Corona in BaWü: Kretschmann nennt Details zu Schulen und Maßnahmen - Erntehelfer stirbt

Baden-Württemberg ist besonders stark von der Coronavirus-Pandemie in Deutschland betroffen. Verfolgen Sie alle Entwicklungen hier im News-Ticker.
- Baden-Württemberg ist besonders stark von der Coronavirus-Pandemie betroffen.
- In dem Bundesland gibt es mittlerweile sogar mehr Corona-Tote als in Nordrhein-Westfalen.
- Nun fordert das Land mit Verweis auf die Pandemie-bedingte Ausnahmesituation, eine Entscheidung zu Diesel-Fahrverboten aufzuschieben.
- Hier finden Sie die grundlegenden Fakten zum Coronavirus* und die Corona-News aus Deutschland. Außerdem finden Sie hier aktuelle Fallzahlen in Deutschland als Karte*. Derzeit gibt es die folgenden Empfehlungen zu Corona-Schutzmaßnahmen*.
Update vom 17. April, 19 Uhr: Wir verabschieden uns aus diesem Ticker und bedanken uns fürs Lesen.
Alle weiteren Informationen zur Corona-Krise in Baden-Württemberg finden Sie ab sofort unter diesem News-Ticker*.
Corona-Krise in Baden-Württemberg: Rumänischer Erntehelfer stirbt am neuartigen Coronavirus
Update vom 17. April, 6.41 Uhr: Die Grenzen in Deutschland sind wegen der Corona-Pandemie zwar dicht, doch für Erntehelfer gelten Ausnahmeregeln. Sie dürfen einreisen, um ihre Arbeit zu verrichten.
Nun ist ein rumänischer Erntehelfer (57) tot in seiner Unterkunft in Bad Krozingen aufgefunden worden. Laut Spiegel-Informationen ist ein Covid-19-Test bei ihm positiv ausgefallen.
Das Innenministerium in Stuttgart hat den Fall bestätigt. In einem Krozinger Betrieb hatte der Mann bei der Spargelernte geholfen und vor seinem Tod über Schnupfen und Husten geklagt. Offenbar hatte sich der 57-Jährige in Deutschland mit dem Coronavirus angesteckt. Der Covid-19-Test bestätigte, dass er an der neuartigen Lungenerkrankung gestorben ist.
Der Rumäne war einer von Hunderten Erntehelfern, die sich aktuell in Baden-Württemberg aufhalten. Dort läuft die Spargelernte auf Hochtouren. Vom 9. bis 14. April waren etwa 3000 Erntehelfer aus Rumänien am Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden eingetroffen. Den Informationen des Spiegels zufolge soll sich der nun Verstorbene aber bereits seit dem 20. März in der Bundesrepublik aufgehalten haben.
Nun sucht das zuständige Gesundheitsamt Personen, die mit dem toten Rumänen in Kontakt standen, teilte ein Sprecher mit. Eine weitere Virusausbreitung solle so verhindert werden. Aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes nannte der Behördensprecher keine weiteren Einzelheiten zu dem Fall.
Coronavirus in BaWü: Kretschmann mit Details zu Schulen und Maßnahmen - „Fehler extrem bezahlen“
Update, 15.36 Uhr: Winfried Kretschmann (Grüne) bat in seiner Stellungnahme um Geduld mit Entscheidungsträgern - es könne nicht immer alles glattlaufen: "Das Virus ist doch nicht da, um Klarheit zu schaffen. Wir kennen es nicht, wir hatten so etwas noch nie. Das ist halt ein fieses Ding."
Angesprochen auf seinen Bürstenschnitt, der etwas herausgewachsen scheint, meinte er: "Man sieht meiner Frisur an, dass ich mich selbst an die Regeln halte." Er gehe erst wieder zum Friseur, wenn dies erlaubt sei.
