Einziehen soll dort vor allem das HKZ aus Rotenburg, in dem heute insgesamt rund 700 Menschen arbeiten. Die Geschäftsführung plant in dem Erweiterungsanbau neue Stationsbereiche, den Zentral-OP sowie die Intensivmedizin. Auch die kardiologische Funktionsdiagnostik, eine neue Radiologie und die zentrale Notaufnahme sollen in dem geplanten Gebäude untergebracht werden. Der Umzug ist für 2025/26 vorgesehen.
Das Ministerium für Soziales und Integration in Wiesbaden und die Landesverbände der Krankenkassen unterstützen die Verlagerungspläne nun auch offiziell. Klinikum-Geschäftsführer Rolf Weigel und Landrat Torsten Warnecke (SPD), zugleich Chef des Aufsichtsrats, sehen darin „ein sehr positives Signal“. Die Verlagerungspläne waren von der Gesellschafterversammlung des Klinikums bereits vor zwei Jahren auf den Weg gebracht worden.
Das Ministerium habe, so Weigel, jetzt 60 Millionen Euro beim BAS beantragt, die um dieselbe Summe aus Landesmitteln aufgestockt werden soll, wenn das Bundesamt den Förderantrag bewilligt. Das, so hoffen die Klinikumvertreter, soll noch in diesem Jahr passieren.
Die restlichen fast 53 Millionen Euro muss der Kreis selbst aufbringen. „Wir müssen sicherstellen, dass das Klinikum fehlendes Geld bekommt“, stellte der Landrat klar. Finanziert werden müsste dieser Beitrag über einen Kredit. Entscheiden darüber wird letztlich der Kreistag, der sich am 4. Oktober trifft.
Warnecke: „Wir investieren lieber ins Klinikum als jedes Jahr Verluste auszugleichen.“ Der Kreis hatte dem Konzern zuletzt immer wieder mit Millionensummen aushelfen müssen.
Die erhofften Millionen würden aus dem Krankenhausstrukturfonds II fließen, in dem ein Gesamtvolumen von insgesamt 280 Millionen Euro für Hessen zur Verfügung steht. Über die Freigabe aus dem Fonds entscheidet letztlich das Bundesamt für Soziale Sicherung (BAS). Erklärtes Ziel des bis 2024 aufgelegten Fonds ist es laut BAS, die Anzahl der Krankenhausstandorte zu reduzieren und „Überkapazitäten“ abzubauen. Sebastian Schaffner