Darmkrebs: Welche Symptome erste Warnzeichen der Erkrankung sind
Darmkrebs ist die dritthäufigste Tumorart in Deutschland. Der Krebs entwickelt sich oft unerkannt. Auf welche Symptome Sie achten sollten.
Frankfurt – Darmkrebs entwickelt sich oft schleichend. In Deutschland kommt dieser Krebs sehr häufig vor. Bei Frauen gehört er nach Brustkrebs zu den häufigsten Tumordiagnosen. Bei Männern kommt Darmkrebs als am dritthäufigsten ermittelte Krebsart 2018 vor. Häufiger ist bei Männern Prostata- und Lungenkrebs.
Die aktuelle Auswertung des Robert Koch-Institut hat unter anderem untersucht, wie häufig ein Darmtumor innerhalb der Krebssterbefälle vorkommt. Hier zeigt sich, wie gefährlich eine Krebserkrankung im Darm tatsächlich ist. Früh erkannt sind die Heilungschancen bei Darmkrebs jedoch vielversprechend. Deshalb ist es umso wichtiger, mögliche Symptome ernst zu nehmen.
Neuerkrankungen bei Frauen | Neuerkrankungen bei Männern |
---|---|
Brustdrüse (30 %) | Prostata (24,6 %) |
Darm (11,5 %) | Lunge (13,3 %) |
Lunge (9,4 %) | Darm (12,8%) |
Malignes Melanom der Haut (4,7%) | Harnblase (5,1%) |
Quelle: RKI Daten 2018 |
Warnzeichen bei Darmkrebs: Welche Symptome auf den Krebs hinweisen können
Das Problem bei Darmkrebs: Er wächst häufig langsam und ist für Erkrankte, gerade in frühen Stadien, nur schwer feststellbar. Macht sich der Tumor schließlich bemerkbar, können die Symptome auch durch andere Darmerkrankungen ausgelöst werden. Der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrum (dkfz) hat folgende Symptome für Darmkrebs aufgeführt:
- Veränderungen: Besonders häufiger Stuhldrang, Verstopfungen oder ein Wechsel zwischen Verstopfung und Durchfall.
- Auffälligkeiten: Sichtbares Blut im Stuhl, Schleimbeimengungen. Stuhl, der besonders übelriechend oder bleistiftdünn ist.
- Weitere Verdauungsbeschwerden: Häufige Übelkeit oder Völlegefühle trotz wenig Essen. Starke und häufige Darmgeräusche und Blähungen, sowie ungewollter Stuhlabgang bei Blähungen.
- Schmerzen: Schmerzen und krampfartige Bauchschmerzen, unabhängig vom Stuhlgang.
Unspezifische Symptome können auf Darmkrebs hindeuten: Was Sie wissen müssen
Auch auf eine Reihe von unspezifischen Symptomen, die offenbar erst einmal nichts mit dem Darm zu tun haben, weist das dkfz hin. Denn ganz allgemein können auf Tumorerkrankungen auch „eine ungewöhnliche Minderung der Leistungsfähigkeit und häufige Müdigkeit“ hinweisen. Zudem könnten auch Nachtschweiß und wiederholtes leichtes Fieber Anzeichen für Krebs sein.
Wenn die Krebserkrankung noch weiter fortschreitet, können noch weitere Symptome hinzukommen. Durch den häufig auftretenden blutigen Stuhl kann es beispielsweise zu einer Blutarmut kommen, erklärt das dkfz. Betroffene sind dann blass und häufig auch müde. Ebenso ist ein starker Gewichtsverlust möglich. Wenn der Tumor weiter wächst, kann es zu einem Darmverschluss kommen.
Darmkrebs-Symptome erkennen: Diese Personengruppen tragen ein besonders hohes Risiko
Doch wie wird Darmkrebs verursacht und bei welchen Personengruppen ist das Risiko besonders hoch? Laut MSD Manual können unterschiedliche Faktoren eine Rolle spielen:
- Abnorme Wucherungen (Polypen) im Darmabschnitt Colon
- Durch Darmerkrankungen wie beispielsweise Morbus Crohn
- Stark einseitige Ernährung mit viel Fett, Fleisch und industriell verarbeiteten Lebensmitteln, dazu wenig Ballaststoffe
- Familienmitglieder, die bereits unter Darmkrebs oder abnormen Wucherungen leiden
Weil Darmkrebs auch erblich bedingt sein kann, ist die Früherkennung und Sensibilisierung von Familienmitgliedern und Angehörigen besonders wichtig. Auch Ernährungsgewohnheiten spielen eine wichtige Rolle. Zuletzt deuteten Studien außerdem darauf hin, dass Vitamin-D-Mangel möglicherweise eine Variable bei Darmkrebs darstellen könnte.

Darmkrebs: Was Sie bei auftretenden Symptomen tun sollten
Das Deutsche Krebsforschungszentrum rät bei möglichen Anzeichen und Symptomen von Darmkrebs als Erstes den Hausarzt oder die Hausärztin aufzusuchen. Weitere mögliche Ansprechpartner seien Fachärztinnen und -ärzte für innere Medizin mit einer Spezialisierung für Erkrankungen des Verdauungstraktes, sogenannte Gastroenterologinnen und Gastroenterologen. (Sophia Lother)
Hinweis der Redaktion
Die in diesem Artikel genannten Informationen ersetzen nicht den Gang zu einem Arzt oder einer Ärztin. Nur Fachleute können die richtige Diagnose erstellen und eine geeignete Therapie einleiten. Die Einnahme von Medikamenten oder auch Nahrungsergänzungsmitteln sollte vorher mit einem Arzt oder einer Ärztin abgesprochen werden.