Coronavirus in Baden-Württemberg: Schüler vor Abschlussprüfungen sollen zuerst unterrichtet werden
Update, 13.40 Uhr: In Baden-Württemberg sollen ab dem 4. Mai zunächst bis zu 250.000 Schüler wieder in die Schule zurückkehren. Landeskultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) erklärte, dass zu diesem Termin zunächst Schüler aller Schularten wieder in Hauptfächern unterrichtet werden, wenn sie im laufenden oder im kommenden Jahr Abschlussprüfungen ablegen müssen. Damit sei eine angemessene Vorbereitung gewährleistet. Den Beginn der Abiturprüfungen hatte Baden-Württemberg bereits auf den 18. Mai verlegt.
Schüler anderer Altersstufen könnten erst später wieder schrittweise in die Schule zurückkehren, sagte Eisenmann. Auch Grundschüler der vierten Klasse müssten vorerst zu Hause bleiben.
Beim Start in den Schulbetrieb sollen gefährdete Gruppen unter Lehrern und Schülern sowie deren Angehörigen geschützt werden. Deshalb sollen Vorerkrankte, Schwangere und Lehrer über 60 sowie Schüler mit Angehörigen in diesen Gruppen zu Hause bleiben.
Experten diskutieren danach über die beschlossenen Auswirkungen - ein Epidemologe hätte sich weiter „die totale Bremse“ gewünscht.
Coronavirus in Baden-Württemberg: Produktion bei Porsche weiter ausgesetzt
Update 16. April 10.27 Uhr: Der Sportwagenbauer Porsche wird seine Werke in der kommenden Woche noch nicht wieder anlaufen lassen. Die Produktion im Stammwerk in Stuttgart-Zuffenhausen und in Leipzig bleibe eine weitere Woche ausgesetzt, sagte ein Sprecher der VW-Tochter am Donnerstag. Es gebe weiterhin Engpässe bei den globalen Lieferketten, die einen geordneten Wiederanlauf nicht zuließen.
Andere Hersteller hatten zuvor angekündigt, die wegen der Coronavirus-Pandemie heruntergefahrene Produktion in Deutschland langsam wieder anlaufen zu lassen. Daimler, Volkswagen und Audi etwa wollen am Montag zumindest in ersten Werken schrittweise loslegen. Porsche hatte die Produktion vor knapp vier Wochen heruntergefahren. Über die notwendigen Schritte werde wöchentlich neu entschieden, hieß es.
Corona in BaWü: Kretschmann mit Details zu Schulen und Exit - „Fehler extrem bezahlen“
Update 18.55 Uhr: In einer Pressekonferenz informierte der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) die Bürger über die Beschlüsse der Ministerpräsidenten-Konferenz am Nachmittag.
„Im Zentrum stand dabei dir Frage wann, unter welchen Voraussetzungen und auf welche Weise wir unser Land wieder schrittweise öffnen können“, so Kretschmann. In die Beschlüsse seinen eine ganze Reihe von Vorschläge aus Baden-Württemberg mit eingeflossen. Es sei ein „großer Erfolg“, dass man nun mit einer schrittweisen Öffnung beginnen könne. Das zeige auch der Blick in andere Länder, in denen die Lage sehr viel dramatischer sei.
Man könne stolz darauf sein, dass man es geschafft habe die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. Nur eine schrittweise Lockerung sei möglich, so Kretschmann. „Hätten wir alles gleichzeitig geöffnet, wäre der Sog in die Innenstädte und die Shoppingcenter zu groß und das Risiko einer erneuten Infektionswelle zu hoch. [...] Fehler beim Hochfahren müssen wir mit einem extrem hohen Aufwand, extrem langen Beschränkungen und extrem hohen Kosten bezahlen.“
Corona in Baden-Württemberg: Nur Abschlussklassen besuchen ab dem 4. Mai die Schulen
In einem ersten Schritt werden in Baden-Württemberg kleinere und mittlerer Geschäfte bis 800qm Verkaufsfläche frühestens ab kommender Woche wieder öffnen können, so Kretschmann. Hinzukommen würden Auto- und Fahrradhändler sowie Buchhandlungen. Frisöre könnten frühestens ab 4. Mai wieder ihre Tätigkeit aufnehmen.
