägt, muss 25 Euro zahlen

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Von: Florian Naumann, Marcus Giebel, Patrick Mayer, Antonio José Riether, Martina Lippl

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Es kommt wieder etwas Leben ins Land - doch mit strenger Maskenpflicht in der Öffentlichkeit.
Österreich: Es kommt wieder etwas Leben ins Land - doch mit strenger Maskenpflicht in der Öffentlichkeit. © picture alliance/dpa / Roland Schlager

Österreich hat die Zahl der Coronavirus-Infektionen verlangsamt, doch die Krise besteht weiter. Aktuelle Meldungen zur Lage hier im News-Ticker.

Das Coronavirus* breitet sich weltweit aus.In Österreich bestehen strenge Beschränkungen zur Eindämmung der Pandemie, das Tragen von Mund-Nasen-Masken wird nun Pflicht.Kanzler Sebastian Kurz stellte am Montagvormittag den Plan für die Wiedereröffnung der Geschäfte dar.Hier finden Sie die grundlegenden Fakten* zum Coronavirus und die bisherigen Corona-News aus Österreich. Außerdem finden Sie hier aktuelle Fallzahlen.

Update 14. April, 8.02 Uhr: Vom heutigen Dienstag an dürfen in Österreich alle kleinen Läden mit weniger als 400 Quadratmetern Verkaufsfläche sowie die Bau- und Gartenmärkte wieder öffnen. Mit dieser stufenweisen Lockerung der Anti-Corona-Maßnahmen wagt Österreich als eines der ersten Länder in Europa einen Schritt in Richtung Normalität. 

Von der aktuellen Lockerung können etwa 80 Prozent aller österreichischen Einzelhändler profitieren. Allein in Wien dürfen nun etwa 4500 Läden ihre Waren wieder verkaufen. Doch der Schritt nach vierwöchigem Stillstand fast aller Wirtschaftsbereiche ist mit Risiken verbunden. Dank früher und strenger Maßnahmen ist Österreich bisher von den schlimmsten Auswirkungen der Corona-Pandemie verschont geblieben. 

Coronavirus in Österreich: Aktuelle Lockerungen sind an strenge Auflagen gebunden 

Im internationalen Vergleich ist die Corona-Entwicklung in Österreich eher günstig. Seit geraumer Zeit übersteigt die Zahl der Neugenesenen die Zahl der Neuinfizierten. Insgesamt sind in der Alpenrepublik laut dpa-Informationen aktuell rund 6500 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, rund 1000 Patienten liegen im Krankenhaus. Die Kliniken sind unterdessen weit von Engpässen bei der Versorgung auch der schweren Fälle entfernt. 

Die aktuelle Lockerung ist nun mit strengen Auflagen verbunden. Kunden und Mitarbeiter müssen in den Geschäften einen Mundschutz tragen, die Zahl der Kunden im Verkaufsraum wird begrenzt und ein Mindestabstand von einem Meter ist einzuhalten. Außerdem wird das Bedecken von Mund und Nase durch einen speziellen Schutz oder Schal in allen öffentlichen Verkehrsmitteln zur Pflicht. Die Öffnungszeiten der Geschäfte sind von 7.40 Uhr bis 19 Uhr. Bis Ende April bleiben zudem die Ausgangsbeschränkungen im Prinzip in Kraft. 

Update 13. April, 14.15 Uhr: Ab Dienstag kommt wieder mehr Leben ins Land rein! Ein Großteil der Geschäfte in Österreich öffnet nach einem Monat Shutdown wieder. Jedoch gilt eine strenge Masken- und Abstandspflicht. Wer keine Schutzmaske hat, muss mit einem Tuch Mund und Nase bedecken. Wer das nicht macht, dem droht eine Strafe von 25 Euro. Seit Sonntag kann die Polizei mit entsprechenden Ordnungsstrafen vorgehen. 

Ist zu großes Gedränge vor Geschäftseingängen, kommt es zu Blockabfertigungen. Es gilt in der Öffentlichkeit weiter ein Mindestabstand. So müssen Kunden etwa in Supermärkten Einkaufswägen nehmen und sich an den Markierungen am Boden orientieren. 

Geschlossen bleiben weiterhin Einkaufszentren, Hotels und Gastronomie. 

Coronavirus in Österreich: Quarantäne für weiteren Skiort in Tirol drastisch verlängert

Update 12. April, 20.51 Uhr: Das österreichische Bundesland Tirol hat nun auch die Quarantäne für den Skiort Sölden bis zum 26. April verlängert. Das teilte Landeschef Günther Platter (ÖVP) am Sonntag mit. Aufgrund der aktuellen Testergebnisse auf das Coronavirus bleibe keine andere Wahl. In seiner Mitteilung wendet sich Platter direkt an die betroffenen Bewohnerinnen und Bewohner im Tal:

„Sie helfen dabei, uns alle zu schützen. Sie schützen Tirol! Ihnen gelten unser Dank und unsere Gedanken, da Sie jene Menschen in unserem Land sind, die am meisten von dieser Pandemie betroffen sind.“

Zuvor war bereits die Quarantäne für das Paznauntal mit den Orten Ischgl und Galtür sowie für St. Anton am Arlberg um zwei Wochen verlängert worden. Bei fast 3000 Tests binnen eines Tages hatte sich herausgestellt, dass dort bei bis zu 19 Prozent der untersuchten Menschen das Coronavirus nachweisbar gewesen ist.

