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Christiane Radimsky legt Band 2 ihrer Buchenau-Saga vor

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Von: Christine Zacharias

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Christiane Radimsky hat den zweiten Band ihrer Buchenau-Saga um Ritter Erkenbert fertiggestellt. Er kommt am 5. Oktober in den Buchhandel.
Christiane Radimsky hat den zweiten Band ihrer Buchenau-Saga um Ritter Erkenbert fertiggestellt. Er kommt am 5. Oktober in den Buchhandel. © Christine Zacharias

Christiane Radimsky hat einen weiteren Teil ihrer Buchenau-Saga veröffentlicht. Erneut geht es um die Abenteuer von Erkenbert.

Buchenau/Nentershausen – Es ist die Mischung von historischen Fakten mit Fantasie, die Christiane Radimsky beim Schreiben ihrer Buchenau-Saga besonders Spaß macht. Jetzt ist Band 2 erschienen. Er trägt den Titel „Der Halsbandsittich“.

Im Mittelpunkt steht wieder Erkenbert, der in Band 1 als 17-jähriger auf die elterliche Burg zurückkehren und vom verstorbenen Vater das ungeliebte Amt des Holzförsters übernehmen muss. Doch Erkenbert will Ritter werden, sich in Kämpfen und Turnieren beweisen, die Welt kennenlernen. Zahlreiche Abenteuer erlebt der ungestüme junge Knappe, bevor er sich dazu entschließt, nach Bologna zu reisen und zu studieren.

Buchenau-Saga: vertraute Welt aus den Fugen geraten

Band 2 beginnt mit seinem Rückweg aus Italien mit einem Magistertitel im Gepäck. 23 Jahre alt ist Erkenbert jetzt und hat viel gelernt. Die Rückkehr nach Buchenau stellt ihn vor große Herausforderungen. Er soll sich einfügen, das Holzförsteramt wieder übernehmen und so bald wie möglich heiraten – und zwar eine Frau, die seine Mutter ihm aussucht, die er aber eigentlich nicht will.

Zudem ist seine vertraute Welt aus den Fugen geraten. Fehden zwischen benachbarten Adeligen sorgen immer wieder für Kämpfe und Blutvergießen, der Landfrieden ist zusammengebrochen. Erkenbert sucht nach friedlichen Lösungen und will dabei die Fähigkeiten nutzen, die er während seines Studiums in Bologna erworben hat, scheitert jedoch an der – von Zeitzeugen belegten – „Steifnackigkeit“ der Buchenauer und vor allem seines großen Bruders Herrmann, der Dinge so weiterführen möchte wie sie schon immer waren. Ein Wesenszug der Osthessen, der der aus Eiterfeld stammenden Christiane Radimsky nicht gänzlich unbekannt vorkommt.

Sich selbst zu finden, die eigenen Vorstellungen vom Leben und die Gefühle mit den Erwartungen der anderen in Einklang zu bringen, das sind, so Radimsky, wesentliche Themen in diesem Buch.

Christiane Radimsky: „Gut möglich, dass es eine Liebesgeschichte gab“

Auch die Hohe Minne spielt eine wichtige Rolle, das Liebeswerben des Adeligen um eine hochgestellte Dame. Erkenbert verliebt sich in die früh verwitwete Landgräfin Sophia von Hessen, eine Tochter der Heiligen Elisabeth, deren Sohn Heinrich er vor Jahren aus den Händen von Entführern rettete.

Sophia hat nie mehr geheiratet. „Gut möglich, dass es eine Liebesgeschichte mit einem tapferen Ritter wie Erkenbert gab“, meint Christiane Radimsky, die ihren Helden gerne dort platziert, wo wichtige Dinge geschehen.

Bei vielen für die Region bedeutsamen Ereignissen war Erkenbert von Buchenau tatsächlich dabei. Das lässt sich anhand von zahlreichen Urkunden belegen, bei denen Erkenbert als Zeuge unterzeichnet hat. Und auch wenn zum Beispiel das Studium in Bologna nicht im Einzelnen nachweisbar ist, so lässt Erkenberts Position als Vogt und Gerichtsherr darauf schließen, dass er eine höhere Ausbildung absolviert hat.

Mittelalter und Geschichte der Heimat: Christiane Radimsky interessiert die Historie

Christiane Radimsky hat sich über Jahre intensiv mit dem Mittelalter und vor allem der Geschichte ihrer Heimat auseinandergesetzt. Sie verwendet sorgfältig recherchierte historische Ereignisse als Hintergrund und Gerüst und nimmt sich die Freiheit, die Figuren nach eigenen Vorstellungen zu gestalten. Vor allem bei den Frauen und den nichtadeligen Personen hatte sie auch kaum eine andere Möglichkeit – über sie ist historisch wenig überliefert.

Und so fließen auch Radimskys eigene Erfahrungen und Personen aus ihrer Verwandtschaft in den Roman ein. Wie es mit Erkenbert, der Liebe und dessen Freiheitsdrang weitergeht, das will Christiane Radimsky, die inzwischen in Nentershausen lebt, in zwei weiteren Bänden der Buchenau-Saga erzählen. Die inhaltliche Struktur steht bereits, jetzt geht es ans Erzählen. (Christine Zacharias)

Band 2 „Der Halsbandsittich“ ist zum Preis von 19.90 Euro im heimischen Buchhandel erhältlich.

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