Ab dem 4. Mai werden in Baden-Württemberg nur die Abschlussklassen weiter zur Schule gehen. Es sollte den Prüflingen keine Nachteile entstehen. Innerhalb der nächsten zwei Wochen werde ein Konzept für alle weiteren Klassen erarbeitet. Die vierten Klassen der Grundschulen können frühstens ab dem 4. Mai starten. Kretschmann sagte jedoch, dass er hier sehr zurückhaltend sei. „Besonders in Kindergarten und Grundschulen kann es nur schwer gelingen solche hygienischen Vorschriften und Regeln einzuhalten.“ Kindergärten bleiben deshalb auch weiter geschlossen. Man habe sich jedoch darauf verständigt eine Notbetreuung der Kinder auf weitere Berufsgruppen auszuweiten.
Corona: Start für Schulbetrieb in Deutschland steht fest
Update 17.40 Uhr: Der Schulbetrieb in Deutschland soll am 4. Mai beginnend mit den Abschlussklassen, den Klassen, die im kommenden Jahr Prüfungen ablegen und den obersten Grundschulklassen wieder aufgenommen werden. Anstehende Prüfungen sind bereits vorher möglich. Darauf haben sich
Bund und Länder am Mittwoch verständigt, wie die Deutsche Presse-Agentur erfuhr.
In einer Beschlussvorlage für die Schalte von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten war die Rede davon, dass die Kultusministerkonferenz der Länder (KMK) bis zum 29. April ein Konzept vorlegen solle, „wie der Unterricht unter besonderen Hygiene- und Schutzmaßnahmen, insbesondere unter Berücksichtigung des Abstandsgebots durch reduzierte Lerngruppengrößen, insgesamt wieder aufgenommen werden kann“.
Dabei solle neben dem Unterricht auch das Pausengeschehen und der Schulbusbetrieb mit in den Blick genommen werden. „Jede Schule braucht einen Hygieneplan.“ Die Schulträger seien aufgerufen, die hygienischen Voraussetzungen vor Ort zu schaffen und dauerhaft sicherzustellen.
Update vom 15. April, 16.55 Uhr: Nach Informationen der Bild haben sich die Staatskanzleichefs schon vor den Bund-Länder-Beratungen über die Corona-Lockerungen* auf einige Eckpunkte geeinigt. Demnach fordert Baden-Württemberg bei den Verhandlungen, Schulen frühestens am 27. April wieder öffnen und die Kontaktbeschränkungen vorerst weiter gelten zu lassen.
Lesen Sie auch: Werden uns die Kontaktbeschränkungen noch bis 2022 begleiten? - US-Studie sieht lange Einschränkungen
Corona in Baden-Württemberg: Erste Kretschmann-Details zu Schul-Öffnungen und Lockerungen bekannt
Update vom 15. April: In Deutschland sind bis Mittwochvormittag mehr als 128.500 Infektionen mit dem neuen Coronavirus registriert worden (Vortag Stand 10.15 Uhr: Mehr als 126.600 Infektionen). Baden-Württemberg ist mit mehr als 25.200 bestätigten Fällen und mindestens 756 Toten neben Bayern und Nordrhein-Westfalen ein Bundesland mit einer besonders hohen Zahlen an registrierten Infektionen.
Der Coronavirus hält Deutschland fest im Griff, trotzdem wird der Ruf nach Lockerungen und Schulöffnungen laut. Ein ARD-Kommentator findet dazu deutliche Worte. Nach „härtestmöglich“ nun „schnellstmöglich“? So Nicht!
Corona in Baden-Württemberg: Erste Kretschmann-Details zu Schul-Öffnungen und Lockerungen bekannt
Update, 22.45 Uhr: Laut dem Eckpunktepapier von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne), von dem Südwest Presse und die Badische Zeitung berichten, sollen ab dem 27. April Schulen nach und nach wieder geöffnet werden - anfangs für Abschlussklassen.
