Bürgermeisterwahl in Rotenburg: Sebastian Münscher tritt für die SPD an

Die Rotenburger Sozialdemokraten haben sich festgelegt: Der 39-jährige Sebastian Münscher wird für die SPD bei der am Sonntag, 8. Oktober, anstehenden Bürgermeisterwahl antreten.
Rotenburg – Nachdem die Vorstände der Ortsvereine Rotenburg und Lispenhausen den Fraktionsvorsitzenden vor einigen Tagen jeweils einstimmig vorgeschlagen hatten, sprachen sich am Donnerstagabend bei einer Mitgliederversammlung auch alle 36 anwesenden SPD-Parteigenossen für den Kandidaten aus.
Als Nachfolger für Bürgermeister Christian Grunwald (45, CDU) treten also drei der vier Fraktionsvorsitzenden, der im Stadtparlament vertretenen Parteien an, die alle in einem ähnlichen Alter sind. Neben Münscher sind es Marcus Weber (39, FDP, unabhängiger Kandidat) und Jonas Rudolph (35, CDU).
Sebastian Münscher kommt aus einer SPD-Familie und ist selbst seit 2009 Parteimitglied. 2016 wurde er Vorsitzender des Ortsvereins in Rotenburg, wo er seit 2013 lebt. Seit 2016 saß er auch für die Sozialdemokraten in der Stadtverordnetenversammlung, 2018 übernahm er den Fraktionsvorsitz. Darüber hinaus ist er Vorstandsmitglied im SPD-Unterbezirk Hersfeld-Rotenburg.
Münscher wurde in Rotenburg geboren und wuchs in Bebra auf. Einen direkten Bezug zur Fuldastadt hatte er in seiner Jugend zunächst vor allem über die Basketballmannschaft der TG Rotenburg, der er bis heute angehört. Er ist stellvertretender Abteilungsleiter der Basketballer bei der TGR. Nach dem technischen Fachabitur in Bebra 2003 ging Münscher für zwölf Jahre zur Bundeswehr. Der Panzerkommandant war in Bad Salzungen stationiert und wurde Hauptfeldwebel und Zugführer. Über die Bundeswehr studierte er Wirtschaftspädagogik. Während dieses Studiums begann er auch mit seinem Engagement in der Kommunalpolitik.
Seit 2018 arbeitet Münscher beim Bildungswerk der nordhessischen Wirtschaft, wo er für die Standorte Bad Hersfeld und Kassel zuständig ist. Dort werden unter anderem Jugendliche unterstützt, die Schwierigkeiten in der Schule haben.
Ebenso wie CDU-Kontrahent Rudolph und anders als FDP-Mann Weber hat sich Münscher explizit für eine Nominierung durch seine Partei entschieden. Er sei der Kandidat seiner Parteigenossen, sagte er am Donnerstagabend. Dass die SPD natürlich auch gute Ideen aus anderen Parteien mittrage, habe man in den vergangenen Jahren gezeigt.
Zu seiner Motivation für die Kandidatur sagt Münscher: „Ich bin begeistert und überzeugt von Rotenburg mit seinen gesellschaftlichen Angeboten, unter anderem mit dem vielfältigen ehrenamtlichen Engagement in den 130 Vereinen.“
Im Vergleich zu anderen Städten ähnlicher Größenordnung sorgten zwei Schwimmbäder, Krankenhäuser, das Gastronomieangebot und die Bildungseinrichtungen für eine hohe Lebensqualität. „Die möchte ich mit aller Kraft sichern, fördern und weiterentwickeln.“
Volker Willing: „Kritik ist Gütesiegel“
Mehrere SPD-Mitglieder traten ans Rednerpult und begründeten ihre Unterstützung für Münscher. Sie sprachen unter anderem von menschlichen Qualitäten und Teamfähigkeit. Volker Willing sagte, die SPD-Fraktion im Stadtparlament sei unter der Führung von Münscher sehr fleißig im Stellen von Anträgen, Änderungsanträgen, Anfragen an den Magistrat und Resolutionen. Zur immer wieder von UBR und CDU geäußerten Kritik, SPD-Anträge seien häufig schlecht vorbereitet, sagte Willing: „Diese Kritik ist mittlerweile ein Gütesiegel. Wenn uns das vorgeworfen wird, wissen wir, dass unsere Anträge dem politischen Gegner nicht schmecken.“ (Christopher Ziermann)