In Österreich sind 13.945 Corona-Fälle gemeldet, teilt das Gesundheitsministerium am Sonntagvormittag (Stand: 12. April, 9.30 Uhr) mit. Bislang gibt es demnach 350 Todeopfer in Zusammenhang mit Covid-19.  

Lesen Sie auch: Verwirrung um Grenzverordnung in Bayern - Bundespolizei fällt Gesundheitsministerium in den Rücken

Corona in Österreich: Klagewelle von Skiurlaubern angekündigt

Update 11. April, 22.45 Uhr: Auf Österreich rollt offenbar eine Klagewelle zu - von Skiurlaubern, die sich in Ischgl angesteckt haben sollen. Wie das Handelsblatt berichtet, haben sich Tausende Betroffene zusammengeschlossen und verlangen nun eine Entschädigung. Die Zeitung zitiert Peter Kolba als Chef des Verbraucherschutzvereins: „Unser Ziel ist die Einbringung einer Schadenersatzklage gegen die Republik Österreich.“

Es gäbe bereits 4500 Menschen, „die sich mit ihren Daten über den Aufenthalt in den Skigebieten angemeldet haben. Davon sind 2800 aus Deutschland.“ Die betroffenen Touristen stammen demnach außerdem aus Großbritannien, den USA, Russland, nordischen Ländern sowie den Vereinigten Arabischen Emiraten. „Drei Urlauber aus Ischgl sind bereits verstorben“, erklärt der promovierte Jurist.

Das große Problem zahlreicher Urlauber aus dem beliebten Skigebiet sei die verschriebene Hausquarantäne für zwei Wochen gewesen. „Selbständige und Unternehmer konnten dadurch nicht arbeiten“, betont Kolba. Er verweist auf eine Wäscherei aus Bayern, deren Belegschaft so stark betroffen gewesen sei, dass die Firma ihren Betrieb nicht fortführen konnte.

Kolba verdeutlicht: „Die Menschen mit Symptomen des Coronavius haben ein Anrecht auf Schadensersatz, der mittels medizinischer Sachverständiger festgestellt werden muss.“ Bereits bis Karfreitag hätten 500 Betroffene den Verbraucherschutzverein „bevollmächtigt, ihre Interessen zu vertreten“. Dem Handelsblatt zufolge würden in der Strafanzeige die Passivität und das Ignorieren der Behörden in Österreich detailliert aufgelistet und „Fahrlässigkeit“ sowie „Missbrauch der Amtsgewalt“ diagnostiziert.

In Ischgl und Tirol selbst wird die Sammelklage zumindest offiziell wohlwollend aufgenommen. Eine Sprecherin des Landeshauptmanns Günther Platter ließ dem Handelsblatt ausrichten: „Es ist gut, dass jeder hierzu Sachverhaltsdarstellungen bei der Staatsanwaltschaft einbringen kann und dies überprüft wird.“

Ischgls Bürgermeister Werner Kurz äußerte sich im „ORF“ und bei der österreichischen Nachrichtenagentur „APA“ demnach wie folgt: „Wir haben nach bestem Wissen und Gewissen alles abgehandelt und alle Vorgaben und Vorschriften der Behörden umgehend umgesetzt.“

Update 10. April, 22.55 Uhr: Der Bürgermeister von Ischgl, Werner Kurz, wehrt sich in einem ORF-Interview gegen Vorwürfe gegen seine Gemeinde. Man habe nach „bestem Wissen und Gewissen“ und nach Vorgaben der Behörden gehandelt. Seine Gemeinde nicht der Corona-Hotspot Europas: „Das Virus ist nicht von uns ausgegangen und wurde nicht in Ischgl produziert.“ Damit wehrt sich Kurz gegen die Vorwürfe, Ischgl sei das Epizentrum der europäischen Ausbreitung gewesen. 

Außerdem kann er nicht erkennen, dass man vor Ort zu spät gehandelt habe. „Als am 10. März alle Aprés-Ski-Lokale gesperrt wurden, wurde Italien erst als Risikogebiet eingestuft“. Zu diesem Zeitpunkt seien in Europa auch noch „viele Fußballstadien mit Zehntausenden Menschen“ gefüllt gewesen. „Die Behörden haben zum jeweiligen Wissensstand sehr schnell reagiert“, so der Bürgermeister. 

Im Netz gab es einige empörte Reaktionen auf das Interview des Bürgermeisters. 

Coronavirus in Österreich: Stichprobentest über Dunkelziffer liegt vor

Update vom 10. April, 9.32 Uhr: Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Fälle in Österreich liegt bei 13.271 (Stand: 10. April, 8.00 Uhr). 295 Menschen sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. 5240 Menschen haben eine Coronavirusinfektion überstanden.

