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Vitalisklinik besteht seit 50 Jahren und ist seit 2008 in städtischer Trägerschaft

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Von: Christine Zacharias

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Freut sich über die gute Auslastung: Evelyn Michel, Geschäftsführerin der Vitalisklinik in Bad Hersfeld.
Freut sich über die gute Auslastung: Evelyn Michel, Geschäftsführerin der Vitalisklinik in Bad Hersfeld. © Christine Zacharias

Die Vitalisklinik in Bad Hersfeld feiert ihr 50-jähriges Bestehen und das war nicht immer so gesichert wie heute.

Bad Hersfeld – Gleich mehrfach hat die Vitalisklinik in Bad Hersfeld in diesem Jahr Grund zum Feiern. Die Klinik besteht seit 50 Jahren und sie steht seit zehn Jahren als Einrichtung der Stadt Bad Hersfeld auf eigenen Beinen. Und das offenbar mit Erfolg: „Der März 2023 war mit Blick auf die Belegung der beste Monat, den die Vitalisklinik je hatte“, freut sich Geschäftsführerin Evelyn Michel. Die Klinik sei komplett ausgelastet.

Das war nicht immer so. Im ersten Jahrzehnt der 2000er Jahre war die Vitalisklinik von Schließung und Verlagerung bedroht, bis nach langen Verhandlungen schließlich im Juli 2008 die Entscheidung fiel, dass die Klinik an die Wirtschaftsbetriebe Bad Hersfeld verkauft und in der Stadt bleiben sollte. Alle der damals 118 Beschäftigten behielten ihre Arbeitsplätze.

Doch damit war es nicht getan für die Stadt Bad Hersfeld. In den Folgejahren wurde das komplette Haus saniert und erneuert. Gut zehn Millionen Euro wurden investiert, bevor die Klinik dann Ende 2012 als GmbH ausgegründet und in die Selbstständigkeit entlassen wurde.

Markantes Gebäude: Die Vitalisklinik in Bad Hersfeld.
Markantes Gebäude: Die Vitalisklinik in Bad Hersfeld. © Privat

Vitalisklinik: „Gute Auslastung kommt nur mit gutem Ruf“

Die Übernahme der Klinik durch die Stadt war damals sehr umstritten, inzwischen, so betont Gunter Grimm, Erster Stadtrat und Vorsitzender des Aufsichtsrates, zögen alle Mitglieder im Aufsichtsrat parteiübergreifend an einem Strang, zum Wohl der Klinik.

Die gute Auslastung beruhe im Wesentlichen auf dem guten Ruf, den die Klinik sich erarbeitet habe, betont Grimm. Und dafür sei Patientenzufriedenheit und Mundpropaganda entscheidend.

„Der Mensch im Mittelpunkt“ ist das zentrale Leitbild der Vitalisklinik. Dabei gehe es natürlich um einen ganzheitlichen Blick auf die Patienten, aber auch um die Zufriedenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, erklärt Geschäftsführerin Evelyn Michel. 140 Beschäftigte kümmern sich zurzeit um das Wohl von 196 Patienten. „Zufriedene Patienten gibt es nur mit zufriedenen Mitarbeitern“, ist Evelyn Michel überzeugt. Die Beschäftigten müssten sich mit ihrer Klinik identifizieren und bei allen Projekten mit im Boot sitzen.

So dürfe zum Beispiel das Qualitätsmanagement nicht nur alle drei Jahre kurz vor der Re-Zertifizierung ein Thema sein, sondern müsse von allen gelebt werden. Michel setzt auf Transparenz. Es ist ihr ein Anliegen, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Entscheidungen nachvollziehen können, auch wenn sie möglicherweise anderer Meinung seien. Wichtig ist der Geschäftsführerin zudem, dass alle Mitarbeiter sich mit ihren Ideen und Vorschlägen einbringen können. So wurde zum Beispiel das therapeutische Boxen als Angebot eingeführt.

Bad Hersfelder Vitalisklinik reagiert auf steigende Energiepreise

Dass das Arbeitsklima passt und die Mitarbeiter zufrieden sind; schließt Evelyn Michel aus der Tatsache, dass die Stellen in der Klinik gut besetzt seien und die Fluktuation sich in einem relativ kleinen Rahmen bewege.

Nicht nur mit Blick auf die Inflation und die hohen Energiepreise ist in der Vitalisklinik jetzt eine Intensivierung der energetischen Maßnahmen angesagt: neue Leuchtmittel, Zeitschaltuhren, Bewegungsmelder und smarte Technik werden sukzessive in den öffentlichen Bereichen und den Patientenzimmern eingebaut.

Technische Modernisierung sei in der Klinik ohnehin ein Dauerthema, betont Michel: neue Geräte für Untersuchungen wurden beschafft und auch die Digitalisierung treibt Michel weiter voran. Offiziell gefeiert werden soll das Jubiläum dann im September. (Christine Zacharias)

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