Lehrer, die wegen ihres Alters oder Vorerkrankungen zu Corona-Risikogruppen gehören, müssten aber bis auf Weiteres keinen Unterricht halten, heißt es. Demnach geht es um jeden vierten Lehrer in Baden-Württemberg.
Corona in Baden-Württemberg: Kretschmann spricht sich für „Maskenpflicht“ aus
Update, 19.15 Uhr: Nach Österreich jetzt also auch Baden-Württemberg? Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) spricht sich für ein „Maskengebot“ beim Einkaufen, im Nahverkehr oder in Schulen aus, das zur „Maskenpflicht“ werden solle, sobald genügend Masken verfügbar sind.
Video: Corona-Schutzmasken verschwunden - Halstuch kann auch helfen
Das berichten Südwest Presse und die Badische Zeitung (Mittwochsausgabe). Unter anderem diesen Aspekt wolle Kretschmann am Mittwoch in einer geplanten Telefonschaltkonferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vorschlagen.
Geltende Kontaktbeschränkungen in der Corona-Krise wolle der baden-württembergische Landesvater vorerst aufrechterhalten, heißt es weiter, aber für eine schrittweise und kontrollierte Öffnung von Wirtschaft und Gesellschaft werben.
Konkret plädiere Kretschmann den Berichten zufolge für „kleinere Öffnungen in verschiedenen Dienstleistungsbereichen“ ab kommender Woche.
Voraussetzung sei die Einhaltung verbindlicher Hygiene- und Abstandsregeln. Der Unterricht an Schulen soll demnach frühestens am 27. April beginnen, zuerst für Jahrgänge, die vor Abschlussprüfungen stehen.
Corona-Krise in Baden-Württemberg: Bekommen Prüflinge an Schulen Vorrang?
Update, 18.45 Uhr: Prüflinge sollen bei der Öffnung von Schulen nach dem Corona-Shutdown in Baden-Württemberg Vorrang haben.
„Es macht Sinn, dass wir beim Wiedereinstieg mit den Schülern beginnen, die in diesem Jahr ihre Abschlussprüfungen schreiben, weil es natürlich wichtig ist, dass diese vorher noch ausreichend Präsenzunterricht zur Vorbereitung haben“, erklärte Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU).
Das gelte auch für Schüler beruflicher Schulen. Vom Verband Bildung und Erziehung (VBE) gab es Zustimmung. Betroffen sind mehr als 200.000 Prüflinge, von 22.000 Hauptschülern über 30.000 Gymnasiasten bis hin zu 62.000 Auszubildenden in der Dualen Ausbildung.
Aktuell ist noch immer unklar, wann es in den Schulen überhaupt weitergeht. Kürzlich hatte das Kultusministerium dazu erklärt, dass „zwischen der Festlegung, wann und wie ein stufenweiser Wiedereinstieg an den Schulen möglich sein wird, und dem tatsächlichen Start in jedem Fall eine Woche liegen“ werde.

Update, 17.15 Uhr: Bundesweite Aufmerksamkeit erfährt derzeit ein Vorfall aus Heidelberg: Eine Rechtsanwältin, die unter anderem über ihre Homepage öffentlich zum Widerstand gegen Corona-Ausgangsbeschränkungen und zu einer bundesweiten Demonstration gegen die Coronavirus -Verordnungen aufgerufen hatte, ist mittlerweile in der Psychiatrie gelandet, wie unter anderem das Portal heidelberg24.de berichtet.
Corona-Krise in Baden-Württemberg: Heidelberger Anwältin im Fokus
Die Rechtsanwältin Beate Bahner hatte schon vor dieser unerwarteten Wende wegen ihres Protests gegen die massiven Eingriffe des Staates in das öffentliche Leben im Zuge der Coronavirus-Pandemie für Aufsehen gesorgt.
Staatsanwaltschaft Heidelberg und das Dezernat Staatsschutz der Kriminalpolizeidirektion Heidelberg ermitteln gegen die Juristin wegen des Verdachts, öffentlich zu einer rechtswidrigen Tat aufgerufen zu haben.