Wie oe24.at berichtet liegt eine Studie zur Dunkelziffer der Infektionsfälle in Österreich vor. Demnach sich 0,33 Prozent - also 28.500 Österreicher mit Corona infiziert (Österreich 8,86 Millionen Einwohner Stand 2019). Das hätten Stichproben mit 1544 Tests im Anfang April ergeben. Eine Immunisierung der Bevölkerung ist demnach eher niedrig. 

Zum Vergleich: Forscher in Deutschland haben herausgefunden, dass im Kreis Heinsberg (NRW) bei 15 Prozent der untersuchten Bürger dort eine Corona-Infektion* nachgewiesen werden konnte. 

„Der Berg ist höher als gedacht und wir sind noch nicht auf der sicheren Seite“, so Forschungsminister Heinz Faßmann. Wenn es nicht gelinge, Neuinfektionen zu verhindern, drohe schnell wieder ein exponentielles Wachstum bei der Zahl der Fälle, so der Minister. 

Auch in der Corona-Krise erteilt Papst Franziskus den Ostersegen „Urbi et Orbi“. Allerdings wird bei der Feier vieles anders sein.

Coronavirus in Österreich. Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln

Update vom 9. April, 18.30 Uhr: In Österreich wurden laut Innenministerium insgesamt 13.120 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet (Stand: 9. April, 10.30). Insgesamt sind in Österreich bislang 296 Menschen an Covid-19 gestorben. Dies entspricht einem Plus von 23 im Gegensatz zum Vortag.

In den öffentlichen Wiener Verkehrslinien weisen nun, wie oe24.at berichtet, mit eigenen Piktogrammen auf die Maskenpflicht hin. Das Piktogramm zeigt einen schwarzen Kopf mit weißer Schutzmaske und dem Appell „Bitte Mund und Nase bedecken!“

Direkt nach Ostern wird die ausgeweitete Schutzmaskenflicht in Kraft treten, durch welche das Tragen einer Mund- und Nasenbedeckung in den öffentlichen Verkehrsmitteln verpflichtend ist.

Indes wappnen sich auch die Mitarbeiter hinsichtlich der Maskenpflicht. So schrieben die „Wiener Linien“ via Twitter: „Seit Montag werden unsere KollegInnen im Außendienst mit Mund-Nasen-Masken ausgestattet.

Drohen nach einer Infektion mit dem Coronavirus Langzeitschäden? Experten äußern nun einen Verdacht.

Coronavirus in Österreich: Mutter muss 500 Euro Strafe fürs Ballspielen zahlen

Update vom 9. April, 7.15 Uhr: Eine zweifache Mutter aus Wien sorgt mit einem Wutposting für Wirbel. Sie wollte mit ihren Töchtern nur Ball spielen und muss jetzt 500 Euro Strafe zahlen. Jetzt macht sich die Mutter ihrem Ärger darüber in einem Facebookpost Luft, wie oe24.at berichtet. Die Mutter wettert gegen die Polizei und Kanzler Kurz. Das Onlineportal hat einen Screenshot des Wutpostings veröffentlicht. Darin heißt es: „Danke Herr Kurz! Mich als Alleinerziehende und Selbständige ohne aktuelles Einkommen trifft das aktuell hart! Hier werden die Falschen bestraft!“  

Nach den Schilderungen der Mutter habe die Polizei sie mit dieser 500-Euro-Bußgeld bestraft, weil auf der Grünfläche Kinder einer anderen Familie ihnen plözlich zu nahe gekommen sei. Sie habe nicht innerhalb von drei Sekunden reagiert. Und ein Ball sei offenbar auch verboten.

Coronavirus in Österreich: Die Ausgangsbeschränkungen sind für Eltern und Kinder hart und die Strafen saftig.
Coronavirus in Österreich: Die Ausgangsbeschränkungen sind für Eltern und Kinder hart und die Strafen saftig. © Julian Stratenschulte/dpa

Video: Österreich will nach Ostern Anti-Corona-Maßnahmen lockern

Coronavirus in Österreich: Mehr Corona-Patienten auf der Intensivstation

Update vom 8. April, 19.50 Uhr: Während Österreich in der Coronavirus-Pandemie rigorose Schutzmaßnahmen getroffen hat, gilt das in Schweden nicht. US-Präsident Donald Trump hat das skandinavische Land jetzt scharf kritisiert*.

Update, 19.30 Uhr: Keine guten News in der Corona-Krise aus Österreich: Die Zahl der Todesopfer mit Coronavirus-Infektion stieg bis Mittwochnachmittag binnen 24 Stunden deutlich.

Wie krone.at berichtet, gibt es mittlerweile 281 Todesopfer zu beklagen. 267 Patienten, die sich mit dem Erreger Sars-CoV-2 angesteckt haben, würden demnach auf Intensivstationen liegen - das bedeute einen Anstieg um 9,9 Prozent, nachdem am Vortag die Zahl noch gesunken war.

