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Cold Case bei „Aktenzeichen XY...“: Mehrere Hinweise eingegangen – ist das entscheidende Puzzleteil dabei?

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Von: Caspar Felix Hoffmann

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Ein Taxifahrer wird ermordet, der Täter wird nie gefunden. Bei den Ermittlungen zum Cold Case entdeckt die Polizei Parallelen zu einem anderen Mord.

Update vom Montag, 6. März, 15.07 Uhr: Zwei Morde und ein Einschussloch im Schaufenster hängen miteinander zusammen, vermuten die Ermittler. Dieser Ansatz kam in der ZDF-Sendung »Aktenzeichen XY… Cold Cases« zur Sprache. Wie Staatsanwaltschaft und Polizei nach der Ausstrahlung informierten, seien zu dem Kriminalfall aus der Wetterau bislang 50 Hinweise im ZDF-Studio in München und bei der Kriminaldirektion Wetterau eingegangen.

»Jedem Hinweis wird nachgegangen, um die Taten, auch nach dieser langen Zeit, aufzuklären«, schreiben Polizei und Staatsanwaltschaft. »Es gibt durchaus vielversprechende personenbezogene Hinweise«, konkretisierte Staatsanwalt Volker Bouffier.

Erstmeldung vom 1. März, 19.53 Uhr: Zwei mysteriöse Morde aus den achtziger Jahren beschäftigen die Polizei in Hessen bis heute: Nun werden die beiden ungeklärten Fälle am 1. März in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY...“ noch einmal detailliert vorgestellt.

Der erste Mord ereignet sich am 30. Oktober 1988: Der Taxifahrer Horst Krug wird auf dem Parkplatz des Usa-Wellenbades in Bad Nauheim (Wetteraukreis) mit 34 Messerstichen getötet. Nach Angaben des Polizeipräsidiums Mittelhessen stiehlt der Täter dem 61-Jährigen die Geldbörse mit mehreren Tageseinnahmen und „mit hoher Wahrscheinlichkeit“ eine Schusswaffe des Modells „Frommer Baby“.

Phantombild der bislang unbekannten Person, die am 20. Mai 1989 versuchte, die abgebildete Waffe (rechts) aus einem Schließfach an der Frankfurter Hauptwache zu holen.
Phantombild der bislang unbekannten Person, die am 20. Mai 1989 versuchte, die abgebildete Waffe (rechts) aus einem Schließfach an der Frankfurter Hauptwache zu holen. © Polizeipräsidium Mittelhessen

Cold Case in der Wetterau: Erster Mord ereignete sich in Bad Nauheim

Ein Projektil der gleichen Marke wird an einem anderen Tatort im selben Jahr gefunden: In der Nacht vom 5. auf den 6. Dezember 1988 wird in Niddatal-Assenheim (Wetteraukreis) auf ein Schaufenster einer Apotheke geschossen, so die Polizei.

Die gleiche Waffe wird Mitte 1989 bei der Ermordung der damals 48-jährigen Christel Rink aus Reichelsheim (Wetteraukreis) verwendet. Sie ist ebenfalls Taxifahrerin und wird nach Angaben der Ermittler am 16. Mai auf einem Feldweg bei Florstadt (Wetteraukreis) mit fünf Schüssen getötet. Wieder ist es eine Pistole der Marke „Frommer Baby“.

Die Fotos zeigen (links) Christel Rink, die 1989 im Alter von 48 Jahren getötet wurde, und (rechts) Horst Krug, der 1988 im Alter von 61 Jahren getötet wurde.
Die Fotos zeigen (links) Christel Rink, die 1989 im Alter von 48 Jahren getötet wurde, und (rechts) Horst Krug, der 1988 im Alter von 61 Jahren getötet wurde. © Polizeipräsidium Mittelhessen

„Taximordfälle“ im Wetteraukreis: Täter noch nicht gefasst

Außerdem wird ihr mit einem Pflasterstein der Schädel eingeschlagen. Ähnlich wie bei Krug raubt der noch unbekannte Täter anschließend die Handtasche der 48-Jährigen und fährt mit dem Taxi der Verstorbenen in Richtung Frankfurt davon.

Nach Angaben der Polizei wird das Fahrzeug in einem Industriegebiet unweit der Borsigallee im Frankfurter Osten abgestellt. Persönliche Gegenstände der Taxifahrerin sowie die Pistole werden einige Tage nach der Tat in einem Schließfach an der Frankfurter Hauptwache gefunden. Nach Angaben der Polizei versucht ein Mann, die Gegenstände bei der Schließfachaufsicht abzuholen. Als er jedoch bemerkt, dass die Polizei bereits verständigt worden war, flüchtet er. Seitdem fahnden die Ermittler mit einem Phantombild nach dem Unbekannten.

Polizei bittet um Hilfe

Entsprechende Hinweise nimmt die Polizei Friedberg unter der Telefonnummer (06031) 601-222 und per E-Mail unter ag-frommer.ppmh@polizei.hessen.de entgegen.

Der Täter konnte bislang nicht gefasst werden. Die Ermittler gehen derzeit davon aus, dass eine Verbindung zwischen den Fällen besteht. (cas)

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