Am Osterwochenende verschaffte sie sich auf anderem Wege die Aufmerksamkeit der Beamten. Die Heidelberger Polizei wurde nach eigenen Angaben am Sonntagabend kurz vor 20 Uhr alarmiert. An einer Kreuzung stehe eine Frau, die behaupte, verfolgt zu werden. Es handelte sich um Bahner.
Coronavirus-Pandemie: Anwältin rief zu Demo gegen Corona-Maßnahmen auf
Wegen ihres auffälligen Verhaltens hätten sich die Beamten dazu entschieden, medizinische Hilfe herbeizuholen, erklärte die Polizei weiter. Die Juristin soll sich aber zur Wehr gesetzt und gegen Beamte getreten haben, woraufhin sie in die psychiatrische Abteilung der Universitätsklinik Heidelberg gebracht wurde.
Die Staatsanwaltschaft sah sich nun zu einem Statement veranlasst, wonach die Einweisung in die Psychatrie nichts mit den Ermittlungen gegen die Frau zu tun habe. „Das ist definitiv nicht passiert“, erklärte der Erste Staatsanwalt Thomas Bischoff dem Nachrichtenportal heidelberg24.de.
Coronavirus in Baden-Würrtemberg: Experten sehen Schulöffnungen skeptisch
Update, 11.53 Uhr: Öffnen die Grundschulen in Baden-Württemberg direkt am Montag nach den Osterferien? Über eine Rückkehr zur Normalität wird derzeit diskutiert.
Noch sind Schulen und Kitas in Deutschland geschlossen. Der Grundschulverband Baden-Württemberg zweifelt an einer schnellen Schulöffnung, berichtet der SWR.

Für die Planung des Unterrichtstartes brauche es eine Vorlaufzeit von einer Woche erklärte der Verbandsvorsitzende gegenüber dem Sender.
Coronavirus in Baden-Würrtemberg - LKA führt selbst Sars-CoV-2-Tests durch
Update, 10.38 Uhr: In Baden-Württemberg sind am Montag mehr als 24.898 Coronavirus-Fälle und mindestens 702 Toten in Zusammenhang mit Covid-19 bestätigt.
11.045 Personen sind wieder genesen. Allerdings haben am Ostermontag 15 der 44 Gesundheitsämter keine Daten an das Landesgesundheitsamt übermittelt.
Das Landeskriminalamt (LKA) führt jetzt nach eigenen Angaben selbst Coronavirus-Tests durch, kündigte Innenminister Thomas Strobl an. Das Kriminaltechnischen Institut (KTI) baut seine Labortätigkeit dafür aus. Bis zu 500 Analysen sollen bald täglich möglich sein.
Coronavirus Baden-Württemberg: Protest gegen das Versammlungsverbot
Die News vom 13. April , 22.45 Uhr: Protest gegen das Versammlungsverbot in der Corona-Krise.
Wie die Stuttgarter Zeitung berichtet, kamen am Samstag rund 20 Personen auf dem Schlossplatz zusammen, um gegen die Ausgangsbeschränkungen durch das Infektionsschutzgesetz zu demonstrieren.

Die Demonstranten hätten eine Einschränkung ihrer Grundrechte kritisiert, heißt es. Die Polizei schritt dennoch ein - und erteilte zwölf Personen einen Platzverweis.
Update, 20.25 Uhr: Wieviele Menschen in Deutschland und Baden-Württemberg haben sich bereits mit dem Coronavirus infiziert? Darüber wird fleißig gemutmaßt.
„In ganz Deutschland werden wir derzeit maximal bei einer Durchseuchung von einem halben bis einem Prozent der Bevölkerung liegen“, sagte nun Michael Hölscher, der Leiter des Münchner Tropeninstituts der Zeit.
Hölscher führt derzeit eine Studie mit 3000 Münchnern durch, um bestenfalls aufzuklären, wie hoch die Dunkelziffer der Corona-Infektionen* bereits ist. Ergo, wie nahe die Bevölkerung in der Bundesrepublik der Herdenimmunität ist.