Alleine in der Hauptstadt Wien starben am Mittwoch fünf Menschen mit der neuartigen Lungenkrankheit Covid-19. Stand 16 Uhr waren in der Alpenrepublik 12.881 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet, die meisten davon in Tirol (2909) und in Niederösterreich (2126).

Coronavirus in Österreich: Vize-Kanzler Kogler verteidigt Tragen von Mundschutzmasken

Update vom 8. April, 09.57 Uhr: Während man in Deutschland noch darüber diskutiert, ob oder wann die Atemschutzmasken Pflicht sind, hat man dieses Sachen in Österreich schon längst gelöst. Dort ist die Maskenpflicht in vielen Teilen des gesellschaftlichen Lebens vorgeschrieben.

Nun hat Österreichs Vize-Bundeskanzler Werner Kogler die Pflicht zum Tragen von Atemschutzmasken wegen der Coronavirus-Pandemie in seinem Land verteidigt. Zwar wiesen „immer mehr Befunde und Expertisen“ darauf hin, dass die Masken nicht ihren Träger vor einer Virusinfektion schützen könnten, wohl aber dessen Mitmenschen, sagte der Grünen-Politiker der Zeitung Welt.

Die Zahl der Covid-19-Todesfälle in Österreich steigt.
Die Zahl der Covid-19-Todesfälle in Österreich steigt. © dpa / Erwin Scheriau

Kogler betonte, bei der Maskenpflicht handele es sich lediglich um eine „zusätzliche Maßnahme“ im Kampf gegen das Coronavirus. „Alle anderen wichtigen Regeln - wie das Einhalten des Mindestabstands und der Hygieneregeln - bleiben selbstverständlich aufrecht“, sagte er mit Blick auf die bevorstehende Lockerung der restriktiven Corona-Maßnahmen in Österreich. Die Masken sollten vor allem im öffentlichen Verkehr, in Supermärkten und in jenen Geschäften, die nach Ostern wieder öffnen dürften, getragen werden.

Auf die Frage, ob die wirtschaftlichen und politischen Folgen der Virusbekämpfung gefährlicher werden könnten als das Coronavirus selbst sagte Kogler, dies sei eine „Frage der Abwägung“. Das oberste Ziel sei es, „möglichst viele Menschenleben zu retten“. Es dürfe nicht dazu kommen, dass unsere Gesundheitseinrichtungen und insbesondere die Intensivmedizin kollabieren und Ärzte auswählen müssten, wer beatmet werde und wer nicht. „Wir haben die Ausbreitungsgeschwindigkeit durch zahlreiche Maßnahmen radikal reduziert, aber noch nicht ausreichend“, betonte Kogler.

In Österreich wurden laut der Johns-Hopkins-Universität mehr als 12.600 Coronavirus-Infektionen nachgewiesen, 243 Menschen starben.

Ischgl-Skandal: „Kitzloch“-Wirt spricht erstmals über Corona-Party

Update, 16.30 Uhr: Gute Nachrichten in der Corona-Krise aus Österreich, genauer gesagt aus Tirol. Nach rund drei Wochen Aufenthalt in der Innsbrucker Klinik ist ein 95-jähriger Corona-Patient am Dienstag gesund entlassen worden. Wie das Spital mitteilte, war der Bewohner eines Altenheimes am 15. März mit ausgeprägten Symptomen wie Schwäche, Fieber und Husten eingeliefert worden. 

Seit 18. März wurde er auf der Normalstation der Infektiologie versorgt, hieß es weiter. Jetzt gilt der Corona-Infizierte offenbar als geheilt. „Es ist ein wunderbares Zeichen, dass man diese Erkrankung auch im hohen Alter überleben kann“, sagte Rosa Bellmann-Weiler, leitende Oberärztin an der Infektiologie des Krankenhauses

Corona-Krise in Österreich: „Kitzloch“-Wirt spricht über Ischgl-Chaos

Update, 13.38 Uhr: Der beliebte Wintersportort Ischgl in Tirol ist weltweit im Zusammenhang mit dem Coronavirus in die Schlagzeilen geraten. Hunderte Skifahrer steckten sich in Ischgl mit dem Coronavirus an und verteilten es nach ganz Europa. Das Après-Ski-Lokal „Kitzloch“ ist wohl selbst für weniger Ortskundige ein Begriff. 

Der „Kitzloch“-Wirt Bernhard Zangerl hat sich in einem focus.de-Interview erstmals geäußert und räumt selbst große Fehler ein. Alles habe sich anfangs bei dem Corona-Ausbruch auf China und Italien konzentriert, erklärt Zangerl. Er habe nicht damit gerechnet, dass das Thema ihn in Ischgl so schnell überrollen würde.  

„Im Nachhinein war das ein großer Fehler. Wir werfen uns selbst vor, das „Kitzloch“ nicht sofort geschlossen zu haben. Aber wir haben eben auf die Experten in den Behörden gehört und darauf vertraut, dass sie uns die richtigen Anweisungen geben“, sagt „Kitzloch“-Wirt Bernhard Zangerl gegenüber focus.de.

