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WHO-Studie: 21 % weniger Impfschutz nach nur wenigen Monaten – so lang hält der Corona-Schutz

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Von: Johanna Werning

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„Die COVID-19-Impfung ist der sicherste Weg, um einen Schutz vor COVID-19 aufzubauen“, erklärt das RKI. Aber wie lange schützt die Corona-Impfung? Und was gilt für Genesene?

Seit etwas mehr als zwei Jahren bestimmt das Coronavirus* das Leben. Seit rund einem Jahr können sich Menschen in Deutschland kostenlos mit einer Schutzimpfung gegen eine mögliche Infektion schützen. Aber wie lange hält der tatsächliche Impfschutz an und wie lange schützt eine Genesung vor einer erneuten Ansteckung? Zwei Jahre? Ein Jahr? Oder doch eher wenige Monate?

Coronavirus: Laut WHO-Studie 21 % weniger Impfschutz nach nur wenigen Monaten

Bei der Kriminalpolizeiinspektion liegen Impfpässe unter einer Lupe, darunter ein aufgeschlagener Impfausweis mit dem Eintrag einer Corona-Impfung mit dem Impfstoff Johnson & Johnson.
Wie lange schützen Corona-Impfungen und Genesungen vor Erkrankungen und schweren Verläufen? (Symbolbild) © Stefan Puchner/dpa

Zwar schützen die Impfstoffe effektiv vor schweren Verläufen*, allerdings belegen Studien, dass der Impfschutz mit der Zeit nachlässt. Eine nun veröffentlichte WHO-Meta-Analyse, in der mehrere Studien ausgewertet wurden, liefert erste Hinweise, wie lange der Impfschutz tatsächlich anhält. Das Ergebnis: In den ersten sechs Monaten „nimmt der Impfschutz nach einer vollständigen Impfung um 21 Prozent ab“. Vor schweren Erkrankungen sei man jedoch länger geschützt. Aber wie lange hält der Schutz von Erst-, Zweit- und Auffrischungsimpfungen genau?

Corona-Impfung, Boosterimpfung und Genesung: So lange hält der Schutz

Corona-Impfung: Alter, Geschlecht und Impfstoff haben Auswirkungen auf die Länge des Schutzes

„Bei Personen, die bisher zwei Impfstoffdosen (Grundimmunisierung) erhalten haben, scheint die Wirksamkeit nach zwei bis drei Monaten stark abzufallen“, erklärt das RKI. Es gibt allerdings mehrere Faktoren, die auf die Dauer des Schutzes einwirken.

„Aktuelle Studien zeigen, dass die Wirkung der Corona-Impfstoffe nach einigen Monaten nachlässt“, so die Bundesregierung. „Wie stark, hängt unter anderem von Alter, Geschlecht, Impfstoff sowie von Vorerkrankungen und einer eventuell vorhandenen Immunschwäche ab.“ Grundsätzlich gilt, dass die Wirksamkeit laut aktuellen Studien bei jungen Menschen länger anhält.

Lesen Sie auch: Für wen und wann wird eine Auffrischungsimpfung empfohlen?

Boosterimpfung: Wie lange schützt die Auffrischungsimpfung vor Corona?

Um sich länger vor einem möglicherweise schweren Verlauf zu schützen, hilft laut RKI die Boosterimpfung. „Personen mit Auffrischimpfung sind deutlich besser vor einer Erkrankung geschützt als Personen mit Grundimmunisierung.“ Darum empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) bei Erwachsenen eine Auffrischungsimpfung bereits drei Monaten nach der Grundimmunisierung.

Wie lange der Schutz der sogenannten Boosterimpfung anhält, ist laut RKI aktuell noch unklar. Allerdings werden schon jetzt erste Stimmen laut, dass auch eine vierte Corona-Impfung für bestimmte Personengruppen nötig sei.

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Coronavirus: Wie lange sind Genesene geschützt?

Und auch bei Genesenen ist noch unklar, wie lange die Immunität anhält. „Es existieren keine internationalen Schwellenwerte, die definieren, ab welchem Punkt man nicht mehr immun ist“, erläutert Carsten Watzl, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, der Apotheken Umschau.

Aktuell gelten Menschen, die nicht zusätzlich geimpft sind, für drei Monate als genesen. Geimpfte, die sich mit dem Coronavirus infizierten, gelten für sechs Monate als genesen. Ob der vollständige Schutz jedoch tatsächlich so lange anhält, konnte von Studien bislang nicht bestätigt werden. (jw) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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