Die Behörde hat die Kontaktnachverfolgung – außer bei vulnerablen Gruppen, also etwa Fällen in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen – eingestellt. Zwar laufen positive Testergebnisse weiter automatisch ein, „aber wir können sie nicht in Echtzeit abarbeiten“, sagt Merle. Für Kreisbewohner bedeutet das: Bei der zehntägigen Quarantäne nach einem positiven Test muss niemand auf einen Anruf des Amts warten. Sie tritt automatisch in Kraft, am Dienstag galt sie für 1582 Menschen im Landkreis. Das Stichwort sei Selbstverantwortung: „Wenn ich mich positiv getestet habe, sollte ich meine Kontaktpersonen informieren.“
Die Amtsleiterin warnt zudem davor, tagelang auf einen PCR-Test zu warten. Durch die hohe Nachfrage seien Anlaufstellen wie Arztpraxen überlastet, es könne dauern, bis ein Termin möglich ist. Merle rät, nach einem privaten Positiv-Schnelltest einen weiteren in einem Testzentrum machen zu lassen und sich sofort zurück in die Quarantäne zu begeben. Die Einrichtungen seien auch auf das Testen von möglichen Infizierten ausgelegt, die Schutzmaßnahmen vor einer Ansteckung entsprechend hoch. Ein positives Ergebnis wird zudem direkt an das Gesundheitsamt gemeldet und die Quarantänezeit beginnt: „Mit einem qualifizierten Schnelltest habe ich als Betroffener schon einmal etwas in der Hand“, sagt Merle. Für das vorzeitige „Freitesten“ von der Quarantäne – für Erwachsene nach sieben, für Kinder und Schüler bereits nach fünf Tagen – ist weiterhin ein PCR-Test nötig. (Clemens Herwig und Mario Reymond)