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Reinhard Kerst ist Präses der Synode im neuen Kirchenkreis Hersfeld-Rotenburg

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Von: Wilfried Apel

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Bei den Geistlichen männerdominiert, bei den Laien frauendominiert: Nach gut fünf Stunden Sitzung standen nach langwierigen Wahlvorgängen mit Pfarrer Dr. Thorsten Waap (von links), Monika Degenhardt, Pfarrer Carsten Köthe, Inge Sehmer, Dekan Dr. Frank Hofmann, Cornelia Mohr, Präses Reinhard Kerst, Maike Bohl und Dekanin Gisela Strohriegl die Mitglieder des ersten Kirchenkreisvorstands des neuen Kirchenkreises Hersfeld-Rotenburg fest. © Wilfried Apel

Einen Wahlmarathon absolvierten die Synodalen im neuen Kirchenkreis Hersfeld-Rotenburg bei ihrer konstituierenden Sitzung am Freitag in Bad Hersfeld. Reinhard Kerst ist Präses.

Dicht an dicht saßen die 114 anwesenden Mitglieder der 124-köpfigen Kreissynode des neugebildeten Kirchenkreises Hersfeld-Rotenburg im evangelischen Gemeindezentrum auf dem Johannesberg an ihren Tischen. Mit Pause fast sechs Stunden lang, denn in der ersten, konstituierenden Sitzung des Kirchenparlaments standen Neuwahlen und Haushaltsbeschlüsse an.

Vor allem die geheim vorzunehmende Wahl des Kirchenkreisvorstands, des über die laufenden Geschäfte befindenden Hauptvertretungsorgans des Kirchenkreises, zog sich stundenlang hin. Kraft Amtes gehören dem Gremium Dekan Dr. Frank Hofmann (Bad Hersfeld), Dekanin Gisela Strohriegl (Rotenburg) und „der Präsident“ der Kreissynode, der Präses, an.

Für das Amt des Präses hatte der bisherige Rotenburger Präses Reinhard Kerst kandidiert. Der Oberellenbacher Diplom-Verwaltungswirt, der seit zwölf Jahren Mitglied der Kreissynode und seit sechs Jahren Mitglied der Landessynode ist, wurde mit großer Zustimmung gewählt. Nur fünf Synodale stimmten gegen ihn. Fast identisch war das Ergebnis bei der Wahl seines Vertreters, des Niederjossaer Pfarrers Bernd Seifert.

Bei der Wahl der zwei weiteren Geistlichen konnte sich als stellvertretender Dekan der Heringer Pfarrer Dr. Thorsten Waap gegen Pfarrer Alexander Ulrich (Bebra) und Pfarrer Michael Zehender (Obergeis) durchsetzen. Ulrich wurde später zu seinem Vertreter gewählt. Bei der Wahl des vierten geistlichen Mitglieds entschied sich die Synode – auch der regionalen Ausgewogenheit wegen – mit deutlicher Mehrheit für Pfarrer Carsten Köthe (Schwarzenhasel). Die bei dieser Abstimmung unterlegene Pfarrerin Melanie Hetzer (Kirchheim) wurde später zu seiner Vertreterin gewählt.

Die vier von „Laien“ zu besetzenden Kirchenkreisvorstandspositionen wurden fast dem Alphabet nach vergeben. Die meisten Stimmen erhielt Maike Bohl (Ersrode). Ihr folgten Cornelia Mohr (Bad Hersfeld/Neuenstein), Monika Degenhardt (Erdpenhausen) und Inge Sehmer (Bad Hersfeld). Angesichts der von Pfarrer Bernd Seifert angemahnten „Männerquote“ wurde bei der zu später Stunde „im Gesamtpaket“ vorgenommenen Wahl der Vertreter immerhin ein Mann gewählt, Hartmut Baum (Königswald). Zu weiteren Vertretern wurden Anneliese Schade-Blum (Tann), Christina Harthausen (Niedergude) und Veronika Roglin (Solz) bestimmt.

Eröffnet worden war das Zusammentreffen der Kirchenkreisdelegierten mit einer von Pfarrerin Imke Leipold gehaltenen Andacht, in der es darum ging, mit Kraft, Liebe und Besonnenheit für Wahrheit und Gerechtigkeit einzutreten und alles Handeln unter den Leitstern der Liebe zu stellen. Was den neuen Großkirchenkreis anbelange, gelte es, aus vielen einzelnen Bändern eine feste Kugel zu formen und Ganzheit zu leben.

Landrat Dr. Michael Koch sah das ähnlich und begrüßte den 48 Jahre nach dem politischen Zusammenschluss erfolgten kirchlichen Zusammenschluss: „Das ist eine große Chance, nutzen Sie sie und klopfen Sie jetzt ruhig noch etwas lauter an der Tür des Landrats an, wenn Sie ein Anliegen haben!“

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