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Nach mehreren Einbrüchen: Fahrradhändler aus Friedewald rüstet auf

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Von: Jan-Christoph Eisenberg

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Will Einbrecher fernhalten: Daniel Kramer, der Inhaber des Bike-Store Friedewald, plant nach dem jüngsten Einbruch, bei den Sicherheitsvorkehrungen nochmals aufzurüsten.
Will Einbrecher fernhalten: Daniel Kramer, der Inhaber des Bike-Store Friedewald, plant nach dem jüngsten Einbruch, bei den Sicherheitsvorkehrungen nochmals aufzurüsten. © Jan-Christoph Eisenberg

Der Friedewalder Bike-Store war seit seiner Eröffnung im August 2021 schon mehrfach das Ziel von Einbrechern.

Friedewald – Die Lage direkt am Autobahnzubringer ist für den Friedewalder Bike-Store Fluch und Segen zugleich: Das Fahrrad-Fachgeschäft im Gewerbegebiet ist dadurch nicht nur für seine Kunden gut erreichbar, sondern zieht offenbar auch Einbrecher an.

Mindestens achtmal, berichtet Inhaber Daniel Kramer, sei die Immobilie „Im Rötchen“ seit er Eröffnung im August 2021 von ungebetenen Gästen heimgesucht worden. Zum Sortiment gehören hochwertige (Elektro-) Fahrräder und entsprechendes Zubehör. In der rund 1000 Quadratmeter großen Halle lagern damit nicht unerhebliche Werte – und die wecken offenbar auch Begehrlichkeiten bei Kriminellen. Dass er es den Einbrechern nicht unnötig leicht gemacht hat, wird für Kramer schon daran deutlich, dass es sechsmal bei Einbruchsversuchen blieb – zwar mit teils hohen Sachschäden, aber ohne dass es die Täter dank stetig verbesserter Sicherheitsvorkehrungen bis ins Innere schafften.

Erfolg hatten Einbrecher bislang nur unmittelbar vor der Eröffnung im August 2021 – und jüngst in der Nacht zum 21. Dezember. Beim ersten Mal wurden laut Polizei ein Türschloss gezogen und vier E-Bikes samt Ladegeräten im Wert von 30 000 Euro erbeutet.

Dass die Täter beim zweiten Einbruch am frühen Mittwochmorgen vor Weihnachten gegen 3 Uhr im menschenleeren Gewerbegebiet zunächst unentdeckt blieben und es deshalb bis in den Verkaufsraum schafften, war laut Kramer einem inzwischen behobenen Fehler der Alarmanlage geschuldet. Die habe zwar ausgelöst, aber keine elektronische Benachrichtigung versendet.

 Beim Einbruch am 21. Dezember schlugen die Täter zunächst auf Tür und Fenster des Bike-Stores ein.
Mit roher Gewalt: Beim Einbruch am 21. Dezember schlugen die Täter zunächst auf Tür und Fenster des Bike-Stores ein und rissen im Inneren mehreren der ausgestellten Fahrräder von den Sockeln. © Daniel Kramer/nh

Die im und am Gebäude angebrachten Kameras haben jedoch das Geschehen aufgezeichnet. Die Bewegtbilder, die der Geschäftsmann auf seinem Handy abspielt, legen den Schluss nahe, dass keine Profis am Werk waren: Zwei vermummte Gestalten, die offenbar über den Zaun geklettert sind, betreten den Parkplatz. Ein Täter drischt mit dem Brecheisen zunächst Ladentür ein, während der andere sichtlich nervös umherläuft. Da die Glastür den Schlägen standhält, wechselt der Einbrecher zum benachbarten Fenster. Dort ist kein Sicherheitsglas verbaut – die Scheibe gibt nach. Im Verkaufsraum reißen die Eindringlinge mehrere, teils auf Sockel montierte Räder um, ehe sie scheinbar wahllos drei Exemplare greifen und mitnehmen – laut Daniel Kramer nicht die teuersten Modelle im Sortiment. Auf der Flucht müssen sie über die selbst umgeworfenen Hindernisse steigen, lassen ihr Einbruchwerkzeug zurück. Die offenbar insgesamt drei Täter, so Kramer, verschwinden nach wenigen Minuten in der Dunkelheit.

Die erbeuteten Räder haben einen Gesamtwert von rund 25 000 Euro. Den Sachschaden gibt die Polizei mit rund 10 000 Euro an. Daniel Kramer spricht sogar von rund 30 000 Euro Schaden an umgeworfenen und zerstörten Rädern sowie weiteren 8000 bis 10 000 Euro an der Halle.

Bislang habe seine Versicherung alle Schäden übernommen. Den damit verbundenen Ärger und Aufwand ersetzt dem Fahrradhändler jedoch niemand. Kramer sorgt sich zudem um die Sicherheit seiner Mitarbeiter und möchte, dass auch Kunden ihre Räder, etwa bei Reparaturen, im Bike-Store in sicheren Händen wissen. Der Geschäftsmann kündigt deshalb an, weiter bei den Sicherheitsvorkehrungen aufzurüsten: Sicherheitsglas und gegebenenfalls Rollgitter an Fenstern und Türen, Alarmanlage und Bewegungsmelder bereits am Zaun sowie Wachhunde auf dem Außengelände. Einen Teil der Räder will Kramer zudem mit GPS-Trackern ausstatten, um sie nach Diebstählen orten zu können. Der Fahrradhändler hofft darauf, dass es der Polizei, die nach dem jüngsten Einbruch im Gewerbegebiet verstärkt Streife fahre, gelingt, die Täter zu ermitteln. Vor allem aber setzt er auf Abschreckung, um es Eindringlingen so schwer wie möglich zu machen – und sie bestenfalls sogar ganz von seinem Geschäft fernzuhalten.

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