Die Übergänge des Anbaus sind fast überall fließend. An mehreren Stellen lässt sich der Neubau ohne spürbaren Übergang vom Altbau betreten. Wie etwa über das vorteilhafte Treppenhaus, das übernommen wurde.
Von außen fällt der Unterschied zwischen Alt und Neu auf der Höhe des Daches mehr auf. „Das Dach haben wir erst saniert und mussten es für den Anbau nicht ersetzen”, freut sich Volker Borneis vom Landkreis, Fachdienst Schule und Gebäude.
Schwieriger war es laut Borneis generell, alles für den Bau benötigte in die enge Gasse neben der Schule zu bewegen, da die Abbruch- und Gründungsarbeiten sehr aufwendig waren und der beengte Raum eine Herausforderung für alle Firmen darstellte. Sein Dank gilt daher den angrenzenden Grundstückseigentümern für ihre Geduld und ihr Verständnis während der Arbeiten.
Steigender Bedarf
Für den Anbau entschied man sich aufgrund der steigenden Schülerzahlen sowie des gesteigerten Bedarfs für Betreuungsangebote am Nachmittag. Der Betreuungsraum im Erdgeschoss ist mit dem anderen Raum direkt verbunden. Hoch angebrachte Fenster hellen den neuen Raum zudem auf, der sonst aufgrund der nördlichen Lage wenig direktes Sonnenlicht erhält. Im Obergeschoss gibt es zwei Klassenräume. Speziell hier gliedert sich der Anbau nahtlos an den Neubau an.
Geheizt wird mittels Heizkörper. Die Beleuchtung wird mit LEDs gewährleistet, die via Präsenzmelder zusätzlich Strom einsparen sollen, sich auf Wunsch aber auch individuell steuern lassen. Die Grundschule Landeck wird von rund 180 Schülern in den ersten vier Jahrgangsstufen sowie einer Vorklasse besucht.
In der dritten Jahrgangsstufe gibt es drei Klassen, in den anderen drei Stufen jeweils zwei. Bisher galt das Betreuungsangebot in drei Varianten zwischen 7 Uhr und 17 Uhr. Zukünftig kann bei Bedarf allen Kindern ein Betreuungsangebot am Nachmittag zugesichert werden.
Gute Seite der Pandemie
Insgesamt belegt der Anbau eine Grundfläche von circa 23x8 Metern. Baubeginn war im Herbst 2020 und im Sommer 2021 konnten die ersten Teile bezogen werden. Zwischenzeitlich hatten Materialmangel und die damit verbundenen Kosten den finanziellen Spielraum gefährdet. Trotz allem konnte der Anbau ohne Container für den Unterricht gelöst werden. In diesem Fall spielte die Pandemie laut Borneis eine positive Rolle, da nicht alle Schüler im Präsenzunterricht waren und zeitweise auf Räume verzichtet werden konnte. Generell lief und läuft die Planung in enger Vereinbarung mit der Schule. Denn auch weiterhin werden Wünsche und Sorgen an den Landkreis herangetragen.
Die Kosten für den Anbau belaufen sich auf 769.780 Euro, wovon 600.000 Euro durch das Kommunale Investitionsprogramm II finanziert wurden. Architekt Marc von Baumbach aus Nentershausen übernahm die erste Planung. Den Rest organisierte der Landkreis. In der Zukunft soll der Altbestand noch von außen saniert werden. Zudem wird eine Lücke aktuell nur mittels Bauzaun geschlossen, was geändert werden soll. An dieser Stelle ist außerdem ein Behindertenparkplatz vorgesehen. Am Bau waren viele Firmen aus der Region, aber auch welche aus Luhe-Wildenau, Kieselbach und Hilders beteiligt.