Coronavirus in Baden-Württemberg: Fast 25.000 bestätigte Corona-Fälle
Update, 18.55 Uhr: Die Zahl der Corona-Infizierten in Baden-Württemberg ist am Ostermontag auf zwischenzeitlich 24.898 registrierte Fälle gestiegen. Das teilte das Ministerium für Soziales und Integration BW am frühen Abend via Kurznachrichtendienst Twitter mit.
Demnach wurden bislang 702 Todesfälle mit Covid-19-Erkrankung gemeldet, die Zahl der bestätigten Infektionen stieg um 467. Die Zahl der am Coronavirus erkrankten und mittlerweile wieder genesenen Personen schätzt das Ministerium auf 11.045.
Update, 17.15 Uhr: Neue Statistiken zur Corona-Krise in Baden-Württemberg.
Das Durchschnittsalter der Coronavirus-Infizierten beträgt laut Nachrichtenportal heidelberg24.de* aktuell 51 Jahre, der älteste Patient mit Covid-19-Erkrankung ist demnach 102 Jahre alt.
Unter den Verstorbenen waren 410 Männer und 258 Frauen, ein Todesfall ohne Angabe zum Geschlecht, heißt es in dem Bericht weiter. 61 Prozent der Toten waren 80 Jahre oder älter, die Spannweite liegt demnach bei 36 bis 102 Jahren.
Coronavirus in Baden-Württemberg: Nur in Bayern gibt es mehr Corona-Tote
Update, 16.30 Uhr: Die Coronavirus-Pandemie verlangsamt sich in Baden-Württemberg und in ganz Deutschland - und doch sind die Zahlen weiter besorgniserregend.
In Baden-Württemberg gab es Stand Montagnachmittag mehr als 24 400 bestätigte Corona-Fälle und mindestens 669 Toten mit Covid-19-Erkrankung. Die Zahlen sind allerdings schon vom Sonntag, also Mindest-Zahlen. Mehr nachgewiesene Fälle wurden bundesweit in Nordrhein-Westfalen registriert - 26 900. Allerdings vermeldete NRW „weniger“ Tote (613).
Die meisten Infektionen wurden bis Ostermontag in Bayern festgestellt (33 300). Hier starben mittlerweile 834 Menschen mit Corona. Gerechnet auf 100 000 Einwohner verzeichnet Bayern mit einem Wert von 254,9 die meisten Infektionen. Im Bundesschnitt waren es 151,6.
Corona in Baden-Württemberg: Thomas Strobl fordert - „Testen, testen, testen“
Update, 14.30 Uhr: Wie lange müssen die Menschen in Deutschland und in Baden-Württemberg angesichts der massiven Ausgangsbeschränkungen und damit Eingriffen in ihr Leben noch aushalten? Diese Frage ist immer öfter zu hören.

Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) erklärte nun die Absicht, nach Ostern das Leben und das Arbeiten wieder planvoll und vorsichtig hochzufahren. „Man kann ein Land nicht ewig lahmlegen. Das würden die Menschen nicht verkraften, und auch unsere Wirtschaft nicht“, sagte Strobl und forderte ein detailliertes Konzept, wie man die besonders betroffenen Personengruppen schützen könne.
„Besonders wichtig ist dafür eines: ausreichend viel Schutzausrüstung und vor allem koordinierte und großflächige Testungen. Lockern heißt vor allem: Testen, Testen, Testen“, meinte der CDU-Politiker weiter. Hier sei noch Luft nach oben. Per freiwilliger App Infektionsketten zu erkennen, wäre ein Fortschritt zu mehr Freiheit, erklärte Strobl.
Corona-Krise in Baden-Württemberg: Mehr als 27.000 Kontrollen an Ostern
Update vom 13. April, 13.30 Uhr:
Viele Bürger halten sich an die Vorschriften! Das baden-württembergische Innenministerium hat mit Blick auf die Einhaltung der Ausgangsbeschränkungen in der Corona-Krise eine positive Osterbilanz gezogen.
