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Unternehmer Peter Albrecht beliefert Kliniken von Neuenstein-Aua aus

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Von: Christine Zacharias

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Wollen das Logistikzentrum und den Megastore MedLog in Aua noch vergrößern: Geschäftsführer Alexander Kiss, Unternehmer Peter Albrecht und Niederlassungsleiter Sascha Krings (von links).
Wollen das Logistikzentrum und den Megastore MedLog in Aua noch vergrößern: Geschäftsführer Alexander Kiss, Unternehmer Peter Albrecht und Niederlassungsleiter Sascha Krings (von links) vor Paletten mit Medizinprodukten, die in Aua gelagert werden. © Christine Zacharias

Aua – Peter Albrecht ist ein Unternehmer, der gezielt nach Nischen sucht. „Zwischen Elefantenbeinen wächst noch genügend Gras“, ist einer seiner Glaubenssätze. Damit hat sich der aus Bad Hersfeld stammende Albrecht, der zuvor im Bereich Marketing tätig war, seit 30 Jahren in der Gesundheitsbranche etabliert. „Das ist der faszinierendste Markt, den es gibt“, ist Albrecht überzeugt.

Angefangen hat Albrecht mit einem Büro mit 20 Quadratmetern Fläche, in dem kleine Kosmetik-Sets gepackt wurden, die die Kliniken ihren Patienten überreichten, damit die das Gefühl hatten, für ihre 10 Euro Praxisgebühr zumindest einen Gegenwert zu erhalten. Auch Kopfhörer für Krankenhäuser gehören zu den Produkten, die die Firma Alto Hospital Service (AHS) vertreibt.

Die kleine Fläche reichte jedoch bald nicht mehr aus. Albrecht gründete mit MedLog ein eigenes Logistikzentrum, das nach Zwischenstationen in der ehemaligen Weberei Braun und auf dem Höchst-Gelände vor etwa eineinhalb Jahren nach Aua gezogen ist. Dort werden derzeit 10 000 Quadratmeter Hallenfläche auf dem Gelände der ehemaligen Salzberger Landhausbau genutzt, um Materialien für etwa 1000 Krankenhäuser zu lagern, nach Bedarf zusammenzustellen und wieder auszuliefern.

Dieser sogenannte Megastore in Neuenstein soll nun erweitert und die Fläche verdoppelt werden. Dafür kann eine zweite Halle angemietet werden, in der dann unter anderem Lagerflächen für etwa 30 Hersteller untervermietet werden sollen, erläutert Albrecht. Für dieses Vorhaben sucht der Unternehmer nun Investoren.

Mit dem neuen Megastore will Peter Albrecht dem täglichen Lieferantenstau an den Krankenhäusern entgegenwirken. Statt Dutzenden von Kleintransportern, die jeweils nur ein oder zwei Pakete anlieferten und die Zufahrten verstopften, solle einmal in der Woche ein Klein-Lkw die Kliniken anfahren. Im Zentrallager in Aua werden die Lieferungen aus Produkten verschiedener Hersteller nach den Bestellungen der Kunden zusammengestellt und alles aus einer Hand angeliefert.

Dabei geht es, so betont Albrecht, nicht um Medikamente, sondern um sogenannte B-Produkte, also Masken, Kittel, Schürzen, Handschuhe und ähnliches.

Ganz bewusst hat Peter Albrecht sich für dieses Lagerhaltungskonzept entschieden, auch wenn er damit ein nicht unerhebliches unternehmerisches Risiko eingeht. Doch während der Corona-Pandemie und durch die Folgen des Ukraine-Krieges habe sich gezeigt, dass es nur so möglich sei, dringend benötigtes Material zuverlässig und zu Festpreisen an die Krankenhäuser zu liefern. Die Preise, die zwischenzeitlich zum Beispiel für Masken verlangt worden seien, findet Peter Albrecht empörend.

Er möchte sich außerdem soweit wie möglich aus der inzwischen als riskant erkannten Abhängigkeit von chinesischen Produkten lösen. Deshalb ist er in Verhandlungen mit Herstellern in mehreren europäischen Ländern.

18 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind derzeit im Logistikzentrum in Aua beschäftigt. Die Zentrale der Firma AHS befindet sich nach wie vor in Düsseldorf.

Von Christine Zacharias

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