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Zähne bleiben länger gesund - aber nicht in Hersfeld-Rotenburg

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Von: Daniel Göbel, Anna-Laura Weyh

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Vorsorge ist wichtig, doch die Zahl der Menschen, die die Zahnprophylaxe regelmäßig wahrnimmt, sinkt.
Vorsorge ist wichtig, doch die Zahl der Menschen, die die Zahnprophylaxe regelmäßig wahrnimmt, ist während Corona gesunken. © Hans Wiedl/dpa

Die Zahngesundheit der Hessen verbessert sich zunehmend, allerdings gibt es ein deutliches Nord-Süd-Gefälle.

Hersfeld-Rotenburg – Die Zahngesundheit der Hessen verbessert sich zunehmend. Laut Zahnreport, den die Barmer-Krankenkasse und die Kassenzahnärztliche Vereinigung Hessen (KZVH) präsentieren, kommen die Menschen länger ohne zahnärztliche Eingriffe aus als noch vor einigen Jahren. Es zeige sich aber ein deutliches Nord-Süd-Gefälle. „Die Menschen in den nördlichen Landkreisen benötigen erheblich mehr invasive Zahntherapie als Mittel- und Südhessen“, sagt Martin Till, Landesgeschäftsführer der Barmer.

Laut Zahnreport sind von diesem Unterschied vor allem jüngere Menschen betroffen. Insbesondere in Hersfeld-Rotenburg, Fulda und im Werra-Meißner-Kreis waren bei jüngeren Menschen überdurchschnittlich häufiger zahnmedizinische Eingriffe vorzunehmen. 20-Jährige in der Stadt Kassel kommen durchschnittlich 3,95 Jahre ohne eine invasive Therapie aus, im Landkreis Kassel sind es 3,98 Jahre zwischen zwei Behandlungen. Damit liegt die Stadt Kassel auf dem viertletzten Platz Hessens. Nur in den Landkreisen Werra-Meißner (3,66 Jahre), Fulda (3,78 Jahre) und Hersfeld-Rotenburg (3,79 Jahre) benötigen junge Erwachsene noch öfter eine zahnmedizinische Invasivtherapie. Viel länger erspart bleibt ein solcher Eingriff hingegen den 20-Jährigen im Süden Hessens. In Frankfurt sind es im Schnitt 4,48 Jahre zwischen zwei Behandlungen, in Darmstadt sogar 4,78 Jahre.

„Auch in unserem Landkreis ist eine Tendenz zu einer Verbesserung der Zahngesundheit zu beobachten. Immer mehr Kinder und Jugendliche weisen ein „naturgesundes“ Gebiss auf. Allerdings ist bei einer kleinen Gruppe von Schülern ein erhöhtes Auftreten von Karies festzustellen. Daher gehen Mitarbeitende des Gesundheitsdienstes in die Schulen, um alle Kinder und Jugendliche prophylaktisch zu erreichen, sagt Silvia Faulhaber, Zahnärztin beim Gesundheitsamt des Landkreises Hersfeld-Rotenburg.

Auch bei den Gruppen der 40- und 60-Jährigen ist das Nord-Süd-Gefälle zu erkennen, allerdings sind die Unterschiede in diesen Gruppen geringer. Insgesamt habe sich der Zeitraum zwischen zwei invasiven Behandlungen aber generell verlängert.

Stephan Allroggen, Vorstandsvorsitzender der KZVH, sagt: „Auch das Thema Prävention ist von immenser Bedeutung.“ Denn die Erhebung hat auch ergeben: Während der Pandemie haben weniger Menschen die Zahnprophylaxe wahrgenommen. (Anna Weyh und Daniel Göbel)

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