GNTM-Gewinnerin Steffi: Das sind ihre Pläne

Köln - Stefanie Giesinger ist „Germany's next Topmodel“. Einen Tag nach ihrem Sieg bekam sie ein ungewöhnliches Jobangebot. Im Interview verrät sie, was sie jetzt vorhat.
Stefanie Giesinger (17) aus Kaiserslautern ist die "Nette" aus der abgelaufenen "GNTM"-Staffel, ihr gönnt man den Sieg. Chef-Jurorin Heidi Klum lobte ihre rasante Entwicklung als Model-Aspirantin. Doch die letzten Staffeln der Casting-Show haben gezeigt, dass die Gewinnerinen es im Business schwer haben. Das weiß auch Steffi.
Wollen Sie immer noch Abitur machen?
Steffi
: Ja, ich will immer noch Abitur machen. Man weiß ja nie, was das Leben so bringt, und Abitur ist immer gut. Heidi ist ja auch total dafür, dass man Abitur macht. Auch Herr Klum ist total dabei.
Stichwort Herr Klum: Über den hat sich ja schon so manches Topmodel hinterher beschwert. Haben Sie Angst vor ihm
?
Steffi
: Nein, ich hab den kennengelernt, der reißt immer coole Witze.
Kaum ist die 17-Jährige „Germany's next Topmodel“ geworden, da liegt auch schon ein Jobangebot für sie auf dem Tisch: Der Ludwigshafener Radiosender RPR1. bot der Schülerin am Freitag einen Moderationsplatz in seiner Morningshow an. „Sie sieht nicht nur fantastisch aus, sie ist intelligent, natürlich und unterhaltend. Genau das, was wir suchen“, sagte RPR1.-Programmdirektor Karsten Kröger laut Mitteilung. Doch von ihrer Schönheit hat der Radiohörer natürlich nichts.
Freuen Sie sich über das Jobangebot oder ist das eher ein Affront?
Steffi
: Das ist natürlich eine Riesenehre! Das schließt sich auch gar nicht ganz aus, mal gucken, ob ich da irgendwann lande. Aber jetzt will ich mich erstmal aufs Modeln konzentrieren.
Viele sagen ja, Sie haben gewonnen, weil Sie so nett sind, aber nicht, weil Sie das klassische Topmodel sind. Und entsprechend rechnen die Ihnen nicht so große Chancen aus.
Antwort: Das sehe ich natürlich ganz anders. Ich glaube, als Model geht es nicht nur ums Aussehen, sondern auch um die Persönlichkeit.
"Germany's next Topmodel": Das Finale der achten Staffel
Aufsehen erregte die Schülerin, als sie während einer Pressekonferenz erzählte, dass sie schon mal dem Tod von der Schippe gesprungen sei: Demnach leidet sie an einer seltenen Krankheit, bei der sich die Organe im Körper verdrehen können.
Haben Sie eigentlich viele Reaktionen bekommen, als Sie das damals mit deiner Krankheit erzählt haben?
Steffi
: Ja, sehr, sehr viele, positive wie auch negative. Aber es ist einfach schön zu wissen, dass ich vielleicht auch ein Vorbild sein kann für Mädchen, die auch eine Narbe haben oder nicht so selbstbewusst sind.
Waren Sie nicht selbstbewusst?
Steffi
: Genau. Vor „Germany's next Topmodel“ hatte ich kaum Selbstbewusstsein. Auch in den ersten Folgen hab ich mich sehr, sehr unwohl gefühlt. Aber ich habe einfach bei „Germany's next Topmodel“ gelernt, mich selbst zu mögen.
Das leuchtet ein, aber wie wollen Sie ein Vorbild für andere Mädchen sein? Die werden sich denken: „Die sieht ja toll aus, ich sehe lang nicht so gut aus“ - und haben dann noch weniger Selbstbewusstsein als vorher
.
Steffi
: Aber ich habe ja auch eine Narbe und habe trotzdem gewonnen. Ich will einfach zeigen: Wir sind alle schön, auch mit Narbe, mit Krankheiten, wir sind alle toll, jeder auf seine Weise.
"Es geht nicht nur um Äußeres"
Haben Sie mitbekommen, dass Frauen am Kölner Dom gegen die Sendung protestiert haben?
Steffi:
Nein, das habe ich leider nicht mitbekommen. Wenn das die Meinung der Frauen ist, dann ist das natürlich völlig ok.
Können Sie sich denn vorstellen, dass sich Mädchen, die nicht so gut aussehen wie Sie, durch die Sendung unter Druck gesetzt fühlen? Dass die denken „Ich müsste dünner werden, dann sähe ich zumindest etwas besser aus“?
Steffi:
Nein, das hoffe ich nicht, dass die Mädchen das so sehen. Es geht ja auch nicht nur um Äußeres, auch die Persönlichkeit kann einen sehr schmücken und schön machen. Man muss einfach an sich glauben, dann geht es auch bergauf.
"Germany's next Topmodel": Das wurde aus den Siegerinnen
dpa