Wie in vielen anderen Bundesländern, hatte es in Baden-Württemberg zu Ostern massive Kontrollen seitens der Polizei gegeben.

Von Karfreitag bis zum Morgen des Ostermontag (Stand: 7 Uhr) kontrollierten die Beamten laut Innenministerium in Stuttgart mehr als 4000 Fahrzeuge und mehr als 27 000 Menschen. Knapp 2500 Verstöße gegen das Infektionsschutzgesetz wurden festgestellt. Etwa vier von fünf Verstößen waren auf größere Gruppen zurückzuführen, die sich im öffentlichen Raum trafen.
Update vom 12. April, 20.25 Uhr: In Stuttgart ist eine Corona-Kontrolle der Polizei offenbar völlig eskaliert. Das berichtet die Waiblinger Kreiszeitung. Demnach hat ein 33-jähriger Betrunkener mehrere Polizisten angegriffen und versucht, einen Beamten ins Gesicht zu schlagen.
Die Polizisten nahmen den Beschuldigten daraufhin fest. Nach seiner Festnahme soll der Mann gegen den Streifenwagen und auf der Fahrt zum Revier zwei Beamten gegen das Schienbein und die Oberschenkel getreten haben.
Dem Bericht zufolge wollten die Polizisten am Samstag eine vierköpfige Gruppe wegen mutmaßlicher Verstöße gegen die Coronavirus-Verordnung kontrollieren. Auf den Mann kommen nun mehrere Anzeigen zu, heißt es.
Corona in Baden-Württemberg: Winfried Kretschmann erwartet harte Verteilungskämpfe
Update vom 11. April, 14.52 Uhr: Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann erwartet für die Zeit nach der Corona-Krise harte Verteilungskämpfe.
„Machen wir uns nichts vor: Das wird eine harte Debatte geben, wer die Kosten für die Rettungspakte trägt“, sagte der Grünen-Politiker der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Letztlich werde die gesamte Bevölkerung dafür bezahlen: „Die meisten Menschen werden nach der Corona-Krise erstmal ärmer sein.“
Baden-Württemberg zum Beispiel spanne für fünf Milliarden Euro einen Schutzschirm, der Betrag sei binnen zehn Jahren zu tilgen. „Das heißt: Eine halbe Milliarde im Jahr muss im Haushalt anderswo eingespart werden. Das Geld fällt ja nicht vom Himmel.“
Coronavirus in Baden-Württemberg: Land ändert Corona-Verordnung
Update vom 10. April, 13.58: Baden-Württemberg hat die Corona-Verordnung vor den Osterfeiertagen überarbeitet. Die Änderungen treten von Karfreitag ab sofort in Kraft.
- In den neuen Änderungen wird Prostitution gänzlich verboten, bislang regelte die Verordnung nur, dass Bordelle geschlossen bleiben.
- Sportboothäfen müssen schließen.
- Ein Besuch beim Zahnarzt ist nur noch in Akut- oder Notfällen erlaubt.
- Das Betretungsverbot in stationären Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen gelockert, wenn dort von keinem erhöhten Infektionsrisiko ausgegangen werden kann.
- Mobile Verkaufsstellen für landwirtschaftliche Produkte dürfen geöffnet bleiben.
Die FDP geht wegen der Änderung für die Zahnarzt-Behandlung auf die Barrikaden. „Die vierte Verordnung der Landesregierung bedeutet für Zahnärztinnen und Zahnärzte faktisch ab heute ein Berufsverbot in Baden-Württemberg“, erklärte FDP-Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke am Karfreitag. Diese massive und bundesweit einmalige Einschränkung sei nicht mit der Landeszahnärztekammer abgestimmt.
Universitätsklinik Ulm entlässt zwei französische Covid-19-Patienten
Update vom 10. April, 12.36 Uhr: Zwei im Universitätsklinik Ulm behandelte Covid-19-Patienten aus dem französischen Elsass können in ihre Heimat zurückkehren. Der Gesundheitszustand der beiden Männer habe sich in den vergangenen Tagen erheblich verbessert, teilte die Klinik am Karfreitag mit. Eine Beatmung oder Behandlung der beiden Männer auf der Intensivstation sei nicht mehr nötig.