„Kitzloch“-Wirt spricht erstmals über das Ischgl-Chaos.
„Kitzloch“-Wirt spricht erstmals über das Ischgl-Chaos. © AFP / JAKOB GRUBER

Zangerl macht sich selbst Vorwürfe. Er hätte früher zusperren sollen und zwar bereits an dem Tag, an der Kellner positiv getestet wurde. „Unser Ziel ist es natürlich immer, dass möglichst viele Leute hier sind, eine schöne Zeit bei uns verbringen sowie die ‚Alltagslasten‘ hinter sich lassen. Darum tut es uns sehr leid für jeden, der sich bei uns angesteckt hat“, so Zangerl. 

Welche wirtschaftlichen Folgen die aktuelle Situation für seinen Betrieb habe, könne der „Kitzloch“-Wirt noch nicht sagen. Sein Wunsch sei es in den nächsten Wochen und Monaten das Virus in den Griff zu bekommen, damit wieder Normalität herrsche. Seiner Meinung nach müsse das Thema auf allen staatlichen Ebenen aufgearbeitet werden. Das Land Tirol war wegen seines Krisenmanagements heftig kritisiert worden.  

Coronavirus in Österreich: Neun Tote binnen 24 Stunden in Wien

Update vom 7. April, 10.10 Uhr: In Österreich sind 12.332 Corona-Fälle offiziell bestätigt (Stand 7. April, 8 Uhr). Das Gesundheitsministerium gibt 220 Todesfälle auf seiner Webseite an. Wie oe24.at berichtet, sind in Wien binnen 24 Stunden neun Menschen am Coronavirus gestorben. Die Zahl der Todesopfer stiegt demnach von 44 auf 53.

Am 14. April dürfen einige Geschäfte in Österreich wieder öffnen. Am 1. Mai sollen weitere Beschränkungen fallen. Bei den heimischen Supermarktketten laufen, laut österreichischen Medien die Vorbereitungen auf Hochtouren.

Der sogenannten „Oster-Erlass“ sorgte jedoch auch für Verwirrung. In einem Interview gegenüber oe24.at stellte Kanzler Sebastian Kurz nochmals die Verbote klar: „Was nicht erlaubt ist, sind Feiern zu veranstalten und andere Menschen zu treffen. Insofern sind die Bestimmungen ganz eindeutig. Die Polizei wird natürlich nicht alle Wohnungen kontrollieren und untersuchen.“      

Kanzler Sebastian Kurz verteidigt Maßnahmen gegen das neuartige Coronavirus

Update von 22.45 Uhr: In einem Interview mit der Bild hat Österreichs Kanzler Sebastian Kurz seine angedachten Lockerungen der Corona-Maßnahmen verteidigt. Als ein entscheidendes neues Mittel nannte er „das Tragen von Masken“ - es handle sich um einen Schritt, der aus den Erfahrungen anderer Länder folge.

„Die sagen uns ganz klar, dass das Abstandhalten und das Tragen von Masken oder zumindest das Bedecken von Mund und Nase ein ganz wesentlicher Beitrag dazu war, die Situation in diesen Ländern in den Griff zu bekommen“, erklärte Kurz. Diese Idee sei zwar „fremd“ und „neu“ - aber sie richte „volkswirtschaftlich keinen Schaden an“. Zugleich werde man beim Hochfahren der Wirtschaft vorsichtig vorgehen. Es gebe beständig die Möglichkeit „die Handbremse anzuziehen“. 

Wie auch Kanzlerin Angela Merkel betonte er, die Situation in Österreich sei mit jener in Deutschland nicht zu vergleichen. Österreich habe früher Maßnahmen ergriffen und damit Zeit gewonnen. Allerdings erklärt Kurz in dem Gespräch auch: „Ich bin überzeugt davon: Sobald die Situation in Deutschland vergleichbar ist, wird das dort ebenfalls erfolgen.“

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hatte am Abend ungewohnte Kritik an Kurz‘ Vorgehen geübt (siehe unten). Dennoch erklärte Kurz in dem Gespräch, er sei mit Söder „im guten Gespräch“. Zurückhaltend äußerte sich der ÖVP-Politiker zur Kritik an Österreichs Vorgehen am Corona-Hotspot Ischgl. „Wo ich nicht gerne mitmache, ist der Versuch, anderen die Schuld zu geben für die Ausbreitung im eigenen Land.“ Allerdings wolle er etwaige Versäumnisse „lückenlos aufklären“. Außerdem sind Teile der Exit-Strategie der Bundesregierung für den Ausstieg aus den Corona-Maßnahmen durchgesickert.*

Ausbreitung des Coronavirus in Österreich gebremst - es gibt ein großes Aber

Update von 21.10 Uhr: Österreich hat die Ausbreitung des Coronavirus zumindest deutlich verlangsamt und eingebremst.

Wie krone.at berichtet, warnen Experten nun aber vor einem Rückschlag - also vor einem erneuten Anstieg der Infektionszahlen - sollten die Beschränkungen zu früh zu weitreichend gelockert werden.

