Illegale Corona-Party: Hunderte Teilnehmer missachten Corona-Regeln - Als Polizei eingreift, eskaliert die Situation komplett
In der Nacht auf Samstag musste die Polizei Berlin mehrere illegale Corona-Partys auflösen. Doch die Situation eskalierte. Es flogen unter anderem Flaschen.
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- In Berlin haben in der Nacht auf Samstag (19.09) dennoch hunderte Menschen illegale Corona-Partys veranstaltet.
- Als die Polizei eingriff, eskalierte die Situation.
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Berlin - Hunderte Feiernde, Festnahmen und fliegende Flaschen - Szenen die beinahe an die Krawall-Nacht in Stuttgart erinnern. In der Nacht auf Samstag (19.09) musste die Polizei in Berlin mehrere illegale Corona-Partys auflösen. Etwa 100 Beamte waren im Einsatz. Die Feiernden hörten laute Musik und missachteten die Abstandregelungen. Dann eskalierte die Situation und es flogen unter anderem Flaschen.
Berlin: Illegale Corona-Partys in zwei Parks - Situation eskaliert
Gegen 23.00 Uhr am Freitagabend löste die Polizei Berlin im James-Simon-Park im Bezirk Mitte die erste Corona-Party auf. Etwa 600 Teilnehmer hätten gegrölt und sich nicht an den coronabedingten Mindestabstand gehalten, schreibt die dpa. Augenzeugen berichteten darüber hinaus von Eskalationen innerhalb einer etwa 300-köpfigen Menschengruppe. Die Anwesenden gingen den Berichten zufolge mit Stühlen einer nahen Gaststätte aufeinander los.
Nicht nur den James-Simon-Park hatten die Feiernden in der Nacht auf Samstag scheinbar zur Partymeile erklärt. Auch an anderen Orten in der Hauptstadt musste die Polizei einschreiten.
Berlin: Illegale Corona-Partys in zwei Parks - Ausschreitungen zwischen Polizei und Feiernden
So wurde auch der Monbijoupark von den lokalen Beamten in der Nacht geräumt. Dabei kam es zu Ausschreitungen zwischen den Beamten und der feiernden Menge. Die Polizisten mussten die Anwesenden teils abdrängen, wegschubsen und festnehmen, berichtet die Polizei laut focus.de. Die Teilnehmer der Feier gingen währenddessen mit Flaschen auf die Polizisten los. Ein Beamter wurde verletzt und musste ambulant behandelt werden. Ein bislang Unbekannter habe zudem eine Flasche auf einen vorbeifahrenden Bus geworfen. Als dieser hielt, trat eine Person einen Seitenspiegel ab.
Nach der Räumung beider Parks mussten Fahrgäste auch die S-Bahn-Station Hackescher Markt verlassen, an der sich die Menschen dicht an dicht drängten.
Berlin: Illegale Corona-Partys in zwei Parks - Pressesprecher empört: „Kommt da mal was?“
Nach den Ausschreitungen in der Nacht auf Samstag wurden nun sieben Tatverdächtige festgenommen. Es seien Strafermittlungen wegen tätlichen Angriffs, versuchter Gefangenenbefreiung und gefährlicher Körperverletzung eingeleitet worden, so die dpa.
Der Pressesprecher der Berliner Polizeigewerkschaft zeigte sich auf Twitter empört: „Im James-Simon-Park meinten mal wieder Hunderte, sie müssten auf Infektionsschutzmaßnahmen pfeifen und die mit Flaschen angreifen, die gesetzlich dazu verpflichtet sind, dagegen vorzugehen - Werten wir das jetzt als wöchentliche Normalität oder kommt da mal was?“, schrieb er an das Abgeordnetenhaus gerichtet. (chd)
Ebenfalls in der Nähe des James-Simon-Parks wurde in der Halloween-Nacht ein 13-Jähriger getötet. Nun sucht die Polizei nach Zeugen.