Coronavirus in Baden-Württemberg: Pandemie könnte sich auf Diesel-Fahrverbote auswirken
Erstmeldung vom Donnerstag, 9. April 2020:
Stuttgart - Das Bundesland Baden-Württemberg ist in Deutschland mit am meisten von der Coronavirus*-Ausbreitung betroffen. Wie die Deutsche Presse-Agentur am Donnerstagnachmittag mitteilte, sind dort bislang mehr als 21.400 Corona-Infektionen und mindestens 514 Todesfälle infolge von Covid-19 bestätigt worden.
Coronavirus: Baden-Württemberg hat viele Corona-Tote
Übertroffen wird Baden-Württemberg dabei nur noch von Bayern mit mehr als 29.200 nachgewiesenen Fällen und mindestens 653 Corona-Toten. Betrachtet man die Infektionszahlen, liegt auch Nordrhein-Westfalen mit mehr als 23.300 Covid-19-Infizierten noch vor Baden-Württemberg. Im Hinblick auf die Totenzahlen liegt NRW jedoch mit 445 bislang bestätigten Todesfällen hinter Baden-Württemberg auf dem dritten Platz. Für alle drei Bundesländer gilt außerdem: Die Experten rechnen mit einer hohen Dunkelziffer.
Die Corona-Krise könnte in Baden-Württemberg nun auch noch Auswirkungen auf einen Bereich haben, den man so zunächst nicht mit der Pandemie in Verbindung bringen würde. Das Land hat das Verwaltungsgericht Stuttgart gebeten, mögliche Diesel-Fahrverbote oder Verkehrsbeschränkungen in der Landeshauptstadt aufzuschieben.
Das Gericht sei in einem Schreiben um die Vertagung einer ursprünglich für April vorgesehenen Entscheidung zu dem Thema gebeten worden, teilte das Landesverkehrsministerium am Donnerstag mit. Die Coronavirus-Pandemie und gesunkene Schadstoffwerte würden eine „Atempause bei der Luftreinhaltung“ rechtfertigen.
Coronavirus könnte Einfluss auf Diesel-Fahrverbote haben
„Die Corona-Krise zwingt zum Umdenken und erfordert neue Prioritäten“, erklärte das Ministerium den Schritt. Der Autoverkehr sei seit Einführung der Kontaktbeschränkungen* werktags auf Hauptverkehrsstraßen um ein Drittel zurückgegangen und auch die Stickdioxid-Messwerte hätten sich „um bis zu zehn Mikrogramm“ verbessert. „Daher haben wir das Gericht gebeten, für die Zeit der Kontaktbeschränkungen einen Aufschub zu akzeptieren.“ Anschließend könnten Fahrverbote, „sofern erforderlich“, zeitnah in Kraft treten.
Doch Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) will das möglichst verhindern und stellte den Stuttgartern stattdessen „neue, der Situation angemessene Maßnahmen wie beispielsweise die Freigabe von Autospuren für den Radverkehr in Aussicht. „Auch die Hardware-Nachrüstung steht zur Verfügung und muss jetzt endlich stärker genutzt werden“, forderte Hermann.
Übrigens: Was die Menschen in Stuttgart über die Corona-Maßnahmen der Regierung denken, erfahren Sie in der Umfrage im Video.
Aktuelle Neuigkeiten zu den Coronavirus-Entwicklungen auf der ganzen Welt lesen Sie in unserem Newsticker. Inzwischen hat sich auch Papst Franziskus zur Corona-Krise geäußert - und einen Überraschungsanruf im TV gemacht.
In den USA könnte Donald Trump zum großen Gewinner in der Corona-Krise aufsteigen - obwohl sein wichtigster Berater ihn bloßstellt.
cia und pm mit Material der dpa und von AFP
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