Man müsse davor warnen, dass sich nun viele auf einem „sicheren Weg“ wähnen, sagte demnach der Simulationsexperte Niki Popper von der Technischen Universität (TU) Wien. Trotz der bisherigen Erfolge „könnten wir wieder an den Startpunkt kommen. Mit einem Zeitverzug von fünf, sechs, sieben Tagen“, könne wieder vieles zunichte gemacht sein, „worüber wir uns jetzt freuen“. 

Kritik an Kurz‘ neuen Plänen äußerte am Montag auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder.

Update von 20.55 Uhr: Österreichs Kanzler Sebastian Kurz hat seine Landsleute in die Pflicht genommen und die Menschen in der Alpenrepublik dazu aufgerufen, sich auch über Ostern diszipliniert an die Ausgangsbeschränkungen wegen der Coronavirus-Pandemie zu halten.

„Ich ersuche Sie dringend, in der Osterwoche, auch wenn es schwer fällt, durchzuhalten, Abstand zu halten und die Maßnahmen einzuhalten“, erklärte der ÖVP-Politiker mit einem Posting beim Kurznachrichtendienst Twitter: „Alles andere bedeutet, dass sich das Virus wieder schneller ausbreitet und wir das verspielen, was wir in den letzten Wochen zustande gebracht haben.

Coronavirus in Österreich: Sebastian Kurz - Pflicht zu Mundschutzmasken bald auch in den öffentlichen Verkehrsmitteln

Update von 20.45 Uhr: Wie Ordnungshüter überall in Europa kontrolliert auch die Polizei in Österreich die Einhaltung der Ausgangsbeschränkungen wegen der Corona-Krise streng.

Dabei kommt es auf den Wachen Berichten zufolge bereits zu personellen Engpässen, weil mehr als einhundert Beamte selbst am Coronavirus erkrankt sind und deswegen Hunderte Kollegen in Quarantäne mussten. Polizisten als Corona-Superspreader*? Eine Spurensuche.

Update von 20.40 Uhr: Der deutsche Oppositionspolitiker Christian Lindner hat der Bundesregierung dazu geraten, sich bei der Lockerung der Ausgangsbeschränkungen Österreich zum Vorbild zu nehmen.

„Man muss nicht alles genauso machen, aber auch unser Land braucht eine Perspektive auf Öffnung“, schrieb der FDP-Chef bei Twitter: „Wir werden noch lange Zeit auf den #Gesundheitsschutz achten müssen.“

Update von 20.20 Uhr: Der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz hat angekündigt, die Pflicht, Mundschutzmasken zu tragen, auf öffentliche Verkehrsmittel ausweiten zu wollen.

Am Arbeitsort sollten Arbeitgeber und Arbeitnehmer einvernehmlich entscheiden, erklärte der ÖVP-Politiker weiter bei Twitter.

Österreich in der Corona-Krise: Fahrplan zurück in die Normalität

Update von 14.50 Uhr: Österreichs Regierungschef Sebastian Kurz verkündete zum Wochenbeginn seinen Fahrplan zurück in die Normalität

Doch der Bundeskanzler verschärfte auch Maßnahmen, das betraf zum Beispiel die Mund- und Nasenschutz-Regelungen. Ein österreichisches Bundesland machte nun ebenso einen Schritt in Richtung Alltag: Tirol hebt die für das gesamte Landesgebiet geltende Quarantäne mit kleinen Ausnahmen auf.

Dies kommunizierte Landeschef Günther Platter von der ÖVP am Montag in Innsbruck. Vorgesehen war zwar die Isolation von 279 Gemeinden bis einschließlich Ostermontag, 13. April. Nun wird die Quarantäne schon ab Dienstag, den 7. April, fallen gelassen. Seit dem 18. März waren die Bewohner Tirols dazu angehalten, nur in Ausnahmefällen ihre Wohnorte zu verlassen.

Es gibt jedoch auch Ausnahmen von der Regel: In den besonders betroffenen Regionen St. Anton, dem Paznauntal sowie Sölden gelte die Sperre weiterhin. Das Paznauntal steht mit dem beliebten Wintersportort Ischgl bereits längere Zeit unter Quarantäne als die übrigen Gemeinden Tirols. 

Kurz verkündet Corona-Neuerungen für Österreich - und könnte damit Deutschland als Vorbild dienen

Update 14.18 Uhr: In Deutschland wird es gegen 16.30 Uhr spannend. Dann will Bundeskanzlerin Angela Merkel vor die Presse treten. Verkündet sie Lockerungen? 

Die Bild berichtet von einem Konzeptpapier des Innenministeriums für den Corona-Maßnahmen-Exit. Der Plan sieht demnach vor, zuerst den Einzelhandel und Restaurants sowie bestimmte andere Betriebe, ohne großen Kundenkontakt wieder zu öffnen. Auch Schulen sollen in bestimmten Regionen wieder öffnen. Große Veranstaltungen und private Feiern sollen vorerst verboten bleiben. Ganz ähnlich also zu Österreich.

