Energieverbrauch der Kaliproduktion im Werk Werra soll sinken

K+S setzt auf Strom aus erneuerbaren Quellen, über diese Veränderungen informiert sich auch die Bundesvorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Yasmin Fahimi.
Unterbreizbach – Angesichts der hohen Gaspreise setzt das Bergbauunternehmen K+S auf weniger energieintensive Produktionsverfahren und will sich selbst mit Strom aus regenerativen Quellen versorgen.
Das erklärten der Leiter des Verbundwerks Werra, Martin Ebeling, und der Gesamtbetriebsratsvorsitzende der K+S-Gruppe, André Bahn, am Donnerstag anlässlich des Besuchs der Bundesvorsitzenden des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Yasmin Fahimi, die sich auf ihrer Sommertour in der Grube Unterbreizbach über den Transformationsprozess im Bergbau informierte.
Den überwiegenden Teil seiner Energie erzeugt das Werk Werra derzeit aus Erdgas, etwa ein Fünftel der Prozesswärme liefert laut Ebeling das Müllheizkraftwerk in Heringen. Dank gestiegener Weltmarktpreise für Kali sei die Produktion trotz hoher Energiekosten wirtschaftlich. „Wir müssen uns allerdings weiterhin auf schwankende Kalipreise einstellen, während die Energiekosten allein schon durch die CO2-Bepreisung hoch bleiben werden“, verdeutlichte Ebeling.
K+S will Energie in Zukunft selbst erzeugen
Um den Energieverbrauch bei der Produktion zu senken, setze K+S noch stärker als bislang auf Verfahren zur wasserfreien Aufbereitung des Rohsalzes. Damit werde auch der Aufwand für die anschließende Trocknung der Produkte reduziert. Die Trennschärfe dieses Verfahrens müsse mithilfe der eigenen Forschung allerdings weiter verbessert werden.
Dennoch werde für die Kaliproduktion auch in Zukunft Energie benötigt, die K+S verstärkt aus regenerativen Quellen beziehen oder selbst erzeugen wolle. Erdgas lässt sich nach Ebelings Einschätzung wegen des schlechten Wirkungsgrades bei der Gewinnung und des damit zu erwartenden hohen Preises nur bedingt durch Wasserstoff ersetzen. Die bessere Lösung sei voraussichtlich, die benötigte Prozesswärme mit Strom aus erneuerbaren Quellen zu erzeugen – nach dem Power-to-Heat-Verfahren oder per Wärmepumpe.
Für die Neuausrichtung benötige K+S Investitionssicherheit und Technologieoffenheit, betonte der der Werksleiter. In diesem Zusammenhang beklagten André Bahn und der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Stefan Böck die in ihren Augen zu lange Dauer von Genehmigungsverfahren. Jede Veränderung im Bergbau bedürfe der Zustimmung der Bergbehörde. Für das Werk Werra komme erschwerend die Zuständigkeit zweier Bundesländer hinzu. (Jan-Christoph Eisenberg)