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Neuer Investor für Windpark in Wippershain

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Von: Jan-Christoph Eisenberg

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Montage mitten im Wald: So wie auf unserem Archivbild vom Bau des Windparks Schlitz-Berngerode sollen voraussichtlich im Jahr 2025 auch im Buchwald bei Wippershain acht Anlagen errichtet werden.
Montage mitten im Wald: So wie auf unserem Archivbild vom Bau des Windparks Schlitz-Berngerode sollen voraussichtlich im Jahr 2025 auch im Buchwald bei Wippershain acht Anlagen errichtet werden. © Jan-Christoph Eisenberg

Nach der Insolvenz des bisherigen Projektierers Green City AG hat die Qualitas Energy Deutschland GmbH den geplanten Windpark Wippershainer Höhe im Buchwald übernommen.

Wippershain – Nach der Insolvenz des bisherigen Projektierers Green City AG aus München hat die Qualitas Energy Deutschland GmbH den geplanten Windpark Wippershainer Höhe im Buchwald zwischen Wippershain, Wüstfeld, Dinkelrode, Malkomes und Sorga übernommen.

Das bestätigt Unternehmenssprecherin Theresa Tolle auf Nachfrage unserer Zeitung. Das Unternehmen mit Büros in Berlin, Hamburg und Wiesbaden ist Teil der Qualitas-Energy-Gruppe mit Hauptsitz in Spanien und und befasst sich mit Akquisition, Entwicklung und Betrieb von Projekten im Bereich der erneuerbaren Energien.

Seit dem Jahr 2018 hat Qualitas Energy nach eigenen Angaben in Deutschland über 50 Windprojekte erworben und mehr als 360 Millionen Euro investiert.

Für die acht geplanten Windenergieanlagen des Windparks Wippershainer Höhe laufe aktuell das Genehmigungsverfahren, erklärt Theresa Tolle. Mit dem Genehmigungsbescheid rechne Qualitas Energy im Jahr 2023. Baubeginn werde dann voraussichtlich im Jahr 2025 sein.

Gegen die Windpark-Pläne im Buchwald hatte sich im Jahr 2014 eine Bürgerinitiative formiert. Die Mitglieder fürchten durch den Bau der Anlagen einen nachhaltigen Eingriff ins Landschaftsbild, gesundheitsschädigenden Infraschall und die Zerstörung der einzigartigen Natur sowie eines wertvollen Naherholungsgebiets.

In einem Vergabeverfahren erhielt im Frühjahr 2018 die Münchner Aktiengesellschaft Green City AG von Hessen Forst den Zuschlag für die beiden Windvorranggebiete HEF 037 „Wippershainer Höhe“ und HEF 039 „Dinkelrode“, die sich in dem Waldgebiet auf den Höhenzügen auf beiden Seiten des Hüttenbachtals befinden.

Im August 2021 beantragte Green City beziehungsweise deren Tochtergesellschaft Green City Windpark Wippershainer Höhe GmbH & Co. KG beim Regierungspräsidium Kassel den Bau der acht Anlagen vom Typ Nordex N 163-5.7 MW mit einer Gesamthöhe von bis zu 245 Metern. Anfang 2022 meldeten allerdings Green City und in der Folge auch mehrere Tochterfirmen Insolvenz an. Begründet wurde dieser Schritt mit drohender Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung. Laut Medienberichten hatte die Firma ein Geflecht aus rund 150 Tochterfirmen aufgebaut, bei deren Windpark- und Solarprojekten es offenbar zu Verzögerungen und Lieferschwierigkeiten kam.

Zudem waren Arbeiten an einem Windpark in Franken nach dem dem Einsturz einer baugleichen Anlage gestoppt und die halb fertigen Türme schließlich gesprengt worden. Mehrheitsaktionär der 2005 gegründeten Green City AG war die Münchner Umweltorganisation Green City e.V., die 35,6 Prozent der Angteile hielt.

Im vergangenen Juni übernahm das französische Unternehmen Qair das Kerngeschäft sowie einen großen Teil der rund 150 Projektgesellschaften von Green City. Der Windpark Wippershainer Höhe zählte nicht zu den von Qair übernommenen Projekten. (Jan-Christoph Eisenberg)

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