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Corona in Göttingen: Testzentrum im Hochhaus eingerichtet - Massentest läuft

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Göttingen: In einem Hochhaus ist Corona ausgebrochen. Jetzt sollen rund 600 Personen in einer Tiefgarage getestet werden. Der Massentest läuft auf Hochtouren.

Göttingen – Die Tiefgarage des Corona*-Hochhauses am Maschmühlenweg in Göttingen wird zum Corona-Testzentrum. Dort werden die Abstriche der etwa 600 Bewohner des Hauses genommen. Ein großer Sichtschutz an der Einfahrt zur Tiefgarage verhindert, dass Neugierige in das Testzentrum blicken können. Ein Hinweiszettel neben dem Rolltor verrät den Hintergrund: „Der Parkplatz ist wegen Corona-Testung am Freitag, Samstag und Sonntag gesperrt.“

Corona in Göttingen: Hochhaus im Visier

Die Polizei riegelt das Corona-Hochhaus in Göttingen ab.
Die Polizei riegelt das Corona-Hochhaus in Göttingen ab. © Swen Pförtner, dpa

Im Innern der Hochhaus-Tiefgarage in Göttingen sind zwei größere Zelte aufgebaut. Dort finden die eigentlichen Corona*-Tests statt. Dazu müssen die etwa 600 Bewohner nicht einmal die Anlage verlassen. Sie kommen zu Fuß über ein Treppenhaus direkt bis zur Tiefgaragenebene. 

Auf dem Boden sind genaue Markierungen aufgeklebt, damit die Testpersonen die geforderten Mindestabstände einhalten können. Außerdem stehen hüfthohe Absperrungen, um die Orientierung zu erleichtern.

Corona in Göttingen: Test ist Pflicht im Hochhaus

Mitzubringen sind der Personalausweis oder ein anderes Dokument und die Krankenkassenkarte. Das geht aus den Corona*-Schreiben hervor, die die Hochhaus-Bewohner vorab von der Stadtverwaltung Göttingen erhalten haben. Wer sich nicht testen lassen kann, weil er nicht vor Ort ist, muss eine Telefonnummer anrufen. 

Die Stadt geht zunächst davon aus, dass sich alle testen lassen. Sollte dies allerdings nicht der Fall sein, so wird auch über die Vorführung zum Corona-Test nachgedacht. Im Klartext: Die Bewohner könnten von der Stadt auch dazu gezwungen werden.

Im ersten Zelt in der Hochhaus-Tiefgarage werden die Personalien gecheckt. Danach geht es zu Fuß ins zweite Zelt. Dort erfolgt der eigentliche Abstrich. Über einen anderen Zugang geht es zurück ins eigentliche Gebäude in Göttingen. Nach etwa 50 Metern Fußweg ist alles geschafft. Die Bewohner erhielten für ihre Tests eine genaue Uhrzeit. Durch 15-Minuten-Abstände sollen Wartezeiten für alle vermieden werden. 

Im Corona-Hochhaus in Göttingen wird auf das Virus getestet.
Im Corona-Hochhaus in Göttingen wird auf das Virus getestet. © Swen Pförtner, dpa

Corona in Göttingen: Hochhaus-Test das ganze Wochenende

Die Abstriche werden in dem Hochhaus am Freitag, Samstag und Sonntag jeweils von 10 bis 14 Uhr genommen. Schon am Freitag ging es ganz in der Frühe los, um die Aktion vorzubereiten. 

Unter anderem sind der Bauhof Göttingen, die Johanniter Unfallhilfe, die Berufsfeuerwehr, das Ordnungsamt der Stadt, die Polizei, ein Sicherheitsdienst und die Uni-Medizin beteiligt – mehr als 60 Mitarbeiter sind im Einsatz. 

Corona in Göttingen: Montag Ergebnisse aus dem Hochhaus

Damit die Arbeit vor Ort in der Hochhaus-Tiefgarage leichter über die Bühne geht, wurden die Teststäbchen schon vorab vorbereitet. Die Corona-Tests werden noch in der Nacht in den Labors der Uni-Medizin und der Göttinger Max-Planck-Institute ausgewertet, damit am anderen Morgen die Ergebnisse vorliegen, die den Bewohnern mitgeteilt werden – die letzten am Montag.

Alle Infos zum Corona-Ausbruch in Göttingen (Niedersachsen) gibt es in unserem Ticker*: Die Zahl der Infizierten steigt auf 120 - darunter 49 Kinder. Am Freitagmorgen laufen die Vorbereitungen für einen Test von 600 Personen.

Darüber hinaus wird an der Uni-Klinik in Göttingen eine neue Corona-Software getestet. Das Frühwarnsystem soll Sars-CoV-2-Verdachtsfälle, Infektionen und Verbreitungswege erkennen und eindämmen.

Kinder einer Grundschule in Rhumspringe (Kreis Göttingen) sind mit Corona infiziert: Die Schule bleibt für zwei Tage geschlossen - Tests sollen bei der Einschätzung der Lage helfen.

Zu einem zweiten Ausbruch von Corona-Neuinfektionen in Göttingen kam es in einem anderen Gebäude-Komplex in der Innenstadt. Auch dort sollen alle Bewohner getestet werden. 

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