Allerdings muss laut dem Bericht eine Voraussetzung für die Lockerung der Maßnahmen erfüllt sein: Die Ansteckungsrate muss unter eins bleiben. Wir dürfen gespannt sein.

Update 11.50 Uhr: Auf die Frage, ob es einen Notfallplan gebe, antwortete Kurz: „Wir haben immer die Möglichkeit, die Notbremse zu ziehen. Was wir versucht haben, ist einen Plan auszuarbeiten, um eine Perspektive zu geben. Wir werden nachschärfen und adaptieren, wenn es notwendig ist. Sie haben gemerkt, dass es fixe Daten bis Mitte Mai gibt. Aber eine Entscheidung darüber hinaus wird im April stattfinden. Auch die Entscheidungen über Veranstaltungen und Schule werden dann getroffen.“

Update 11.45 Uhr: Innenminister Karl Nehammer äußerte sich nach Aschober. „Die Polizeipräsenz wird in den nächsten Tagen erhöht. Die nächsten acht Tage sind die Tage der Bewährung. Bei Verstößen soll sehr rasch gehandelt werden. Die aktuellen Verordnungen ändern sich vorerst nicht. Jeder und jede wird damit zur Lebensretterin“, so Nehammer

Auch eine Warnung an die Bevölkerung sendete der Minister. „Die positiven Zahlen könnten dazu verleiten, zu denken, dass man nun seine Verwandten besuchen könnte. Wir sind uns bewusst, dass Ostern ein emotionales Fest mit der Familie ist, es ist jedoch wichtig, dies nicht zu tun.“ Zudem sendete er ein Zeichen an die Arbeiter in der Krise: „Ein großes Danke an die Polizisten, die Menschen in den Supermärkten und den Reinigungskräften.“

Video: Positiver Trend in Österreich erkennbar

Coronavirus in Österreich: Anschober lobt Bevölkerung - „Haben die Verflachung geschafft“

Update 11.41 Uhr: Weiter sagte der Minister: „Der Trend geht in die richtige Richtung. Seit gestern haben wir in den letzten 24 Stunden 184 Neuinfektionen und 465 neu genesene registriert. Die Zahl hat sich in den letzten Tagen umgedreht. Die Zahl der aktiv Kranken reduziert sich jeden Tag in Summe. Und das bestimmt die Kapazitäten der Spitäler. Wir sind heute bei 1074 Menschen, die in Krankenhäusern betreut werden, 250 in intensivmedizinischer Betreuung. Das ist der stärkste Rückgang in der Europäischen Union. Das ist, weil unglaublich viele in Österreich mitmachen. Das ist nur ein erster Etappenerfolg.“

Update 11.40 Uhr: Gesundheitsminister Rudolf Anschober äußerte sich ebenfalls ausführlich. „Richtige Maßnahmen zum richtigen Zeitpunkt gesetzt. Vor einem Monat hatten wir über 40 Prozent tägliche Steigerungen, dabei wären wir heute bei 2,7 Millionen Erkrankten. Unser Ziel war es, die Kurze zu verflachen und wir haben es geschafft. Heute sind wir bei einer täglichen Steigerung von 1,6 Prozent. Seit neun Tagen sind wir im einstelligen Bereich, das ist ein stabiler Trend. Alle Bundesländer waren in den letzten Tagen unter fünf Prozent.“

Update 11.32 Uhr: Man würde nun ein „zweiwöchentliches oder dreiwöchentliches Nachmessen betreiben. Der Zeitplan ist davon abhängig, ob wir so stabil bleiben, wie jetzt. Das ist unser Plan. Wir können nur so weit gehen, wie es die Situation zulässt. Das Ziel ist es, dass wir die Grenzen der medizinischen Kapazitäten nicht sprengen“, sagte Kogler.

Update 11.30 Uhr: Vizekanzler Werner Kogler freute sich auf die hohe Anteilnahme der Bevölkerung. Man müsse „weiter zusammenarbeiten bis nach Ostern. Wir erleben eine Hilfsbereitschaft, die großartig ist.“ Die Regierung versuche „in großer Verantwortung ständig abzuwägen, was die nächsten Schritte sind.“ Man dürfe nun nicht nachlassen. „Wenn das so ist, ist beim zu früh aufmachen die große Gefahr, dass alles wieder von vorne los geht.“ Kogler lobte die Österreicher, die bei dem Mix aus Empfehlungen und verordneten Maßnahmen freiwillig mitmachen.

