Haune-Rock in Odensachsen: Musikalisches Erdbeben

Odensachsen. „Da ist was draus geworden!“ freut sich Haune-Rock-Organisator Sascha Ruppert und strahlt dabei übers ganze Gesicht. Die Erleichterung über die trotz des heftigen Regens am Freitagabend gelungene Premiere für das Rock-Festival ist ihm deutlich anzumerken: „Wer hätte das im Oktober gedacht?
Zwei Tage bebte im Haunetaler Ortsteil Odensachsen sozusagen die Erde. Insgesamt 10 Bands der eher härteren Gangart rockten am Wochenende zahlreiche Fans auf dem Festplatz zwischen der Bahnstrecke Fulda-Kassel und der B27. Den Auftakt machte am Freitag nachmittag „Abraxas“, nach eigenem Bekunden die „dienstälteste“ Haunetaler Rockband.
Anschließend enterten mit „Rebel Monster“ und „The new Roses“ die beiden Top-Acts des Abends die Bühne. Der teils heftige Regen konnte die Stimmung keineswegs trüben, sondern bewirkte eher das Gegenteil. Am Samstag hatten sich dann die dunklen Wolken nach und nach verzogen, am Nachmittag kam die Sonne raus und die Fans konnten so richtig abfeiern. Wieder machten zunächst die Lokalmatadore den Auftakt.
Mit „The Light“ und „Rockwurst“ standen erneut zwei Bands aus dem Haunetal – dem „Valley of Rock“ – auf der Bühne, die ihr Publikum schon einmal für „Lane“ und „Rappelkiste“ auf Temperatur brachten. Schließlich war es soweit: Bürgermeister Gerd Lang und Ortsvorsteher Dirk Henkel sangen – begleitet von den „Rodgau Monotones“ – den Haunerock-Song, der einmal zur Hymne des „neuen Wacken“ werden soll und machten anschließend die Bühne frei für die legendären Hessen-Rocker. Spätestens jetzt war der Platz vor der Bühne rappelvoll und die inzwischen leicht ergrauten „Rodgaus“ konnten zeigen, dass sie es noch immer drauf haben.
Dass Haunerock eines Tages Wacken toppen wird, darin sind sich Bürgermeister Gerd Lang, der die perfekte Organisation und den friedlichen Verlauf des Festivals lobt und Sascha Ruppert einig. Immerhin habe Wacken, das über 1800 Einwohner zählt, mit 800 Festivalbesuchern angefangen, während wir in Odensachsen mit gerade einmal 180 Einwohnern bereits am Freitag rund 1500 Besucher hatten, rechnet der Bürgermeister vor.
Auch im Dorf freut man sich, dass „etwas los“ ist und steht hinter der Veranstaltung. Hans-Georg Schott wohnt direkt neben dem Festplatz. Der ältere Herr sitzt mit seiner Frau Margret vor dem Haus und beobachtet den Strom der Festivalbesucher. Die laute Musik störe ihn nicht, eher im Gegenteil sagt er und schmunzelt: „Wir sitzen hier in der ersten Reihe“. Keine Frage, auch 2018 wird es Haunerock geben.