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Stephan Bolender (SPD) wird Bürgermeister in Hauneck: „Freue mich riesig“ - Wahlparty muss ausfallen

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Von: Nadine Meier-Maaz

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Gespannte Blicke in kleiner Runde und mit Maske: Stephan Bolender und Ehefrau Alexandra, Amtsinhaber Harald Preßmann sowie Thomas Kranz, Ehefrau Natalie Apel und Sohn Tim warteten im Bürgerhaus in Unterhaun auf das Ergebnis der Bürgermeisterwahl.
Gespannte Blicke in kleiner Runde und mit Maske: Stephan Bolender und Ehefrau Alexandra, Amtsinhaber Harald Preßmann sowie Thomas Kranz, Ehefrau Natalie Apel und Sohn Tim warteten im Bürgerhaus in Unterhaun auf das Ergebnis der Bürgermeisterwahl. © Nadine Meier-Maaz

2G-Kontrolle, Abstand und Maske statt großer Wahlparty: Das Ergebnis der Bürgermeisterwahl in Hauneck konnte Stephan Bolender (SPD) nur in kleiner Runde feiern.

Unterhaun – Rathaus statt Labor heißt es für Stephan Bolender (SPD) ab 1. Mai 2022: Der 52-jährige selbstständige Zahntechnikermeister hat sich am Sonntag bei der Bürgermeisterwahl in Hauneck mit 74,01 Prozent gegen seinen Konkurrenten, IT-Fachmann Thomas Kranz, durchgesetzt, der als Unabhängiger kandidiert hatte und auf 25,99 Prozent kam.

Eine große Wahlparty mit Ergebnispräsentation und den üblicherweise zahlreichen Glückwünschen gab es coronabedingt nicht. Lediglich die beiden Kandidaten mit ihren Ehefrauen, Amtsinhaber Harald Preßmann, Landrat Torsten Warnecke (SPD) und Niederaulas Rathauschef Thomas Rohrbach als Sprecher der Bürgermeister hatten sich im Bürgerhaus in Unterhaun eingefunden, um gespannt die Ergebnisse zu verfolgen, die der Erste Beigeordnete der Gemeinde, Marcel Nieding, per Laptop und Leinwand für alle gut sichtbar nach und nach „an die Wand warf“. Thomas Kranz hatte außerdem seinen zehn Jahre alten Sohn dabei, der sich die Wartezeit mit einem Handyspiel vertrieb.

Alle Mitarbeiter der Haunecker Verwaltung waren am Sonntag im Einsatz, um das Wahlprozedere zu unterstützen. In den einzelnen Wahllokalen waren mit Blick auf die Pandemie extra möglichst viele junge Helfer eingesetzt worden, wie Preßmann berichtete, der nach drei Amtszeiten nicht erneut kandidierte.

Glückwünsche und Präsente gab es im Bürgerhaus in Unterhaun von Landrat Torsten Warnecke (Zweiter von rechts) und Bürgermeister-Sprecher Thomas Rohrbach (rechts im Bild).
Glückwünsche und Präsente gab es im Bürgerhaus in Unterhaun von Landrat Torsten Warnecke (Zweiter von rechts) und Bürgermeister-Sprecher Thomas Rohrbach (rechts im Bild). © Nadine Meier-Maaz

Als erstes trudelte schon gegen halb sieben das Ergebnis aus Sieglos ein, das mit 78,41 Prozent für Bolender und 21,59 Prozent für Kranz schon die grobe Richtung erahnen ließ. Am längsten warten musste Bolender auf das Ergebnis aus seinem Heimatort Rotensee, wo er auf 89,58 Prozent kam. Kranz schnitt mit 36,21 Prozent in Oberhaun am besten ab, wo seine Eltern leben.

Mit der eher geringen Wahlbeteiligung in Höhe von 55,28 Prozent waren am Ende indes beide nicht ganz glücklich. Gerade einmal 21,6 Prozent hatten im Wahlbezirk Unterhaun ihre Stimme abgegeben.

Nachdem die Anspannung nun abgefallen sei, „überwiegt jetzt die Freude“, sagte der Sieger kurz nach Bekanntgabe des Endergebnisses. „Ich freue mich riesig auf meine neue Aufgabe.“ Es sei ein sehr fairer Wahlkampf gewesen, er habe trotz seiner größeren Bekanntheit in der Gemeinde aber nie einfach einen leichten Durchmarsch angenommen, so Bolender. „Ich habe immer gesagt: Abgerechnet wird zum Schluss.“ Gemäß seines Wahlslogans „Nur Zusammenhalt schafft Heimat und nur Zusammenhalt schafft Zukunft“ setze er auch künftig auf eine gute und konstruktive interfraktionelle Zusammenarbeit.

Thomas Kranz fand seine Niederlage „schade“, sie ließe sich aber nicht ändern, und wenn überhaupt habe er in einer SPD-Hochburg wie Hauneck ohnehin mit einem nur ganz knappen Sieg gerechnet. „Ich habe in diesem Wahlkampf viel gelernt und auch viel mitnehmen dürfen“, betonte er.

Geschenke gab es am Ende für alle: Blumen für die Damen und Hauneck-Handtücher zum Schweißabwischen für die beiden Kandidaten, Landrat Warnecke hatte die üblichen Stracken dabei und Thomas Rohrbach überreichte dem Wahlsieger eine Thermoskanne mit Niederaula-Aufschrift. Selbst Kranz‘ Sohn ging nicht leer aus: Auch für ihn hatte Harald Preßmann ein Handtuch mitgebracht.

Er bot seinem Nachfolger zudem jedwede Unterstützung an, die er bei der Einarbeitung oder auch später benötige. Von großen Fußstapfen hatte der Landrat in seiner Glückwunschrede gesprochen, der zudem von einem eindeutigen Ergebnis sprach. „Einer muss gewinnen“, sagt auch Thomas Rohrbach, und: „Man aus so einem Wahlkampf nur lernen.“

Privat wollte Wahlsieger Stephan Bolender pandemiebedingt ebenfalls auf eine Feier verzichten, vielleicht ließe sich ja alternativ ein kleiner Umtrunk an der frischen Luft im Frühjahr oder im Sommer organisieren. Vor der Tür des Bürgerhauses erwartete ihn indes ein kleines Empfangskomitee. (Nadine Meier-Maaz)

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