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Zwei Hohenrodaer Ortstafeln innerhalb weniger Monate geklaut

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Von: Jan-Christoph Eisenberg

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Der Rahmen ist leer: Nach dem Ortsschild von Mansbach ist jetzt auch die Eingangstafel des Hohenrodaer Ortsteils Glaam verschwunden.
Der Rahmen ist leer: Nach dem Ortsschild von Mansbach ist jetzt auch die Eingangstafel des Hohenrodaer Ortsteils Glaam verschwunden. © Thomas Klemm

Immer wieder verschwinden Verkehrsschilder in Hohenroda, ist da etwa ein Sammler am Werk?


Glaam/Mansbach – Heiß begehrt sind offenbar die Ortsschilder der Gemeinde Hohenroda: Nachdem vor einigen Monaten bereits die westliche Eingangstafel von Mansbach verschwunden war, fehlt aktuell das Namensschild am östlichen Rand des Ortsteils Glaam.

Sind womöglich Souvenirjäger am Werk, die ihren Beutezug weiter in den kommenden Monaten fortsetzen, um ihre Sammlung mit den Tafeln der übrigen Ortsteile Ransbach, Ausbach und Soislieden zu komplettieren? Oder stand vielmehr schlicht der Altmetall-Wert der Schilder im Vordergrund. Gegen Letzteres spricht allerdings, dass der oder die Täter neben Mast und Rahmen auch das braune Zusatzschild „Biosphärenreservat Rhön“ zurückgelassen haben.

Über die Gründe für den rätselhaften Schilder-Schwund kann auch Bürgermeister Andre Stenda nur spekulieren. Um einen Versuch der Kommune, ihre Ortslage durch Abmontieren der Tafeln in Richtung der Nachbargemeinden zu erweitern, handele es sich jedenfalls nicht, beteuert der Rathauschef augenzwinkernd.

Hessen Mobil muss neue Schilder anschaffen

Der neuerliche Verlust eines Ortsschildes sei dem Gemeindebauhof bereits gemeldet worden. Da die Tafeln in Mansbach und Glaam an einer Landes- und Kreisstraße standen, fallen diese allerdings nicht in die Zuständigkeit der Kommune, sondern der Straßenbauverwaltung Hessen Mobil.

„Es ist immer ärgerlich, wenn Ortstafeln oder andere Verkehrsschilder gestohlen werden. Passiert dies bei einem Ortsschild, dann muss dieses neu angefertigt werden“, erläutert Hessen-Mobil-Sprecher Nico Beck auf Nachfrage. Bestellt würden die Schilder bei einer externen Firma. „Ortstafeln sind nicht vorrätig in den Straßenmeistereien gelagert – anders als beispielsweise Verkehrszeichen wie Geschwindigkeitsbegrenzungen oder den Hinweis auf eine Baustelle.

Fehlende Ortsschilder sind kein Freifahrtschein für Raser

Die Kosten bewegen sich für solche Schilder in der Regel im zweistelligen (Zehner-)Bereich und die Schilder können im Normalfall in kurzer Zeit ersetzt werden. Von der Erteilung des Auftrages bis zum Erhalt des neuen Ortsschildes vergehen in der Regel nur knapp drei Wochen“, teilt Beck weiter mit. Auch bei einer Ortstafel handele es ich um ein Verkehrszeichen. In der Zeit, in der dieses fehle, werde von der Straßenmeisterei die gleichbedeutende Geschwindigkeitsbegrenzung Tempo 50 aufgestellt, erklärt der Pressesprecher das weitere Vorgehen.

Ein Freibrief für Raser sind die fehlenden Ortstafeln übrigens vor Anbringung der Ersatzbeschilderung nicht. In der Straßenverkehrsordnung heißt es in Paragraf drei zwar lediglich: „Die zulässige Höchstgeschwindigkeit beträgt auch unter günstigsten Umständen innerhalb geschlossener Ortschaften für alle Kraftfahrzeuge 50 km/h.“ Das Oberlandesgericht Hamm hat dazu in einem Urteil aus dem Jahr 2015 allerdings klargestellt, dass eine geschlossene Ortschaft bei fehlendem Ortsschild dort beginnt, wo eine geschlossene Bauweise eindeutig erkennbar anfängt. (Jan-Christoph Eisenberg)

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