Corona in Österreich: Kurz stellt seinen Plan dar - Mundschutz in öffentlichen Verkehrsmitteln Pflicht

Update 11.22 Uhr: „Zu den Bereichen Bildung, Sport Kultur und Veranstaltungen wird es jeweils eine Pressekonferenz durch die Minister geben. Die aktuellen Beschränkungen werden bis Ende April verlängert. Es gibt weiterhin nur vier Gründe, das Haus zu verlassen: Arbeit, einkaufen, um andere Menschen zu unterstützen und um sich die Beine zu vertreten oder Sport im Freien zu machen.“

„Die Bedeckung von Mund und Nase wird ab nächsten Montag auch in öffentlichen Verkehrsmitteln verpflichtend. Veranstaltungen wird es bis Ende Juni nicht geben.“

Update 11.20 Uhr: Auch über die Bildung verlor Kurz einige Sätze. Die Matura und andere Prüfungen sollen demnach stattfinden. „Der Schulbetrieb wird bis Mitte Mai über „Homeschooling“ weiter stattfinden. Die Betreuung ist sicher gestellt und kann von allen genutzt werden. Was Universitäten betrifft, wird alles weiter digital stattfinden.“

Update 11.17 Uhr: „Ich gebe Ihnen einen Überblick, wie schrittweise Öffnung unserer Gesellschaft aussehen kann“, so Kurz. „Unser Ziel ist dass mit 14. April kleine Geschäfte bis 400 Quadratmeter sowie Bau- und Gartenmärkte wieder öffnen dürfen. Selbstverständlich unter strengen Vorgaben.“ Gemäß den Vorgaben darf nur eine Person pro 20 Quadratmeter in den Laden. „Ab dem 1. Mai ist unser Ziel, dass alle Geschäfte, Frisöre und Einkaufszentren wieder öffnen. Alle anderen Dienstleistungen, Gastronomie und Hotels sollen Mitte Mai stufenweise öffnen können. Die Entscheidung darüber wird Ende April getroffen.“

Corona in Österreich: Kurz appelliert an seine Bevölkerung - „Feiern Sie nicht mit Familie und Freunden“

Update 11.15 Uhr: „Wir dürfen Ihnen heute einen Überblick geben und versuchen vorsichtig einen Plan zu formulieren, wie es weitergehen kann. Die internationale Situation ist dramatisch,“ fängt Kurz seine Rede an. „Wir haben schneller reagiert als andere Länder und konnten Schlimmeres verhindern.“
„Meine große Bitte zu Beginn: Halten Sie sich weiter an die Maßnahmen. Feiern Sie nicht mit der Familie und mit Freunden, bleiben Sie mit den Menschen, mit denen Sie wohnen.“

Update 11.09: Noch lässt der österreichische Bundeskanzler auf ich warten, die für 11 Uhr geplante Pressekonferenz verzögert sich nun bereits um mehrere Minuten.

Unsere Erstmeldung vom 6. April 2020:

Wien - Seit dem 16. März steht das Leben in Österreich aufgrund des Coronavirus* weitgehend still. Es gelten weitreichende Ausgangsbeschränkungen, die meisten Geschäfte sowie sämtliche Lokale sind geschlossen. Doch Bundeskanzler Kurz deutete erste Lockerungen an, die bei einer Pressekonferenz am Montagvormittag verkündet werden sollen. 

Corona in Österreich: Kurz macht Hoffnung für baldige Lockerungen

Die österreichische Bundesregierung wird die Bürger bei dem Pressetermin um 11.00 Uhr über das weitere Vorgehen im Kampf gegen das Coronavirus* informieren. Es könnte sein, dass dabei erste Entspannungen der drastischen Anti-Corona-Maßnahmen verkündet. Bundeskanzler Sebastian Kurz von der ÖVP hatte kürzlich deutlich gemacht, dass insbesondere der Handel bald auf Lockerungen hoffen kann - jedoch nicht Großveranstaltungen.

Kurz hatte gegenüber der österreichischen Zeitung Der Standard erklärt, dass auch über das Tracking der Bevölkerung basierend auf Handydaten nachgedacht werde. Auf die Frage, ob eine verpflichtende Corona-App kommen könne, um eventuell infizierte* Kontakte zu registrieren, antwortete Kurz in dem Interview: „Wir arbeiten an dieser Frage. Die Grundproblematik ist: Kann ich mich erinnern, zu wem ich aller in den vergangenen zehn Tagen Kontakt hatte? Ich könnte das nicht. Niemand wird wissen, neben wem er im Bus gesessen ist.“

Auch der deutsche Virologe Christian Drosten brachte eine mögliche Corona-App für Deutschland ins Gespräch.

Corona in Österreich: Corona-App könnte bald bei Eindämmung helfen

Auch Alternativen für die rund zwei Millionen Österreicher, die kein Smartphone besitzen, hat die Regierung in Planung: „Hier wird es die Möglichkeit geben, einen entsprechenden Schlüsselanhänger zu entwickeln. Die Mehrheit der Österreicher befürwortet diese Initiative. Tracken, testen, isolieren.“ Die Daten der Corona*-App sollen weder weitergegeben noch extern zentral gespeichert werden. Doch nicht nur die Tracking-App, sondern auch weitere Tests* und die Isolierung* von Infizierten soll Teil der Strategie zur Eindämmung des Virus sein. Mit einer Mundschutz*-Pflicht konnte Österreich eine weitere Maßnahme durchsetzen.

Ein wichtiger Berater stellt Donald Trump bloß - dennoch könnte der US-Präsident zu den Gewinnern der Corona-Krise zählen.

pm mit Material der dpa und von AFP

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